Datum: 18.03.2009 Uhrzeit: 14:04:07 0liver Waletzk0 Hallo Robert! On 2009-03-18 12:29:21 +0100, Robert Anti said: > Wenn ich so ein Objektiv per Adapter anschließe, müsste sich ja > eigentlich die Brennweite bezogen auf Kleinbild verdoppeln. Also > ein 50 mm OM-Objektiv entspricht an einer E-System-Kamera 100 mm > Brennweite bezogen aufs Kleinbildformat. Ja. > Gilt das auch für die Naheinstellgrenze? Werden dann aus 100 cm > 200 Nein. > oder bleibt die gleich? Ja! Es wird lediglich nur ein zentraler Teil des Bildkreises, den das Objektiv wirft“ für die Bildaufzeichnung genutzt daraus ergibt sich dann ein im Vergleich mit einem KB-System kleinerer Bildwinkel mit der Folge eines stärkeren „Tele-Effekts“ bei gleicher Brennweite. An der Naheinstellungsgrenze (in cm) ändert sich nichts aber der erzielbare Abbildungsmassstab wird wegen des kleineren Sensorformates (im Vergleich zu KB) doppelt so groß! LG Olyver“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 18.03.2009 Uhrzeit: 14:34:16 Robert Anti Super, danke für die schnelle und ausführliche Antwort. — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 20.03.2009 Uhrzeit: 23:05:52 Johannes Geenen 0liver Waletzk0 schrieb: > An der Naheinstellungsgrenze (in cm) ändert > sich nichts, aber der erzielbare Abbildungsmassstab wird wegen des > kleineren Sensorformates (im Vergleich zu KB) doppelt so groß! Die Naheinstellgrenze ändert sich wirklich nicht, der Abbildungsmaßstab aber auch nicht. Ein cm in der Wirklichkeit bleiben bei 1:1 genauso ein cm auf dem FT-Sensor. Man kriegt nur nicht soviele cm ins Bildfeld … Man muß sich immer nur eine Eselsbrücke bauen: Wenn man aus einem Fenster schaut, dann sieht man einen bestimmten Ausschnitt der Umgebung. Wenn man jetzt das Fenster teilweise abdeckt, was sieht man dann? Richtig, einen kleineren Ausschnitt – alles andere bleibt aber gleich. So ist es bei Four Thirds auch: Nur der Ausschnitt wird kleiner, sonst nichts. Johannes — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 22.03.2009 Uhrzeit: 12:08:18 0liver Waletzk0 Hallo Johannes! On 2009-03-20 22:05:52 +0100, Johannes Geenen said: > der Abbildungsmaßstab aber auch nicht. Ein cm in der Wirklichkeit > bleiben bei 1:1 genauso ein cm auf dem FT-Sensor. Man kriegt nur > nicht soviele cm ins Bildfeld … Klar – natürlich hast Du Recht – meine Aussage mit dem Abbildungsmaßstab war falsch! Es ist und bleibt ein Maßstab, ein Verhältnis von Längen, und daran ändert sich ebenfalls nichts. — LG Olyver —————————————————————————————————————————————— Datum: 24.03.2009 Uhrzeit: 25:40:33 Michael Lindner Hallo 0liver, das, was ich zur Zeit nur mit Auszugsverlängerung maximal an meinem Balgengerät Freiland-tauglich realisieren kann, sind Objektfeldabmessungen von 6,1 x 4,6 mm (Arbeitsabstand dann nur 52 mm, kann aber auf anderem Wege noch optimiert werden). Die Bilddiagonale von 7,64 mm ergibt auf einem FT-Sensor (Diagonale 21,64 mm) per Def. einen Abbildungsmaßstab (AM) von 2,8:1. An meiner alten OM-4 ergibt dasselbe Objektfeld dann auf KB-Diafilm mit 24×36 (Bilddiagonale 43.27 mm) einen AM von 5.66:1 (wofür ich da natürlich andere Gerätschaften einsetzen müsste). Dem praktisch arbeitenden Fotografen kommt es aber meist auf den Bildeindruck an. Ich habe mir daher angwö¶hnt, ähnlich wie beim Bildeindruck und der Äquivalenz-Brennweite auch im Makrobereich umzurechnen. Ein Großteil