Datum: 29.12.2006 Uhrzeit: 15:51:23 Yvonne Hallo geneigte LeserInnen Im Zusammenhang mit Günters Problem der ‚roten‘ Gesichter (die wahrscheinlich keine solchen sind) hat Joachim Gutknecht einen Link auf eine Seite eingestellt, die mich zum Schmunzeln gebracht hat: http://www.klugscheisser.org/ Der Zusammenhang war das Konstrukt TIPP’S… den Einsatz von vö¶llig überflüssigen Apostrophen finde auch ich ärgerlich, denn diese sind für jemanden wie mich, die leidenschaftlich gerne liest, in erster Linie ästhetische Dornen im Auge. Und nicht zu vergessen: auch die englischsprachigen Erdenbürger haben das Thema nicht im Griff, wie einige Einträge auf dieser Seite hier: http://members.aol.com/apostrophs/apostrophen.htm zeigen…. Natürlich ist die Verwendung gemäss geltender Deutschregeln ausserdem falsch, aber …. …über Regeln lässt sich streiten, Regeln haben immer etwas Willkürliches an sich: nur weil eine Gruppe Leute beschliesst, dass eine Regel zur Anwendung kommt, gibt es ihr nicht eine quasi universelle Gültigkeit. Andererseits machen die meisten Regeln in einem definierten Kontext für eine bestimmte Gruppe Leute Sinn (oder so hoffe ich). Im Zusammenhang mit der Verseuchung der deutschen Schriftsprache mit Apostrophen sehe ich den Sinn der Regeln durchaus ein, umsomehr als es keine Hexerei sein kann, sie anzuwenden. Das führt mich zum nächsten Punkt, über den ich mich hier und anderorten in Newsgroups gelegentlich wundere: wie kommt es, dass so viele Beiträge so unsorgfältig (lieblos, schludderig) formuliert und voller orthographischer und gramatischer Fehler sind? Klar, Fehler machen wir alle, aber sooo viele.. ? Und auch ich verwende hier und da einen englischen Ausdruck, speziell dann, wenn es dafür nicht wirklich eine realistische deutsche Entsprechung gibt oder manchmal schlicht aus Faulheit. Aber auch hier… wenn ich das Wort future lese (und weiss, der Schreiber meinte eigentlich feature, nur um ein Beispiel zu nennen), dann sträuben sich mir die Haare und ich frage mich, warum der Schreiber nicht ein Wort wählt, das er auch schreiben kann….;-) Wir alle haben diese wunderbare Sprache Deutsch zur Verfügung (jede Sprache ist auf ihre ganz eigene Art wunderbar), die uns erlaubt, unsere inneren Bilder anderen Menschen zugänglich zu machen, genauso wie wir Fotoapparate haben, um Bilder unserer äusseren Umgebung weiterzugeben. In diesem Sinne: leisten wir Widerstand gegen die Apostrophitis ;-)… und vielleicht ist das ein Ansporn, stattdessen Kommas zu setzen, wo diese hingehö¶ren, sind ja schliesslich fast Apostrophe, nur ein bisschen weiter unten – aus irgend einem Grunde werden davon immer weniger verwendet… So, jetzt nennt mich Tüpfleschiisseri (ch-deutsch für Pedantin), das ist schon ok (hihi), und bitte polemisiert mit mir, schliesslich haben viele von uns frei und Zeit, sich mit solchen überflüssigen Luxus-Problemen auseinanderzusetzen, gell. Hoch die Tassen! Yvonne PS: nein, und ich hatte heute noch kein Bier, aber schon gut gegessen! — www.yvonnesteinmann.ch —————————————————————————————————————————————— Datum: 29.12.2006 Uhrzeit: 16:00:16 Peter Eckel Hallo Yvonne, On Fri, 29 Dec 2006 14:51:23 +0100, Yvonne wrote (in article ): > http://www.klugscheisser.org/ Jaja, der gute alte Don Philippo … Im täglichen Umgang ist er auch so trocken. Wir kennen uns seit ca. 15 Jahren, als wir uns, damals unbekannterweise, per EMail in etwas, das heute ein Internet-Forum wäre, zu einem spontanen Weißwurstfrühstück in Heidelberg verabredet haben. Fragt lieber nicht, was für eine Art Leute auf *solche* Ideen kommt. Der Tag nahm dann auch ein tragisches Ende für verschiedene Teilnehmer. Ansonsten sei die Seite ohnehin jedem zur geflissentlichen Lektüre empfohlen. Ich kann Dir, liebe Yvonne, da nur in vollem Maße beipflichten: Wenn man das geschriebene Wort in den Zeiten des Internet sieht, kann einem das Blut in den Adern gefrieren. Das hat unsere arme Sprache ja nun wirklich nicht verdient. Es gibt für die unangebrachten Apostrophe übrigens auch ein schö¶nes, wenn auch politisch nicht besonders korrektes Wort: ‚Deppenapostrophe‘ (nach Oelwein auch ‚Kapostrophe‘). Sagt eigentlich alles. > Hoch die Tassen! Ab morgen 🙂 Viele Grüße, Pete. —————————————————————————————————————————————— Datum: 29.12.2006 Uhrzeit: 16:58:09 Manfred Paul Am Fri, 29 Dec 2006 14:51:23 +0100 schrieb Yvonne: Hallo Yvonne, Danke für den Link. Der Inhalt dieser Seite läßt mich auch schmunzeln, regt aber auch zum Nachdenken an. > http://www.klugscheisser.org/ […] > Das führt mich zum nächsten Punkt, über den ich mich hier und > anderorten in Newsgroups gelegentlich wundere: wie kommt es, dass > so viele Beiträge so unsorgfältig (lieblos, schludderig) formuliert > und voller orthographischer und gramatischer Fehler sind? Klar, > Fehler machen wir alle, aber sooo viele.. ? Und auch ich verwende > hier und da einen englischen Ausdruck, speziell dann, wenn es dafür > nicht wirklich eine realistische deutsche Entsprechung gibt oder > manchmal schlicht aus Faulheit. Aber auch hier… wenn ich das Wort > future lese (und weiss, der Schreiber meinte eigentlich feature, > nur um ein Beispiel zu nennen), dann sträuben sich mir die Haare > und ich frage mich, warum der Schreiber nicht ein Wort wählt, das > er auch schreiben kann….;-) Mit diesem Absatz triffst Du bei mir einen wunden Punkt: Leider bin ich des Schreibens auf der Tastatur nicht so mächtig, dass ich mich blind auf das Ergebnis meiner Finger verlassen kö¶nnte. Das tue ich aber leider manchmal trotz besseren Wissens – vor allem, wenn es schnell gehen soll. Danach wünsche ich mir regelmässig eine Editierfunktion, um wenigsten den grö¶ßten Blö¶dsinn gerade zu biegen. Dein Beispiel future – feature“ hätte mir auch passieren kö¶nnen aber nicht aus Unwissen sondern: Siehe oben;) > So jetzt nennt mich Tüpfleschiisseri (ch-deutsch für Pedantin) > das ist schon ok (hihi) und bitte polemisiert mit mir > schliesslich haben viele von uns frei und Zeit sich mit solchen > überflüssigen Luxus-Problemen auseinanderzusetzen gell. Nee das tue ich schon deshalb nicht weil ich das Wort „Tüpfleschiisseri “ sicher nicht korrekt aussprechen kann;) Ich bin Dir aber für Deinen Beitrag dankbar bringt doch ein ruhiges überlegtes Schreiben neben weniger Fehlern auch eine tiefere Auseinandersetzung mit dem behandelten Thema mit