Weissabgleich E 20: wann ?

Datum: 12.08.2003 Uhrzeit: 21:38:10 Albert Salicky Freunde, wann macht die E 20 Weissabgleich? Beim Belichtungsmessung, oder erst bei der Belichtug? Ich wollte die AE und AF-Lock Funktion testen, und habe verschiedene Farbtö¶ne bekommen. Natürlich passiert sowas nur im A“ modus dass weiss ich. Heisst das dass ich für die AF Lock oder AE Lock immer andere als automatische Weissabgleichvariante wählen muss? posted via https://oly-e.de“ e20.german 5740 —————————————————————————————————————————————— Datum: 13.08.2003 Uhrzeit: 9:54:04 Klaus Schraeder Eine gute, aber auch schwierige Frage. Und leider kann ich sie Dir nicht mit 100%-iger Sicherheit beantworten, vermute aber folgendes: Die Messung der Belichtungsparameter geschieht kontinuierlich nach dem Antippen des Auslö¶sers. Gemessen wird entweder über die ganze Fläche bei ESP, oder über einen kleineren Teil der Fläche in der Mitte, oder wenige Pixel in der Mitte bei Spot Messung. Für den Weissabgleich muss jedoch die Helligkeitsverteilung aller Pixel bestimmt werden, dann erfolgt die Mittelwertbildung und dann Korrektur, um einen mittleren Grauwert von 128, 128, 128 (RGB) zu erhalten. Dies ist ziemlich rechenintensiv und würde wohl kaum kontinuierlich erfolgen. Ich vermute also, dass die WB erfolgt, nachdem ein Bild im Zwischenspeicher ist, Schärfe und Kontrast entsprechend den Vorgaben gerechnet wurden, jetzt kommt der Weissabgleich, und schlussendlich wird auf das Medium geschrieben. Dies würde auch erklären, warum RAW Bilder trotz sehr grosser Dateien (12MB) schon in ca. 17 sec abgespeichert sind, während das geringfügig grö¶ssere (15 MB) TIFF ca. 40 sec benö¶tigt. Ich weiss natürlich, dass bei RAW auch Schärfung und Kontrasterhö¶hung wegfallen…. Gruss Klaus Schraeder — posted via https://oly-e.de e20.german 5741 —————————————————————————————————————————————— Datum: 13.08.2003 Uhrzeit: 11:21:53 Heinz Schumacher Klaus Schraeder schrieb: > Die Messung der Belichtungsparameter geschieht kontinuierlich > nach dem Antippen des Auslö¶sers. Gemessen wird entweder über die > ganze Fläche bei ESP, oder über einen kleineren Teil der Fläche > in der Mitte, oder wenige Pixel in der Mitte bei Spot Messung. > Für den Weissabgleich muss jedoch die Helligkeitsverteilung > aller Pixel bestimmt werden, dann erfolgt die Mittelwertbildung > und dann Korrektur, um einen mittleren Grauwert von 128, 128, > 128 (RGB) zu erhalten. Dies ist ziemlich rechenintensiv und > würde wohl kaum kontinuierlich erfolgen. Ich vermute also, dass > die WB erfolgt, nachdem ein Bild im Zwischenspeicher ist, > Schärfe und Kontrast entsprechend den Vorgaben gerechnet wurden, > jetzt kommt der Weissabgleich, und schlussendlich wird auf das > Medium geschrieben. Dies würde auch erklären, warum RAW Bilder > trotz sehr grosser Dateien (12MB) schon in ca. 17 sec > abgespeichert sind, während das geringfügig grö¶ssere (15 MB) > TIFF ca. 40 sec benö¶tigt. Ich weiss natürlich, dass bei RAW auch > Schärfung und Kontrasterhö¶hung wegfallen…. > Gruss > Klaus Schraeder Das ist richtig so! Ein weiterer Beweis dafür ist, das wenn ich mit einer Blitzanlage oder mit meinem alten Blitz (ohne TTL über X-Kontakt) arbeite haben die Fotos einen korrekten Weißabgleich! Obwohl während der Belichtungsmessung 3400Kelvin herrschen ist die Aufnahme mit 5500 Kelvin aufgenommen. Anders ist das bei der E100 hier wird der Weißabgleich vor der eigentlichen