Datum: 14.06.2005 Uhrzeit: 12:20:43 Armin Hallo zusammen, je nach âBeteiligungs- und Betroffenheitsgradâ verbinden wir Hochzeiten mit unterschiedlichen Begriffen â und Gefühlen. Die einen freuen sich mal wieder satt zu werden ohne kochen zu müssen, anderen steht (vielleicht) der Angstschweiß auf der Stirn weil sie sich erstmalig dazu haben überreden lassen die Feierlichkeiten zu fotografieren und das Brautpaar befindet sich immer irgendwo zwischen Freude, Heulkrampf und Wahnsinn. Ich habe schon einige Hochzeiten mit Kamera begleiten dürfen (im Freundeskreis und nicht beruflich) und weil am Samstag sich mal wieder zwei trauen, werde ich vielleicht auch mal wieder satt. 🙂 Wer nun glaubt, weil er so etwas noch nie gemacht hat, dass er eine âlockereâ Feier mitfeiern darf hat da etwas vö¶llig falsch verstanden. Vorweg will ich nicht verheimlichen, dass das, vor allem wenn man der alleinige Fotograf ist (also die gesamte Bilderverantwortung auf einem selbst ruht), keine schwachen Nerven haben darf und vorbereitet sein muss. Hochzeitsbilder sind nicht irgendwelche Bilder â wie von einer Geburtstagsfeier oder einem Wochenendurlaub. Alle Beteiligten, besonders das Brautpaar wird, auch entgegen anderslautenden Beteuerungen, Spitzenbilder erwarten von ihrem vielleicht wichtigsten Tag. Dass die Ausrüstung perfekt funktioniert, schnell und sicher bedient werden kann und alles im Überfluss (Kameragehäuse, Speicher, Akkus….) vorhanden sein muss setze ich als selbstverständlich voraus. Ebenso dass man sich mit dem Brautpaar vorher unterhält, die örtlichkeiten besucht (Lichtsituation, Räumlichkeiten… prüft und unter den Gästen von beiden âParteienâ einen Ansprechpartner hat (z.B. Geschwister) wenn Fragen auftauchen…. Auch solche unwichtig erscheinenden Punkte wie, ob in der Kirche geblitzt werden darf und der Fotograf sich âfreiâ bewegen darf muss rechtzeitig geklärt werden. Mir geht es heute aber darum was soll/darf und vor allem MUSS fotografiert werden. Es gibt nicht Schlimmeres als wenn man 500 Bilder(dateien) abliefert und die Uroma, den Tortenanschnitt oder die Hochzeitsringe vergessen hat. Ich beziehe mich jetzt ausdrücklich nur auf den Tag(e) der Trauung(en) (Standesamtliche Trauung und Kirchliche Trauung) â weil viele von uns eben nicht die Mö¶glichkeit haben Bilder im Studio aufzunehmen. Wer sich da aber auskennt, darf gerne die Liste ergänzen ebenso alles was ich vergessen habe. âMotivlisteâ Standesamtliche Trauung: – Frisieren der Braut – Schminken der Braut z.B. Handspiegelbild – Ankleiden der Braut z.B. Zuziehen des Reisverschlusses (sofern gewünscht) – Aufnahmen z.B. in einem Park, großen Garten, Schloss… alles was einem geeignet erscheint nur das Brautpaar, vielleicht vorhandene Kinder (des Paares) Nicht im grellen Sonnenlicht, mit und ohne Blitz… Bei diesen Bildern (einzeln, gemeinsam, nah beieinander…Dabei kann der Fotograf seine Kreativität zeigen aber auch an den – Brautstrauß denken… – Standesamt von außen – Trauungssaal und Blumenschmuck – Eintreffen der Gäste – Brautpaar im Freien – Trauzeugen im Freien – Einzug des Brautpaares / der Gäste (nicht zu ändern und nicht immer gern gesehen aber der Fotograf ist immer der erste und der letzte â und der mit dem hoffentlich besten Nervenkostüm von allen 🙂 ) – Standesbeamter/e hinterm Tisch – Brautpaar ohne Standesbeamter/e – Brautpaar mit Standesbeamter/e – Bereitgelegte Ringe (wenn es keine kirchl. Trauung gibt) – Situationen wie Ringübergabe, Unterschriften (Trauzeugen nicht vergessen) – Übersichtaufnahmen und Detailaufnahmen der Gäste – Verlassen