Weltpolitik und mehr – Fortsetzung

Datum: 29.03.2011 Uhrzeit: 22:59:54 Nicolaus C. Koretzky Weil’s nebenan doch ziemlich OT wurde, setze ich das mal hier fort. Andy schrieb: >> Einen Franz von Assissi oder Gandhi gibt’s unter Millionen >> von Menschen vielleicht einmal. > > Nein, viel, viel ö¶ffters – die meisten davon werden nur nicht > wahrgenommen (weil man über Bö¶sewichter viel knalliger berichten > kann) Ichwünsche mir sehr, dass Du damit Recht hast. Allein – mir fehlt der Glaube. >> Das sehe ich anders. Nicht die Gesellschaft macht den Menschen >> sondern der Mensch macht die Gesellschaft. > > Na was nun? Erst sagst Du, dass die Evolution (also das > Große-Ganze“) stärker ist als der einzelne Mensch – und nun ist > der Mensch plö¶tzlich stärker als die Gesellschaft (die auch wieder > das „Große-Ganze“ darstellt). Das geht so nicht entweder hat das > menschliche Individuum die Macht etwas zu ändern – dann gilt das > auch für die Evolution. Oder es muss sich unterordnen – dann auch > unter die Gesellschaft (die existiert nämlich auch schon länger als > jeder einzelne von uns). Nein nein – das ist kein Widerspruch. die Evolution ist natürlich stärker als der Mensch. Sprich: Eine wirkliche Änderung unseres Charakters kann nur die Evolution bewirken. Immer wieder hö¶rt man: „So was wie das dritte Reich kann in Deutschland nicht mehr passieren.“ Und wie war’s als vor ein paar Jahren die Wirtschaft immer schlechter lief? Plö¶tzlich bekam das braune Pack überall wieder Auftrieb. Womit wir gleich beim zweiten Punkt wären: Das Individuum kann natürlich – gemeinsam mit anderen – die Gesellschaft umstürzen. Oder eben auch nicht falls das Interesse fehlt. In jedem Fall stimme ich dem franzö¶sischen Diplomaten Joseph Marie Le Maistre zu der irgendwann Ende des 18. Anfang des 19. Jahrhunderts sagte: „Jedes Volk hat die Regierung die es verdient.“ Das ändert aber meiner Ansicht nach nichts daran dass die Schicht Zivilisation nur millimeterdick ist und darunter immer noch die Bestie steckt. Und diese Tatsache kö¶nnen wir aus eigener Kraft eben nicht ändern. Dafür braucht’s noch ein paar Millionen Jahre. >> Die ist ja nicht aus >> dem Nichts gekommen und uns übergestülpt worden. > Über die jetzt Lebenden eben doch – irgendwie… Naja… Wenn wir jetzt von Deutschland reden würde ich dem so nicht zustimmen. Schließlich gibt’s die bunte Republik erst rund 60 Jahre. Und seit rund 30 Jahren wird’s hier wieder immer enger. Wofür natürlich schon wir die wir hier leben verantwortlich sind. Oder zwingt uns Irgendjemand dazu unsere Freiheit für mehr Sicherheit aufzugeben? Oder nur dem Mammon hinterher zu jagen. >> Oder kannst Du mir eine einzige >> Revolution nennen bei der das Resultat anders aussah? > Jede Menge. Zwischen den Anfängen der Zivilisation und heute hat > sich ja wohl doch so einiges verändert – oder nicht? > Der Fehler ist nur: der Mensch nimmt Veränderungen immer nur wahr > wenn sie in einer von ihm selbst überschaubaren Zeit (also deutlich > kleiner als seine Lebensspanne) ablaufen – länger andauernde > Veränderungen werden oftmals nicht oder nur unzureichend oder > vö¶llig verzerrt wahrgenommen. Ich weiß nicht ob wir nun so viel ‚zivilisierter‘ sind als beispielsweise die ollen Griechen. Im finsteren Mittelalter waren wir’s jedenfalls nicht. Da haben wir Ketzer verbrannt – was mich doch sehr stark an die Menschenopfer früherer Generationen erinnert. Und noch vor 200 Jahren war Sklaverei und Vö¶lkermord an der Tagesordnung. Und auf die meisten Revolutionen folgten Despotebn die noch schlimmer waren als diejenigen die durch die Revolution gestürzt wurden. >> Wo sind denn die Blumenkinder der 1960er? > Genau das meinte ich gerade – gesellschaftliche (und noch viel mehr > evolutionäre) Veränderungen brauchen Zeit – mehr Zeit als die > Lebensspanne eines einzelnen Menschen umfasst. Da bin ich ganz bei Dir. >> Die sind inzwischen auch Banker Rechtsanwälte oder … > ….verhungert – weil die Gesellschaft sie nicht hat leben lassen. > Es gibt sie nämlich noch nur werden sie nicht geduldet und als > Assoziale gebrandmarkt. Auch das ist Evolution. Stimmt die gibt es auch. Aber Viele haben eben auch einfach die Träume ihrer Jugend für Macht und Profit verraten. >> dass wir noch einen weiten Weg zu gehen haben >> bis wir ein Wesen sind das mit dem Begriff ‚menschlich‘ in der >> von uns gemeinten Bedeutung auch nur entfernt etwas zu tun hat. > Na siehst Du – aber anfangs so tun als ob das nie was werden kann > 🙂 Ein weiter Weg ist doch nicht nie! Tja – dafür müssten wir aber wie ich schon in einem meiner vorigen Kommentare schrieb – schleunigst aufhö¶ren uns wie die Karnickel zu vermehren. Sonst wird das nix mehr mit den Millionen von Jahren die wir dafür noch brauchen. Dann gibt’s demnächst den Großen Knall und wir dürfen – falls wir den überhaupt überleben – wieder bei Null anfangen. Denn wenn es dieses Mal richtig knallt bleibt nicht mehr viel übrig von unserer Zivilisation. posted via https://oly-e.de“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 30.03.2011 Uhrzeit: 11:13:32 Andy Hi Nicolaus, > Weil’s nebenan doch ziemlich OT wurde, setze ich das mal hier > fort. brav 🙂 >> Nein, viel, viel ö¶ffters – die meisten davon werden nur nicht >> wahrgenommen (weil man über Bö¶sewichter viel knalliger berichten >> kann) > > Ichwünsche mir sehr, dass Du damit Recht hast. Allein – mir fehlt > der Glaube. Tja, da stehe ich auf verlorenem Posten – den Glauben eines anderen kann ich nur schwerlich beeinflussen… > Nein nein – das ist kein Widerspruch. die Evolution ist natürlich > stärker als der Mensch. Klares Jain – der Mensch beeinflusst ja doch wohin die Evolution (deren Grundprinzipien er nicht außer Kraft setzen kann – insofern stimmen wir überein) uns bringt. Wieviele von den heute lebenden Menschen wären wohl zu Neantertalers Zeiten überlebensfähig? Die Menschen haben bereits dafür gesorgt, dass andere Eigenschaften ihrer Art wichtiger sind, als dazumals – das nenne ich schon eine Beeinflussung der Evolution. > Sprich: Eine wirkliche Änderung unseres > Charakters kann nur die Evolution bewirken. Im gesamtmenschheitlichem Maßstab – ja, durchaus. Trifft aber auch auf gesellschaftliche Veränderungen zu – die gehen alle nicht über Nacht – und auch 100 Jahre sind dafür noch eine sehr kurze Zeit. > Womit wir gleich beim zweiten Punkt wären: Das Individuum kann > natürlich – gemeinsam mit anderen – die Gesellschaft umstürzen. Das ist der springende Punkt: gemeinsam mit anderen! Wenn aber ein Individuum gemeinsam mit anderen handelt, haben wir eine Gruppe, eine Gesellschaft (im ursprünglichen Sinne). Das Individuum kann sich selbst ändern, es kann auch eine gesellschaftliche Veränderung anregen/anstoßen – wirklich durchführen kann so eine Veränderung wiederum nur die Gesellschaft bzw. ein entsprechender Teil davon. Das ist natürlich alles schwer begrifflich abzugrenzen, weil die Begriffe oft in verschiedener Form angewendet werden. Unter Gesellschaft wird oftmals irgendwas übergeordnetes“ „abgehobenes“ angesehen – aber