Was macht ein gutes Bild aus?

Datum: 01.11.2006 Uhrzeit: 22:13:32 Helene Hallo Leute! Eigentlich ist das Thema nicht Off Topic, aber ich finde auch keinen Platz sonst wo. Drum gebe ich es mal hier rein. Jetzt wo ich in die Fotografie gerade mal die Nase rein stecke beschäftigt mich: Was macht ein gutes Bild aus? Mein persö¶nliches Thema ist grundsätzlich das Schreiben. Ich weiß heute, wenn man los schreibt muss man sich erst einmal im Klaren sein, für welche Zielgruppe man schreibt. Man muss die Sprache der Zielgruppe treffen um verstanden zu werden. Dann braucht man natürlich ein Thema das die Zielgruppe interessiert und die Fähigkeit das Thema umzusetzen. Und wenn man das alles beherrscht, dann ist es wichtig Bilder im Kopf des Lesers entstehen zu lassen, die ihm das Geschriebene näher bringen, damit er die Gedanken des Autors nachvollziehen kann, mö¶glicherweise sogar sein eigenes Er-Leben von einem anderen Gesichtspunkt wahrnehmen kann. Ist der Autor perfekt, wird er Groupies aber auch Hasser/Neider/Stalker haben. Lernt er gut zu schreiben bleibt dabei aber menschlich erreichbar, zeigt seine kleinen Schwächen, das was seine Persö¶nlichkeit ausmacht, wird er zwar nicht von allen für voll genommen (wird er aber als Perfekter“ auch nicht immer) er erspart sich aber auch die Extreme und wird einfach gerne gelesen. Es flutscht beim Lesen. Auf Fotos umgelegt: – eine (witzige) Idee ist wichtig – eine Idee zur Aussage zu machen erleichtert es dem Betrachter erspart ihm aber auch (leider) das Denken. Andererseits Stellung beziehen zu einer Aussage hat auch was… – Ein Bild sollte handwerklich gut gemacht sein. Wie ich bereits zur Kenntnis nehmen musste: ist das Bild schlecht fotografiert hilft das tollste Bildbearbeitungsprogramm nichts. Es bleibt schlecht. – die Zielgruppe muss klar sein. Es muss auch klar sein dass Menschen außerhalb der Zielgruppe das Bild anders sehen wahrnehmen und die dürfen das auch ob dem Fotografen das recht ist oder nicht 🙂 – scheinbar perfekte Bilder lö¶sen bei manchen Betrachtern Langeweile aus aber auch Aggressionen (trifft auf mich zu) – ein Bild sollte Räume im Kopf des Betrachters ö¶ffnen sei es Neugierde Staunen oder einfach die eigene Fantasie beflügeln zu neuen Ideen verführen – die schwäche eines Bildes kann wie es Microschrott zum System erhoben hat zum Feature werden genau die Stärke sein die es braucht um genauer betrachtet zu werden um sich mit dem Bild auseinander zu setzen Wie seht ihr das? Liebe Grüße aus Wien Helene posted via https://oly-e.de“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 01.11.2006 Uhrzeit: 24:17:11 Herbert Pesendorfer Hallo Helene! Ich denke, dass das ein interessanter Artikel für die Olypedia werden wird – mit den zahlreichen Antworten und Meinungen, die noch kommen werden. — Liebe Grüße Herbert Pesendorfer http://www.pesendorfer.com —————————————————————————————————————————————— Datum: 02.11.2006 Uhrzeit: 2:02:49 Dieter Bethke Hallo Helene, am Wed, 01 Nov 2006 21:13:32 +0100 schriebst Du: > Jetzt wo ich in die Fotografie gerade mal die Nase rein stecke > beschäftigt mich: > Was macht ein gutes Bild aus? Das liegt vor allem im Auge des Betrachters. Auch der Fotograf selber kann/darf/muss, in die Rolle des Betrachters schlüpfen, sich sein Bild anschauen und es für gut halten. — Allzeit gutes Licht und volle Akkus, Dieter Bethke http://fotofreaks.de | https://oly-e.de/handbuecher.php4 —————————————————————————————————————————————— Datum: 02.11.2006 Uhrzeit: 2:09:34 Alex Wegel Helene wrote: > Wie seht ihr das? Na jedeR anders, dafür sind wir hier ja so viele:-) LG, Alex —————————————————————————————————————————————— Datum: 02.11.2006 Uhrzeit: 10:39:38 Helene Hallo! > Na jedeR anders, dafür sind wir hier ja so viele:-) und > Das liegt vor allem im Auge des Betrachters. Das ist mir schon klar. Ich bin zwar blond aber nicht blö¶d. Tut mir bitte keine Allgemeinplätze an. Wie betrachtet ihr ein Bild und kommt zur Erkenntnis: Das ist gut!