… lange Sicht?

Datum: 04.11.2007 Uhrzeit: 20:42:32 Thomas. Hallo, über DNG habe ich mir auch schon so meine Gedanken gemacht: Motivation bei mir ist z.B.: wie ersetzte ich das Photoalbum, das meine Eltern seit 60 Jahren pflegen und das viel genutzte Erinnerungen beinhaltet (Hochzeitszeitungen, Rückblicke bei runden Geburtstagen …) im Zeitalter der Digitalfotografie für meine eigene Familie? Kann mein Pimpf, der jetzt gerade mal 8 ist, in 60 Jahren ein E-330 – RAW noch verwerten? Selbst wenn die Daten alle 10 Jahre auf neue Datenträger kopiert werden – was ist mit den Formaten? Nehmen wir die Erfolgsgeschichte von pdf“. Ich kann mit vorstellen daß man das in 50 Jahren auch noch lesen kann. Etwa so wie ich auch heute noch einen ASCII-Text ö¶ffnen kann den ich vor vielen Jahren auf dem Uni-Großrechner erstellt habe (wie hieß das Monstrum gleich noch …?). Meine Frage ist – wird DNG so ein Format sein? Man müßte wissen was Fotografen machen die nicht für die Tagespresse fotografieren sondern eher für langlebige Produkte arbeiten (Dokumentationen Archivare …). Gibt es dort „Rezepte“ bzw. eine Meinung zu DNG? Gruß Thomas. posted via https://oly-e.de“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 04.11.2007 Uhrzeit: 22:36:39 Herbert Pesendorfer Hallo Thomas.! > über DNG habe ich mir auch schon so meine Gedanken gemacht: > Motivation bei mir ist z.B.: wie ersetzte ich das Photoalbum, > das meine Eltern seit 60 Jahren pflegen und das viel genutzte > Erinnerungen beinhaltet (Hochzeitszeitungen, Rückblicke bei > runden Geburtstagen …) im Zeitalter der Digitalfotografie für > meine eigene Familie? Am Besten gar nicht! Lasse die Bilder ausbelichten und klebe sie ein oder steig auf ein Fotobuch um. Wenn da nicht gerade das Haus abbrennt oder absäuft, sollte das ne Weile halten. In diesem Fotoalbum wirst du sicher einen haufen vergilbter oder besser rotstichiger Bilder haben, wo die Chemie des Materials nicht ordentlich gehalten hat. Aber immer hin kannst du auf den Bildern das Meiste noch erkennen – z.B. die tolle Mode und Frisur der 60er/70er 😉 > Kann mein Pimpf, der jetzt gerade mal 8 > ist, in 60 Jahren ein E-330 – RAW noch verwerten? Selbst wenn > die Daten alle 10 Jahre auf neue Datenträger kopiert werden – > was ist mit den Formaten? Ich behaupte, dass das kein Problem sein wird. Wenn ich in meinen Fundus schaue, so kann ich noch so ziemlich alle Medien lesen, die es für den PC so gab (ab der 5,25 Diskette) 😉 Und im Internet denke ich wird man immer jemanden finden der die nö¶tige Software noch irgendwo liegen hat. Aber des Weiteren denke ich dass es gar nicht so weit kommt wenn denn die Firma Olympus in dieser Zeit auch noch existiert. Sie werden sicher die alten Formate in der neuen Software mit einbauen – wären ja dumm die eigenen Kunden auszusperren. Und zudem hat du wahrscheinlich die Daten ja auf einer externen Festplatte damit du die Bilder schnell zur Hand hast und nach Schlagworten suchen kannst. Wenn die Gefahr für den Tot eines Formates besteht dann kannst du die Daten immer noch in ein „stabileres“ Format z.B. Tiff konvertieren. Mein Fazit: Mach dir keine Sorgen. > Nehmen wir die Erfolgsgeschichte von „pdf“. Ich kann mit > vorstellen daß man das in 50 Jahren auch noch lesen kann. Etwa > so wie ich auch heute noch einen ASCII-Text ö¶ffnen kann den > ich vor vielen Jahren auf dem Uni-Großrechner erstellt habe (wie > hieß das Monstrum gleich noch …?). Es mag sein dass man pdf