letztendlich besteht eine Gesellschaft aus Menschen – ohne diese wäre eine Gesellschaft nicht existent. Also ja es sind die einzelnen Individuen die die Gesellschaft ausmachen. Das kann man aber nicht beliebig trennen denn andersrum ist kein Mensch in der Lage ohne die Gesellschaft zu leben. Auch kein noch so ausgeflippter Aussteiger zumindest all sein Wissen hat er ja von der Gesellschaft/Gemeinschaft erworben – und erst das befähigt ihn zu überleben. > Das ändert aber meiner Ansicht nach nichts daran dass die > Schicht Zivilisation nur millimeterdick ist und darunter immer > noch die Bestie steckt. Das ist wieder die Sache mit Deinem Glauben – den kann ich nicht ändern. Aber all das was uns umgibt wäre so meiner Meinung nach nicht denkbar. Keine Schulen keine Krankenhäuser keine Kindergärten – all das kann eine „Bestie“ doch gar nicht hervorbringen. Das ein Stück davon noch in uns steckt ist allerdings unstrittig das gehö¶rt zu unserer Natur und am Ende wären wir ohne diese Seite auch nicht so weit gekommen. Aber ich denke Du überschätzt diesen Teil des Menschen (ich meine jetzt natürlich ganz allgemein – im Einzelfall kann das natürlich anders aussehen). > Und diese Tatsache kö¶nnen wir aus eigener > Kraft eben nicht ändern. Dafür braucht’s noch ein paar Millionen > Jahre. Na was nun – kö¶nnen wir es nicht ändern oder brauchen wir dafür nur lange? Mit Millionen Jahre übertreibst Du aber. Selbst wenn wir nur die letzten 5..6 Generationen vergleichen hat sich schon einiges an Moralvorstellungen geändert – nicht so grundsätzlich wie Du es gerne hättest aber so ist Evolution nun mal. > Naja… Wenn wir jetzt von Deutschland reden würde ich dem so > nicht zustimmen. Schließlich gibt’s die bunte Republik erst rund > 60 Jahre. Aber die kam auch nicht aus dem Nichts…. Davon abgesehen: ich bin noch keine 60 Jahre alt… > Oder zwingt uns Irgendjemand dazu unsere Freiheit für mehr > Sicherheit aufzugeben? Oder nur dem Mammon hinterher zu jagen. Meinst Du das jetzt auf das Individuum bezogen? Dann ja: die Gesellschaft zwing die einzelnen Individuen sich unterzuordnen – oder mühevoll gegen den Strom zu schwimmen immer mit der Gefahr unterzugehen. Oder meinst Du die Gesellschaft? Die zwingt sich nur selbst – und das ist zum grö¶ßten Teil aus der Historie begründet – aber eben nicht unveränderlich. > Ich weiß nicht ob wir nun so viel ‚zivilisierter‘ sind als > beispielsweise die ollen Griechen. Meinst Du wir sollten wie diese wieder Sklaven einführen….? Die Griechen mö¶gen in einigen Punkten ja ganz fortschrittlich gewesen sein in anderen waren sie typische Vertreter ihrer Zeit. > Im finsteren Mittelalter waren > wir’s jedenfalls nicht. Das ach so finstere Mittelalter wurde erst im Nachhinein so finster gemacht – Sklaverei wurde jedenfalls (grö¶ßtenteils) durch die etwas freiere Leibeigenschaft ersetzt (also das ist jetzt natürlich sehr sehr pauschalisiert – man mö¶ge mir das nachsehen) Es sind halt immer kleine Schritte die manchmal auch dafür gesorgt haben dass es an anderen Stellen Rückschritte gab. Wer weiß was in ein zwei Jahrtausenden so über unsere jetzige Zeit erzählt wird… > Da haben wir Ketzer verbrannt Meinst Du die Griechen waren zimperlich mit „Feinden“? > Und noch vor 200 Jahren war Sklaverei und Vö¶lkermord an > der Tagesordnung. Vö¶lkermord gibt es noch heute – leider 🙁 Und die Sklaverei die Du ansprichst ist so ein Rest der sich durch die Jahrtausende erhalten hat. Sogar bis in eine Zeit in der die Sklaverei im Großen und Ganzen bereits als verwerflich angesehen wurde. Und ganz los sind wir die immer noch nicht (das war das vorhin was ich mit „pauschalisiert“ meinte). > Und auf die meisten Revolutionen folgten > Despotebn die noch schlimmer waren als diejenigen die durch die > Revolution gestürzt wurden. Nein eben nicht auf die meisten. Die meisten Revolutionen werden heute gar nicht mehr als solche anerkannt. Aber ja oft wurde mit der Revolution gleich wieder übertrieben wurde versucht mehr zu erreichen als mö¶glich ist – das liegt einfach an der Ungeduld der Menschen. Und die Folge von Übertreibungen und zu stürmischen Vorwärtsdrang ist dann oft mal ein „Rückschwingen“ – das kennt man auch als Jo-Jo-Effekt bei Diäten (ich meine jetzt nicht die Politikereinkommen). Die Gesellschaft verhält sich da ganz ähnlich. Aber wenn Du dann mal weiter siehst haben solche Revolutionen (also zumindest die die weiter zurück liegen) irgendwann doch zu einem besseren Leben geführt – auch wenn dazwischen vielleicht noch eine schlimmere Epoche lag. Die Evolution kennt auch Irrwege Sackgassen und vor allem keine Eile sie dauert halt ihre Zeit – das kö¶nnen wir tatsächlich nicht beeinflussen die Richtung aber schon. > Stimmt die gibt es auch. Aber Viele haben eben auch einfach die > Träume ihrer Jugend für Macht und Profit verraten. Weil sie einsehen mussten dass die Umwelt (die Gesellschaft) noch nicht so weit ist weil sie müde vom „gegen den Strom schwimmen“ waren weil sie es nicht mehr ertragen konnten als Außenseiter zu gelten….. Oder weil sie in der Jugend eh nur mitgemacht haben was gerade „schick“ war – solche gab und gibt es natürlich auch noch. Aber das heißt doch nicht dass sie nichts bewirkt haben – die Gesellschaft die wir heute haben wäre ohne diese Leute eine ganz andere. Nenne es Evolution oder gesellschaftliche Weiterentwicklung – in beiden Fällen waren es Menschen die das bewirkt haben. > Tja – dafür müssten wir aber wie ich schon in einem meiner > vorigen Kommentare schrieb – schleunigst aufhö¶ren uns wie die > Karnickel zu vermehren. Du meinst jetzt aber nicht die Deutschen? Die werden doch schon weniger. Die Chinesen übrigens auch. Und gerade in diesen beiden Fällen sieht man auch die Probleme die gerade durch so ein Schrumpfprozess entstehen – die sind nämlich auch nicht ohne und würden auf die Dauer (auch) zum Untergang der Menschen führen! Vergiss mal das mit den maximal 4 Milliarden – das ist Quatsch. Gerade der Mensch hat die Mö¶glichkeiten sich weiter auszudehnen. Notfalls müssen wir eben auf die großzügige Fortbewegung (mittels Biosprit) verzichten und mehr Lebensmittel anbauen. Eine andere Frage ist ob dabei nicht die eine oder andere Art auf der Strecke bleiben. Es ist eine Illusion dass wir uns weiter entwickeln kö¶nnen ohne die Umwelt zu beeinflussen das machen wir schon lange und nachhaltig (nicht erst seit der Industrialisierung) aber das müssen wir auch machen ohne würden wir Stagnieren und Stagnation würde zum Untergang führen – auch das ist ein Grundprinzip der Evolution. Ob uns dann allerdings das Ergebnis dieser Entwicklung am Ende gefallen wird steht auf einem anderen Blatt. Aber ich befürchte einem Steinzeitmenschen (oder auch nur einem „alten Griechen“) würde die heutige Welt auch nicht wirklich gefallen. > Sonst wird das nix mehr mit den Millionen > von Jahren die wir dafür noch brauchen. Schon wieder Millionen – geht’s auch eine Nummer kleiner? Das was allgemein unter „unsere Zivilisation“ verstanden wird ist kaum älter als 5000 Jahre. In dieser Zeit wurden Sklaverei