sich und verhindert damit auch mö¶gliche Missverständnisse aufgrund unausgegorener Formulierungen:) > PS: nein und ich hatte heute noch kein Bier aber schon gut > gegessen! Na dann wollen wir mal….:) Viele Grüsse und einen guten Rutsch in’s (das eine Apostroph musste jetzt sein) hoffentlich für Euch alle erfolgreiche Neue Jahr:) Manfred“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 29.12.2006 Uhrzeit: 17:31:38 Peter Eckel Hallo Manfred, > Mit diesem Absatz triffst Du bei mir einen wunden Punkt: > Leider bin ich des Schreibens auf der Tastatur nicht so mächtig, > dass ich mich blind auf das Ergebnis meiner Finger verlassen > kö¶nnte. geht mir ähnlich, wie ich manchmal zu meinem Ent’setzen an den vö¶llig überra’schenden Dingen, die ich unfreiwillig zu … äh … Platte bzw. Netzwerk bringe, fe’st’stellen muß. Da’s i’st aber wohl eher nicht da’s Problem, da’s Yvonne an’spricht. > Dein Beispiel future – feature“ hätte mir auch passieren kö¶nnen > aber nicht aus Unwissen sondern: Siehe oben;) Genau da’s war aber ein gute’s Bei’spiel weil e’s einem eben meine’s Erachten’s nicht ver’sehentlich pa’s’siert. E a und u ’sind ziemlich weit voneinander entfernt und e’s i’st ’sicherlich kein Zufall daß der Lap’su’s bei einem engli’schen Wort aufgetreten i’st da’s eigentlich an der ‚Stelle an der e’s ’sich fand nicht zwingend erforderlich war. > Nee das tue ich schon deshalb nicht weil ich das Wort > „Tüpfleschiisseri “ sicher nicht korrekt aussprechen kann;) Wie man’s ’schreibt 🙂 > Viele Grüsse und einen guten Rutsch in’s (das eine Apostroph musste > jetzt sein) hoffentlich für Euch alle erfolgreiche Neue Jahr:) *Der* Apo’stroph 🙂 Viele Grüße und einen guten Rut’sch in’s neue Jahr (wenn ’schon dann auch jede’smal :-)) Peter.“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 29.12.2006 Uhrzeit: 17:38:53 Rolf-Christian Müller Yvonne schrieb: Liebe Yvonne, > Hallo geneigte LeserInnen > > Im Zusammenhang mit Günters Problem der ‚roten‘ Gesichter (die > wahrscheinlich keine solchen sind) hat Joachim Gutknecht einen Link > auf eine Seite eingestellt, die mich zum Schmunzeln gebracht hat: > > http://www.klugscheisser.org/ Ja, lustige Seite! > Der Zusammenhang war das Konstrukt TIPP’S… d > > Natürlich ist die Verwendung gemäss geltender Deutschregeln > ausserdem falsch, aber …. …über Regeln lässt sich streiten, > Regeln haben immer etwas Willkürliches an sich: nur weil eine > Gruppe Leute beschliesst, dass eine Regel zur Anwendung kommt, gibt > es ihr nicht eine quasi universelle Gültigkeit. Andererseits machen > die meisten Regeln in einem definierten Kontext für eine bestimmte > Gruppe Leute Sinn (oder so hoffe ich). Im Zusammenhang mit der > Verseuchung der deutschen Schriftsprache mit Apostrophen sehe ich > den Sinn der Regeln durchaus ein, umsomehr als es keine Hexerei > sein kann, sie anzuwenden. Ja, aber es hatte halt nicht jeder das Glück eines alten Deutschlehrers, der uns konsequent (entschieden) auf gute Sprache getrimmt hat. Da war ich 19 uns ich profitiere immer noch davon (es nützt mir immer noch). Und meine Eltern konnten sich auch ordentlich ausdrücken. Das hat mir geholfen! Nach nun fast 40 Jahren gehen mir langsam die Vermeidung von Füllwö¶rtern, Substantiven, Fremdwürtern, Passiv und Konjunktiv in Fleisch und Blut über. Aber es strengt schon an, sich seiner Äusserungen jederzeit bewusst zu sein. Geduld ist das, was ich zuletzt gelernt habe. Seit ich einen PC habe (1988) habe ich mir vorgenommen, keine Abkürzungen mehr zu benutzen. Doch, eine habe ich mir für eMails angewö¶hnt: MfG (Mit freundlichen Grüßen), aber sonst wirst Du kaum welche von mir finden. Bei der gesprochen Sprache ist es nicht anders! Man/frau merkt es bloss nicht so. Die Pisa-Studie sollten sie mal auf die Nachrichtenmacher erweitern – eine Katastrophe! > > Das führt mich zum nächsten Punkt, über den ich mich hier und > anderorten in Newsgroups gelegentlich wundere: wie kommt es, dass > so viele Beiträge so unsorgfältig (lieblos, schludderig) formuliert > und voller orthographischer und gramatischer Fehler sind? Klar, > Fehler machen wir alle, aber sooo viele.. ? Und auch ich verwende > hier und da einen englischen Ausdruck, speziell dann, wenn es dafür > nicht wirklich eine realistische deutsche Entsprechung gibt oder > manchmal schlicht aus Faulheit. Aber auch hier… wenn ich das Wort > future lese (und weiss, der Schreiber meinte eigentlich feature, > nur um ein Beispiel zu nennen), dann sträuben sich mir die Haare > und ich frage mich, warum der Schreiber nicht ein Wort wählt, das > er auch schreiben kann….;-) Wahrscheinlich kannte er keines! Andererseits – manchmal verunglückt einem(r) ein Satz… Ich lese auch nicht *immer* Korrektur, bevor ich abschicke. > In diesem Sinne: leisten wir Widerstand gegen die Apostrophitis > ;-)… und vielleicht ist das ein Ansporn, stattdessen Kommas zu > setzen, wo diese hingehö¶ren, sind ja schliesslich fast Apostrophe, > nur ein bisschen weiter unten – aus irgend einem Grunde werden > davon immer weniger verwendet… Die Rechtschreibreform hat viele abgeschafft und ich bin da auch nich *so* sicher. > > So, jetzt nennt mich Tüpfleschiisseri (ch-deutsch für Pedantin), > das ist schon ok (hihi), und bitte polemisiert mit mir, > schliesslich haben viele von uns frei und Zeit, sich mit solchen > überflüssigen Luxus-Problemen auseinanderzusetzen, gell. Oh nein, ich finde nicht, dass Du eine Tüpfleschiisseri bist, im Gegenteil, aber wir werden der Masse nicht helfen kö¶nnen. > Hoch die Tassen! Schampus! Aber erst übermorgen. > PS: nein, und ich hatte heute noch kein Bier, aber schon gut > gegessen! glkauge ich Dir unbesehen. Rolf > > — > www.yvonnesteinmann.ch — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 29.12.2006 Uhrzeit: 17:43:14 Rolf-Christian Müller Peter Eckel schrieb: > *Der* Apo’stroph 🙂 WAAAs, Du bist innerer Apo? Rolf 😉 — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 29.12.2006 Uhrzeit: 17:44:07 Yvonne > > Viele Grüsse und einen guten Rutsch in’s (das eine Apostroph musste > jetzt sein) hoffentlich für Euch alle erfolgreiche Neue Jahr:) > > Manfred > Manfred, tu‘ mir das nicht an *haarerauf*! Grade Du.. 