der Bilder in Natur- und Fotobüchern mit Makroaufnahmen sind immer noch mit Analogkameras gemacht worden. Will man nun den apparativen Aufwand und die Schwierigkeiten bei der Aufnahme analysieren oder überlegt man, wie man ähnliche Aufnahmen wohl so hinbekommt, sollte man dafür schon umrechnen, auch wenn der AM strenggenommen nur innerhalb eines Aufnahmeformates per Def. gilt – sonst erleidet man in der Praxis nämlich Schiffbruch. viele Grüße Michael Lindner — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 25.03.2009 Uhrzeit: 13:35:50 Robert Anti Michael Lindner schrieb: > Dem praktisch arbeitenden Fotografen kommt es aber meist auf den > Bildeindruck an. Ja genau. Mich interessiert es ja nicht wirklich, wie groß das Objekt jetzt abgebildet wird, sondern wie groß es nachher auf dem Foto ist. Natürlich sollte man die Begriffe da nicht durcheinander bringen, sonst blickt man irgendwann gar nicht mehr durch, was gemeint ist. — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 25.03.2009 Uhrzeit: 15:26:19 0liver Waletzk0 Hallo Michael! On 2009-03-25 00:40:33 +0100, Michael Lindner said: > auch wenn der AM strenggenommen nur innerhalb eines > Aufnahmeformates per Def. gilt – sonst erleidet man in der Praxis > nämlich Schiffbruch. Hmmm… jetzt bin ich ganz verwirrt. Nach meinem (revidierten) Verständnis definiert sich als Abbildungsmaßstab das Verhältnis der Abbildungsgrö¶ße eines Objektes auf der Film-/Sensorebene zur Grö¶ße des Originalobjektes selbst“ (siehe Wikipedia). Dies würde bedeuten dass bei einer Aufnahme im Abbildungsmaßstab 1:1ein 10 x 10 mm großes Motiv auf dem Film/Sensor eine Fläche von 10 x 10 mm abdeckt. Bezogen auf das Bildformat würde natürlich bei Vergrö¶ßerung auf Din A4-Papier unter Ausnutzung des gesamten „Filmformats“ das mit einer FT-Kamera aufgenommene Bild das Motiv grö¶ßer darstellen als bei einer Aufnahme mit KB „Vollformat“. Bei Bezug der Definition auf die Grö¶ße des Motivs auf Sensor/Filmebene ist der Abbildungsmaßstab dann doch formatunabhängig – oder habe ich etwaas übersehen? LG Olyver“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 25.03.2009 Uhrzeit: 16:47:37 Michael Lindner Hallo Oliver, Du hast dazu sicher auch schon diverse Infoseiten gelesen wie.B. bei Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Abbildungsma%C3%9Fstab Ich zitiere mal: (1) ein 20 cm … Kopf auf … Film mit einer Hö¶he von 0 5 cm ab so ist der Abbildungsmaßstab 0 5:20 = 1:40 (= 0 025-fach)“ Abbildungsmaßstab ist per Def. das Verhältnis von Bildgrö¶ße zu Objektgrö¶ße; i.d.R. in mm also hier 5:200 = 0 03 da das Abbild (bedingt durch das verwendete Objektiv) kleiner als das Motiv ist muss man von diesem Wert den Kehrwert nehmen und erhält 40x bzw. einen AM von 1:40 (2) … eine 35 mm lange Libelle formatfüllend [!] auf 35-mm-Kleinbildfilm abgebildet bedeutet dies einen Abbildungsmaßstab von 1:1 Ob man nun z.B. die Objekthö¶he oder wie ich die Bilddiagonale zu Berechnung nimmt ist egal da die Diagonale diese Information über die Objetfeldabmessungen (= Bildränder) mit einschließt. Bei extremen Abbildungsmaßstäben ist die Diagonale über die Bildkanten aber exakter zu messen (bzw. zu berechnen). Nochmal: Mein praktisch im Freiland noch umsetzbares Maximum nur mit Auszuverlängerung ist zur Zeit ein Objektfeld von 6 1 x 4 6 – also eine Bilddiagonale 7 64 mm. Da ich von diesem Beispiel Testaufnahmen habe