des Trauungssaales – Wartende Verwandte und Freunde im Freien – Gratulanten fotografieren (niemand vergessen) – Gruppenbild aller Beteiligten – Hochzeitsauto fotografieren – Einstieg des Brautpaares fotografieren – Autokorso in langgestreckter Kurve und mit Passanten fotografieren (Cabrio verwenden) – Eintreffen des Autokorsos fotografieren. – Restaurant fotografieren (außen, Innen, Personal, Tische, Blumenschmuck) – Stehempfang (auch an die Bedienung denken) – Alle Reden fotografieren auch die Reaktionen des Brautpaares und namentlich genannter Personen – Alle Beteiligten fotografieren (Übersicht und in kleinen logischen Grüppchen wenn sie am Tisch sitzen. – Geschenktisch fotografieren – Auspacken der Geschenke – Brautpaar im Gespräch mit Gästen fotografieren – Verabschiedungen Wenn auch eine kirchliche Trauung stattfinden wird, endet meist die Feier nach dem Mittagessen â sonst bitte an geeigneter Stelle bei der kirchlichen Trauung weitermachen. Kirchliche Trauung: – Frisieren der Braut – Schminken der Braut z.B. Handspiegelbild – Ankleiden der Braut z.B. Aufsetzen des Schleiers… (sofern gewünscht) – Ankleiden des Bräutigams z.B. Anbringen der Manschettenknö¶pfe oder Knoten des Fliege/Krawatte… (sofern gewünscht) – Aufnahmen z.B. in einem Park, großen Garten, Schloss… alles was einem geeignet – erscheint nur das Brautpaar, vielleicht vorhandene Kinder (des Paares) Nicht im grellen Sonnenlicht, mit und ohne Blitz… Bei diesen Bildern (einzeln, gemeinsam, nah beieinander…Dabei kann der Fotograf seine Kreativität zeigen aber auch an den – Brautstrauß denken… – Kirche von außen – Kirchenschmuck – Kirche von innen (auch von der Empore) (Stativ?) – Ankommende Gäste – Bräutigam im Freundeskreis – Bräutigam mit Pfarrer – Wartender Bräutigam am Altar – Ankunft der Braut mit Brautvater außerhalb – Ankunft der Braut mit Brautvater in der Kirche – Aufnahmen während der Zeremonie (Pfarrer mit Brautpaar, âJaâ â Augenblick, Ringeanstecken, Brautmutter mit Taschentuch um die Rührungstränchen abzuwischen…. – Nicht nur bei langer Schleppe auch Bilder von der Empore – Verlassen der Kirche – Reisstreuen – Glückwünsche an das Brautpaar â JEDEN – Brautpaar mit Pfarrer vor der Kirche – Gruppenbild auf den Stufen der Kirche – Ein paar Kussbilder dürfen auch nicht fehlen (das kann man (das Brautpaar) schon im Park üben) – Hochzeitsauto fotografieren und die Blumen – Einstieg des Brautpaares fotografieren – Autokorso in langgestreckter Kurve und mit Passanten fotografieren (Cabrio verwenden) – Eintreffen des Autokorsos fotografieren. – Restaurant fotografieren (außen, Innen, Personal, Tische, Blumenschmuck) – Stehempfang (auch an die Bedienung denken) – Alle Reden fotografieren auch die Reaktionen des Brautpaares und namentlich genannter Personen – Alle Beteiligten fotografieren (Übersicht und in kleinen logischen Grüppchen wenn sie am Tisch sitzen. – Geschenktisch fotografieren – Auspacken der Geschenke – Brautpaar im Gespräch mit Gästen fotografieren – Ringe (auf Serviette, Tablett oder Blumen) und Hände den Paares mit Ringen fotografieren. – Anschneiden der Torte – Nachmittagsprogramm – Gruppenfotos (Familie der Braut, Familie des Bräutigams, Brautpaar mit Trauzeugen, Brautpaar mit Organisationsteam, Brautpaar mit Eltern, spielende Kinder….) – Abendprogramm fotografieren (Spiele â mit Fingerspitzengefühl weil das leicht ins Peinliche abgleiten kann und das muss nicht unbedingt festgehalten werden) – Band fotografieren beim Aufbau und beim Spielen. – Hochzeitswalzer des Brautpaares – Braut mit Brautvater beim Tanzen…. – Gäste beim Tanzen â auch die Kinder – Brautentführung – Verabschiedungen Nicht vergessen mehrmals einer oder mehreren verschiedenen Personen die eigene EINGESTELLTE Kamera in die Hand zu drücken um auch ein paar mal auf Bildern zu sein â z.B. beim Gratulieren oder bei einem Gruppenbild. JEDE dieser Aufnahmen am Display kontrollieren. 