“? Was macht es aus? Liebe Grüße aus Wien Helene posted via https://oly-e.de“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 02.11.2006 Uhrzeit: 10:54:30 Manfred Tausch Hallo zusammen, die allgemeine Frage im Titel kann eigentlich nur sehr ausschweifend beantwortet werden: Was bedeutet ‚gut‘ denn im Allgemeinen? Sicherlich besser als Durchschnitt. Aber wie weit ist ‚gut‘ noch von ‚ausgezeichnet‘, ’sehr gut‘, ‚excellent‘, ‚hervorragend‘ entfernt? Wo steht ‚gut‘ auf einer Skala von eins bis zehn? Generell kann man Dinge, die uns gefallen, getrost als gut bezeichnen. Kann dann ein Bild, ein Buch, ein Menü, ein Musikstück, das uns missfällt eigentlich trotzdem irgendwie gut sein? Die Güte eines Werkes ist ja immer an vielen Punkten zu messen: Idee, Aussage, handwerkliche Qualität, erweckte Emotionen, Präsentation, Erinnerungswert, Bekanntheitsgrad, Handelspreis usw. Da ist es sicher nicht verkehrt, ein Bild als gut zu bezeichnen, wenn mehr als die Hälfte der Betrachter es in über der Hälfte dieser Punkte als überdurchschnittlich anerkennen. Philosophisch betrachtet kann das Bild an sich, also seine stoffliche Instanz, gar nicht beurteilt werden. Vielmehr beurteilt ja jeder Betrachter die nicht-stoffliche Kopie des Bildes, die in seinem Gehirn entsteht. In diesem Sinne kann ich den Leser um eine kurze Beurteilung des Bildes ‚Rö¶hrender Hirsch‘ bitten. Das Bild an sich ist hier und jetzt (wahrscheinlich) nicht greifbar, sondern lediglich als ‚Gehirn-Kopie‘ vorhanden. Die Beurteilung dieser Erinnerung kann nun – mit Recht – von sehr gut bis grottenschlecht reichen: Ein Waidmann, der dieses Bild auf Leinwand gemalt und in einem goldbeschlagenen Rahmen über einer Biedermeier- Kommode in einem Jagdschloß ausgestellt sah, wird da sicherlich eine andere Meinung haben, als der Architekt in seiner Bauhaus-Villa, dem die Kinder das Bild aus einer Mad-Zeitschrift mit Tesa über sein weißes Benz-Sofa geklebt haben. Soweit, so gut. Andererseits liebe ich auch immer die pragmatische Sicht der Dinge. Deshalb will ich die Qualität eines Bildes kurz in Zahlen fassen, um die einleitende Frage umfassend, definitiv und mathematisch korrekt zu beantworten: Ein Bild ist gut, wenn – es länger als 1 Jahr in Erinnerung bleibt – der Betrachter länger als 10 Sekunden daraufschaut – das Werk für über 100 Euro verkauft werden kann – es über 1000 Personen bekannt ist – die Grö¶ße 10.000 Quadratzentimeter übersteigt (inkl. Rahmen) – man über 100.000 Sekunden daran gearbeitet hat – es über 1.000.000 Pixel hat (nur für digitale Bilder: unterste Stufe der nach oben offenen MegaPixel-Wahn-Skala) Da diese Grö¶ßen – wie gesagt – nicht weiter diskutierbar sind und weil jede gute Frage 42 neue Fragen aufwirft, mö¶chte ich die ursprüngliche Frage ‚Was macht ein gutes Bild aus?‘ gern ändern in ‚Wie macht man ein gutes Bild?