Speicherung von Bilddaten

Datum: 07.05.2006 Uhrzeit: 12:12:36 Georg Dahlhoff Marcus Schmigelski schrieb: > Vielleicht kö¶nnt ihr mir bei einer Frage helfen: > Ich suche eine Mö¶glichkeit, Bilddateien so detailreich wie > mö¶glich, aber dabei auch so platzsparend wie mö¶glich zu > speichern. > Macht es Sinn, eine TIF-Datei auf 16 bit zu bringen, um sie > danach als 1:1 jpg abzuspeichern? > Mit dieser Variante hat ein jpg dann knapp 5MB, während es sonst > in der geringsten Kompression 3MB hat. Hallo Marcus, die Speicherung der Daten ist ein sehr kontroverses Thema, weil darauf niemand eine allgemeingültige Antwort hat. Aber ich mö¶chte Dir aus der Praxis heraus sagen, wie ich das handhabe: Zunächst mal mache ich alle Bilder in RAW, da habe ich schon mal ein hervorragendes Ausgangsmaterial, besser als TIFF. Von den RAW-Bilder bearbeite ich dann die Bilder, die mir gefallen und speichere Sie in hö¶chster JPEG-Qualität in einem separatem Ordner ab, den ich mit Datum (JJJJMMTT) und einem Stichwort benenne um die Aufnahmen chronologisch geordnet gut wiederzufinden. Die RAW-Datein wandle ich danach in das etwas kompaktere DNG-Format um und archiviere sie separat. Diese Vorgehensweise hat sich bisher sehr gut bewährt. Herzliche Grüße, Georg — Georg Dahlhoff http://www.mainz-bingen-foto.de http://www.dahlhoff.com —————————————————————————————————————————————— Datum: 07.05.2006 Uhrzeit: 12:14:54 Hans Obermann Marcus Schmigelski schrieb: > Vielleicht kö¶nnt ihr mir bei einer Frage helfen: > Ich suche eine Mö¶glichkeit, Bilddateien so detailreich wie > mö¶glich, aber dabei auch so platzsparend wie mö¶glich zu > speichern. > Macht es Sinn, eine TIF-Datei auf 16 bit zu bringen, um sie > danach als 1:1 jpg abzuspeichern? > Mit dieser Variante hat ein jpg dann knapp 5MB, während es sonst > in der geringsten Kompression 3MB hat. > Marcus > > — > posted via https://oly-e.de > was ist der sinn der aktion? Da sich deine Ansprüche in sich widersprechen ist immer nur ein kompromiss zu erreichen. Worauf legst du besonderes Augenmerk, Grö¶ße, oder Qualität? Hast du mal einen Blick auf die Lura-Wave-Kompression geworfen? gruß Hans —————————————————————————————————————————————— Datum: 07.05.2006 Uhrzeit: 12:43:33 Herbert Pesendorfer Hallo Marcus! > Ich suche eine Mö¶glichkeit, Bilddateien so detailreich wie > mö¶glich, aber dabei auch so platzsparend wie mö¶glich zu > speichern. Das wollen wir doch alle 😉 > Macht es Sinn, eine TIF-Datei auf 16 bit zu bringen, um sie > danach als 1:1 jpg abzuspeichern? IMO nein. Für absolutes Detailreichtum bringt dir nur RAW etwas. Leider wird das nicht komprimiert. Und wenn es komprimiert wird (in DNG z.B.) dann muss es für diese Anforderung ein verlustfreier Komprimieralgorithmus sein. JPG wird praktisch immer mit Verlust komprimiert. Und das gemeine daran ist, dass bei *jedem* Speichervorgang wieder komprimiert wird – und damit Details verloren gehen. Ich arbeite derzeit so (um den Aufwand zu minimieren) Fotografieren in RAW (ausschließlich, um mö¶glichst alle Daten zu erhalten, die meine E-1 hergibt). Sichten der Fotos in Bridge (PS2) und lö¶schen der