oly-e Adventskalender 16.12.2021

Heute geht’s mal wieder um eine Funktion in unseren Kameras, die auch ich immer wieder vergesse. Glücklicherweise muss ich für jedes Buch diese Funktion wieder ausprobieren um sie im Buch zu illustrieren – und dann fallen mir doch ab und zu wieder neue Sachen ein. Es geht – klar – um die Doppelbelichtung, bzw die Überlagerung (Die Doppelbelichtung mit mehr Möglichkeiten und dem doppelten Boden.) Wie man die aktiviert, steht in der Betriebsanleitung oder in meinen Büchern. (Oder man probiert das auf einem meiner Seminare aus, so ich mal wieder welche halten darf…)

Der Trick bei der Doppelbelichtung ist, dass man helle Stellen des einen Bildes über dunkle Stellen des anderen Bildes setzt. Die Doppelbelichtung scheint ähnliche Effekte wie LiveComposite zu ermöglichen, gerade weil man ja mit schwarzem Molton allerhand tricksen kann, aber das Problem ist eben, dass sich die Helligkeiten addieren – was gerade bei einem schwarzen Hintergrund zu bösen Überraschungen führen kann – denn der Hintergrund ist bei einem Bild vielleicht ausreichend schwarz, bei der zweiten Belichtung aber auf einmal doppelt (!) so hell.

Wie sich das auswirkt, kann man hier kucken:

Das hier ist die erste Belichtung. Und das hier das komplette Schneeweißchen und Rosenrot-Bild:

Trotz Lochkamera-Filter wird der Hintergrund deutlich heller. Und natürlich werden die beiden leicht transparent. Das hätte man verhindern können, indem an Stelle der Person schwarze Molton-Aufsteller den Hintergrund abdecken – nur müssen die Konturen genau passen, sonst scheint der Hintergrund halt doch wieder durch oder der Hintergrund hat seltsame, dunkle Streifen. Wie verheerend das aussieht, kann man hier bewundern: Da haben wir versucht, das Bild vor hellem Hintergrund zu machen, in dem wir die Hälfte des Bildes jeweils mit Molton abgedeckt haben:

Nun sind die beiden zwar nicht transparent und der Hintergrund ist auch sauber durchlaufend – logisch, die Kamera ist auf dem Stativ, aber der Übergang ist dann nur so halbgut… 😀

Während das Titelbild freihand entstanden ist, sind die Schwesterbilder mit dem Stativ gemacht. Und auch das folgende Bild geht ohne Stativ nicht:

Da ist die Transparenz der weißen Frau natürlich Absicht. Solche Geisterbilder machen eine Zeitlang durchaus Fun – mit einem lustigen ArtFilter hintendran kann man da spuktakuläre Bilder machen. Ihr habt kein hübsches Model in der Besenkammer versteckt und zu Omikron-Zeiten auch etwas Skrupel, als Virendistributoren aufzutreten?

Geht auch ohne.

Kuckst Du:

Neumarkt bei Nacht, nach der Hälfte der Belichtungszeit nach oben verrissen und dann eine Doppelbelichtung drauf. Licht von unten über einen Blitz lösen. Und wenn ihr gerade keine Nachtbilder habt, dann sucht doch mal auf der Festplatte, ob da nicht noch irgendwo ein RAW ist, das man in die Kamera schieben kann. Und dann eine Überlagerung drauf. Da kann man sich locker einen Abend in der Vorweihnachtszeit vergnügen….

Und um zum Thema zurückzukommen: Wie man sich am oly-e.de-Adventskalender zugunsten des Klabautermann eV beteiligen kann, steht hier.