‘ und sie in dieser Form weitergeben. Nach soviel Theorie mö¶chte ich noch hinzufügen, daß es mir oft mehr Freude bringt, Bilder anzusehen, als darüber zu reden. Wer dem zustimmt, mag sich gerne meinen bescheidenen Beitrag zur bunten Welt der Bilder anschauen: http://www.QuickSilver.de/Galerie/index.html Viele Grüße, Euer Erklär-Bär —————————————————————————————————————————————— Datum: 02.11.2006 Uhrzeit: 11:54:49 Jens Doll Hi, Helene schrieb: > Jetzt wo ich in die Fotografie gerade mal die Nase rein stecke > beschäftigt mich: > Was macht ein gutes Bild aus? Als Warnung gleich vorraus: Ich kann natürlich nur über meine Wahrnehmung schreiben, es kann sehr wohl sein das sich mein kognitiver Prozess sehr stark von anderen Personen unterscheidet. Es handelt sich um keine konstruktive Antwort! D.h. aus diesem Text ist in keinsterweise abzuleiten WIE man ein gutes Bild (auf mich bezogen) macht. Bei (meiner) Wahrnehmung spielen verschiedene Faktoren eine Rolle: 1. Die Umgebung Es ist offensichtlich das die Umgebung eine wichtige Rolle spielt, bin ich an einem Ruhigen Ort (Museum) werde ich mich mit der Betrachtung länger beschäftigen als z.B. an einem hektisch Ort. Das ermö¶glocht mir zum Beispiel auch Bilder zu verstehen“ die verborgene Details haben. 2. Der 1. Blick Persö¶nlich find ich das Wichtigste am Bild der erste Eindruck. Der 1. Blick entscheidet ob man sich mit einem Bild länger befasst oder es übersieht. Wie der 1. Eindruck erzeugt wird ist vö¶llig egal – hier kommen Stilmittel wie „knackige“ Farben Perspektive scharfe Kontraste etc zum Zug. 3. Die Idee Wenn das Bild den 1. Blick überstanden hat geht es ans eingemachte. Die Interpretation des Bildes beginnt und ich will wissen was diese Bild ausdrückt. Dies kann ein Aussage sein genaus wie ein Gefühl eine abstrakte Idee oder was weiß ich was einem so in den Sinn kommt. Soetwas kann schnell gehen wenn es offensichtlich ist es gibt aber auch Bilder bei denen man schon mal länger braucht um die Idee dahinter zu verstehen. 4. Kurzweil Sollange ich versuche die Idee hinter einem Bild zu verstehen will ich nicht gelangweilt werden – hilfreich sind hier immer kleine Details die einem beim erstenmal nicht aufgefallen sind. Wie das zu bewerkstelligen ist – keine Ahnung. Und als letztes (wenn auch meistens nicht so bekannt): 5. Der Ruf des Bildmachers Auch die Gesamtheit – nicht nur dieses eine Bild – alle Bilder die mit diesem in Zusammenhang stehen (sei es weil sie im selben Zimmer ausgestellt sind oder vom selben Macher sind) wird mit einbezogen. Ich habe schon ö¶fters Bilder gesehen wo ich gedacht habe – Na das kann doch eine 3-jähige mit ner Holga besser – Die Idee dahinter ist wieso genau diese Person es so gemacht hat (obwohl sie es besser/anders kann etc). Klar an 1 & 5 kann man nichts ändern. Bei 2 3 & 4 hilft einem technisches Kö¶nnen sehr viel. Aber wichtig ist wohl wie beim Schreiben eine Idee zu haben und sie im Bild auf das _wesentliche_ zu reduzieren. Als Beispiel – damit man sich mal ein Bild davon machen kann – ein Bild welches meiner Wahrnehmung (Geschmack) entspricht: http://adonine.de/501/red%20heart.jpg Die Frage ist natürlich wie das Andere Leute sehen. Warscheinlich hab ich auch noch ein paar Punkte vergessen naja … Am Ende sei noch angemerkt – ich habe hier absichtlich nicht das Wort Foto benutzt alle diese Prozesse treffen auch auf gemalte Bilder zu. jens. (der wirklich zuviel Zeit hat) ~6~ posted via https://oly-e.de“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 02.11.2006 Uhrzeit: 15:00:33 Alex Wegel Hallo Helene wrote: > Hallo! > >> Na jedeR anders, dafür sind wir hier ja so viele:-) Zwei längere Versuche einer Antwort liegen schon in /dev/null – dieses vermeintliche Allgemeinplätzchen war schon irgendwo die Summe daraus. Es bezog sich etwas platt auf den Bezug der Frage Wie seht Ihr das?