gaaaanz schlechten. Das ist IMO einer der besten Komprimieralgorithmen 😉 Einstellung von Beschnitt, Belichtung etc in ACR (Adobe Camera Raw). Sicherung“ der RAW Daten mit den ACR-Einstellungen auf einer externen USB/Firewire/Harddisk. Allenfalls exportieren von Bildern für die weitere Verwendung: Für Ausbelichutung: sRGB „richtige“ Pixelanzahl in JPG hö¶chste Qualität – und nach der Bestellung wieder lö¶schen. Für WEB: wie vorher – aber weniger Qualität. Und abgeschlossene Objekte sichere ich auf DVD-RAM weil eine Hdd kein Sicherungsmedium ist. Über DNG habe ich mich noch nicht drüber getraut. Es ist ein weiterer Arbeitsschritt der auch Zeit kostet und dabei nicht 100% aller Daten (EXIF) ordentlich verarbeitet. Und würde ich die Datei einbetten dann funktioniert die Kompression nicht mehr so. Was mir noch einfällt: Früher gab es einmal ein Programm das online eine ganze Partition komprimiert hat. Stacker denke ich hat das geheißen. Aber bei den heutigen HDD-Preisen zahlt sich das IMO nicht mehr aus. Liebe Grüße Herbert Pesendorfer http://www.pesendorfer.com“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 07.05.2006 Uhrzeit: 17:07:31 Hans Wein Marcus Schmigelski schrieb: > Macht es Sinn, eine TIF-Datei auf 16 bit zu bringen, um sie > danach als 1:1 jpg abzuspeichern? Definitiv nein, weil JPEG nur 8 Bit unterstützt. > Mit dieser Variante hat ein jpg dann knapp 5MB, während es sonst > in der geringsten Kompression 3MB hat. Ob z.B. ein 8 MPixel-Bild auf 3 oder 5 MB komprimiert wird, macht nach meinen Erfahrungen keinen Unterschied, die Verluste sind in der Praxis vernachlässigbar. Wer Wert auf das kleinste Detail legt, muss zu einer verlustfreien Komprimierung wie TIFF/LZW oder JPEG 2000 greifen. HTH Hans —————————————————————————————————————————————— Datum: 07.05.2006 Uhrzeit: 17:07:33 Hans Wein Herbert Pesendorfer schrieb: > Was mir noch einfällt: Früher gab es einmal ein Programm, das > online eine ganze Partition komprimiert hat. Stacker denke ich, hat > das geheißen. Aber bei den heutigen HDD-Preisen zahlt sich das IMO > nicht mehr aus. Stacker ist schon eine Weile her 🙂 So richtig in Mode kamen diese Verfahren mit MS-DOS 6, und NTFS kann das sogar heute noch. Wenn aber die Bilddateien bereits komprimiert sind, kann ein auf Laufwerksebene arbeitender Packer auch nichts mehr herausholen. MfG Hans —————————————————————————————————————————————— Datum: 07.05.2006 Uhrzeit: 20:10:20 Herbert Pesendorfer Hallo Hans! > Stacker ist schon eine Weile her 🙂 Tja – time goes … > So richtig in Mode kamen > diese Verfahren mit MS-DOS 6, und NTFS kann das sogar heute noch. Ja, da war ich ja live“ dabei. > Wenn aber die Bilddateien bereits komprimiert sind kann ein auf > Laufwerksebene arbeitender Packer auch nichts mehr herausholen. Klar – aber das native RAW von Olympus ist ja unkomprimiert. Wenigstens ein LZW kö¶nntens verwenden 🙁 Liebe Grüße Herbert Pesendorfer http://www.pesendorfer.com“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 07.05.2006 Uhrzeit: 21:55:44 Hans Wein Herbert Pesendorfer schrieb: >> Wenn aber die Bilddateien bereits komprimiert sind, kann ein auf >> Laufwerksebene arbeitender Packer auch nichts mehr herausholen. > > Klar – aber das native RAW von Olympus ist ja unkomprimiert. > Wenigstens ein LZW kö¶nntens verwenden 🙁 Ich habe keine Ahnung, welches Komprimierungsverfahren bei NTFS angewendet wird, aber ein kleiner Test fiel soeben vernichtend aus: Ein Ordner mir 58 ORF-Dateien hat unkomprimiert 781 MB, komprimiert sind es 773 MB. MfG Hans —————————————————————————————————————————————— Datum: 07.05.2006 Uhrzeit: 23:52:59 Herbert Pesendorfer Hallo Hans! > [Test NTFS mit Komprimierung] > Ein Ordner mir 58 ORF-Dateien hat unkomprimiert 781 MB, komprimiert > sind es 773 MB. Ohje – aber hat Microsoft nicht auch Aktien von Festplattenherstellern? So kö¶nnte ich mir das als Feature denn als Bug erklären 😉 — Liebe Grüße Herbert Pesendorfer http://www.pesendorfer.com —————————————————————————————————————————————— Datum: 08.05.2006 Uhrzeit: 10:54:13 Hans Wein Herbert Pesendorfer schrieb: > Ohje – aber hat Microsoft nicht auch Aktien von > Festplattenherstellern? So kö¶nnte ich mir das als Feature denn als > Bug erklären 😉 Hier kommen zwei Effekte gleichzeitig zum Tragen: 1. Datenträgerbasierte Komprimierer haben mit einer Hürde zu kämpfen: Sie sollen still und unauffällig im Hintergrund arbeiten, ohne dass der Anwender etwas von ihnen bemerkt. Deshalb wird vorrangig auf Geschwindigkeit hin optimiert, auf eine allzu ausgeknautschte Kompression verzichtet man dabei ganz bewusst. Es ist also ganz klar ein Feature 🙂 2. ORF-Dateien haben eine Struktur (oder besser Unstruktur), die für eine effektive Komprimierung nicht besonders geeignet ist. (Den gleichen Effekt kannst du übrigens auch bei TIFFs mit 16 Bit Farbtiefe feststellen – LZW beißt sich bei diesem Format regelmäßig die Zähne aus.) Wenn man hö¶here Kompressionsraten erreichen will, gibt es IMHO nur den Weg über eine speziell auf ORF abgestimmte Lö¶sung. HTH Hans —————————————————————————————————————————————— Datum: 08.05.2006 Uhrzeit: 13:13:05 Frank Ledwon Hans Wein wrote: > Ich habe keine Ahnung, welches Komprimierungsverfahren bei NTFS > angewendet wird, Ein in erster Linie auf Performance optimiertes Verfahren. Details habe ich jetzt nicht zur Hand, aber es ist sicherlich irgendwas ZIP-artiges, denn die Komprimierungsraten skalieren ähnlich, wobei mit WinZIP & Co. die Platzersparnis grö¶sser ist. Wenn auf einem NTFS-Datenträger eine Datei tatsächlich komprimiert wird, dann handelt es sich jeweils um max. 64KB grosse Blö¶cke (16 bis zu 4KB grosse Cluster), die auch nur dann komprimiert gespeichert werden, wenn mindestens ein Cluster eingespart wird. WinZIP & Co. behandeln im Gegensatz zu NTFS auch grö¶ssere Blö¶cke und erzielen schon deshalb bessere Ergebnisse. > aber ein kleiner Test fiel soeben vernichtend aus: Ein Ordner mir 58 > ORF-Dateien hat unkomprimiert 781 MB, komprimiert sind es 773 MB. Als Solid-RAR oder -7Z ist da etwas mehr Ersparnis drin, allerdings ist das aus Anwendersicht eben sehr viel weniger transparent als die NTFS-Komprimierung und das Komprimieren dauert obendein auch noch sehr viel länger. Squirrel ——————————————————————————————————————————————