Aufnahme gemacht (bei Blitzaufnahmen mit dem Vorblitz) lg heinz — posted via https://oly-e.de e20.german 5742 —————————————————————————————————————————————— Datum: 13.08.2003 Uhrzeit: 22:31:46 Albert Salicky Freunde, danke für Ihre Antworten am Rande der Genialität. Wenn ich das also richtig verstehe, macht die Kamera (im A Modus) die Weisswerte erst nach der Aufnahme fix, also kann ich das durch verwendung von AE oder AF Lock nicht beeinflussen. Also wie gesagt, wenn man mit Blitz im Studio fotografiert, und da gelbe Birnen leuchten, exponiere ich mit einem weissen Blitz, und deswegen nimmt die Kamera die Bliztemperatur für die Korrektur als massgebend bevor es speichert… — posted via https://oly-e.de e20.german 5743 —————————————————————————————————————————————— Datum: 14.08.2003 Uhrzeit: 9:16:43 Klaus Schraeder Heinz hat mit dem Blitzargument voll ins Schwarze getroffen. Vermute also jetzt nicht mehr, sondern bin sicher, dass der Weissabgleich nicht bei der Belichtungsmessung, sondern nach der Zwischenspeicherung vorgenommen wird. Damit sind Deine Schlüsse richtig… Gruss Klaus Schraeder — posted via https://oly-e.de e20.german 5745 —————————————————————————————————————————————— Datum: 14.08.2003 Uhrzeit: 13:39:53 Hermann Brunner Klaus Schraeder schrieb: > Heinz hat mit dem Blitzargument voll ins Schwarze getroffen. > Vermute also jetzt nicht mehr, sondern bin sicher, dass der > Weissabgleich nicht bei der Belichtungsmessung, sondern nach der > Zwischenspeicherung vorgenommen wird. (snip) Hallo Klaus, ist eigentlich auch ganz logisch – an der Aufnahme selbst ändert sich ja absolut nichts bzgl. Weißabgleich. Die Farbwerte, die der Sensor sieht“ sind doch ABSOLUT und müssen eigentlich auch genau so in den Zwischenspeicher übernommen werden. Erst im nächsten Bearbeitungsschritt kann man dran gehen und drüber nachdenken ob die vom Sensor aufgenommenen Werte farblich „verschoben“ – also „RELATIVIERT“ – werden müssen. Was anderes ist die Weißabgleicherei doch nicht. Oder sehe ich da jetzt was verkehrt??? Gruß Hermann“ e20.german 5747 —————————————————————————————————————————————— Datum: 14.08.2003 Uhrzeit: 14:00:03 Heinz Schumacher Hallo Hermann, Hermann Brunner schrieb: > ist eigentlich auch ganz logisch – an der Aufnahme selbst ändert > sich ja absolut nichts bzgl. Weißabgleich. Die Farbwerte, die > der Sensor sieht“ sind doch ABSOLUT und müssen eigentlich > auch genau so in den Zwischenspeicher übernommen werden. logisch ist das nicht unbedingt… weil die E100 macht es ja anders als die E10/20… also muß es auch noch ein anderes Verfahren geben…. > Erst im nächsten Bearbeitungsschritt kann man dran gehen und > drüber nachdenken ob die vom Sensor aufgenommenen Werte > farblich „verschoben“ – also „RELATIVIERT“ – werden müssen. > Was anderes ist die Weißabgleicherei doch nicht. Hmm – was heißt denn verschieben? Die E10/20 hat eine 10bit A/D-Wandler. Weiteverarbeitet werden aber immer nur 8 Bit. Jeder Farbkanal hat also 2 bit „Reserve“ d.h. eine oder zwei Farben kö¶nnen um bis zu 2 bit zur dritten Farbe verschoben werden ohne die Qualität des Ergebnisses zu beeinträchtigen. Bei der E100 ist das nicht so. Sie hat nur einen 8 bit A/D-Wandler und muß etwas anderes tun damit nach dem Weißabgleich nicht plö¶tzlich nur noch 6 bit Dynamikumfang übrigbleiben. Ich vermute mal das hier der Hase im Pfeffer liegt warum die E100 vorher misst. Mö¶glicherweise wird hier nämlich die