“ zum gefragten (Bild->sehen). Es sollte aber auch schon einmal andeuten dass ein Bild doch eher als ein Ding empfunden wird und so weniger mit der Person des Autors verknüpft scheint als dessen Sprachfluss. Im Bild ist der Betrachter (vermeintlich) selbst der Sehende und blickt auf eine Welt die er sich nach eigenem Ritual einteilen kann. Im Text folgt er dem einen geknüpften Faden und muss mit diesem in Gleichklang kommen. > und >> Das liegt vor allem im Auge des Betrachters. Das war jetzt nicht von mir aber ja das würde ich so oder so unterschreiben:-) Manche Bilder sind einfach angenehm für die Augen:-) > Das ist mir schon klar. Ich bin zwar blond aber nicht blö¶d. Tut > mir bitte keine Allgemeinplätze an. Die Frage war aber schon recht allgemein.. > Wie betrachtet ihr ein Bild und kommt zur Erkenntnis: „Das ist > gut!“? > Was macht es aus? Technisch gesehen: Dass die Technik genügt. Bildnerisch: Dass sich im Raum des Formates etwas auftut. Inhaltlich: Dass es kein bö¶ses Bild ist. Methodisch: Dass das Bild nicht zerstö¶rt wurde. Erzählerisch: Dass man nach 3 Sekunden noch nicht genug gesehen hat. Ästhetisch: Dass es keine bleibende Schäden hinterlässt. Schlussendlich: Das es gut ist 😉 LG Alex“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 02.11.2006 Uhrzeit: 15:49:51 Andy Ach Helene, was stellst Du nur für philosophische (oder wie schreibt man das jetzt?) Fragen … Das Problem ist, dass es jeder etwas anderes unter gut versteht – mehr noch, je nach Grundtenor“ einer Sache kann dass auch noch bei jedem Einzelnen unterschiedlich sein. Bleiben wir erstmal bei den Schreibereien: von einer „guten“ Bedienungsanleitung erwarte ich nicht dass sie spannend und/oder lustig ist sie soll mir mö¶glichst effizient die Bedienung eines Gerätes näher bringen. Ein Guter Roman muss dagegen nicht unbedingt alle historischen und/oder technischen Details vollkommen korrekt beschreiben – hauptsache er fesselt mich beim Lesen. Und so ist es auch mit Bildern. Ein gutes Bild kann eine mö¶glichst Wirklichkeitsnahe Darstellung eines Gegenstandes sein evtl. ein Auto vor einem mö¶glichst neutralen Hintergrund abgebildet kann es für einen Autokatalog das beste Bild sein – aber „künstlerisch“ betrachtet ist es schlicht langweilig. Nehme ich das Auto mit 7mm und ganz nah auf kann ein sehr spannendes Bild entstehen – nur kann ich darauf beim besten Willen nicht mehr die wirklichen Proportionen erkennen – als Dokumentation taugt das Bild keinen Pfifferling. Tja und das ließe sich noch weiter treiben. Was ist für mich ein gutes Bild? Ich kann es nicht mal an einem Beispiel festmachen. Gute Bilder kö¶nnen ganz verschieden ausfallen. Aktuelle WT: da ist ein typischer Jürgenson dabei – einfach nur: wow! schö¶nes Bild. Aber Bruno mit den Herbstfarben im Kasten ist einfach die witzigere Idee alles sauber umgesetzt aber kein „wow!“-Bild in dem Sinne wie das von Dirk und doch wenn ich Themenbezogen werten müsste Bruno würde gewinnen. Den Stichpunkt dazu hast Du ja geliefert: > – eine (witzige) Idee ist wichtig Ein Guter Punkt – und doch entsteht so manches (gutes) Bild nicht aus einer Idee heraus sondern aus dem Augenblick. Vor allem bei UT’s erlebe ich das immer wieder das (andere) Fotografen Bilder und Motive sehen an denen ich achtlos vorbeigerammelt bin einfach so im Vorbeigehen. Es ist also schwer ein gutes Bild zu deffinieren ich meine so mit allgemeiner Beschreibung. Aber Deine einzelnen Punkte um da hin zu kommen sind schon mal nicht schlecht. Die Idee kann ja auch eine Augenblickseingebung sein. Alex mit 1/3 s zu fotografieren war so eine Schnappsidee. Die Zielgruppe legt ja auch fest was ich mit dem Bild bezwecken will (siehe oben). Handweklich gute Arbeit heißt nicht unbedingt (technisch) perfektes