🙂 Ich bitte um rege Beteiligung und Verbesserungs-/ Änderungs- und Ergänzungsvorschläge. Nach einer gewissen zeit werde ich dann alle Postings zusammenfassen für diejenigen die auf der Suche nach einer Motivliste sind und sich in das Wagnis Hochzeitsfotografie stürzen wollen â dagegen ist das eine Ehe einzugehen vernachlässigbar. :-)) Vielen Dank an alle Gruß Armin — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 14.06.2005 Uhrzeit: 21:57:04 Jö¶rg Quote [*Hermann_Brunner* schrieb am Tue, 14 Jun 2005 19:02:59 +0200h] Hallo Hermann, > … nur die Oberlinien“ – so nennen wir das im Tanzsport – also etwa von > der Brust aufwärts und im Querformat. Man sieht dem Bild immer noch an > das getanzt wird aber man sieht nicht wie besch… die beiden dastehen an diesm Tipp erkennt man den WAHREN PROFI ! Gruß Jö¶rg …. der sich nicht richtig entscheiden konnt ob ! oder 😉 „photographieren“ ist griechisch und meint „malen/zeichnen mit Licht“ http://www.raphael-schule.de & http://www.jorgos.info ICQ: 126663881″ —————————————————————————————————————————————— Datum: 16.06.2005 Uhrzeit: 14:43:49 Christian Radtke Hallo Armin, ich verneige mich vor dir! DANKE für diesen äusserst aufschlussreichen, witzigen und wichtigen Beitrag zu diesem Thema! Gerade jetzt wo die Temperaturen wieder konstanter werden, trauen sich doch wieder ein paar Unbelehrbare unwiderruflich ein unhaltbares Versprechen vor einer Unmenge von Leuten, die das eigentlich überhaupt nix angeht, amtlich besiegeln zu lassen. Obwohl es doch nicht wirklich einen Vorteil gegenüber der freundschaftlichen Zweisamkeit gibt, finde ich auch in meinem Bekanntenkreis mal wieder 2 Verrückte die den Schritt in die gegenseitige Abhängigkeit wagen. Bitte versteht mich net falsch, ich werde dieses Jahr zum 10. mal an mein Versprechen erinnert und bin glücklicher Vater von 1.6 Kinder. Aber als Amateur-Fotograf wird man halt auch immer wieder gefragt, ob man …vielleicht ein paar nette Bilder während der Festlichkeiten machen kö¶nnte…….es muss nix professionelles sein…….nur so ein bisschen“ HILFEEEEEEE ……. NEIN………flücht!!!!! Spätestens nach deinem Bericht Armin weiss ich warum ich (und der ganze Fotoclub) immer wieder den Kopf einziehe wenn jemand mit dieser kleinen Bitte an mich/uns herantritt. Die Verantwortung ist ungemein gross und die laienhaften Urlaubsknipser mit der Kompaktkamera im grünen Volldeppenprogramm haben nicht die geringste Vorstellung von den Aufwendungen und Vorbereitungen die so ein einmaliges Event erfordert wenn mehr als nur laienhafte Vollprogrammbildchen dabei herauskommen sollen. Schliesslich haben sie mir ja mindestens für einen vollen Bauch gesorgt da kann man schon was erwarten 🙂 Immer hin wurde ich schon gestern für übermorgen angefragt…..das ist deutlich früher als der Durchschnitt…..und zum Glück hatte ich schon was vor….ehrlich…keine Ausrede 🙂 Schö¶ne Grüsse aus dem wilden Süden ….und bitte mehr Berichte in dieser Qualität… Christian posted via https://oly-e.de“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 16.06.2005 Uhrzeit: 20:57:28 Armin Hallo Christian, Christian Radtke schrieb: > Hallo Armin, > > ich verneige mich vor dir! > DANKE für diesen äusserst aufschlussreichen, witzigen und > wichtigen