Monitorprofile und deren Weiterverwendung in Windows/ und PS

Datum: 13.02.2006 Uhrzeit: 21:27:03 Eduard-Toni Bauduin Hallo zusammen, Die Vorgehensweise beim Kalibrieren eines Monitors und der Verwendung des daraus erstellten Profile bis hin zum Einstellen von Arbeitsfarbräumen in Photoshop erschließt sich mir nicht ganz. Den Monitor kalibrieren zum Beispiel mit Spyder2 oder sonstiger SW. 1.) Muss in der Systemsteuerung des Monitors unter Farbverwaltung DAS Farbprofil der Kalibration dem Monitor zuordnet werden? Oder bleibt die Liste dort leer? 3.) Was wird in Photoshop unter Menü Farbeinstellungen“ eingestellt? Muss hier unter Arbeitsfarbräume DAS Monitorprofil eingetragen sein oder eher “ s RGB oder adobe RGB“ ? Und wenn hier “ s RGB oder adobe RGB“ eingetragen wird warum NICHT das Monitorprofil? Danke für eure Hilfe Gruß Toni posted via https://oly-e.de“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 13.02.2006 Uhrzeit: 24:48:42 Rolf Hengel Hallo Toni, das Monitorprofil wird von Windows verwaltet. Das macht Spyder oder Colorpro automatisch. Es gilt deshalb für alle Programme! Beim Arbeitsfarbraum hast Du die Wahl. Wenn Du nur für den Bildschirm arbeitest, ist s-RGB eine gute Wahl. Wenn Du drucken oder ausbelichten willst, ist Adobe-RGB besser. Für Puristen gibt es noch grö¶ßere Farbräume, die sich jedoch in der Praxis bis jetzt nicht durchgesetzt haben. Das Farbmanagement ist in der Praxis einfacher als es sich in der Theorie anhö¶rt. Bei Adobe funktioniert es recht gut, auch unter PSE. Problematisch ist noch die Druckerprofilierung. Printfix von Colorvision taugt nicht viel, ein bezahlbares neues System ist aber in Vorbereitung. Die professionellen Systeme sind eigentlich nur für Vollprofis bezahlbar (und unverzichtbar). Für viele Drucker und Papiere gibt es hochwertige Profile von den Papierherstellern (Tetenal, Sihl u.a.). Mit denen läßt es sich ganz gut leben. Rolf — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 13.02.2006 Uhrzeit: 25:05:31 Dieter Bethke Hallo Eduard-Toni Bauduin, am Mon, 13 Feb 2006 20:27:03 +0100 schriebst Du: > 1.) Muss in der Systemsteuerung des Monitors unter Farbverwaltung > DAS Farbprofil der Kalibration dem Monitor zuordnet werden? Oder > bleibt die Liste dort leer? Ja, ersteres. Genau dort muss es eingetragen werden. Manche Monitorprofiliersoftwares machen das am Ende der Profilierung sogar automatisch. ICC-fähige Softwares (wie z.B. Photoshop oder ThumbsPlus) holen sich die Info dann dort ab. > 3.) Was wird in Photoshop unter Menü Farbeinstellungen“ > eingestellt? > Muss hier unter Arbeitsfarbräume DAS Monitorprofil eingetragen > sein oder eher “ s RGB oder adobe RGB“ ? > Und wenn hier “ s RGB oder adobe RGB“ eingetragen wird warum > NICHT das > Monitorprofil? Unbedingt einen der „Standardfarbräume“ nehmen. Adobe RGB bietet sich an wenn man z.B. die Kamera auf Adobe RGB stehen hat ECI-RGB oder PhotoRGB sind in bestimmten Umständen auch brauchbar selbst sRGB macht Sinn – wenn die Kamera eben auf sRGB steht. Sinn des Arbeitsfarbraumes ist es diesen auf verschiedenen Rechnern „vorrätig“ zu haben so dass ein und die selbe Datei ohne jedesmal beim ö–ffnen in den jeweiligen Monitorfarbraum konvertiert werden zu müssen auch an anderen Rechnern bearbeiten zu kö¶nnen. Aber noch viel wichtiger ist das sich als Arbeitsfarbräume solche am besten eigenen die lineare Eigenschaften bei ihrem Farbaufbau haben. Das gemessene Profil eines echten Monitors ist meist alles andere als ein lineares Konstrukt. 