Bild – auch ein kö¶rniges und/oder unscharfes Bild kann u.U. ein gutes Bild sein wenn diese Eigenschaften die eigentliche Bildaussage unterstreichen. So – bist Du jetzt schlauer? Wohl kaum 😉 was habe ich jetzt eigentlich geschrieben? Soll ich das so wirklich abschicken? Ach was solls – eine endgültige Antwort wird es dazu eh nicht geben… Andy“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 02.11.2006 Uhrzeit: 25:47:02 Dieter Bethke Hallo Helene, am Thu, 02 Nov 2006 09:39:38 +0100 schriebst Du: >> Das liegt vor allem im Auge des Betrachters. > > Das ist mir schon klar. Ich bin zwar blond aber nicht blö¶d. Meines Wissens hat hier keiner behauptet dass Du blö¶d seiest. Ich schonmal gar nicht. Mein Beitrag war durchaus vö¶llig ernst gemeint, denn darauf läuft es letztlich hinaus. Das Bild muss dem Betrachter gefallen, ihn anregen, aufregen oder sonstwie berühren. Dann ist der Rest (technische Perfektion z.B.) meist (leider) doch Nebensache. Nach meinem bisherigen Kenntnisstand wurden noch keine allgemeingültigen Regeln verfasst was genau ein gutes Bild“ ist. Allzeit gutes Licht und volle Akkus Dieter Bethke http://fotofreaks.de | https://oly-e.de/handbuecher.php4″ —————————————————————————————————————————————— Datum: 03.11.2006 Uhrzeit: 17:35:55 Herbert Pesendorfer Hallo Dieter! > Nach meinem bisherigen Kenntnisstand wurden noch keine > allgemeingültigen Regeln verfasst was genau ein gutes Bild“ ist. Ja und das ist wahrscheinlich auch nicht mö¶glich. Aber die Fragestellung von Helene vinde ich sehr interessant. Und aus den teilweise philosophischen Ansätzen kö¶nnte ein interessanter Artikel entstehen. So nach dem Motto: Was spielt sich in meinem Kopf ab wenn ich versuche ein tolles Bild zu machen. Und genau so eine Aufstellung denke ich würde auch Helene interessieren. Wie macht das ein Profi? Der Kunde kommt und bestellt ein Bild. Was läuft jetzt alles ab damit der Photograph den Kunden zufrieden stellt? Dann sind wir IMO bei *einer* Liste von Kriterien für *das gute Bild* für *diesen Kunden*. Dazu gehö¶rt dann aber wahrscheinlich auch die Überlegung des Kunden warum er es wirklich/trotzdem gut findet. Der Fotograf hat ja sicher nicht genau seine Vorstellung getroffen (weil sie der Kunde wahrscheinlich auch nicht so detailliert hatte). Liebe Grüße Herbert Pesendorfer http://www.pesendorfer.com“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 06.11.2006 Uhrzeit: 20:25:04 Alexander Krause Mein Senf: Ein gutes Bild ist… wenn es einen zweiten Blick wert ist und den Betrachter irgendwie berührt. Ob es nun Langeweile, Agression, Geilheit, Trauer, Freude, Erstaunen oder was auch immer auslö¶st ist zweitrangig. Schwierig ist immer das Bewerten“ da Geschmäcker ja bekanntlich verschieden sind. Auch ein „schlechtes“ Bild kann passend sein. In der Regel ist also ein Bild meist in einem Zusammenhang (und sei es nur die geistige Verfassung des Authors oder Betrachters) zu sehen und Zweckgebunden. Trotzdem wage ich mal zu behaupten dass ein technisch gut gemachtes Foto schon dichter an ein gutes Bild herankommt als eine „alltägliche Knipserei“. Es gibt natürlich Gestaltungsregeln und traditionelle „das-macht-man-halt-so-in-unserem-Kulturkreis“ Dinge… ich denke der Knackpunbkt ist das Wissen um diese Techniken und dann die bewusste Entscheidung sich daran zu halten oder ebend auch nicht und die Fähigkeit diese Techniken auf Wunsch reproduzieren zu kö¶nnen. Was ist also Gut und was Bö¶se? Das ist wie Licht und Schatten ohne funktioniert die Fotografie nicht. Auf jeden Fall bleibt ein gutes Bild länger als 5 Sekunden im Hirn des