😉 – ich hoffe, Du hast da die Ironie spielen lassen. (Übrigens: *der* – nicht *das* Apostroph darf da nicht sein). > Ich bin Dir aber für Deinen Beitrag dankbar, bringt doch ein > ruhiges, überlegtes Schreiben neben weniger Fehlern auch eine > tiefere Auseinandersetzung mit dem behandelten Thema mit sich und > verhindert damit auch mö¶gliche Missverständnisse aufgrund > unausgegorener Formulierungen:) Genau – mindestens 100 % einverstanden ;-). Nicht nur aufgrund von dem, was Du hier sagst, plädiere ich für Langsamkeit. Ich hö¶re immer mal wieder, die Zeiten seien heute halt so schnell, stressig, nervenaufreibend. Das ist allerdings meines Erachtens eine Irrmeinung: die Zeiten kö¶nnen dafür wirklich nichts. Es sind die Menschen, die den Rhythmus vorgeben, die stressen (auch ein denglisches Wort?), die nerven, sich entnerven. Warum müssen wir soviel Aktivitäten in die Zeit stopfen (sagt eine Schweizerin, deren Land den Ruf hat, langsam zu sein und die es gut fände, wenn es so wäre)? Auch ich wünsche Dir alles Gute! Ich bin übrigens daran, die von der ursprünglich genannten Seite her verlinkten weiteren ‚Katastrophen‘-Seiten zu lesen, sehr lehrreich – und lustig, z. B. http://www.spohn-online.de/wysiwyg.htm Herzliche Grüsse Yvonne — www.yvonnesteinmann.ch —————————————————————————————————————————————— Datum: 29.12.2006 Uhrzeit: 17:46:18 Manfred Paul Am Fri, 29 Dec 2006 16:31:38 +0100 schrieb Peter Eckel: > *Der* Apo’stroph 🙂 wo Du Recht hast, hast Du Recht 🙂 Gruss Manfred —————————————————————————————————————————————— Datum: 29.12.2006 Uhrzeit: 17:53:23 Yvonne Peter Eckel“ schrub: Hallo Peter >> http://www.klugscheisser.org/ > Jaja der gute alte Don Philippo … > Im täglichen Umgang ist er auch so trocken. Wir kennen uns seit ca. > 15 Jahren als wir uns damals unbekannterweise per EMail in > etwas das heute ein Internet-Forum wäre zu einem spontanen > Weißwurstfrühstück in Heidelberg verabredet haben. Fragt lieber > nicht was für eine Art Leute auf *solche* Ideen kommt. Mmh ich meine das sei Kreativität (ausser dass ich nicht weiss ob ich Weisswürste zum Frühstück essen kö¶nnte). > Der Tag > nahm dann auch ein tragisches Ende für verschiedene Teilnehmer. Wenn es denn nur ein ‚tragisches‘ Ende des Tages war dann vermute ich es war im Nachhinein lustig gell… Ich hoffe doch sehr dass niemand von den Teilnehmern ein tragisches Ende genommen hat ;-). > Ansonsten sei die Seite ohnehin jedem zur geflissentlichen Lektüre > empfohlen. Ich kann Dir liebe Yvonne da nur in vollem Maße > beipflichten: Wenn man das geschriebene Wort in den Zeiten des > Internet sieht kann einem das Blut in den Adern gefrieren. Das hat > unsere arme Sprache ja nun wirklich nicht verdient. > Es gibt für die unangebrachten Apostrophe übrigens auch ein > schö¶nes wenn auch politisch nicht besonders korrektes Wort: > ‚Deppenapostrophe‘ (nach Oelwein auch ‚Kapostrophe‘). Sagt > eigentlich alles. genau. Ich habe die letzte Stunde oder so mit der genüsslichen Lektüre der verschiedenen verlinkten Seiten verbracht – es ist herrlich mal ein paar Tage zu haben um solchen und ähnlichen im produktiven Leben eigentlich nutzlosen Aktivitäten (Passivitäten..?) nachzugehen ;-). Es ist auch gesund wieder mal zu sehen was man (frau) alles nicht weiss…. >> Hoch die Tassen! > Ab morgen 🙂 Jippii (ist das nun auch ein Anglizismus? müsste vielleicht Juchuuu! heissen…) Herzliche Grüsse Yvonne www.yvonnesteinmann.ch“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 29.12.2006 Uhrzeit: 20:00:34 Reinhard Wagner Da habe ich nochwas – etwas aktueller: http://www.deppenapostroph.de Ansonsten: auch mir verknoten sich manchmal die Finger, aber hier im Oly-Forum halte ich sowohl den Umgangston als auch das sprachliche Niveau für vergleichsweise extrem hoch. Wer’s nicht glaubt, soll sich mal auf Partyseiten umsehen. Da wird im Allgemeinen so geschrieben: Zitat on: He N. adler Zunge as nächstemal rein oke!!!!! Zitat off. Und das ist ja noch lesbar. Man vergleiche: Zitat on: MEUR!nEUR W!cHt!gStEURn LEURuT n@cH mY F@m!l!EUR! Zitat off. Das ist Coolschreib. Ich bin gespannt, wo die deutsche Sprache, oder was davon übriggeblieben ist, in dreißig Jahren gelandet ist… Grüße Reinhard — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 29.12.2006 Uhrzeit: 22:46:29 Frank Hallo Yvonne! 🙂 Yvonne“ schrieb: > Natürlich ist die Verwendung gemäss geltender Deutschregeln > ausserdem falsch aber …. …über Regeln lässt sich streiten > Regeln haben immer etwas Willkürliches an sich: nur weil eine > Gruppe Leute beschliesst dass eine Regel zur Anwendung kommt gibt > es ihr nicht eine quasi universelle Gültigkeit. Andererseits machen > die meisten Regeln in einem definierten Kontext für eine bestimmte > Gruppe Leute Sinn (oder so hoffe ich). Ich glaube es liegt eher an der Aufweichung der Grenze des geschriebenen Wortes zum Gesprochenen. Schreiben war lange Zeit eine Domäne der Gebildeten. Wobei auch diese zuerst schrieben wie ihnen der „Schnabel gewachsen war“. Mit der Herausbildung der nationalen Schreibkultur zu der ja auch die Schwyz östereich das aufgeklärte Judentum etc. (sprich: alles was Deutsch als Schriftsprache anwendet und wendete) gehö¶rt hat man „typisch deutsch“ einen Perfektionismus angestrebt (vom Luthers Bibel zum Duden). Tatsache ist aber dass Hochdeutsch und damit auch die Schriftsprache nunmal für die allermeisten Deutschen und Deutschsprachigen letztlich eine Fremdsprache ist. Glücklich kö¶nnen sich die schätzen welche sich in dieser Fremdsprache sicher bewegen kö¶nnen. Dies ist bei Leibe keine Selbstverständlichkeit. Heute umso weniger als die Schreibkultur „verlottert“. Gerade auch hier im Internet in den Foren/Chats etc. Wobei ja schon angemerkt wurde dass wir uns hier auf Oly-E.de auf relativ hohem Niveau gehalten haben. Da aber in aller Regel in Foren/Chats des „gesproche Wort“ geschrieben wird und dies dann auch noch in speziellen Sub-Sprachen scheint zumindest im Alltag/Internet das Duden-Deustch „über den Jordan zu gehen“. Nun kann man darüber betrübt sein…. Ich bin in sofern optimistisch dass sich alles in dynamischen Pendelbewegungen entwickelt. Also eine Gegenbewegung einsetzen wird. Leider bedarf es immer eines ungleich hö¶heren Aufwandes etwas Aufzubauen und auf der „hö¶heren Ordnung“ zu halten als es dem Verfall zu überlassen. Mir ist z.B. aufgefallen dass viele Jugendliche inzwischen einen Multikulti-Slang sprechen. Ja sogar mit fremdsprachlichen Dialekt. Salopp gesagt ein „Türkendeutsch“. Da steht eine ethnisch gemischte Gruppe