Leibeigenschaft Adel und was weiß ich noch alles erfunden und wieder verworfen. Die 3..4 Millionen Jahre davor die gemeinhin der Menschheitsgeschichte zugesprochen wird passierte in der Richtung nicht allzuviel – und der Homo Sapiens existiert gerade mal seit 100..150 Jahrtausenden. Oder wartest Du auf eine neue Menschenart? > Dann gibt’s demnächst > den Großen Knall und wir dürfen – falls wir den überhaupt > überleben – wieder bei Null anfangen. Den kannst Du aber jetzt schon haben – die Mittel um uns selbst weitestgehend auszurotten haben wir bereits in der Hand – die Erde wird es nicht weiter stö¶ren. > Denn wenn es dieses Mal > richtig knallt bleibt nicht mehr viel übrig von unserer > Zivilisation. Um unsere Zivilisation zu Grunde zu richten gibt es viele Wege. Das teuflische daran: mancher Weg der wie die goldene Lö¶sung unserer Probleme erscheint entpuppt sich hinterher als noch übler. Du hast selber die Revolutionen angesprochen. Jede absolut jede davon hat vorher ausgesehen wie die Rettung aus allen (oder wenigstens den schlimmsten) Übeln. Den Pferdefuß hat man oftmals erst hinterher entdeckt. Nehmen wir Deine Forderung 30 Jahre keinen Nachwuchs zu zeugen – das wäre am Ende das perfekte Todesurteil für die Menschheit. Nach 30 Jahren wüßte keiner mehr wirklich wie man Kinder aufzieht und die Menschheit wäre nach weiteren 100 Jahren von der Erde verschwunden. Aber zum Glück läßt sich so eine Maßnahme nicht durchsetzen – nicht mal China hat seine 1-Kind-Ehe ganz hundertpro durchsetzen kö¶nnen (und darüber wird der eine oder andere dort heute wohl auch froh sein). Andy imzivilisationsmodus“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 31.03.2011 Uhrzeit: 12:53:35 Robert Georg Ideologien oder Religionen, die den Anspruch erheben, Menschen verändern wollen haben von Haus aus einen totalitären Charakter. Sie sind genau genommen faschistoid. In jedem Fall haben sie unendliches Leid über die Menschen gebracht. Grüsse R.G. — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 31.03.2011 Uhrzeit: 15:47:50 Nicolaus C. Koretzky Hi Andy, dann wollen wir mal: > Klares Jain – der Mensch beeinflusst ja doch wohin die Evolution > (deren Grundprinzipien er nicht außer Kraft setzen kann – insofern > stimmen wir überein) uns bringt. Wieviele von den heute lebenden > Menschen wären wohl zu Neantertalers Zeiten überlebensfähig? Die > Menschen haben bereits dafür gesorgt, dass andere Eigenschaften > ihrer Art wichtiger sind, als dazumals – das nenne ich schon eine > Beeinflussung der Evolution. Hmmm… Nö¶, ich denke nicht, dass wir – abgesehen von der fehlenden Kö¶rperbehaarung – zu Neandertalers Zeiten weniger überlebensfähig gewesen wären. Die anderen Änderung sind doch minimal. Wir sind ein bisschen grö¶ßer, haben einen kleineren Kiefer und einen vermutlich etwas besseren Verstand. Das war’s aber auch schon. Alles andere ist reine Trainingssache. >> Sprich: Eine wirkliche Änderung unseres >> Charakters kann nur die Evolution bewirken. > > Im gesamtmenschheitlichem Maßstab – ja, durchaus. > Trifft aber auch auf gesellschaftliche Veränderungen zu – die gehen > alle nicht über Nacht – und auch 100 Jahre sind dafür noch eine > sehr kurze Zeit. Das sind aber nur ‚erlernte‘ Veränderungen. Also nix, was mit evolutionären Veränderungen wie beispielsweise dem Verlust der Greif-Füße gleichzusetzen wäre. Nimm uns die Zivilisation, und all diese gesellschaftlichen Fortschritte sind Geschichte. Während durch die Evolution verursachte Veränderungen bis zum nächsten evolutionären Schritt erhalten bleiben, ganz egal, wie unsere Umwelt aussehen mag. >> Womit wir gleich beim zweiten Punkt wären: Das Individuum kann >> natürlich – gemeinsam mit anderen – die Gesellschaft umstürzen. > > Das ist der springende Punkt: gemeinsam mit anderen! > Wenn aber ein Individuum gemeinsam mit anderen handelt, haben wir > eine Gruppe, eine Gesellschaft (im ursprünglichen Sinne). > Das Individuum kann sich selbst ändern, es kann auch eine > gesellschaftliche Veränderung anregen/anstoßen – wirklich > durchführen kann so eine Veränderung wiederum nur die Gesellschaft > bzw. ein entsprechender Teil davon. Das ist natürlich alles schwer > begrifflich abzugrenzen, weil die Begriffe oft in verschiedener > Form angewendet werden. Unter Gesellschaft wird oftmals irgendwas > übergeordnetes“ „abgehobenes“ angesehen – aber letztendlich > besteht eine Gesellschaft aus Menschen – ohne diese wäre eine > Gesellschaft nicht existent. Soweit gehe ich mit Dir konform. > Also ja es sind die einzelnen Individuen die die Gesellschaft > ausmachen. Das kann man aber nicht beliebig trennen denn andersrum > ist kein Mensch in der Lage ohne die Gesellschaft zu leben. Auch > kein noch so ausgeflippter Aussteiger zumindest all sein Wissen > hat er ja von der Gesellschaft/Gemeinschaft erworben – und erst das > befähigt ihn zu überleben. Auch da hast Du meine volle Zustimmung. >> Das ändert aber meiner Ansicht nach nichts daran dass die >> Schicht Zivilisation nur millimeterdick ist und darunter immer >> noch die Bestie steckt. > Das ist wieder die Sache mit Deinem Glauben – den kann ich nicht > ändern. Aber all das was uns umgibt wäre so meiner Meinung nach > nicht denkbar. Keine Schulen keine Krankenhäuser keine > Kindergärten – all das kann eine „Bestie“ doch gar nicht > hervorbringen. Einspruch Euer Ehren. Auch eine Bestie kann durchaus in der Lage sein gut für die ihren zu sorgen. Nehmen wir als Beispiel doch nur den Kinderschänder der der eigenen Familie als treusorgender Familienvater bekannt war. > Das ein Stück davon noch in uns steckt ist > allerdings unstrittig das gehö¶rt zu unserer Natur und am Ende > wären wir ohne diese Seite auch nicht so weit gekommen. Aber ich > denke Du überschätzt diesen Teil des Menschen (ich meine jetzt > natürlich ganz allgemein – im Einzelfall kann das natürlich anders > aussehen). Ich glaube gerade in der Masse sind wir viel schlimmer. Schau Dir nur mal an wie sich viele ‚ehrbare Bürger‘ im Fußballstadion aufführen. Und auch als Individuen sind die meisten von uns eher unerfreulich und ziehen einander über den Tisch wo es nut geht. Merkwürdigerweise ändert sich das wenn’s den Menschen schlecht geht. Dann wird noch die letzte Scheibe Brot miteinander geteilt. Doch wenn’s uns gut geht ist’s mit dem Teilen nicht mehr so weit her und es geht nur noch darum dass wir uns das was wir haben nicht mehr wegnehmen lassen wollen. >> Und diese Tatsache kö¶nnen wir aus eigener >> Kraft eben nicht ändern. Dafür braucht’s noch ein paar Millionen >> Jahre. > Na was nun – kö¶nnen wir es nicht ändern oder brauchen wir dafür > nur lange? Mit Millionen Jahre übertreibst Du aber. Selbst wenn wir > nur die letzten 5..6 Generationen vergleichen hat sich schon > einiges an Moralvorstellungen geändert – nicht so grundsätzlich wie > Du es gerne hättest aber so ist Evolution nun mal. Das hat – wie weiter oben schon mal erwähnt mit Evolution nichts zu tun sondern nur mit Erziehung. Moralvorstellungen ändern sich ‚fast stündlich‘. Mal streng mal weniger – wie das Pendel einer Uhr. >> Naja… Wenn wir jetzt von Deutschland reden würde ich dem so >> nicht zustimmen. Schließlich gibt’s die bunte Republik erst rund >> 60 Jahre. > Aber die kam auch nicht aus dem Nichts…. > Davon abgesehen: ich bin noch keine 60 Jahre alt… Okay. *gg* >> Oder zwingt uns Irgendjemand dazu unsere Freiheit für mehr >> Sicherheit aufzugeben? Oder nur dem Mammon hinterher zu jagen. > Meinst Du das jetzt auf das Individuum bezogen? Dann ja: die > Gesellschaft zwing die einzelnen Individuen sich unterzuordnen – > oder mühevoll gegen den Strom zu schwimmen immer mit der Gefahr > unterzugehen. Oder meinst Du die Gesellschaft? Die zwingt sich nur > selbst – und das ist zum grö¶ßten Teil aus der Historie begründet – > aber eben nicht unveränderlich. Die Individuen kö¶nnten sich aber auch dagegen wehren wie sie es in den Sechzigern gemacht haben. Doch heute hält fast jeder die Klappe solange das Portemonnaie gut gefüllt ist und eine sicher Zukunft an den Horizont gemalt wird. Selbst die Studenten – eingentlich das Demonstranten-reservoir schlechthin – gehen nur noch auf die Straße wenn’s um eigene Interessen geht. Ein Song mit dem Refrain ‚Gib mir doch ein kleines bisschen Sicherheit‘ hätte es in den 1960ern oder 1970ern ganz bestimmt nicht in die Charts geschafft und wer sowas live gesungen hätte wäre mit faulem Obst beworfen worden. F*ck for Sicherheit – es ist die Freiheit um die es geht. >> Ich weiß nicht ob wir nun so viel ‚zivilisierter‘ sind als >> beispielsweise die ollen Griechen. > Meinst Du wir sollten wie diese wieder Sklaven einführen….? > Die Griechen mö¶gen in einigen Punkten ja ganz fortschrittlich > gewesen sein in anderen waren sie typische Vertreter ihrer Zeit. Ich werde das für heute ausklammern – das hätte das Zeug zu noch einer eigenen Diskussion. >> Im finsteren Mittelalter waren >> wir’s jedenfalls nicht. > Das ach so finstere Mittelalter wurde erst im Nachhinein so finster > gemacht – Sklaverei wurde jedenfalls (grö¶ßtenteils) durch die etwas > freiere Leibeigenschaft ersetzt (also das ist jetzt natürlich sehr > sehr pauschalisiert – man mö¶ge mir das nachsehen) Es sind halt > immer kleine Schritte die manchmal auch dafür gesorgt haben dass > es an anderen Stellen Rückschritte gab. Wer weiß was in ein zwei > Jahrtausenden so über unsere jetzige Zeit erzählt wird… Die Leibeigenschaft war ein Rückschritt. Da musste der ‚Herr‘ nicht mal mehr die Verantwortung für die Ernährung und Behausung seiner Leibeigenen übernehmen. Schlimmer geht’s nimmer. >> Da haben wir Ketzer verbrannt > Meinst Du die Griechen waren zimperlich mit „Feinden“? Der Krieg galt noch bis ins vorletzte Jahrhundert als letztes Mittel der Diplomatie. Nicht dass ich das gutheißen würde aber Menschenopfer auf dem Altar der Religion sind dann doch was anderes. >> Und noch vor 200 Jahren war Sklaverei und Vö¶lkermord an >> der Tagesordnung. > Vö¶lkermord gibt es noch heute – leider 🙁 > Und die Sklaverei die Du ansprichst ist so ein Rest der sich > durch die Jahrtausende erhalten hat. Sogar bis in eine Zeit in der > die Sklaverei im Großen und Ganzen bereits als verwerflich > angesehen wurde. Und ganz los sind wir die immer noch nicht (das > war das vorhin was ich mit „pauschalisiert“ meinte). Da bin ich mal wieder bei Dir. >> Und auf die meisten Revolutionen folgten >> Despoten die noch schlimmer waren als diejenigen die durch die >> Revolution gestürzt wurden. > Nein eben nicht auf die meisten. Die meisten Revolutionen werden > heute gar nicht mehr als solche anerkannt. > Aber ja oft wurde mit der Revolution gleich wieder übertrieben > wurde versucht mehr zu erreichen als mö¶glich ist – das liegt > einfach an der Ungeduld der Menschen. HmHm… im Prinzip stimmst Du mir damit doch zu. Der Mensch sorgt dafür dass es immer wieder nach hinten losgeht. Womit ich ja nicht sagen will dass wir in den vergangen 2000 Jahren keine Fortschritte gemacht hätten. Ich glaube sogar dass die zweite Hälfte des vorigen Jahrhunderst für die Bürger der westlichen Welt die vermutlich besten der gesamten Menschheitsgeschichte waren. Aber ganz aktuell bewegen wir uns im Namen der Sicherheit mit riesigen Schritten auf einen Überwachungsstaat zu wie es ihn noch nie gegeben hat. Und wenn wir nicht langsam aufstehen und uns wehren wird das die vermutlich schlimmste Diktatur der Menschheitsgeschichte. Da wirst Du nicht mal mehr denken kö¶nnen was Du mö¶chtest. Bin ich froh dass ich schon 51 bin! > Und die Folge von > Übertreibungen und zu stürmischen Vorwärtsdrang ist dann oft mal > ein „Rückschwingen“ – das kennt man auch als Jo-Jo-Effekt bei > Diäten (ich meine jetzt nicht die Politikereinkommen). Die > Gesellschaft verhält sich da ganz ähnlich. Aber wenn Du dann mal > weiter siehst haben solche Revolutionen (also zumindest die die > weiter zurück liegen) irgendwann doch zu einem besseren Leben > geführt – auch wenn dazwischen vielleicht noch eine schlimmere > Epoche lag. Die Evolution kennt auch Irrwege Sackgassen und vor > allem keine Eile sie dauert halt ihre Zeit – das kö¶nnen wir > tatsächlich nicht beeinflussen die Richtung aber schon. Es ging schon immer auf und ab. Bei den Griechen ging es von Kö¶nigen zu Demokratie zu Dekadenz bei den Rö¶mern war’s ähnlich nur dass die zwischendurch noch die Cäsaren eingeschoben haben – und augenblicklich sieht es ganz danach aus als habe die aktuelle Demokratie der westlichen Welt auch keinen besonders langen Bestand mehr. >> Tja – dafür müssten wir aber wie ich schon in einem meiner >> vorigen Kommentare schrieb – schleunigst aufhö¶ren uns wie die >> Karnickel zu vermehren. > Du meinst jetzt aber nicht die Deutschen? Die werden doch schon > weniger. Die Chinesen übrigens auch. Und gerade in diesen beiden > Fällen sieht man auch die Probleme die gerade durch so ein > Schrumpfprozess entstehen – die sind nämlich auch nicht ohne und > würden auf die Dauer (auch) zum Untergang der Menschen führen! > Vergiss mal das mit den maximal 4 Milliarden – das ist Quatsch. > Gerade der Mensch hat die Mö¶glichkeiten sich weiter auszudehnen. > Notfalls müssen wir eben auf die großzügige Fortbewegung (mittels > Biosprit) verzichten und mehr Lebensmittel anbauen. > Eine andere Frage ist ob dabei nicht die eine oder andere Art auf > der Strecke bleiben. Es ist eine Illusion dass wir uns weiter > entwickeln kö¶nnen ohne die Umwelt zu beeinflussen das machen wir > schon lange und nachhaltig (nicht erst seit der > Industrialisierung) aber das müssen wir auch machen ohne würden > wir Stagnieren und Stagnation würde zum Untergang führen – auch > das ist ein Grundprinzip der Evolution. Ob uns dann allerdings das > Ergebnis dieser Entwicklung am Ende gefallen wird steht auf einem > anderen Blatt. Aber ich befürchte einem Steinzeitmenschen (oder > auch nur einem „alten Griechen“) würde die heutige Welt auch nicht > wirklich gefallen. Nee natürlich nicht die Deutschen. Aber aber das Schicksal eines kleinen Vö¶lkchens sollte von untergeordnetem Interesse sein wenn es um die Zukunft der gesamten Menschheit