😉 Bei gemessenen Druckerprofilen ist es übrigens genauso. Die Farbräume sRGB und AdobeRGB sind aber mathematisch konstruiert und es wurde dabei auf Linearität geachtet. Allzeit gutes Licht und volle Akkus Dieter Bethke https://oly-e.de/handbuecher.php4 http://fotofreaks.de“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 14.02.2006 Uhrzeit: 12:13:55 Eduard-Toni Bauduin Hallo Dieter, >> 1.) Muss in der Systemsteuerung des Monitors unter Farbverwaltung >> DAS Farbprofil der Kalibration dem Monitor zuordnet werden? Oder >> bleibt die Liste dort leer? > > Ja, ersteres. Genau dort muss es eingetragen werden. Manche > Monitorprofiliersoftwares machen das am Ende der Profilierung > sogar automatisch. ICC-fähige Softwares (wie z.B. Photoshop oder > ThumbsPlus) holen sich die Info dann dort ab. Und das Profil wird als systemweit gültig in den erweiterten Eigenschaften des Monitors eingebunden und steht allen Applikationen zur Verfügung, das habe ich verstanden. Weiter siehe unten. > >> 3.) Was wird in Photoshop unter Menü Farbeinstellungen“ >> eingestellt? >> Muss hier unter Arbeitsfarbräume DAS Monitorprofil eingetragen >> sein oder eher “ s RGB oder adobe RGB“ ? >> Und wenn hier “ s RGB oder adobe RGB“ eingetragen wird warum >> NICHT das >> Monitorprofil? > Unbedingt einen der „Standardfarbräume“ nehmen. Adobe RGB bietet > sich an wenn man z.B. die Kamera auf Adobe RGB stehen hat ECI-RGB > oder PhotoRGB sind in bestimmten Umständen auch brauchbar selbst > sRGB macht Sinn – wenn die Kamera eben auf sRGB steht. Sinn des > Arbeitsfarbraumes ist es diesen auf verschiedenen Rechnern > „vorrätig“ zu haben so dass ein und die selbe Datei ohne jedesmal > beim ö–ffnen in den jeweiligen Monitorfarbraum konvertiert werden zu > müssen auch an anderen Rechnern bearbeiten zu kö¶nnen. Aber noch > viel wichtiger ist das sich als Arbeitsfarbräume solche am besten > eigenen die lineare Eigenschaften bei ihrem Farbaufbau haben. Das > gemessene Profil eines echten Monitors ist meist alles andere als > ein lineares Konstrukt. 😉 Bei gemessenen Druckerprofilen ist es > übrigens genauso. Die Farbräume sRGB und AdobeRGB sind aber > mathematisch konstruiert und es wurde dabei auf Linearität > geachtet. Und warum macht es keinen Sinn die Applikation Photoshop damit auszustatten und mir die Bilder mit meinem Monitorprofil zu betrachten? Was ich doch extra angelegt habe und dem Monitor zugewiesen habe? Danke und Gruß Toni posted via https://oly-e.de“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 14.02.2006 Uhrzeit: 13:26:25 Peter Eckel Hallo Toni, > Und warum macht es keinen Sinn, die Applikation Photoshop damit > auszustatten und mir die Bilder mit meinem Monitorprofil zu > betrachten? Was ich doch extra angelegt habe und dem Monitor > zugewiesen habe? der Arbeitsfarbraum ist, wie schon der Name sagt, der Farbraum, in dem Du das Bild bearbeitest. Der sollte idealerweise gleich groß wie oder grö¶ßer als der Farbraum sein, in dem Du das Bild aufgenommen hast, sonst erfolgen bei der Konversion schon Verluste. Bei der Bildbearbeitung ist der Farbraum des Bildes (z.B. sRGB oder Adobe RGB) der Quellfarbraum, der Monitorfarbraum (der in der Regel kleiner ist als die beiden genannten Farbräume) der Zielfarbraum. Wenn