Betrachters kleben. Alex posted via https://oly-e.de“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 07.11.2006 Uhrzeit: 16:26:53 Helge Süß Hallo Alex! Ich springe etwas spät auf diesen wahrlich spannenden Zug. Ich war zwei Wochen fotografieren … > Manche Bilder sind einfach angenehm für die Augen:-) Für mich ist ein gutes Bild eines, da mich bewegt. Das in mir Reaktion erzeugt. Was für mich nicht leicht ist, ist Bilder zu kritisieren, die in mir negative Gefühle erzeugen. Bilder, die mich zar ansprechen aber etwas anklingen lassen, das ich nicht mit MIR assoziieren will. Mit etwas Übung geht das aber und ist sogar recht spannend. Wirklich schlimm sind Bilder bei denen mir leid um die Zeit ist sie angesehen zu haben. Was nun angenehm für unsere Augen ist haben zahlreiche (sich auch in manchen Punkten widersprechende) Studien belegt. Ich lege selbst viel Wert auf gestalterische Aspekte in meinen Bildern. Wenn ich was nicht in den goldenen Schnitt lege, wenn eine Diagonale nicht sauber ins Eck läuft … dann habe ich bewusst und mit Lust dagegen verstossen 🙂 oft ist’s gerade das, was dem Bild den ausschlaggebenden Funken verleiht. >> Das ist mir schon klar. Ich bin zwar blond aber nicht blö¶d. Tut >> mir bitte keine Allgemeinplätze an. > Die Frage war aber schon recht allgemein.. …. und lässt viel Platz für Ideen. Das haben wir hier ja gezeigt. >> Wie betrachtet ihr ein Bild und kommt zur Erkenntnis: Das ist >> gut!“? Das was das Bild in mir erzeugt Resonanz egal in welcher Form ist für mich wichtig. Natürlich sehe ich mir gerne Bilder an bei denen für mich positive Resonanzen entstehen (aber auch das kalte Gruseln kann seinen Reiz haben). >> Was macht es aus? > Technisch gesehen: Dass die Technik genügt. Dazu muss geasgt sein dass „technisch genügt“ auf keinen Fall mit „grenzwertig gerade noch technisch machbare Perfektion“ verwechselt werden darf. Ich habe einen Bildband gesehen der grö¶sstenteils „technisch fragliche“ Aufnahmen enthält. Vieles verwackelt verwischt farblich zum Teil abgesoffen schlechtes Kunstlicht grobes Korn … und doch strahlen diese Bilder eine Kraft und Stimmung aus zeigen Leben einfühlsam und direkt. Es ist der Blick der Fotografin die mit den damals verfügbaren Mitteln (und dabei sicherlich nicht mit dem ultimativen Profi-Spitzenmodell sondern einer kleinen Sucherkamera die man problemlos durch Afrika schleifen kann) versuchte das Erlebte in ihren Bildern zu vermitteln. > Bildnerisch: Dass sich im Raum des Formates etwas auftut. > Inhaltlich: Dass es kein bö¶ses Bild ist. > Methodisch: Dass das Bild nicht zerstö¶rt wurde. > Erzählerisch: Dass man nach 3 Sekunden noch nicht genug gesehen > hat. > Ästhetisch: Dass es keine bleibende Schäden hinterlässt. > Schlussendlich: Das es gut ist 😉 Eine gelungene Auflistung. Für mich ist ein gutes Bild wenn ich es an der Wand hängen habe täglich dran vorbeigehe es sehe und nicht Satt kriege. Nur wenige meiner Bilder haben es an meine Wand geschafft. Sie bleiben unterschiedlich lange hängen. Noch mache ich mit Freude neue Bilder … Helge ;-)=) 10 posted via https://oly-e.de“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 15.11.2006 Uhrzeit: 21:13:58 Alex Wegel Hallo Ich hab noch ne Antwort von mir letztlich nach /dev/null verlegt, aaaaber: Durch den Newsletter Fotografie“ bin ich jetzt auf die Seite gestossen worden die das ultimativ klärt 😉 http://theonlinephotographer.blogspot.com/2006/06/great-photographers-on -internet.html Kann ich nur empfehlen! (Auch wenn die Seite es vielleicht nicht wirklich klärt) LG Alex“ ——————————————————————————————————————————————