geht. Ansonsten hab‘ ich kein Problem mit unserer Beeinflussung der Umwelt. Wir sind ein Teil der Natur drum ist das was wir tun auch natürlich. Schö¶n wäre es aber dennoch wenn wir ein bisschen langfristiger denken würden. Aber dazu sind wir ganz offenbar noch nicht in der Lage. Lieber steuern wir wie die Lemminge auf den Abgrund hinzu (ich bleibe bei den vier Milliarden) – nur das wir uns bewusst sein kö¶nnten was wir da treiben. >> Sonst wird das nix mehr mit den Millionen >> von Jahren die wir dafür noch brauchen. > Schon wieder Millionen – geht’s auch eine Nummer kleiner? Das was > allgemein unter „unsere Zivilisation“ verstanden wird ist kaum > älter als 5000 Jahre. In dieser Zeit wurden Sklaverei > Leibeigenschaft Adel und was weiß ich noch alles erfunden und > wieder verworfen. Die 3..4 Millionen Jahre davor die gemeinhin der > Menschheitsgeschichte zugesprochen wird passierte in der Richtung > nicht allzuviel – und der Homo Sapiens existiert gerade mal seit > 100..150 Jahrtausenden. Oder wartest Du auf eine neue Menschenart? Eben: Evolution ist ein langsames Geschäft. Und ja im Prinzip warte ich auf den neuen Menschen. Der beispielsweise nicht mehr diesen Machttrieb und Geltungsdrang besitzt der einst beim Urmenschen wichtig war damit das stärkste/intelligenteste Wesen die Führung übernehmen konnte und so das Überleben der Familie/Horde/Rotte gewährleistet war. Wäre in einer wahrhaft zivilisierten Gesellschaft vö¶llig überflüssig und führt heute nur zu so schwachsinnigen Exzessen wie dass ich unbedingt ’nen 450er Benz fahren muss weil mein Nachbar ’nen 300er hat. Oder dass ich noch die nächsten 50 Millionen auf meinem Konto anhäufen muss wenn ich erstmal die ersten fünf geschafft habe. Dass die Wirtschaft zu einem Friss-oder-Stirb-Haifischbecken geworden ist obwohl es heute mö¶glich wäre dass die gesamte Menscheit in Komfort und ohne Hunger leben kö¶nnte. Dass grandiose Ideen wie Kommunismus oder Religion trotz hehrer Ziele immer zu grauenhaften Resultaten führen. Weil wir halt letztlich alle Egoisten sind. Ansonsten wären wir auch schon längst ausgestorben ist klar. Doch heute kö¶nnten wir mit einem etwas weniger egozentrischen und gierigen Charakter wesentlich besser miteinder und auch mit unseren Mitwesen koexistieren. >> Dann gibt’s demnächst >> den Großen Knall und wir dürfen – falls wir den überhaupt >> überleben – wieder bei Null anfangen. > Den kannst Du aber jetzt schon haben – die Mittel um uns selbst > weitestgehend auszurotten haben wir bereits in der Hand – die Erde > wird es nicht weiter stö¶ren. Absolut deiner Meinung. >> Denn wenn es dieses Mal >> richtig knallt bleibt nicht mehr viel übrig von unserer >> Zivilisation. > Um unsere Zivilisation zu Grunde zu richten gibt es viele Wege. > Das teuflische daran: mancher Weg der wie die goldene Lö¶sung > unserer Probleme erscheint entpuppt sich hinterher als noch > übler. Du hast selber die Revolutionen angesprochen. Jede absolut > jede davon hat vorher ausgesehen wie die Rettung aus allen (oder > wenigstens den schlimmsten) Übeln. Den Pferdefuß hat man oftmals > erst hinterher entdeckt. Sach ich doch! > Nehmen wir Deine Forderung 30 Jahre keinen > Nachwuchs zu zeugen – das wäre am Ende das perfekte Todesurteil für > die Menschheit. Nach 30 Jahren wüßte keiner mehr wirklich wie man > Kinder aufzieht und die Menschheit wäre nach weiteren 100 Jahren > von der Erde verschwunden. Ach wo. Da wir heute im Durchschnitt schon fast 80 Jahre alt werden wäre das nun wirklich kein Problem. Ziehen halt die Großeltern die Kinder auf während die Eltern an einer schö¶neren Welt basteln. posted via https://oly-e.de“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 31.03.2011 Uhrzeit: 16:01:29 Subhash Robert Georg wrote: > Ideologien oder Religionen, die den Anspruch erheben, Menschen > verändern wollen haben von Haus aus einen totalitären Charakter. > Sie sind genau genommen faschistoid. > In jedem Fall haben sie unendliches Leid über die Menschen > gebracht. Das ist – mit Verlaub – Unsinn. Jede Ausbildung, ja, jedes Erlebnis verändert einen Menschen. Erziehung verändert, Information (Zeitungslesen z.B.) verändert. Alles, was wir tun und alles, was uns angetan wird, verändert uns. Menschen verändern zu wollen schon faschistoid“ zu nennen ist mE nivellierend. Der Übergang zur Manipulation ist fließend. (Nun ja: *theoretisch* fließend. Die Nachrichtensendungen in D und A sind – so weit ich sie kenne – ziemlich reine Manipulation.) Und: Warum soll eigentlich nur die Wirtschaft Menschen verändern dürfen? Ich kann deinen Widerstand trotzdem nachvollziehen: Niemand will gegen seinen Willen verändert werden (und wird es doch). Aber die Leute geben viel Zeit Energie und Geld dafür aus so verändert zu werden wie sie sich das wünschen. In den Gesang dass „jede Revolution alles nur immer schlimmer gemacht hätte“ mö¶chte ich auch nicht einstimmen. Für die herrschende Klasse mag es schon schlimmer aussehen das ist klar. Für ihre Helfeshelfer und Nutznießer auch. Ich für meinen Teil mö¶chte den Mief vor ’68 (weil das als Revolution erwähnt wurde) nicht heute wieder erleben. Und ich freue mich über so manche Revolution z.B. die in Venezuela. Da bin ich sogar hingefahren um mich verändern zu lassen. 🙂 A propos „nivellierend“: Da habe ich gestern in Wien ein Foto aufgenommen. Der Spruch darauf ist mir zu kategorisch (warum „einzige“?) aber es liegt schon mehr als nur ein Kö¶rnchen Wahrheit darin. Zumindest für die jetzigen Underdogs schaut die Sache naturgemäß so aus: Subhash Baden bei Wien http://portfolio.subhash.at/“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 31.03.2011 Uhrzeit: 16:21:56 Nicolaus C. Koretzky Subhash schrieb: > Robert Georg wrote: > >> Ideologien oder Religionen, die den Anspruch erheben, Menschen >> verändern wollen haben von Haus aus einen totalitären Charakter. >> Sie sind genau genommen faschistoid. >> In jedem Fall haben sie unendliches Leid über die Menschen >> gebracht. > > Das ist – mit Verlaub – Unsinn. > > Jede Ausbildung, ja, jedes Erlebnis verändert einen Menschen. > Erziehung verändert, Information (Zeitungslesen z.B.) verändert. > Alles, was wir tun und alles, was uns angetan wird, verändert uns. > Menschen verändern zu wollen schon faschistoid“ zu nennen ist mE > nivellierend. > Der Übergang zur Manipulation ist fließend. (Nun ja: *theoretisch* > fließend. Die Nachrichtensendungen in D und A sind – so weit ich > sie kenne – ziemlich reine Manipulation.) > Und: Warum soll eigentlich nur die Wirtschaft Menschen verändern > dürfen? > Ich kann deinen Widerstand trotzdem nachvollziehen: Niemand will > gegen seinen Willen verändert werden (und wird es doch). Aber die > Leute geben viel Zeit Energie und Geld dafür aus so verändert zu > werden wie sie sich das wünschen. > In den Gesang dass „jede Revolution alles nur immer schlimmer > gemacht hätte“ mö¶chte ich auch nicht einstimmen. Für die > herrschende Klasse mag es schon schlimmer aussehen das ist klar. > Für ihre Helfeshelfer und Nutznießer auch. Ich für meinen Teil > mö¶chte den Mief vor ’68 (weil das als Revolution erwähnt wurde) > nicht heute wieder erleben. Und ich freue mich über so manche > Revolution z.B. die in Venezuela. Da bin ich sogar hingefahren um > mich verändern zu lassen. 