vor dir und alle ob nun blond oder schwarzhaarig madel- oder schlitzäugig sprechen als ob sie einen Migrationshintergrund haben selbst die Tochter der Deutschlehrerin aus der Grundschule. Interessanterweise sind es nun bezeichnender Weise wiederum Gruppen mit Migrationshintergrund (meist Eltern) welche versuchen gegenzuhalten. Sie verbinden „gutes Deutsch“ zu sprechen und zu schreiben mit gesellschaftlichen Aufstieg und damit einen Baustein für eine Zukunft im deutschen Sprachraum. Andere machen aus der Not eine Tugend und nutzen die sprachliche Subkultur z.B. „Stefan und Erkan“ „Big Brother“ oder Stefan Raab um ihr persö¶nliches Erfolgssüppchen zu kochen. In einigen Hotspots versucht man ja durch rigide Maßnahmen gegenzuhalten. So wurde unlängst eine Hauptschule in Berlin im Fernsehen gezeigt wo sich Schüler und Lehrer gemeinsam dafür aussprachen dass auch in den Pausen nur noch Deutsch gesprochen werden soll. Allerdings verliess der letze deutschstämmige Schüler die Schule kurz darauf trotzdem. In der Ferienfreizeit im Sommer besuchte ich ein Jugendzentrum. Die Kinder (in ihrer Masse nicht dutscher Herkunft) hatten sich Reglen in Form von Paragraphen gegeben: §1 war eindeutig: „Hier sprechen wir Deutsch!“ Nun ja bemerkenswerte Ansätze. Alleine werden sie jedoch allenfalls an der Oberfläche kratzen. Zumal man vor 2-3 Jahren noch als Betreuer/Lehrer/Schüler geteert gefedert dann gesteinigt und gevierteilt worden wäre ob der Unvereinbarkeit einer solchen Regel mit der „political correctness“ (PC). > Im Zusammenhang mit der > Verseuchung der deutschen Schriftsprache mit Apostrophen sehe ich > den Sinn der Regeln durchaus ein umsomehr als es keine Hexerei > sein kann sie anzuwenden. > Das führt mich zum nächsten Punkt über den ich mich hier und > anderorten in Newsgroups gelegentlich wundere: wie kommt es dass > so viele Beiträge so unsorgfältig (lieblos schludderig) formuliert > und voller orthographischer und gramatischer Fehler sind? Klar > Fehler machen wir alle aber sooo viele.. ? Und auch ich verwende > hier und da einen englischen Ausdruck speziell dann wenn es dafür > nicht wirklich eine realistische deutsche Entsprechung gibt oder > manchmal schlicht aus Faulheit. Aber auch hier… wenn ich das Wort > future lese (und weiss der Schreiber meinte eigentlich feature > nur um ein Beispiel zu nennen) dann sträuben sich mir die Haare > und ich frage mich warum der Schreiber nicht ein Wort wählt das > er auch schreiben kann….;-) Ich zumindest habe in meiner Schulzeit nie gerlernt wie man ein Apostroph setzt. Dass „Deutsch“ für uns eine Fremdsprache war hat man in der 7. Klasse entdeckt. Bis auf die Schüler einer Grundschule im Stadtgebiet hatten alle massive Defizite im Deutschen. Es wurden Zusatzstunden in Deutsch angesetzt. Mit mässigen Erfolg. Später in der Oberstufe dann erklärte unser Deutschlehrer das Kultusministerium habe zur Auflage gemacht dass Aufsätze seien sie noch so gut maximal ein „ausreichend“ erhalten kö¶nnen wenn sie voller Schriftfehler seien. Er kö¶nne dies aber nicht so anwenden da er dann die Schüler für die Versäunisse der Schulen in der Vergangenheit abstrafen würde. Zudem wären dann innerhalb von einem Halbjahr alle Deutsch-Kurse leergefegt weil die Schüler sinnigerweise andere Fächer wählen würden. Das Gleiche wiederholte sich an der Uni. Hier erklärte uns unser Werkstoff-Professor eines Tages dass es inzwischen eine ähnliche Bestimmung für Hochschulen gäbe. Gleichzeitig aber die Bestimmung wenn der gesammte Kurs einen bestimmten Notendurchschnitt nicht ereiche die Arbeit nicht gewertet werde und wiederholt werden müsse. Da folglich (wegen der allgem grausamen Rechtschreibung fast aller Studenten) keine einzige gemeinschaftliche Klausur gewertet werden dürfe ignorieren die Professoren die Weisung. Sie wären schliesslich nicht dazu da die Arbeit der Grundschullehrer zu machen. Was ich als Vater aber auch im Gespräch mit meinem alten Mittelstufenlehrern erfahren habe ist daß es inzwischen noch bedeutend schlimmer geworden ist. Allerdings mö¶chte ich davon die Vorschüler ausnehmen. Ausgerechnet die welche als Problemfälle zuerst nicht zur Schule zugelassen wurden erweisen sich bei guter Vorschule als die Eliten in der Grundschule. Ausgerechnet dieses Konzept wurde in NRW gekippt. Neuerdings sollen Schüler Schüler erziehen und lehren. Mein Jüngster kommt vielleicht gerade noch um dieses Konzept herum (gerade so) andere Grundschulen praktizieren es bereits. Man hö¶rt fast ausschliesslich negatives Feedback in Bezug auf Lernerfolg. Der Schwerpunkt liegt ja auch weniger auf z.B. Deutsch lernen als vielmehr auf die Entwicklung sozialer Kompetenz. Nun hat auch was für sich. Dass ein man ständig im Lehrstoff weit zurück hängt nimmt man billigend in Kauf. > Wir alle haben diese wunderbare Sprache Deutsch zur Verfügung (jede > Sprache ist auf ihre ganz eigene Art wunderbar) die uns erlaubt > unsere inneren Bilder anderen Menschen zugänglich zu machen > genauso wie wir Fotoapparate haben um Bilder unserer äusseren > Umgebung weiterzugeben. Wie gesagt: Nicht jeder hat sie zur Verfügung. 🙁 Ich nehme mich da auch nicht von aus. Hier im Thread wurde ja schon angesprochen welche Rolle z.B. das Elternhaus ausmacht. Woher sollen Kinder eine Sprache lernen die ihre Eltern nicht 100% beherrschen (hier meine ich deutsche Eltern) wenn diese z.B. gerade mal die Volksschule bis zur 8. Klasse besucht haben und die Hochsprache ihnen nicht richtig beigebracht wird/wurde (siehe oben: hier bei uns konnte dies offensichtlich nur eine von vielen Grundschulen)? Und zu allem Überfluß die Schriftsprache in weiten Teilen von der gesprochen Alltagssprache abweicht? > In diesem Sinne: leisten wir Widerstand gegen die Apostrophitis > ;-)… und vielleicht ist das ein Ansporn stattdessen Kommas zu > setzen wo diese hingehö¶ren sind ja schliesslich fast Apostrophe > nur ein bisschen weiter unten – aus irgend einem Grunde werden > davon immer weniger verwendet… Das mö¶gen und sollen die tuen welche wissen wie und wo sie gesetzt werden. Mit gutem Beispiel vorangehen ist sicherlich eine heere Sache allein glaube ich dass es ein Kampf gegen Windmühlen sein wird. Anfangen muß man ganz unten. Bei den Kleinsten. Aber auch hier wird nach wenigen Jahren (heute schon in der dritten/vierten Klasse) die Verseuchung von Aussen