Du jetzt den Monitorfarbraum als Arbeitsfarbraum nimmst, muß Dein in Adobe RGB aufgenommenes Bild in den Monitorfarbraum konvertiert werden. Dabei gehen letztlich Farbinformationen verloren, und das willst Du nicht wirklich – dann enthielte Dein Bild nur noch Farben, die Dein Monitor darstellen kann. Der Referent im CM-Seminar letzten Monat schlug als Arbeitsfarbraum sogar den grö¶ßeren ECI-RGB vor, um mehr Reserven zu haben – das klang für mich plausibel, auch wenn ich bislang zu faul war, umzustellen. Viele Grüße, Peter. —————————————————————————————————————————————— Datum: 14.02.2006 Uhrzeit: 13:37:28 Dieter Bethke Hallo Eduard-Toni Bauduin, am Tue, 14 Feb 2006 11:13:55 +0100 schriebst Du: > Und warum macht es keinen Sinn, die Applikation Photoshop damit > auszustatten und mir die Bilder mit meinem Monitorprofil zu > betrachten? Was ich doch extra angelegt habe und dem Monitor > zugewiesen habe? Genau das macht Photoshop sowieso, im Hintergrund. PS lädt das im System angemeldete Monitorprofil und benutzt es um die Farben Deiner Bilder auf DEINEM Monitor – soweit mö¶glich – richtig darzustellen (Ausgabeprofil). Die richtigen Farben der Bilder ermittelt PS indem es das Farbprofil der Bilddaten interpretiert und auf die Farbwerte der Datei anwendet (Quellprofil) und temporär in den Arbeitsfarbraum konvertiert. Arbeitsfarbräume sollten einen linearen Aufbau haben. Ein Monitorfarbraum ist meist mit einem Gamma behaftet und auch sonst nicht besonders linear. Also ist es nicht sinnvoll diesen als Arbeitsfarbraum zu wählen. — Allzeit gutes Licht und volle Akkus, Dieter Bethke https://oly-e.de/handbuecher.php4 http://fotofreaks.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 14.02.2006 Uhrzeit: 13:59:16 Eduard-Toni Bauduin Dieter Bethke schrieb: >> Und warum macht es keinen Sinn, die Applikation Photoshop damit >> auszustatten und mir die Bilder mit meinem Monitorprofil zu >> betrachten? Was ich doch extra angelegt habe und dem Monitor >> zugewiesen habe? > > Genau das macht Photoshop sowieso, im Hintergrund. PS lädt das im > System angemeldete Monitorprofil und benutzt es um die Farben > Deiner Bilder auf DEINEM Monitor – soweit mö¶glich – richtig > darzustellen (Ausgabeprofil). Die richtigen Farben der Bilder > ermittelt PS indem es das Farbprofil der Bilddaten interpretiert > und auf die Farbwerte der Datei anwendet (Quellprofil) und temporär > in den Arbeitsfarbraum konvertiert. Arbeitsfarbräume sollten einen > linearen Aufbau haben. Ein Monitorfarbraum ist meist mit einem > Gamma behaftet und auch sonst nicht besonders linear. Also ist es > nicht sinnvoll diesen als Arbeitsfarbraum zu wählen. > Hallo Dieter, Rolf und Peter, Ich glaube das ich das einigermaßen verstanden habe und halte mal fest: 1. Photoshop arbeitet“ nach dem Arbeitsfarbraum den ich ihm vorgegeben habe. 2. Jedoch “ sichtbar“ für mich in Photoshop ist das Foto im von mir eingestellten Monitorprofil. hoffendlich habe ich auch das richtig verstanden;-) Danke und lieben Gruß an alle Toni posted via https://oly-e.de“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 14.02.2006 Uhrzeit: 14:04:58 Jö¶rg Am Tue, 14 Feb 2006 12:26:25 +0100 schrieb Peter Eckel: Hallo Peter, ich habe den Thread sehr interessiert beobachtet (kein Wunder, hatte ich doch gestern Abend ein längeres Telefonat mit Toni und ihm gesagt – ich bin in dieser Beziehung