Ein Drittel der Adventszeit ist rum. Wer noch Fotogeschenke verteilen will, sollte langsam in die Puschen kommen. Von mir gibt’s heute ein Bild, das so definitiv nicht mehr zu machen ist. Es stammt aus dem April 2009, noch mit E-3 und dem 18-180 bei 18mm. Damals wusste noch niemand, dass die AirBerlin neun Jahre später Geschichte sein würde.
Für PlaneSpotter ist das Bild natürlich für die Tonne – das Kennzeichen ist nicht zu erkennen.
Das Bild ist am Zaun in Nürnberg entstanden. Dort kann man sich direkt in der Einflugschneise hinstellen und die anfliegenden Maschinen von vorne aufs Korn nehmen. Die fliegen zu diesem Zeitpunkt so tief, dass man mit entsprechenden Brennweiten (400mm und mehr) auch solche Bilder machen kann:

Mit den heutigen Sensoren und Objektiven kann man da wahrscheinlich die Bartstoppel des Piloten zählen.
Damit die Bilder halbwegs nach was aussehen, sollte man sich eine Zeit aussuchen, in der die Maschinen gegen die untergehende Sonne landen. Der Grund ist simpel: Man braucht Licht unter der Maschine. Man könnte zwar die Belichtung aufreißen, aber dann frisst der Himmel aus. Und, natürlich, Blitzen geht überhaupt nicht. Man kann zwar normalerweise von öffentlichem Grund aus – also von außerhalb des Zaunes, so viel Flieger knipsen, wie man lustig ist, aber die Security hat trotzdem einen Blick auf die Aktivitäten am Zaun.

Manche nehmen Leitern mit, um über den Zaun zu knipsen – das ist nicht notwendig, wenn man in der Einflugschneise steht. Und spart Ärger mit der Security.
Ach ja, die Flieger verbrennen Kerosin. Das ist eine wilde Mischung aus einer Art Petroleum mit zahlreichen Geschmacksverstärkern: Antioxidantien, Metalldeaktivatoren, Rostschutz, Antistatikmittel, Vereisungsschutz, Biozide und so weiter. Die Rückstände kriegt man als Planespotter in der Einflugschneise voll ab. Jettriebwerke verbrennen vergleichsweise sauber – kein Vergleich mit einem alten Diesel – aber trotzdem enthalten die Abgase Stickoxide, Schwefeldioxid, Kohlenwasserstoffe und Feinstaub. Und wenn man sich das über mehrere Stunden reinzieht, ist das nicht wirklich gesund.
Je kürzer die Brennweiten sind, desto schwieriger wird die Knipserei, weil natürlich die Zeit, in der der Vogel einen bestimmten Winkel zurücklegt, rapide sinkt. Mit den E-M1II/III/X und C-AF und L kann man das mit einigermaßen Aussicht auf Erfolg auch mit 7mm probieren, natürlich bekommt man dann schon extreme Untersicht und wenn der Vogel eine rasante Größe haben soll, muss er eigentlich schon verdammt tief anfliegen….

In der Pandemie ist die Planespotterei auch ne Methode, die Zeit rumzukriegen. Man ist an der mehr oder weniger frischen Luft und der Luftverkehr ist zwar reduziert, aber beim Angeln beißt ja auch nicht alle drei Minuten einer…
Und um zum Thema zurückzukommen: Wie man sich am oly-e.de-Adventskalender zugunsten des Klabautermann eV beteiligen kann, steht hier.