mö¶chte ich hier mal damit rechnen: (3) über die Bilddiagonale gerechnet werden 7 64 mm mit der Kamera E3 bildfüllend auf der Sensordiagonale von 21 64 mm abgebildet also vergrö¶ßert um den Faktor (gerundet) 2 83 also ein AM von rund 2 8 : 1 (4) über die Objekthö¶he (genommen wird die Objektfeldhö¶he von 4 6 mm) gerechnet ergibt sich bei einer kurzen Seite des FT-Sensors von 13 mm genau dasselbe nämlich 13:4 6 = 2 83 (das ist ja Dein Ansatz: ein Objekt mit der Hö¶he x wird auf Film/Sensor mit der Hö¶he y abgebildet) Will ich jetzt dasselbe Objektfeld mit einer Vollformat-DSLR oder mit einer alten OM-4-Filmkamera abbilden – will ich also ohne Croppen in der EBV denselben Bildeindruck systemübergreifend erhalten muss ich andere Objektive bzw. Auszugsverlängerungen einsetzen um eben stärker zu vergrö¶ßern (geringe Brennweite mit deutlich geringerem freien Arbeitsabstand und mehr Zwischenringe). Eine Bilddiagonale von 7 64 mm muss dabei um den Faktor 5 66 (oder 2 83 x FT-Crop-Faktor 2)vergrö¶ßert werden um auf dem „Sensor“ der Kamera (z.B. Diafilmformat oder Vollformat-Digitalsensor 24×36) denselben Bildeindruck zu erreichen. Danach ist die AM-Definition (leider) formatabhängig. Will man ohne qualitätsmindernde Trickserei (Croppen in der EBV) also ein schö¶nes Insektenfoto eines Bildbandes aufgenommen mit analoger (Film-)Technik „nachbauen“ muss man sich mit diesen Umrechnungen beschäftigen da damit ja auch Probleme wie winkelabhängige Bildunschärfen Lichtverlust etc. verbunden sind (man braucht evt. teureren Kugelkopf …). Deshalb ist eine FT-Kamera wie die E-3 zumindest für Makrofotografen ein Vorteil weil ich eine angestrebte Vergrö¶ßerung mit einer geringeren Auszugsverlängerung hinbekomme. Sogenannte „Vollformat“-Fotografen müssen auch im Digitalzeitalter dafür einen deutlich hö¶heren Aufwand betreiben (mit einer Vollformatkamera kann man zwar besser per EBV das Bild beschneiden und damit „herausvergrö¶ßern“ da aber im Makrobereich besondere Schwierigkeiten auftreten geht das trotz Vollformat ohne Qualitätsverluste eben nicht bei allen Abbildungsmaßstä#ben daher hat FT hier systembedingt einen Vorteil). Das war der Grund für mich als alter OM-4-Fotograf damals bei Olympus zu bleiben zumal ich meine gesamte Makroausrüstung bis auf eine kleine (aber ärgerlichen) Einschränkung weiterverwenden kann (keine automatische Springblende mehr Arbeiten bei Arbeitsblende). Ich finde da ein guter Teil der Fotobildbände eben nicht digital fotografiert wurde wird man noch eine ganze Weile solche Umrechnungen machen müssen genauso wie bei den Objektivbrennweiten da ja auch im Digitalzeitalter die verschiedenen Sensorformate eher noch zunehmen werden (s. jetzt LEICA). Von daher ist der Begriff Abbildungsmaßstab noch lange nicht überflüssig geworden da gerade im Makrobereich der Betrachter eines Bildes nicht auf bekannte Vergleichsobjekte (z.B. Kö¶rpergrö¶ße eines Menschen) zurückgreifen kann. Wir dürfen nicht vergessen die meisten Menschen sind mit der „Kleintierwelt“ überhaupt nicht vertraut und kö¶nnen ein Bild daher nur schwer grö¶ßenmäßig einordnen. Ich hoffe es war jetzt irgendwie verständlich (und ich habe keinen Rechenfehler begangen aber die fertigen Bilder meiner Testreihe zum Einmessen der Geräte zeigen das eben so)? viele Grüße Michael Lindner posted via https://oly-e.de“ ——————————————————————————————————————————————