einsetzen. > So jetzt nennt mich Tüpfleschiisseri (ch-deutsch für Pedantin) > das ist schon ok (hihi) und bitte polemisiert mit mir > schliesslich haben viele von uns frei und Zeit sich mit solchen > überflüssigen Luxus-Problemen auseinanderzusetzen gell. Ich will alles andere als polemisieren. Im Gegenteil! Allerdings geht heutzutage viel mehr vor die Hunde als die Anwendung des Hochdeutschen. Und Sprache lebt nun mal man kann sie nicht statisch festklopfen. Medien sind heute nicht mehr an den Eliten oder Bildungsbürgertum orientiert sondern an der breiten tumben Masse. Und sie haben offensichtlich auch keinen Bildungsauftrag mehr zumindest kommen sie diesem nicht mehr nach sondern……aber hier hö¶re ich auf bevor ich wirklich zu polemisieren beginne. Mein Beitrag ist eh wieder zu lang geworden. :-)) Liebe Grüsse Frank“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 29.12.2006 Uhrzeit: 24:39:02 Yvonne Hallo Frank Interessant, Dein Beitrag – was Du umschreibst, sind grosse Probleme in der Erziehung. Allerdings habe ich nicht in erster Linie die Kinder und Jugendlichen gemeint (solche hat es hier kaum), sondern ‚uns‘, die gegenwärtigen Forenten. Es ging mir um die arme, malträtierte deutsche Sprache (auch für mich eine Fremdsprache, im Rahmen Deiner Definition), die wir aber alle in Schriftform täglich vor Augen bzw. in den Ohren haben. Die meisten von uns hö¶ren Nachrichten, sonstige Beiträge am Radio/Fernsehen, lesen Druckerzeugnisse, Beiträge im Internet…. die deutsche Sprache ist allgegenwärtig – da stelle ich mir vor, dass man schon einigermassen kann, wenn man denn will. > Wie gesagt: Nicht jeder hat sie zur Verfügung. 🙁 Ich nehme mich > da auch nicht von aus. Hier im Thread wurde ja schon angesprochen, > welche Rolle z.B. das Elternhaus ausmacht. Ich bin von den Leuten ausgegangen, die in Foren schreiben. Wenn sie die deutsche Sprache nicht zur Verfügung hätten, ja, womit würden sie sich denn ausdrücken? Warum meinst Du, Du gehö¶rst auch zu dieser Gruppe von Leuten, wo Du doch offensichtlich des Deutschen mächtig bist (auch wenn ein paar Tippfehler in Deinen Beiträgen zu finden sind)? Ich meine aber grad Leute wie Dich (und mich) mit meinem Beitrag, nicht jene, die die Sprache nicht kö¶nnen. > Woher sollen Kinder eine Sprache lernen, die ihre Eltern nicht 100% > beherrschen (hier meine ich deutsche Eltern), wenn diese z.B. > gerade mal die Volksschule bis zur 8. Klasse besucht haben, und die > Hochsprache ihnen nicht richtig beigebracht wird/wurde (siehe oben: > hier bei uns konnte dies offensichtlich nur eine von vielen > Grundschulen)? Und zu allem Überfluß die Schriftsprache in weiten > Teilen von der gesprochen Alltagssprache abweicht? Und warum denkst Du, dass deutschsprachige Eltern, die nur“ einen Hauptschulabschluss haben sich in deutsch nicht ordentlich ausdrücken kö¶nnen? Das finde ich eine ganz arge Verallgemeinerung. Du gehst also im Umkehrschluss davon aus dass jemand der/die einen Hochschulabschluss hat korrektes Deutsch schreibt? …. Mmmh. Eine Sprache zu 100 % beherrschen: was das bedeutet weiss ich nicht ich weiss auch nicht wer das beurteilen soll. Das gibt es nicht behaupte ich mal dreist. Es geht ja auch nicht darum dass man keine Fehler machen darf – es geht darum mit Bedacht zu schreiben klar und sorgfältig. Ich bin mit Dir einverstanden dass Sprache dynamisch ist das ist auch gut so. Für mich ist es allerdings eine Verluderung wenn Wö¶rter aus anderen Sprachen ausgeliehen werden obwohl genauso gute oder bessere deutsche Entsprechungen zur Verfügung stehen und es offensichtlich ist dass der Schreiber das ausgeliehene Wort nicht korrekt einzusetzen weiss. Dazu kommt dass das einigermassen regelkonforme Setzen von Satzzeichen eine sehr wirkungsvolle Lesehilfe ist. Umgekehrt kann der Sinn des Geschriebenen entstellt sein wenn die Satzzeichen fehlen. Es geht also beim Einsatz der deutschen Sprache nicht darum die Regeln zu befolgen weil jemand es einem eingebläut hat und man deshalb keine Fehler machen darf sondern weil es für das gegenseitige Verständnis hilfreich ist. Gute Nacht und weiterhin frohe Fotopirsch Yvonne www.yvonnesteinmann.ch“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 30.12.2006 Uhrzeit: 3:29:13 Frank Hallo Yvonne! 🙂 Yvonne“ schrieb: > Interessant Dein Beitrag – was Du umschreibst sind grosse > Probleme in der Erziehung. Allerdings habe ich nicht in erster > Linie die Kinder und Jugendlichen gemeint (solche hat es hier > kaum) sondern ‚uns‘ die gegenwärtigen Forenten. Auch ich habe nicht nur Kinder und Jugendliche gemeint aber ich bin der Meinung dass die Sprache und die Fähigkeit sie zu nutzen in dieser Phase angelegt wird und später kaum noch zu verbessern ist. In der Tat kann sie auch bei einem Erwachsenen zunehmend verlottern allerdings wenn keine Grundlagen vorhanden sind….. > Es ging mir um die arme malträtierte deutsche Sprache (auch für > mich eine Fremdsprache im Rahmen Deiner Definition) die wir aber > alle in Schriftform täglich vor Augen bzw. in den Ohren haben. Die > meisten von uns hö¶ren Nachrichten sonstige Beiträge am > Radio/Fernsehen lesen Druckerzeugnisse Beiträge im Internet…. > die deutsche Sprache ist allgegenwärtig – da stelle ich mir vor > dass man schon einigermassen kann wenn man denn will. Hmm. Also auch die Qualität der Medien hat wie ich schon schrieb drastisch nachgelassen. Nur mal so eingeworfen: die T-Online-Startseite wimmelt immer wieder von Fehlern was selbst mir auffällt. Und wer liest noch regelmäßig Zeitung? Und wenn doch welche? Ich gebe mich keinem Illusionen hin wie sich die Auflagen von Süddeutscher FAZ Zeit etc. gegenüber BLöD-Blättern verhalten. Und sehr wahr ist deine letzte Aussage: „… wenn man denn will.