Empfindlichkeit der einzelnen Farbkanäle separat eingestellt. Hierfür spricht auch das die E100 ganz krumme ISO-Werte einstellen kann. So habe ich z.B. schon einem den ISO-Wert 128 im EXIF-Header gefunden….. Theoretisch kö¶nnte eine E10/20 auch dieses Verfahren anwenden wenn da nicht der interlaced Mode währe bei dem ja jede zweite Zeile zuerst einmal in ein Zwischenregister geschoben wird was das Verfahren der E100 allerdings sehr verkomplizieren würde! lg heinz posted via https://oly-e.de“ e20.german 5748 —————————————————————————————————————————————— Datum: 14.08.2003 Uhrzeit: 15:38:39 Hermann Brunner Heinz Schumacher schrieb: > Hallo Hermann, > (…) > Hmm – was heißt denn verschieben? > Die E10/20 hat eine 10bit A/D-Wandler. Weiteverarbeitet werden > aber immer nur 8 Bit. Jeder Farbkanal hat also 2 bit Reserve“ > d.h. eine oder zwei Farben kö¶nnen um bis zu 2 bit zur dritten > Farbe verschoben werden ohne die Qualität des Ergebnisses zu > beeinträchtigen. Hallo Heinz jetzt bin ich wieder verwirrt! Wir haben doch nur DREI Farben die in einer Tiefe von 8 bits (=256 Stufen) bzw. 10 bits (=1024 Stufen) aufgenommen werden. Der Weißabgleich hat doch nichts mit der „Farb-Auflö¶sung“ zu tun sondern ist lediglich eine nachträgliche „Spreizung“ oder Verschiebung der drei Kanäle gegeneinander so als ob wir in Photoshop das Histogramm der drei Kanäle einzeln korrigieren würden. Praktisch würde ich auch sagen daß z.B. ein vermasselter Weißabgleich ein ERHEBLICH schlechteres Ergebnis liefert als nur eine (minimale) Farbverschiebung innerhalb des Bereiches von 1/256 bzw. 1/1024 Tonwerte eines Kanals. Stell doch mal bei einem Histogramm den Schieber eines Kanals von 255 auf 254 – das wäre etwa der Umfang den Du ansprichst – da ist doch so gut wie KEIN Effekt auf das Bild zu beobachten… Gruß Hermann PS.: Daß die E100 da strategisch irgendwie anders vorgeht habe ich verstanden kann mir irgendwie aber auch nicht erklären warum dem so sein muß… Daß wäre doch mal eine Frage für Eric – oder ???“ e20.german 5749 —————————————————————————————————————————————— Datum: 14.08.2003 Uhrzeit: 16:25:40 Hermann Brunner Heinz Schumacher schrieb: > Hmm – was heißt denn verschieben? Hallo Heinz, verschieben“ habe ich so gemeint: Per Definition ist R=127 G=127 und B=127 genau 50% GRAU – also „farblos“. (8bit Farbtiefe mal angenommen = 0 bis 255 ) Wenn jetzt z.b. durch eine normale Glühlampe Dein (graues) Objekt aber rö¶tlich beleuchtet wird und du dennoch ein „graues“ Bild haben mö¶chtest dann mußt Du halt den Rot-Kanal gegenüber den anderen beiden etwas „verschieben“ so daß z.B. 150 statt 127 „in der Mitte“ liegt. (*) Was unterm Strich nicht viel was anderes ist als wenn Du im (unkorrigierten) rotstichigen Bild in Photoshop den Mittelpunkt vom R-Kanal von 127 nach ca. 100 „verschiebst“ – und damit die Rotwerte anders (geringer) gewichtest. So stellt sich ein unbedarfter EDV-Mensch der nicht viel Ahnung von Fotografie hat den Weißabgleich vor… 😉 Gruß Hermann (*) Ich gebe zu daß bei meiner simplen Methode sich der Helligkeitswert im Bild ändern würde da ich aus Gründen der Verständlichkeit auf eine Kompensation in den beiden anderen Kanälen verzichtet habe… In der Realität wird es wohl eher so sein daß hier dann R=139 G=121 B=121 oder so ähnlich für die Mittelpunkte gewählt würde was den Schnitt bei 127 d.h. die Luminanz bei 50% erhält…“ e20.german 5751 ——————————————————————————————————————————————