natürlich auch nicht schlauer als er – dass wir einfach mal die kompetenten Leute im Forum anzapfen“ müssen *gg*) > der Arbeitsfarbraum ist wie schon der Name sagt der Farbraum in > dem Du das Bild bearbeitest. Der sollte idealerweise gleich groß > wie oder grö¶ßer als der Farbraum sein in dem Du das Bild > aufgenommen hast sonst erfolgen bei der Konversion schon Verluste. > Bei der Bildbearbeitung ist der Farbraum des Bildes (z.B. sRGB oder > Adobe RGB) der Quellfarbraum der Monitorfarbraum (der in der Regel > kleiner ist als die beiden genannten Farbräume) der Zielfarbraum. Diese Erklärung verbunden mit der von Dieter (Dieter auch Dir vielen Dank) habe ich jetzt verstanden. Die Betonung liegt auf *Arbeits-*Farbraum. Danke Euch beiden Jö¶rg P.S. Die Monitor-Entscheidung ist übrigens gefallen. Am 22.3. werden zwei TFTs (Eizo Flexscan S1910) auf meinem Schreibtisch stehen. http://gallery.jorgos.info/main.php“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 14.02.2006 Uhrzeit: 14:26:06 Alex Wegel Hallo Eduard-Toni Bauduin wrote: > Dieter Bethke schrieb: > >> in den Arbeitsfarbraum konvertiert. Arbeitsfarbräume sollten einen >> linearen Aufbau haben. Das mit dem linearen Gama ist nicht mehr so wichtig, seit man in PS ankreuzen kann, dass er Berechnungen und Filter – unabhängig vom Gamma des Arbeitsprofils – mit linearem Gamma ausführt. > Hallo Dieter, Rolf und Peter, > > Ich glaube das ich das einigermaßen verstanden habe und halte mal > fest: > > 1. Photoshop arbeitet“ nach dem Arbeitsfarbraum den ich ihm > vorgegeben habe. Genau. Dies ist der „Berechnungsfarbraum“ von PS. > 2. Jedoch “ sichtbar“ für mich in Photoshop ist das Foto im von > mir eingestellten Monitorprofil. Auch korrekt. Hier wird auch klar dass je nach Farbraumwahl das Bild nicht 1 zu 1 auf dem Monitor dargestellt werden kann (wenn der Arbeitsfarbraum „grö¶sser“ ist als der des Monitorprofils). > hoffendlich habe ich auch das richtig verstanden;-) Würd ich mal sagen.. LG Alex“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 14.02.2006 Uhrzeit: 15:28:17 Jö¶rg Am Tue, 14 Feb 2006 13:26:06 +0100 schrieb Alex Wegel: Hallo Alex, > Das mit dem linearen Gama ist nicht mehr so wichtig, seit man in > PS ankreuzen kann, dass er Berechnungen und Filter – unabhängig vom > Gamma des Arbeitsprofils – mit linearem Gamma ausführt. wo? Bei den Farbeinstellungen habe ich nichts gefunden … Danke Jö¶rg — http://gallery.jorgos.info/main.php —————————————————————————————————————————————— Datum: 14.02.2006 Uhrzeit: 19:16:49 Alex Wegel Jö¶rg wrote: > Am Tue, 14 Feb 2006 13:26:06 +0100 schrieb Alex Wegel: > Hallo Alex, > >> Das mit dem linearen Gama ist nicht mehr so wichtig, seit man in >> PS ankreuzen kann, dass er Berechnungen und Filter – unabhängig vom >> Gamma des Arbeitsprofils – mit linearem Gamma ausführt. > > wo? Bei den Farbeinstellungen habe ich nichts gefunden … Eigentlich genau da (CS2/Mac). Entweder Du musst noch alle Optionen anzeigen“ lassen um es zu sehen oder Dein PhotoShop hat das (noch) nicht 🙁 LG Alex“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 14.02.2006 Uhrzeit: 21:35:10 Markus G. Wenn ich mich recht erinnere empfiehlt die Bedienungsanleitung vom Spyder im Ordner Autostart Adobe Gamma bzw. sonstige Monitorkalibrierung zu deaktivieren. LG Markus — posted via https://oly-e.de ——————————————————————————————————————————————