“ Was wir (oder andere) vermeintlich wollen bzw. zu wollen haben…….Big-Brother-Niveau. Klar wer will kann dagegen halten. Aber er muß es schon selber und individuell tun womit sich viele schwer tun (hier greifts übrigens in andere Thema „Feindbild Raucher“ rein). Man lässt sich lieber „führen“. Und hier kommen die Medien eben in der Breite ihrem Auftrag nicht mehr nach. So wurde unlängst in Deutschland der ARD attestiert dass sie zunehmend den kommerziellen Sendern nachäfft. Die ö¶ffentlich-rechtlichen Anstalten sind mürbe geworden und geben nach. Soaps auf allen Kanälen. Ich bin zeitweise wie viele andere auch auf die Dritten ausgewichen. Aber da hält der Zeitgeist auch Einzug. Was bleibt sind die digitalen Spartenkanäle. Allerdings dann sehr trocken und hardcore Politik oder Kultur. Damit ereichst du keine breite Masse mehr. > Ich bin von den Leuten ausgegangen die in Foren schreiben. Wenn > sie die deutsche Sprache nicht zur Verfügung hätten ja womit > würden sie sich denn ausdrücken? Mit einem Art „Pigin“-Deutsch. Einem dem jeweiligen Anlaß angepassten Gebrauchs-Deutsch. > Warum meinst Du Du gehö¶rst auch > zu dieser Gruppe von Leuten wo Du doch offensichtlich des > Deutschen mächtig bist (auch wenn ein paar Tippfehler in Deinen > Beiträgen zu finden sind)? Ich meine aber grad Leute wie Dich (und > mich) mit meinem Beitrag nicht jene die die Sprache nicht > kö¶nnen. Weil ich eben nie gelernt habe Apostrophs zu setzen. Und ich mich nicht vom Hochdeutsch ausgehend auf einer gesicherten sprachlichen Grundlage befinde sondern wie der grö¶ßte Teil der Bevö¶lkerung allenfalls ein mehr schlecht als recht ans Hochdeutsch angelehnetes Gebrauchsdeutsch schreibe. Vom Sprechen will gar nicht reden das geht landmannschftlich geprägt eh um Längen am Hochdeutsch vorbei. Nur mal ein Beispiel aus meiner Heimat: “ Ich bin am nach Hause am gehen.“ Wer kann sowas ins Hochdeutsche übersetzen? Ich nicht. Kann es allenfalls umschreiben. >> Woher sollen Kinder eine Sprache lernen die ihre Eltern nicht 100% >> beherrschen (hier meine ich deutsche Eltern) wenn diese z.B. >> gerade mal die Volksschule bis zur 8. Klasse besucht haben und die >> Hochsprache ihnen nicht richtig beigebracht wird/wurde (siehe oben: >> hier bei uns konnte dies offensichtlich nur eine von vielen >> Grundschulen)? Und zu allem Überfluß die Schriftsprache in weiten >> Teilen von der gesprochen Alltagssprache abweicht? > Und warum denkst Du dass deutschsprachige Eltern die „nur“ einen > Hauptschulabschluss haben sich in deutsch nicht ordentlich > ausdrücken kö¶nnen? Weil sie nur bis zu einem bestimmten Level Deutsch gelernt haben. Schachtelsätze Fremdwö¶rter kompliziertere Grammatik etc. war eben nie Lehrnstoff. Da sie später auch in der Regel erstmal ihrem Schulabschluß entsprechende Berufe hatten war dies ja auch nicht gefordert bzw. wurde auch nicht mehr nach der Volksschule gelernt. Selbst wenn der berufliche Aufstieg standfand bis hin zu leitenden Stellen muß dies nicht heißen dass die entsprechnde Schriftsprache nachträglich erworben wurde. Dafür hat man ja dann auch gebildete Angestellte. Die notwendige Gebrauchsprache für den Beruf hat man ja erworben. Als Schüler stehst du dann vor hilflosen Eltern die dir deine Hausaufgaben auch nicht kontrollieren kö¶nnen. Übrigens ein prikäre Situation angesichts der zeitgleichen Pubertät. Aber das ist wieder ein anderes Thema. Ich habe Leute kennengelernt die im Auftreten und Sprache sehr geschliffen wirkten aber wehe du bekamst ein handgeschriebens Skript zum Umsetzen. Mal abgesehen von der Rechtschreibung mußte man teilweise Hellseher sein um überhaupt noch den Sinn im Satz zu erkennen. Schachtelsatz folgte auf Schachtelsatz. Kommas gabs gar keine. Oder ein Nebensatz stand da aber der Hauptsatz fehlte!! Irgendwelche Abkürzungen etc. pp. „Ich verlasse mich auf Sie!“ Tja aber wehe deine „hellseherischen Fähigkeiten“ hatten dich auf den falschen Weg geführt dann wurde es dir um die Ohren gehauen. Im Gegenzug dann Vorgesetze die besser waren im Deutsch als man selbst. Da bekommt man dann in lehrerhafter Manier rot angestrichen die Sachen zurück. :-)) „5 Fehler neu bitte!“ > Das finde ich eine ganz arge Verallgemeinerung. > Du gehst also im Umkehrschluss davon aus dass jemand der/die > einen Hochschulabschluss hat korrektes Deutsch schreibt? …. Nein mittnichten! Ich schrieb ja das inzwischen breite Massen des Deutschen nicht mehr mächtig sind. Zunehmend ja eben auch die sogenannten Eliten. Heute wäre mancher Professor froh wenn viele Studenten sich wenigsten auf dem Niveau der Volksschule der 50er Jahre bewegen würden. Hat Stefan Raab nicht mal eine Serie gehabt wo Leute Allgemeinwissen zum besten geben sollten!? Dieser Tage wurde in einer Retrospektive sorry Rückblick der „Dümmsten“ nochmals interviewt. Was mich umhaute und ich erst da erfuhr der war Abiturient. > Eine Sprache zu 100 % beherrschen: was das bedeutet weiss ich > nicht ich weiss auch nicht wer das beurteilen soll. Das gibt es > nicht behaupte ich mal dreist. Jo sehe ich genauso so. > Es geht ja auch nicht darum dass > man keine Fehler machen darf – es geht darum mit Bedacht zu > schreiben klar und sorgfältig. Ich bin mit Dir einverstanden dass > Sprache dynamisch ist das ist auch gut so. Für mich ist es > allerdings eine Verluderung wenn Wö¶rter aus anderen Sprachen > ausgeliehen werden obwohl genauso gute oder bessere deutsche > Entsprechungen zur Verfügung stehen und es offensichtlich ist dass > der Schreiber das ausgeliehene Wort nicht korrekt einzusetzen > weiss. Das hat ja nun auch wiederum mit Bildung zu tun. Mit dem Aussterben der klassischen humanistischen Bildung lernt heute kaum noch einer ordentlich Altgriechisch und Latein. Und so weiß man auch erstmal wenig mit Fremdwö¶rtern aus diesen Sprachen anzufangen jedenfalls vom Wortstamm her. Man verläßt sich darauf dass es schon irgendwie stimmen wird. Mein Mikrobiologielehrer an der Uni hat sich eine Spaß daraus gemacht die Erstsemester abzustrafen welche kein Altgriechisch und Latein in der Schule hatten und das waren die Allermeisten. Mit einem popeligen Multiple-Choice-Test. Der es für die besagte Gruppe aber in sich hatte worüber klassische Humanisten müde lächelten. z.B. „Übersetzen Sie Zellkern: Nukeos Nukleus Nucleus Nucleas Necleolus“ So ging das dann ewig weiter. Dezent gespickt mit Wö¶rtern aus dem Alltag wie Duroplast und Themoplast etc. öh..Hmm mit Nuc oder Nuk war da was… Übrigens konnte man auch Minuspunkte machen. :-)) Soviel zum richtigen Anwenden von Fremdwö¶rtern. :-)) Bevor man den Test nicht bestanden hatte konnte man kein Vordiplom in Mikrobio machen. Und er kannte viele Fremdwö¶rter jeder Test hatte Neue man konnte nichts auswendig lernen. Und wenn sie ihm doch mal ausgingen dann stand da: „Übersetzen Sie Zellkerne“ man beachte den Unterschied. 