🙂 Ich finde Deine ständigen Verweise auf die ‚herrschend Klasse‘ ziemlich irritierend. Vielmehr ist es so dass fast alle von uns versuchen unsere Mitmenschen auszubeuten und über den Tisch zu ziehen – und dazu kommt noch dass Macht korrumpiert. Es ist also vö¶llig wurscht wo derjenige herkommt der die Macht übernimmt. Er wird normalerweise innerhalb von kürzester Zeit genauso versuchen sich auf Kosten seiner Mitmenschen zu bereichern wie seine Vorgänger. Und dafürm dass Du den Herrn Chavez der die meinungsfreiheit unterdrückt als leuchtendes Beispiel nennst habe ich ja nun gar kein Verständnis. posted via https://oly-e.de“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 31.03.2011 Uhrzeit: 16:28:56 Nicolaus C. Koretzky Vergessen, noch zu Chavez: allein, dass der mit gestalten wie Gadhaffi und dem grausamen Ausbeuter des eigenen Volks aus Nordkorea fraternisiert sagt ja wohl alles. Im Westen geht’s wenigsten einigen sehr gut und der großen Masse durchaus erträglich, in Nordkorea feiert die politische Führung Feste, während der Rest der Bevö¶lkerung ausgeplündert wird bis aufs Blut und nicht mal ein Hungertuch zum dran nagen hat. Bin ja mal gespannt, wie Du das rechtfertigen mö¶chtest. — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 31.03.2011 Uhrzeit: 18:16:36 Subhash Nicolaus C. Koretzky wrote: > Und dafürm > dass Du den Herrn Chavez, der die meinungsfreiheit unterdrückt, > als leuchtendes Beispiel nennst habe ich ja nun gar kein > Verständnis. Dass du dafür kein Verständnis hst, wundert mich nicht. Du bist anscheinend der hiesigen Meinungsfreiheit“ aufgesessen. Sonst würdest du nicht diesen Unsin weiter erzählen. Subhash Baden bei Wien http://portfolio.subhash.at/“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 31.03.2011 Uhrzeit: 18:16:37 Subhash Nicolaus C. Koretzky wrote: > allein, dass der mit gestalten wie Gadhaffi und dem grausamen > Ausbeuter des eigenen Volks aus Nordkorea fraternisiert sagt ja > wohl alles. > Im Westen geht’s wenigsten einigen sehr gut und der großen Masse > durchaus erträglich, in Nordkorea feiert die politische Führung > Feste, während der Rest der Bevö¶lkerung ausgeplündert wird bis > aufs Blut und nicht mal ein Hungertuch zum dran nagen hat. Bin > ja mal gespannt, wie Du das rechtfertigen mö¶chtest. Warum sollte ich so etwas rechtfertigen? Ich rechtfertige nicht einmal Hartz IV und auch nicht das Ausplündern Griechenlands. — Subhash Baden bei Wien http://portfolio.subhash.at/ —————————————————————————————————————————————— Datum: 31.03.2011 Uhrzeit: 21:53:20 Nicolaus C. Koretzky Subhash schrieb: >> Nicolaus C. Koretzky wrote: >> Und dafürm >> dass Du den Herrn Chavez, der die meinungsfreiheit unterdrückt, >> als leuchtendes Beispiel nennst habe ich ja nun gar kein >> Verständnis. > Dass du dafür kein Verständnis hst, wundert mich nicht. Du bist > anscheinend der hiesigen Meinungsfreiheit“ aufgesessen. Sonst > würdest du nicht diesen Unsin weiter erzählen. Das ist eine derart armselige Propaganda-Antwort bar jeglichen Inhalts da fällt mir nun wirklich gar nichts mehr ein. >> allein dass der mit gestalten wie Gaddafi und dem grausamen >> Ausbeuter des eigenen Volks aus Nordkorea fraternisiert sagt ja >> wohl alles. >> Im Westen geht’s wenigsten einigen sehr gut und der großen Masse >> durchaus erträglich in Nordkorea feiert die politische Führung >> Feste während der Rest der Bevö¶lkerung ausgeplündert wird bis >> aufs Blut und nicht mal ein Hungertuch zum dran nagen hat. Bin >> ja mal gespannt wie Du das rechtfertigen mö¶chtest. > Warum sollte ich so etwas rechtfertigen? Ich rechtfertige nicht > einmal Hartz IV und auch nicht das Ausplündern Griechenlands. Alles klar: Wenn einer unter der linken Flagge segelt darf er sein Volk ausquetschen wie eine Zitrone und Andersdenkende ‚für die gute Sache‘ auch gern um die Ecke bringen bereichert sich hingegen Jemand in einer Demokratie auf Kosten seiner Mitmenschen dann ist er ein übler Kapitalist. Zu einer derat einseitigen Weltsich fällt mir wirklich nix mehr ein. posted via https://oly-e.de“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 31.03.2011 Uhrzeit: 22:29:14 Subhash Nicolaus C. Koretzky wrote: > Das ist eine derart armselige Propaganda-Antwort bar jeglichen > Inhalts, da fällt mir nun wirklich gar nichts mehr ein. Na ja, du kö¶nntest ja schreiben, wie du auf die Idee kommst, in Venezuela gäbe es keine Meinungsfreiheit. (Das mit der billigen Propaganda habe ich mir bei deiner Behauptung auch gedacht.) > Wenn einer unter der linken Flagge segelt, darf er > sein Volk ausquetschen wie eine Zitrone und Andersdenkende > ‚für die gute Sache‘ auch gern um die Ecke bringen … Aus welcher meiner Ausagen entnimmst du diese Vermutung? — Subhash Baden bei Wien http://portfolio.subhash.at/ —————————————————————————————————————————————— Datum: 01.04.2011 Uhrzeit: 9:40:16 Subhash Nicolaus C. Koretzky wrote: > Nein nein – der feine Herr Chavez hat nicht alle regimekritischen > Sender und Zeitungen verbieten lassen. Nein, hat er nicht. Das ist kompletter Unsinn. Der Großteil der Medien in Venezuela ist in privater“ Hand d.h. oppositionell (und manchmal auch noch direkt oder indirekt von der US-Regierung finanziert). Wenn man Chö¡vez diesbezüglich etwas vorwerfen kann dann dass er zu weich ist und selbst Mordaufrufe gegen sich und an Putschversuchen beteiligte Medien zulässt. (Mag sein dass er auch gar nicht anders kann. So mächtig wie das die hiesigen Medien darstellen ist ein südamerikanicher Präsident auch wieder nicht.) Dazu ein kelner Artikel und ein Verweis auf eine Sendung des „Deutschlandfunks“: Wen Venezuela oder Alternativen zum Kapitalismus generell interessieren der sei auf meine Medienliste (und mein Blog) verwiesen: > … dass Du auf meine Kritik an Chavez und Nordkorea mit > Hartz IV und Griechenland konterst. Das sind nun wirklich zwei > Paar vö¶llig verschiedene Schuhe. Ich habe damit nicht gekontert sondern ausdrücklich gesagt wer „Hartz IV“ menschenunwürdig empfindet (und das tue ich) der kann schon gar nicht die von dir gezeichneten Zustände tolerieren. Subhash Baden bei Wien http://portfolio.subhash.at/“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 01.04.2011 Uhrzeit: 11:28:51 Andy Hi Nicolaus, > Hmmm… Nö¶, ich denke nicht, dass wir – abgesehen von der > fehlenden Kö¶rperbehaarung – zu Neandertalers Zeiten weniger > überlebensfähig gewesen wären. So allgemein meinte ich das gar nicht. Rein evolutionär betrachtet würde ein guter Teil der heute lebenden Menschen die Geschlechtsreife nicht erreichen, nicht weil der Grundbauplan“ unbrauchbar ist sondern weil die „Serienstreuung“ zu groß ist. Ich bin z.B. seit meiner Kindheit kurzsichtig beim Eignungstest zum Mamutjäger wäre ich ganz sicher durchgefallen und es ist fraglich ob ich die Chance bekommen hätte meine Gene weiter