3. Usertreffen – Thema: AF / Schärfe Probleme…

Datum: 13.01.2002 Uhrzeit: 17:51:55 Hermann Brunner Hallo miteinander, ich hatte ja versprochen, über das hier vieldiskutierte Thema AF-Verhalten Schärfe etc..” zu berichten. Here we are: Zunächst kam es durch eine in diesem Punkt wirklich sehr unglückliche zeitliche Aufteilung zu der dummen Situation daß uns Herr Ulrich Goetze (Produktmanager Digitale Produkte) von Olympus just in dem Moment verlassen mußte wo diese Diskussion gerade mal begonnen hatte. Das werte ich schon fast als bö¶sen Willen von Seiten der Moderation da von Anfang an klar war daß dieses Thema viele interessieren wird und sicherlich einige von uns ganz gerne mit dem wirklich äußerst kompetenten Herrn Goetze darüber diskutiert hätten. Zu Anfang gab es eine sehr langatmige Erklärung des Moderators über die Wirkungsweise des aktiven AF (sprich: IR-Beams) und das weitere Zusammenspiel mit der passiven Stufe also der Kontrast-Messung. Laut Aussage von Olympus ist es so daß bei einer Fehlmessung des IR-Beams (etwa weil er am Objekt “vorbeizielt” oder z.B. zwischen zwei Personen hindurchpeilt…) für die Kontrastmessung es sehr schwer wird das noch zu korrigieren wenn die aktive Stufe eine vö¶llig falsche Entfernung ermittelt hat. Die Präzision der ersten Stufe nimmt auch mit der Entfernung stark ab. In solchen Fällen wird dazu geraten den IR-Beam einfach ganz abzuschalten. Das kann man zwar nicht direkt (es gibt keine Menü-Funktion dafür) aber relativ einfach über den Umweg daß man der Kamera vorgaukelt daß ein Konverter montiert ist… Das geht so: 1.) Im Verbindungs-Menü (Kamera auf “Wellenlinie”) die Menüposition “Macro” (das ist die “Tulpe”) wählen und von den beiden Mö¶glichkeiten (nur Tulpe / bzw. Tulpe+MCON+TCON) die zweite Variante wählen. 2.) Danach im Aufnahme-Modus der Kamera bei Druck auf die Macro-Taste mit dem Einstellrädchen einen Konverter wählen. Jetzt benutzt die Kamera keinen aktiven (IR-basierten) AF mehr. Dieser Weg ist aber immer nur dann anzuraten wenn man eine Fehlmessung des IR-Beams befürchten muß und für den passiven AF ein ausreichend kontrastreiches Objekt zur Verfügung steht. Viele Fälle schauen aber anders aus: Dunkles Hallenlicht schlechte Voraussetzung für die ZWEITE Stufe der AF-Messung: Ich habe dazu eine ganze Reihe von Bildern vorgelegt (jeweils eines das “rattenscharf” ist und eines bei dem der AF total daneben gegriffen hat bei jeweils identischem Objekt und bei gleichen Belichtungsverhältnissen. Interessant bei allen “verhauten” Bildern ist daß sie NIRGENDWO scharf sind es also nicht auf eine (korrekte) Focussierung auf einen falschen Bildbereich hinaus läuft. Herr Goetze hat sich die Bilder angeschaut und den Verdacht geäußert daß bei meiner E-10 etwas “nicht in Ordnung” sein kö¶nnte. Da ich sie demnächst ohnehin zum Firmware-Update einschicke wird man eine entsprechende Überprüfung durchführen. (Ich werde dann davon berichten…) Bei der nachfolgenden Diskussion war Herr Goetze leider nicht mehr anwesend der Moderator nahm ab diesem Zeitpunkt die Rolle des Oly-Vertreters ein und begann gnadenlos alles im Sinne von Olympus zu rechtfertigen. Ich bin z.B. kaum noch zu Wort gekommen es artete aus meiner Sicht in einen ziemlich unerfreulichen Monolog aus. ( Ist DAS der Sinn einer Moderation ??? ) Es fielen aber dennoch einige wichtige Aussagen: 1.) Es ist sehr wohl vom Belichtungsmodus (Spot/Mitte/ESP) abhängig wie die Kontrastermittlung erfolgt. Seiner Aussage nach wird die KONTRASTermittlung ebenfalls spot-orientiert mittenbetont oder gemäß der Flächaufteilungslogik des ESP-Verfahrens erfolgen je nachdem welcher BELICHTUNGSmodus gewählt ist. 2.) Olympus hat im E-10/E-20 Forum mitgelesen und die Anregung mitgenommen eventuell eine eigene Menü-Position (Schärfe-Priorität oder erst “Biep” nach erfolgter Scharfstellung durch die passiven AF) zu überdenken. 3.) Olympus gibt aber zu bedenken daß eine Veränderung im Design – dazu zählt auch eine relativ simple Firmware-Veränderung- durch Kommunikation bis Japan umfangreichen Test- und Freigabeprozessen etc. irgendwo zwischen 6 Monaten und einem ganzen Jahr (!!!) dauern kann. Das hat natürlich ziemliches Kopfschütteln und Unmutsäußerungen ausgelö¶st bis hin zu privaten Bemerkungen am Kaffeetisch “Wir müssen die Firmware endlich hacken um denen auf die Sprünge zu helfen…”. Ich selbst bin auch aus dem EDV-Geschäft und kann schon differenzieren zwischen den teilweise unsinnigen Zwischenrufen (“…das sind ja nur 5 Zeilen schreib ich jederzeit in 5 Minuten…”) und einem gründlichen zu Ende gedachten und in allen erdenklichen Situationen getesteten Design aber für die 6-12 Monats-Aussage fehlt mir auch jegliches Verständnis… Mir persö¶nlich wäre es sehr wichtig gewesen diese Forderung der viele Teilnehmer zustimmen ( Menüauswahl zwischen Focus- und Auslö¶sepriorität bzw. einstellbares Timing vom “Beep” ) persö¶nlich Herrn Goetze zu überbringen – aber dazu kam es leider nicht mehr ich erledige es somit via Email… 4.) Es konnte nicht so recht erklärt werden warum der passive AF eigentlich nicht das Hilfslicht des FL-40 benutzt… Dazu werden wir eine Antwort bekommen ob es da technische Gründe gibt die dagegen sprechen. Ich habe bei dieser Gelegenheit noch hinzugefügt daß es außerdem für die LiPo-Besitzer schö¶n wäre wenn man die E-10/FL-40 Kombi irgendwie dazu “überreden” kö¶nnte den Strom für den Blitz doch einfach aus dem LiPo zu beziehen. Insbesondere die Besitzer des neuen (8400 mAh) LiPo sind in der absurden Situation daß sie mit der Kamera jetzt Berge von Bildern machen kö¶nnen aber die Akku- Tauscherei für den Blitz bleibt… (Hier: OT – gebe ich ja zu…) Soweit der Stand der Diskussionen zum AF/Schärfe-Thema. Wir müssen jetzt einfach mal etwas Abwarten was uns Olympus zu den einzelnen Punkten noch an Antworten nachliefern wird… Gruß Hermann Brunner ——————————————————————————————————————————————