„Finger of God“ wird der Effekt genannt, wenn die Sonne durch Wolkenlöcher auf feinen Dunst trifft und spektakuläre Strahlen produziert. Idealerweise natürlich vor dunklen Wolken, dann wird das spektakulärer. Natürlich habe ich solche Fotos auch – wer hat die nicht. Aber zur Abwechslung zeige ich mal andere. Das hier zum Beispiel mit der Schubkarre. Morgensonne scheint durch’s Fenster und ich habe extra noch ein bisschen Stab produziert, damit man die Strahlen schön leuchten sieht.
Denn die Mechanik ist simpel: Man braucht Stoffe in der Luft, die leuchten bzw gut reflektieren können und Gegenlicht.

Den kennt man, hier ist das Gegenlicht eher nicht so direkt und deshalb braucht es auch den Dramatic Tone, damit man die Sonnenstrahlen gut sieht. Je direkter das Sonnenlicht kommt und je mehr Dunst in der Luft ist, desto besser – und natürlich braucht man neben dem Licht auch Schatten – sonst gibt es die dekorativen Strahlen nicht. Und – sieht man hier auch – man braucht einen dunkleren Hintergrund.

Hier habe ich Sabine unter den Apfelbaum platziert (statt den klassischen Weintrauben habe ich einen Brombeerzweig genommen, öfter mal was Anderes…) und in den Hintergrund Bühnennebel geschossen. Die Sonne sorgt für die Strahlen, der Apfelbaum für den Schatten. Easy.

Hier haben wir zwar auch Bühnennebel im Hintergrund, aber – a) ist der Hintergrund zu hell. Und b) steht die Sonne zu hoch. Und c) ist der Hintergrund zu unscharf. Denn wenn die man denkt, man kann Freistellen, dann wird halt nicht nur der Hintergrund, sondern auch die Gottesfinger unscharf – und das sieht doof aus. Die Sonne hat ja gerade den Vorteil der scharfen Schatten.
Klar, jetzt hat nicht jeder ne Nebelmaschine zuhause (gibt’s allerdings bei Thomann für relativ kleines Geld – man nehme Fast Fog, der löst sich schnell auch wieder auf. Mit „Schwerem Fluid“ sieht man, wenn man Pech hat, ne halbe Stunde die Hand nicht mehr vor Augen.) aber für kleine Projekte tut’s tatsächlich auch eine Ladung Staub, oder eine dieser Dampfzigaretten…. natürlich Nikotinfrei.
Und um zum Thema zurückzukommen: Wie man sich am oly-e.de-Adventskalender zugunsten des Klabautermann eV beteiligen kann, steht hier.
Reinhard, verwendest du öfter Nebel im Freien? Mit dem Ecoflow kann ich ja jetzt vermutlich meine Nebelmaschine draußen nutzen (noch nicht probiert). Ich habe bisher einmal Raucherzeuger aus der Dose genutzt und, da es in einem öffentlichen Park an einem Herrenhaus war, entsprechend vorher die Feuerwehr informiert.
Eine Nebelmaschine erzeugt ja eher lokalen Rauch, den ich auch gezielter steuern kann. Ist dann ebenfalls die Feuerwehr zu informieren, oder dann nicht notwendig (da der Rauch halt nicht soweit dringt)?
Tolle Serie, hast du mal darüber nachdedacht, diese als PDF in deinem Shop anzubieten, wobei du den Erlös dann an die Klabautermänner spendest?
Du musst vor allem eine Genehmigung des Grundstückseigentümers haben. Nebel mit Fast Fog macht eigentlich keine Probleme. Der ist im Freien so schnell wieder weg, bis da jemand zum Telefon greift, ist das schon wieder verflogen. Schweres Fluid ist da ne andere Nummer. Wir haben damit mal die Altstadt von Regensburg vernebelt und waren heilfroh, dass wir nen Zettel hatte, auf dem stand, dass wir das auch dürfen. Das Zeug hält sich nämlich auch im Freien ne halbe Stunde.
Und im Inneren muss man auf Rauchmelder aufpassen, die heulen sofort los. Auch bei Fast Fog.
Wegen der Serie: Es ist ein Versuch. An Weihnachten werde ich sehen, ob der Versuch funktioniert hat, also ob beim Klabautermann irgendwas angekommen ist, was meinen Aufwand, den ich damit hatte, rechtfertigt. Wenn sich das als Flop herausstellt……….