zu geben – bei meiner Frau sieht es eher noch düsterer aus. In der aktuellen Zeit aber haben wir ein Kind und somit unsere Gene weiter gegeben – und genau damit haben wir (nicht wir zwei alleine sondern zusammen mit der uns umgebenen Gesellschaft) der Evolution ein Schnippchen geschlagen – jedenfalls aus Neandertaler-Sicht. > und einen vermutlich etwas besseren Verstand. ….da bin ich mir allerdings nicht so sicher…. :-/ > Das sind aber nur ‚erlernte‘ Veränderungen. Also nix was mit > evolutionären Veränderungen wie beispielsweise dem Verlust der > Greif-Füße gleichzusetzen wäre. Jain. Evolution manifestiert sich doch nicht nur in solchen klar sichtbaren Veränderungen wie die Greiffüße. Evolution bedeutet doch in erster Linie eine ganz schleichende Veränderung – solange nicht eine praktische Mutation auftritt. Die Weitergabe von Wissen ist da durchaus mit inbegriffen – ob nun genetisch oder durch einen Lernprozess ist dabei nur in sofern wichtig dass die Weitergabe über einen Lernprozess etwas schneller angepasst werden kann. Aber gerade gesellschaftliche Veränderungen kann man auch auf diesem Wege nicht von heute auf morgen „einimpfen“. > Nimm uns die Zivilisation und > all diese gesellschaftlichen Fortschritte sind Geschichte. ….und der Mensch als Art gleich mit – die Zivilisation ist ein Bestandteil unserer Umwelt ohne der wir nicht existieren kö¶nnen. Rotte den Eukaliptus aus und die Koalas sind Geschichte – genauso geht es den Menschen mit der Zivilisation. Mit dem kleinen aber feinen Unterschied dass die Menschen sich diese Zivilisation erst erschaffen haben – und damit haben wir unsere Evolution beeinflusst. > Während durch die Evolution verursachte Veränderungen bis zum > nächsten evolutionären Schritt erhalten bleiben ganz egal wie > unsere Umwelt aussehen mag. Falsch. Evolution ist nicht geradlinig. Der Verlust der Beine (evolutionärter Schritt) ist den Schlangen auch dann geblieben als sie Giftzähne (noch ein evolutinärer Schritt) entwickelt haben. Aber eigentlich geht es nicht darum sondern darum dass wir Menschen unsere Evolution (in Grenzen) selbst bestimmen – die Zivilisation gehö¶rt da zwangsläufig dazu. > Einspruch Euer Ehren. Auch eine Bestie kann durchaus in der Lage > sein gut für die ihren zu sorgen. Nehmen wir als Beispiel doch > nur den Kinderschänder der der eigenen Familie als treusorgender > Familienvater bekannt war. Der eigenen Familie ja – aber in Schulen und Krankenhäusern kümmern sich die Leute eben nicht um die eigene Familie sondern um für sie vö¶llig fremde Menschen! Die „Bestie“ kümmert sich nur um die eigene Familie meist nur um die eigenen Nachkommen. Eine Raubkatze etwa tö¶tet auch die Artgenossen wenn sie nicht der eigene Nachwuchs sind (und manchmal sogar diese) und würde nicht mal im Traum darauf kommen einem rudelfremden irgendwas abzugeben (außer die hübsche Dame ist eine Kandidatin für den eigenen Harem….) > Ich glaube gerade in der Masse sind wir viel schlimmer. Schau > Dir nur mal an wie sich viele ‚ehrbare Bürger‘ im Fußballstadion > aufführen. Ich bin mir nicht sicher wo ich das einordnen muss – vielleicht weil ich es nicht einmal verstehe. Allerdings ich kenne niemanden persö¶nlich der da wirklich über die Stränge schlägt (laut rumgrö¶hlen zähle ich mal nicht zu den wirklich schlimmen Sachen). > Und auch als Individuen sind die meisten von uns eher > unerfreulich und ziehen einander über den Tisch wo es nut geht. Aber nicht weil es die Evolution so vorgibt sondern weil es die (von uns selber geschaffene) Gesellschaft so erwartet…. Ist ein Teufelskreis – hat aber am Ende doch wieder was mit der Evolution zu tun – hier mit der Evolution der Gesellschaft. Wir sind (leider) an einem Punkt wo sowas zu einer erfolgreichen Überlebenstaktik gehö¶rt. Interessanter weise ist es gerade unsere so heißgeliebte Zivilisation die das hervorgebracht hat. > Merkwürdigerweise ändert sich das wenn’s den Menschen schlecht > geht. Dann wird noch die letzte Scheibe Brot miteinander geteilt. Und wo ist dann Deine Bestie? Die Bestie kümmert sich gerade wenn es ihr besonders dreckig geht nicht mal mehr um die eigene Familie – wenn es nicht anders geht wird der schwächere gefressen – auch wenn es der eigene Nachwuchs ist – genau das aber scheint ja der Mensch nicht zu machen – zumindest nicht im Allgemeinen. > Doch wenn’s uns gut geht ist’s mit dem Teilen nicht mehr so weit > her und es geht nur noch darum dass wir uns das was wir haben > nicht mehr wegnehmen lassen wollen. Damit sprichst Du eine Beobachtung an die sicher viele haben. Aber der Hintergrund ist ungleich komplizierter – und auch ich überblicke den nicht wirklich. Auf jeden Fall haben wir uns selber in diese Situation laviert – indem wir nämlich den Profit über alles erhoben haben und diesen quasi in die Evolution eingebaut haben. Damit haben wir einen Evolutionsdruck aufgebaut den es in der Natur gar nicht gibt – der uns aber eben in eine bestimmte Richtung drückt. Wie gesagt die Grundprinzipien der Evolution kö¶nnen wir nicht außer Kraft setzen – nur die Richtung bestimmen. Und im konkreten Fall heißt die Richtung: Profit. > Das hat – wie weiter oben schon mal erwähnt mit Evolution nichts > zu tun sondern nur mit Erziehung. Wie oben schon beantwortet ist das ein Teil der Evolution. Übrigens nicht nur beim Menschen auch etwa bei den Menschenaffen ist sowas bereits zu erkennen. > Moralvorstellungen ändern sich ‚fast stündlich‘. Nö¶ – also zumindest nicht in der ganzen Gesellschaft. Ein einzelnes Individuum kann seine Moralvorstellung wie ein Fähnlein in den Wind hängen. Die Moralvorstellung einer Gesellschaft ist die „Quersumme“ daraus – und Du wirst es nicht hinbekommen die Moralvorstellung etwa aller Deutschen auf Knopfdruck zu ändern. Das ist ein länger andauernder Prozess. Und alle kurzfristigen „Erfolge“ an dieser Front haben sich in der Vergangenheit als wenig haltbar und meist auch als äußerst schädlich erwiesen. > Die Individuen kö¶nnten sich aber auch dagegen wehren wie sie es > in den Sechzigern gemacht haben. Tun ja auch einige – und gar nicht soooo wenig. Schau nur nach Stuttgart21 – da sind auch Individuen die sich gegen irgendetwas wehren. Man muss ja nicht gleich alles Umstürzen – aber auch das wird gemacht wie etwa in Lybien. > es ist die Freiheit um die es geht. Oh – das wäre aber wieder ein neues Thema. Über Freiheit kann man ganze Romane schreiben. Frage 100 Menschen was sie unter Freiheit verstehen und Du wirst 200 Antworten erhalten. Die – absolute und universelle – Freiheit gibt es nicht kann es auch nicht geben. Wir sind alle irgendwelchen Beschränkungen unterworfen physikalischen biologischen gesellschaftlichen. Und letztere wurden im Laufe der Menschheitsgeschichte auch schon mehrfach neu definiert. Aber wie gesagt das ist schon wieder ein vö¶llig anderes Thema. > Ich werde das für heute ausklammern – das hätte das Zeug zu noch > einer eigenen Diskussion. Ich glaube wir kö¶nnen aus dem Stoff noch ein Dutzend Diskussionen entwickeln…. > Die Leibeigenschaft war ein Rückschritt. Da musste