🙂 > Dazu kommt dass das einigermassen regelkonforme Setzen von > Satzzeichen eine sehr wirkungsvolle Lesehilfe ist. Umgekehrt kann > der Sinn des Geschriebenen entstellt sein wenn die Satzzeichen > fehlen. Es geht also beim Einsatz der deutschen Sprache nicht > darum die Regeln zu befolgen weil jemand es einem eingebläut hat > und man deshalb keine Fehler machen darf sondern weil es für das > gegenseitige Verständnis hilfreich ist. Jo wohl war aber ich ertappe mich z.B. sehr oft dabei derartig viele Komams zu setzen dass ich mich selber darin verhederre. 🙂 Es gibt aber auch Leute die aus Prinzip weitesgehend auf Satzzeichen und Klein/Großschreibung verzichten. Bei DENEN habe ich sehrwohl den Eindruck sie kö¶nnen aber wollen nicht. :-)) Gute Nacht! :-)“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 30.12.2006 Uhrzeit: 12:00:40 Reinhard Wagner Hallo Frank.. Klugscheisser on: > Hmm. Also auch die Qualität der Medien hat, wie ich schon schrieb, > drastisch nachgelassen. Nur mal so eingeworfen: die > T-Online-Startseite wimmelt immer wieder von Fehlern, was selbst > mir auffällt. Und wer liest noch regelmäßig Zeitung? Und wenn doch, > welche? Ich gebe mich keinem Illusionen hin, wie sich die Auflagen > von Süddeutscher, FAZ, Zeit etc. gegenüber BLöD-Blättern > verhalten. keinen Illusionen > (hier greifts übrigens hier greift’s übrigens – einer der wenigen Fälle für den Apostroph… > Allerdings dann sehr trocken und > hardcore Politik oder Kultur. hardcore? Was ist das? > Mit einem Art Pigin“-Deutsch. Einem dem jeweiligen Anlaß > angepassten Gebrauchs-Deutsch. „Pidgin“-Deutsch. Und Anlass. Da Du ein „Getrennt Schreiber“ bist: Doppel S am Ende. Und „Pidgin-Deutsch“ ist eigentlich falsch da Pidgin grundsätzlich ein Mischmasch aus zwei oder mehr Sprachen ist. In Deutschland gibt es im Bereich der Schrift aber kein Pidgin und im Bereich der Wortsprache lediglich das „Kanacksprech“ als Pidgin-ähnliches Konstrukt wobei das durch Erkan und Konsorten längst dermaßen ausgeschlachtet wurde daß es eigentlich schon „out“ ist. Die reduzierte Schreibweise in Foren ist dagegen eine typische Mö¶glichkeit sich gegenüber Aussenstehenden abzugrenzen. Das lebt vom „Insiderwissen“. Ein Beispiel: „Kitscherbe“. Ich will nicht wissen welche Rückschlüsse ein Literaturforum aus der Verwendung dieses Begriffes ziehen würde. “ Ich bin am nach Hause am gehen.“ Wer kann sowas ins > Hochdeutsche übersetzen? Ich nicht. Kann es allenfalls umschreiben. „Ich bin gerade dabei mich fertig zu machen um nach Hause zu gehen.“ Kommt das hin? > Weil sie nur bis zu einem bestimmten Level Deutsch gelernt haben. > Schachtelsätze Fremdwö¶rter kompliziertere Grammatik etc. war > eben nie Lehrnstoff. Ich habe Bayern-Abi und ich kann Dir aus Erfahrung sagen: auch bei uns war das nie Lernstoff. Ich hatte im Gegenteil überhaupt nie Grammatik (weil ich genau in der vierten Klasse Volksschule die Schule gewechselt habe und die eine Schule sie noch nicht die andere Schule sie nicht mehr hatte was zur Folge hatte daß ich zwar Journalist bin aber keinen blassen Dunst von Fällen und adverbialen Nebensätzen habe. Grammatikalisch steckt mich jeder Hauptschüler in die Tasche.) > Übrigens ein prikäre > Situation eine prekäre Situation. > Kommas gabs gar > keine. Kommata gab’s gar keine. Oder ein Nebensatz stand da aber der Hauptsatz fehlte!! > Irgendwelche Abkürzungen etc. pp. „Ich verlasse mich auf Sie!“ Tja > aber wehe deine „hellseherischen Fähigkeiten“ hatten dich auf den > falschen Weg geführt dann wurde es dir um die Ohren gehauen. Es gibt nichts schlimmeres als Autoren. Deswegen sind freie Lektoren so teuer – grins. > Im Gegenzug dann Vorgesetze die besser waren im Deutsch als man > selbst. Da bekommt man dann in lehrerhafter Manier rot > angestrichen die Sachen zurück. > :-)) „5 Fehler neu bitte!“ Im Gegenzug dann Vorgesetzte die im Deutschen besser waren als man selbst. Da bekommt man dann die Sachen in lehrerhafter Manier rot angestrichen zurück: „Fünf Fehler neu bitte!“ Klugscheisser off Sprache ist wie Fußballspielen. Die meisten wissen wie ein Ball auskuckt und wo das Tor ist; sobald man mal mit Glück das Runde ins Eckige bekommen hat ist man Fachmann und wirklich Fußballspielen kö¶nnen nur ganz wenige…. Ich kann’s nicht. Grüße Reinhard posted via https://oly-e.de“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 31.12.2006 Uhrzeit: 14:58:26 reinhard lehmann Hallo miteinander, hier noch ein Beispiel, warum korrekte Interpunktion notwendig ist, allerdings aus dem Englischen: Dear Thomas, I want a man who knows what love is all about. You are generous, kind, thoughtful. People who are not like you admit to being useless and inferior. You have ruined me for other men. I yearn for you. I have no feelings whatsoever when we`re apart. I can be forever happy-will you let me be yours? Maria Dear Thomas, I want a man who knows what love is. All about you are generous, kind, thoughtful people who are not like you. Admit to being useless and inferior. You have ruined me. For other men, I yearn. For you, I have no feelings whatsoever. When we`re apart, I can be forever happy. Will you let me be? Yours, Maria (aus: Spotlight 1/2007/the lighter side) Alles Gute im neuen Jahr Reinhard — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 31.12.2006 Uhrzeit: 18:33:48 Frank Hallo Rheinhard! 🙂 Reinhard Wagner“ schrieb: >> Allerdings dann sehr trocken und >> hardcore Politik oder Kultur. > hardcore? Was ist das? Hardcore (von engl. hard core ‚harter Kern‘) bezeichnet im Allgemeinen extreme bzw. aggressive von der Normalität abweichende Varianten bestimmter Dinge oder Tätigkeiten. Also hier fast ausschließlich Politk und Kultur auf dem Kanal. Ein Spartensender eben. > „Pidgin“-Deutsch. Und Anlass. Da Du ein „Getrennt Schreiber“ > bist: Doppel S am Ende. Und „Pidgin-Deutsch“ ist eigentlich > falsch da Pidgin grundsätzlich ein Mischmasch aus zwei oder > mehr Sprachen ist. In Deutschland gibt es im Bereich der > Schrift aber kein Pidgin und im Bereich der Wortsprache > lediglich das „Kanacksprech“ als Pidgin-ähnliches Konstrukt > wobei das durch Erkan und Konsorten längst dermaßen > ausgeschlachtet wurde daß es eigentlich schon „out“ ist. Das sehe ich anders. Hier tief im Westen wird ein mit franzö¶sischen Wö¶rtern durchsetzen Gebrauchsdeutsch gesprochen. Zugegebenmassen auch im Rückgang begriffen allerdings manches franzö¶sische Wort hält sich hartnäckig. Dieses Thema hatten wir hier auch schon. Dies ist bei einzelen Begriffen derart gefestigt dass z.B. ein Kö¶lner und ein Berliner sich auf diesen Begriff bezogen nicht verstehen. Gleichzeitig setzt ein allgemeiner Mischmasch mit dem Englischen bzw. Amerikanischen ein. Angeblich hat auch Deutsche einen nicht unerheblichen Einfluß auf den englischen Sprachraum genommen aber nicht nur dort. Aber dies wir ungleich weniger stark sein als der engliische Einfluß auf unsere Sprache. > “ Ich bin am nach Hause am gehen.