Datum: 06.02.2008 Uhrzeit: 19:35:11 Robert Schroeder Michael Lindner wrote: > Wenn ich jetzt für den JPEG-Workflow“ die Kamera und die EBV-SW > auf Adobe-RGB umstelle gibt es dann Probleme mit einer > erzwungenen Farbraumkonvertierung (vom grö¶ßeren Adobe- in den > kleineren sRGB-Farbraum) ? Ja genauso ist es. Wenn Du aRGB fotografierst und dann in sRGB konvertierst (ob „erzwungen“ oder freiwillig…) bleibt Dir weniger als wenn Du gleich in sRGB aufgenommen hättest. Das liegt daran dass aRGB zwar insgesamt der „grö¶ßere“ Farbraum ist dass der aber sRGB nicht vollständig einschließt. Also auch sRGB beinhaltet Farbraumteile die aRGB so nicht enthält. Und im konvertierten Ergebnis fehlt dann nicht nur das was sRGB ohnehin fehlt sondern auch das was in sRGB eigentlich drin wäre dafür aber in aRGB fehlt. Soviel zur Theorie (und ich würde die Runde freundlichst um Korrektur bitten sollte ich irgendwo was Falsches erzählen). Inwieweit sich das alles in der Praxis auswirkt und überhaupt sichtbar wird ist ein anderes Thema. Je nach Motiv und Umständen würde einem der Unterschied zwischen sRGB und aRGB nicht mal dann großartig ins Auge stechen wenn aRGB farbraumfremd wie sRGB verarbeitet worden wäre. Im Prinzip sollte es aber so sein wie oben dargestellt und die Empfehlung geht wohl tatsächlich allgemein dahin auf aRGB zu verzichten wenn man nicht wirklich sicher ist dass man’s braucht und einen Nutzen daraus zieht. Grüße Robert“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 08.02.2008 Uhrzeit: 9:40:24 Harald Eckschlager Das stimmt nicht ganz so. Der aRGB-Farbraum ist wesentlich grö¶sser als der sRGB. Nur ganz kleine Bereiche des sRGB werden in aRGB nicht eingeschlossen. Diese kö¶nnen durch die Konvertierung von aRGB in sRGB mit der Option relativ Farbmetrisch leicht kompensiert werden. Der Nachteil von sRGB ist, dass in bestimmten Farbabstufungen Zeichnung verloren geht, die bei aRGB noch vorhanden ist. Diese Abstufungen gehen bei Konvertierung in sRGB nicht verloren, bei der Aufnahme in sRGB sind sie jedoch gar nicht vorhanden und kö¶nnen logischerweise auch bei Konvertierung von sRGB in aRGB nicht mehr dazugezaubert werden. ALSO ich empfehle im AdobeRGB Farbraum zu fotografieren und falls nö¶tig, in den sRGB Farbraum mit der Option relativ farbmetrisch zu konvertieren. lg Harald — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 10.02.2008 Uhrzeit: 25:12:13 Michael Lindner Hallo Robert, Danke für die Antwort, hoffe es kommen noch ein paar Postings, wenn auch Deine Antwort schon sehr ausführlich war. Ich dachte immer, dass Adobe-RGB den sRGB vollstädig mit einschließt (sah jedenfalls so aus in den Abbildungen bei Steinmüller: Die digitale Dunkelkammer, S.80). War nur ins Grübeln gekommen, weil ich jetzt Lightroom nutze, das ja im RAW-Workflow durchgängig den im Vergleich zu sRGB riesigen“ Farbraum Photo-RGB als internen Arbeitsfarbraum intern nutzt und mir bei der Wahl von sRGB beim Export dann eine Warnung ausgibt. Was ist aber wenn ich LR auch dazu benutze meine JPEG zu bearbeiten bei denen ich mich ja schon in der Kamera zwischen Adobe-RGB und sRGB entscheiden muß ? Vermisse bei LR die ACDsee-Einstellung dass in der EBV-Software der eingebettete Farbraum des JPEG-Fotos (also sRGB) weiterverwendet werden soll und nur dann in einen internen Arbeits-Farbraum konvertiert wird wenn das Bild nichts eingebettet hat !? Ich bin jetzt etwas verunsichert sollte es dann doch Konvertierungsprobleme geben kö¶nnen auch wenn man „nur“ sRGB nutzt ? Hier im Forum war ja kürzlich eine Anfrage wegen Grünstichigkeit bei der Fotoanzeige am Monitor nach Wechsel des Monitors und trotz Spyder-Kalibrierung – ein so starker Farbstich der allein durch ein falsches Profil nur schwer zu erklären ist. Aber mein eigener Monitor kann nun mal nur sRGB (Beamer ebenfalls). Und mein Fotohändler (FOTOTREFFPUNKT in Bielefeld) sagte nach kurzem Grübeln „bleiben ’se bei sRGB“ weil die Entwicklungsmaschine auch nichts anderes versteht. Eigentlich irgendwie schade wo doch hier um jedes bischen Sensor-Qualität „gekämpft“ wird. aber nochmals vielen Dank Michael Lindner (Bielefeld) posted via https://oly-e.de“ ——————————————————————————————————————————————