der ‚Herr‘ > nicht mal mehr die Verantwortung für die Ernährung und Behausung > seiner Leibeigenen übernehmen. Schlimmer geht’s nimmer. Nicht so ganz. Der „Herr“ hatte durchaus noch Verantwortung er war etwa für die Sicherheit vor feindlichen Übergriffen verantwortlich auch hatte er eine gewisse Fürsorgepflicht usw. Ganz so schlimm wie Du es jetzt machst war es nicht. Und aus Sicht der „Freiheit“ war es ein großer Schritt nach vorn und wurde von den meisten damals auch so empfunden. Nicht alles was aus heutiger Sicht schlecht erscheint war es zu seiner „Erfindungszeit“ auch. Die Leibeigenschaft hat übrigens die Produktivität in der Landwirtschaft deutlich erhö¶ht (ja klar zusammen mit ein paar neuen Erkenntnissen und Techniken) und war damit ein wichtiger Schritt zu der Gesellschaft wie wir sie heute kennen. Ein „Bürgertum“ so wie wir es heute verstehen hätte sich nicht direkt aus der Sklaverei entwickeln kö¶nnen. > Der Krieg galt noch bis ins vorletzte Jahrhundert als letztes > Mittel der Diplomatie. Nicht dass ich das gutheißen würde aber > Menschenopfer auf dem Altar der Religion sind dann doch was > anderes. Ich bin mir nicht sicher ob die Griechen keine Menschenopfer hatten – soooo alt bin ich nun doch nicht 😉 Aber nach allen was ich weiß wurden auch bei den Griechen durchaus noch Menschen in Friedenszeiten getö¶tet – und nicht immer gab es als Grund ein Verbrechen. > HmHm… im Prinzip stimmst Du mir damit doch zu. Der Mensch sorgt > dafür dass es immer wieder nach hinten losgeht. Nicht immer – aber ja immer wieder mal. > Aber ganz aktuell bewegen wir uns im Namen der Sicherheit > mit riesigen Schritten auf einen Überwachungsstaat zu wie es ihn > noch nie gegeben hat. Hier hast Du wohl leider Recht. Das ist aber schon wieder aktuelles Tagesgeschehen wie sich das auf allgemein auf die Gesellschaft und ihre Geschichte auswirken wird kö¶nnen wir noch nicht absehen. Und inwiefern das eine evolutionäre Tendenz ist erst recht nicht. > Und wenn wir nicht langsam aufstehen und > uns wehren wird das die vermutlich schlimmste Diktatur der > Menschheitsgeschichte. Die Gefahr besteht allerdings – ich sollte mir langsam ein Katana bereitlegen…. > und augenblicklich sieht es ganz danach aus als habe die > aktuelle Demokratie der westlichen Welt auch keinen besonders > langen Bestand mehr. Ehrlich gesagt halte ich die für bereits überlebt – aber das wäre nun wieder so ein neuer Diskussionsstrang – und ich befürchte das wir dann darin noch weniger Gemeinsamkeiten finden werden…. > Eben: Evolution ist ein langsames Geschäft. Und ja im Prinzip > warte ich auf den neuen Menschen. Der beispielsweise nicht mehr > diesen Machttrieb und Geltungsdrang besitzt der einst beim > Urmenschen wichtig war damit das stärkste/intelligenteste Wesen > die Führung übernehmen konnte und so das Überleben der > Familie/Horde/Rotte gewährleistet war. Tja da haben wir das Problem. Es kann keinen neuen Menschen ohne diese Wurzeln geben – weil nur diese Eigenschaften uns (als Menschen) erst dahin gebracht haben wo wir sind. Wir müssen lernen (ja lernen) damit umzugehen – das haben wir offenbar noch nicht richtig geschafft. Und ob wir es schaffen bevor wir daran zugrunde gehen? Die Frage kann jetzt noch niemand beantworten. Die Frage ist doch ob wir es schaffen uns rechtzeitig an veränderte Umweltbedingungen anzupassen. Wobei wir selber z.T. die Umweltbedingungen (eben vor allem die gesellschaftlichen) vorgeben und die Anpassung eher nicht kö¶rperlicher Natur sein müssen sondern „im Geiste“ erfolgen müssen. Ich sehe da durchaus noch mehr Chancen als Gefahren – aber der Ausgang ist trotzdem ungewiss. > zivilisierten Gesellschaft vö¶llig überflüssig und führt heute nur > zu so schwachsinnigen Exzessen wie dass ich unbedingt ’nen 450er > Benz fahren muss weil mein Nachbar ’nen 300er hat. Geh doch nicht soweit weg: hier kann man doch den Spruch bringen: Mein Sensor ist grö¶ßer als der des Nachbarn 😀 Aber ja – ich sage es oben ja schon: wir selber haben diese Regeln vorgegeben – und nur wir selber kö¶nnen sie auch wieder ändern. Aber so wie diese Regeln über die Jahrhunderte gewachsen sind kann man sie nicht mit einer Generation auslö¶schen. Wurde versucht – ist kläglich gescheitert. Wie weiter? Ich weiß es nicht – und wenn ich es wüßte wäre ich weltweit bekannt…. > Dass grandiose Ideen wie Kommunismus oder Religion trotz hehrer > Ziele immer zu grauenhaften Resultaten führen. Weil wir halt > letztlich alle Egoisten sind. ….zu denen wir uns erst gemacht haben… Aber so schwarz sehe ich nicht. Ich denke dass der Weg in eine – ich sage jetzt mal – „gerechte Gesellschaft“ einfach etwas komplizierter und länger ist als auf diversen Parteitagen euphoristisch erklärt wurde. Dumm nur dass mit solchen „Hau-Ruck-Aktionen“ immer wieder Rückschläge verbunden sind…. > Ansonsten wären wir auch schon > längst ausgestorben ist klar. Woran wir aussterben werden ist noch nicht klar – da sehe ich eine Menge Mö¶glichkeiten die wir haben…. > Ach wo. Da wir heute im Durchschnitt schon fast 80 Jahre alt > werden wäre das nun wirklich kein Problem. Ziehen halt die > Großeltern die Kinder auf während die Eltern an einer schö¶neren > Welt basteln. Vergiss es. Ein Geburtenstopp durchzusetzen braucht schon mal mindestens 30 Jahre bis der richtig steht dann 30 Jahre aus – dann sind die Jüngeren bereits 60 und gar nicht mehr in der Lage Kinder zu bekommen was bleibt ist eine Minderheit die die Menschheit nicht retten kann – zumindest nicht in der Art wie wir sie kennen. Im Übrigen ist die Zahl der maximalen Weltbevö¶lkerung sehr relativ (wie alles halt). Zu Neandertalers Zeiten wären ganz sicher 4 Millionen schon viel zu viel gewesen. Heute sind 4 Milliarden absolut keine Grenze. Wo die liegt weiß ich auch nicht ist auch egal. Aber auf jeden Fall kö¶nnten wir die jetzt lebenden (wieviele sind wir eigentlich?) ganz locker ordentlich versorgen – und noch viel mehr. Auf der Welt werden viele Ressourcen nur ungenügend oder zweckentfremdet genutzt. Wenn ich alleine daran denke wieviele Menschen als Soldaten aus der normalen Produktivität herausfallen – und da ist noch gar nicht beachtet das deren Hauptzweck darin besteht „fremde“ (gibt es global gesehen eigentlich nicht) Ressourcen zu vernichten. Wo wären wir wohl wenn diese Leute produktiv wären? Und wo wären wir wenn all die Wissenschaftler die Kriegsgerät entwickeln friedlich forschen würden? Vielleicht hast Du sogar recht mit Deinen 4 Milliarden – wenn wir die Menschheit so betrachten wie sie sich im Moment gibt. Aber ob Du nun erwartest dass sie sich schlagartig nicht mehr vermehrt – damit die 4 Milliarden nicht überschritten werden – oder ob Du nun forderst dass sie sich soweit anpasst dass mehr als 4 Milliarden kein Problem mehr darstellen – in beiden Fällen muss es eine Veränderung geben – darin sind wir wieder einig denke ich. Nur diese Veränderung (egal wohin) liegt in unserer Hand sie wird aber nicht von heute auf morgen zu realisieren sein. Andy imveränderungsmodus“ ——————————————————————————————————————————————