dann noch lesen kann 😉 Auf der anderen Seite habe ich heute kein Problem meine alten Multiplan etc. Daten zu ö¶ffnen und zu konvertieren. Und die Daten die davon für mich relevant sind sind schon in der x. inkarnation wiedergeboren 😉 > Meine Frage ist – wird DNG so ein Format sein? Das kannst du nur von einer Wahrsagerin erfragen. Aber Adobe hätte es gerne so. > Man müßte wissen > was Fotografen machen die nicht für die Tagespresse > fotografieren sondern eher für langlebige Produkte arbeiten > (Dokumentationen Archivare …). Nach meinen Infos aus dem Fernsehen stehen die staatlich beauftragten Archivare die die ganzen Sachen derzeit in irgendwelchen Stollen einlagern für die „Ewigkeit“ vor genau demselben Problem. > Gibt es dort „Rezepte“ bzw. eine Meinung zu DNG? Ich glaube der derzeitige Stand (sicher schon wieder überholt) ist – mehrschienig fahren. Microfiche und digital … Liebe Grüße Herbert Pesendorfer“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 04.11.2007 Uhrzeit: 22:53:22 Reinhard Wagner Herbert Pesendorfer schrieb: >> Man müßte wissen, >> was Fotografen machen, die nicht für die Tagespresse >> fotografieren, sondern eher für langlebige Produkte arbeiten >> (Dokumentationen, Archivare …). > > Nach meinen Infos aus dem Fernsehen stehen die staatlich > beauftragten Archivare, die die ganzen Sachen derzeit in > irgendwelchen Stollen einlagern für die Ewigkeit“ vor genau > demselben Problem. >> Gibt es dort „Rezepte“ bzw. eine Meinung zu DNG? > Ich glaube der derzeitige Stand (sicher schon wieder überholt) ist > – mehrschienig fahren. Microfiche und digital … Es gibt mehrere Archivars-Ansätze: 1. Das Archivgut selbst soll erhalten werden. Also wird für Umgebungsbedingungen gesorgt die das Archivmaterial – Bilder Negative Dias – mö¶glichst wenig altern lassen. Dafür wird teilweise gehö¶riger Gehirnschmalz aufgewendet. 2. Herstellung von Kopien des Archivgutes. Hier werden mö¶glichst Originalgetreue Kopien hergestellt und diese einerseits eingelagert bzw. als „Benutzerkopien“ verwendet. Hier gibt’s wieder mehrere Ansätze: a) Mikroverfilmung und Einlagerung der Filme. Das ist bis vor kurzem die Methode der Wahl gewesen bis sich herausgestellt hat daß die versprochenen 200 Jahre Haltbarkeit ein Gerücht waren. b) Digitalisierung. Damit behilft man sich im Augenblick bis Methoden gefunden wurden das Ganze wieder haltbar zu reproduzieren. Der Offsetdruck ist schon nicht schlecht leider sind die entsprechenden Auflagen zu gering als daß man jedes einzelne Archivgut in den Offset geben kö¶nnte. (Von den Kosten ganz zu schweigen) Also behilft man sich derzeit mit dem Speichern der Digitalisate auf Hochverfügbarkeitsservern die laufend „gebackupt“ werden. Priorität hat aber normalerweise der Erhalt des Originals. (die Migrations- und Herstellungskosten der Digitalisate sind so abnorm hoch daß derzeit der Erhalt und die Lagerung der Originale schlicht billiger ist.) Nur soweit…. Die BSB (Bayerische Staatsbibliothek) hat erst vor kurzem zwei Roboter gekauft die Bücher automatisch scannen kö¶nnen. Es werden aber nicht etwa die Bücher gescannt die wegen des versäuerten Papieres zu ezerfallen drohen sondern Bücher aus dem 16. jahrhundert die weil auf Hadern gedruckt noch locker ein paar hundert Jahre halten. Aber es macht sich einfach gut wenn man im Internet so alte Schinken präsentieren kann… Grüße Reinhard posted via https://oly-e.de“ ——————————————————————————————————————————————