“ Wer kann sowas ins >> Hochdeutsche übersetzen? Ich nicht. Kann es allenfalls umschreiben. > „Ich bin gerade dabei mich fertig zu machen um nach Hause zu > gehen.“ Kommt das hin? Jo so ziemlich. Die englische ing-Form scheint ähnlich zu sein. Wobei es im Kö¶lsch halt noch um eine weitere Stufe gesteigert wird. Irgendwo im Netz ist auch eine Abhandlung darüber. Ich glaube von einem Engländer geschrieben. Liebe Grüsse Frank“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 03.01.2007 Uhrzeit: 12:39:08 Helge Süß Hallo Yvonne! > http://www.klugscheisser.org/ Ohne den Artikel (und auch nicht alle Beiträge zu deiner Diskussion) gelesen zu haben (das geht sich momentan zeitlich nicht aus) muss ich ein paar Ideen dazu los werden. Ziemlich ungeordnet und so, wie sie mir während des Schreibens gekommen sind. Sprache hat mehrere Aspekte. Da ist einmal der Transport von Information (der eigentliche? Zweck, sollte man meinen). Sprache ist aber viel mehr. Sie ist Identifikation, Darstellung des Autors und hat somit auch eine vö¶llig vom Inhalt losgelö¶ste Komponente. Sprache ist auch lebendig. Selbst formale Sprachen (Programmiersprachen z.B.) unterliegen einem Wandel, wenn auch etwas geordneter. Gerade die abseits der Inhalte transportierten Aspekte der Sprache geben ihr das, was Leben ausmacht. Würde sich die Sprache nicht wandeln würden wir uns alle noch immer im Stile des Walther von der Vogelweide unterhalten (oder uns schlicht angrunzen — je nachdem wo man die reine, zugrunde liegende Sprache positioniert). Meine Mutter hat uns zweisprachig erzogen. Wir sprachen zu Hause Hochdeutsch. Mit Freunden aus der Nachbarschaft Dialekt. Das hat einen langen Hintergrund. Meine Muttter ist in Tirol geboren, in Eisenstadt aufgewachsen, dann (ein echtes Kontrastprogramm!) Arbeitsjahr in Schleswig-Holstein, später quer durch Norddeutschland. Als sie wieder nach österreich kam waren alle platt 😉 Es wurde bei uns also immer Wert auf Sprache gelegt. Das hat meine Sicht darauf etwas geschärft und ich setze Sprache sehr bewusst, wie ein chirurgisches Instrument ein. Das hat oft die fatalen Folgen, dass manche zwar hö¶ren, aber nicht verstehen was ich wirklich sage. Es lebe die Zweideutigkeit (zumindest zwei Bedeutungen müssen’s schon sein, sonst ist die Sprache tot). Ein Studienkollege und langjähriger Freund von mir kann das auch. Da erlebt man ganz nette Geschichten: Er kam in der Früh ins Büro und die Sekretärin fragte ihn, was er denn am Vortag beim Gehen zum Chef gesagt habe, dieser hatte nämlich eine Stunde nach seinem Gehen einen Wutanfall. Manche brauchen eben etwas länger — und die ersten Grobheiten darf man ruhig freundlich sagen. Sprache ist auch ein Zeichen der Herkunft. Sowohl räumlich als auch sozial. So, wenn auch meist unbewusst sprechen z.B. österreicher, die sich im Ausland (besonders im deutschsprachigen Raum) treffen, einen extremeren Dialekt als zu Hause. Das ist eine soziale Abgrenzung und definiert hö¶rbar die Grenze zwischen Wir“ und „Sie“. Im immer mehr zusammenschmelzenden Europa haben Dialekte alte Sprachen und verdrängte Sprachformen eine Renaisance erlebt. Wo die sichtbaren Grenzen verschmelzen verlagert sich die Grenzen in die verbleibenden nicht durch Gesetze reglementierten Bereiche. Die Schriftsprache fällt da weg bleibt also nur das gesprochene Wort — und das wird im Netz immer mehr geschrieben. Früher galt jemand der viele Fremdwö¶rter in seine Sprache mischt (zumindest wenn passend eingesetzt) als gebildet. Heute ist so jemand schnell ein Verräter an der Muttersprache … Ich verwende trotzdem Sprachen bewusst. Wenn ich deutsch schreibe dann versuche ich auch deutsche Wö¶rter zu verwenden. Einfach aus einem Harmoniebedürfnis heraus. Englische Wö¶rter wirken im grammatischen Gefüge der deutschen Sprache manchmal etwas eckig. Wie stark wir mit unserer Muttersprache verwachsen sind sieht man daran dass zwar die Vokabeln nicht aber die Regeln verwendet werden. So sind z.B. Fall- und Mehrzahlbildung englischer Wö¶rter in der Regel nach deutscher Grammatik üblich. Sonst hätte sich das niemand downgeloadet oder? > Das führt mich zum nächsten Punkt über den ich mich hier und > anderorten in Newsgroups gelegentlich wundere: wie kommt es dass > so viele Beiträge so unsorgfältig (lieblos schludderig) formuliert > und voller orthographischer und gramatischer Fehler sind? Da sind einfach die Gedanken schneller als die Finger. Dreimal durchlesen hift ein wenig. Auch um Beleidigungen freundlicher zu formulieren 🙂 Es ist auch erstaunlich wie immun die Verständlichkeit gegen Rechtschreibfehler ist. Dazu gibt’s spannende Untersuchungen. > … Aber auch hier… wenn ich das Wort > future lese (und weiss der Schreiber meinte eigentlich feature > nur um ein Beispiel zu nennen) dann sträuben sich mir die Haare > und ich frage mich warum der Schreiber nicht ein Wort wählt das > er auch schreiben kann….;-) Fremdwö¶rter sind so eine eigene Sache. Die Mutter einer Freundin kam sonntags zu Mittag nach Hause und sagte: „Heute hat der Pfarrer wieder sinnlich gepredigt …“ — darf er das überhaupt? Vor den Kindern? … > Wir alle haben diese wunderbare Sprache Deutsch zur Verfügung (jede > Sprache ist auf ihre ganz eigene Art wunderbar) die uns erlaubt > unsere inneren Bilder anderen Menschen zugänglich zu machen > genauso wie wir Fotoapparate haben um Bilder unserer äusseren > Umgebung weiterzugeben. Und zugleich ein Bild von uns. > So jetzt nennt mich Tüpfleschiisseri (ch-deutsch für Pedantin) > das ist schon ok (hihi) und bitte polemisiert mit mir > schliesslich haben viele von uns frei und Zeit sich mit solchen > überflüssigen Luxus-Problemen auseinanderzusetzen gell. Ich bleib‘ bei meiner Aussage: „Die Sprache ist das schö¶nste Spielzeug das ich von meinen Eltern bekommen habe“. Helge ;-)=) 3 posted via https://oly-e.de“ ——————————————————————————————————————————————