Beitrag zu diesem Thema! Zugegeben, je ö¶fter man das macht umso besser läuft es (wenn das Umfeld mitspielt) aber die Anspannung fällt erst ab, wenn die Filme entwickelt oder die Daten mehrfach gesichert sind – und natürlich sehr gut sind. > Bitte versteht mich net falsch, > ich werde dieses Jahr zum 10. mal an mein Versprechen erinnert > und bin glücklicher Vater von 1.6 Kinder. Nicht dass ich mir anmaße Dich aufklären zu wollen – wofür es zu spät zu sein scheint… :-)) ABER wie kommst Du zu 1.6 (1,6?) Kindern? Also soweit ich weiß gibt es auch nicht ein bischen“ schwanger… (oder um auf sicherem Gebiet zu bleiben 1 6 Bilder aufgenommen) :-)) > Aber als Amateur-Fotograf wird man halt auch immer wieder > gefragt ob man „…vielleicht ein paar nette Bilder während der > Festlichkeiten machen kö¶nnte…….es muss nix professionelles > sein…….nur so ein bisschen“ > HILFEEEEEEE ……. NEIN………flücht!!!!! Wen es unbedingt juckt der sollte wirklich zuerst einmal ganz unverfänglich bei einem der das schon oft und gut gemacht hat mitgehen und ein paar Bilder ZUSÄTZLICH machen. Aber nicht nur dann mal 5 Minuten „präsent sein sondern den GANZEN Tag an dessen Fersen heften. > Schö¶ne Grüsse aus dem wilden Süden Wie auch Schwabe? > ….und bitte mehr Berichte in dieser Qualität… > Christian Gruß Armin posted via https://oly-e.de“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 16.06.2005 Uhrzeit: 22:52:52 Christian Radtke Armin schrieb: > Hallo Christian, > > Christian Radtke schrieb: > >> Hallo Armin, >> >> ich verneige mich vor dir! >> DANKE für diesen äusserst aufschlussreichen, witzigen und >> wichtigen Beitrag zu diesem Thema! > > Zugegeben, je ö¶fter man das macht umso besser läuft es (wenn das > Umfeld mitspielt) aber die Anspannung fällt erst ab, wenn die > Filme entwickelt oder die Daten mehrfach gesichert sind – und > natürlich sehr gut sind. Verständlich …..dann ist eigentlich erst die Zeit gekommen, um sich satt zu essen……oder? > >> Bitte versteht mich net falsch, >> ich werde dieses Jahr zum 10. mal an mein Versprechen erinnert >> und bin glücklicher Vater von 1.6 Kinder. > > Nicht dass ich mir anmaße Dich aufklären zu wollen – wofür es zu > spät zu sein scheint… :-)) ABER wie kommst Du zu 1.6 (1,6?) > Kindern? > Also soweit ich weiß gibt es auch nicht ein bischen“ > schwanger… (oder um auf sicherem Gebiet zu bleiben 1 6 Bilder > aufgenommen) :-)) Richtig erkannt. Meine 2. Tochter kommt erst im Oktober auf die Welt daher ist sie also noch nicht ganz fertiggestellt…also < 1 0 >> Aber als Amateur-Fotograf wird man halt auch immer wieder >> gefragt ob man „…vielleicht ein paar nette Bilder während der >> Festlichkeiten machen kö¶nnte…….es muss nix professionelles >> sein…….nur so ein bisschen“ >> HILFEEEEEEE ……. NEIN………flücht!!!!! > Wen es unbedingt juckt der sollte wirklich zuerst einmal ganz > unverfänglich bei einem der das schon oft und gut gemacht hat > mitgehen und ein paar Bilder ZUSÄTZLICH machen. Aber nicht nur > dann mal 5 Minuten „präsent sein sondern den GANZEN Tag an > dessen Fersen heften. Sozusagen als Generalprobe und um sich zu empfehlen….dann wirst du den schlechtbezahltesten Job der Welt aber auch nicht mehr los. >> Schö¶ne Grüsse aus dem wilden Süden > Wie auch Schwabe? ha abr ganz beschdimmt……ehemols vo Reutlingen ond jetzetle bei de Allemanna g´landet. Lö¶rrach um genau zu sein…..ganz nah bei den Stimmbanderkrankten :-))) Wo du? >> ….und bitte mehr Berichte in dieser Qualität… >> Christian > Gruß > Armin posted via https://oly-e.de“ ——————————————————————————————————————————————