Datum: 18.02.2009 Uhrzeit: 4:48:47 Gerhard Punzet Hallo Leute, es mag wohl ein kontroverses Thema sein, dass ich hier anspreche aber es brennt mir seit einiger Zeit auf den Nägeln. Das Problem ist wie ich das Fotografieren als solches sehe. Es mag durchaus sein, dass ich von gestern bin aber ich bin der Meinung, dass wenn ich als Fotografierender unterwegs bin und Bilder mache, die erste Intension sein sollte die Bilder so zu machen, dass beim Auslö¶sen ein fertiges Bild vorliegt, welches nicht mehr bearbeitet werden muß. Also auf Neudeutsch gesagt. Ich bin ein Verfechter der Out of Cam“ Photographie. Bisher dachte ich doch allen Ernstes dass das die meistverbreitete Methode ist Bilder zu machen. Auch beim Lesen dieses Forums und anderer Foren hab ich immer den Eindruck gehabt dass auch viele andere so arbeiten wie ich. Nun habe ich einige Leute kennengelernt die überhaupt nicht so arbeiten. Da gehn die Bilder nach dem Auslö¶sen erstmal langwierig durch Photoshop etc. und haben als Ergebnis mit dem Ausgangsbild nur noch sehr wenig zu tun (falls überhaupt). Und ein „stinknormales“ Foto habe bei einer Ausstellung eigentlich keine Chance mehr. Ich hab ja nichts dagegen wenn man den Ausschnitt am PC beim Bild anders festlegt oder einige kleine Unzulänglichkeiten wie z. B. etwas nachschärfen oder entrauschen wenn es dann ausgedruckt werden soll verbessert. Oder man wie einstens im Labor etwas den Kontrast verbessert. Also unterm Strich nur einige kleine Optimierungsmaßnahmen.Ansonsten sehe ich meine Aufnahmen wie weiland meine Dias. Wenn es über oder unterbelichtet ist oder unscharf oder verwackelt – ab in den Abfall. Nun sehe ich Bilder welche überhaupt nicht scharf sind und die zu hell oder dunkel sind oder verwischt – und denke dabei die hätten wenn sie von mir wären den ersten Blick nicht überlebt und wären ein Raub der Lö¶schtaste geworden. Kann ja sein dass ich zu konservativ bin. Dennoch bin ich der Ansicht dass in aller erster Linie die Kreativität eines Bildes beim Aufnehmen also mit der Kamera stattfinden sollte und nicht im Nachhinein am PC (oder Mac). Und wenn jemand künstlerisch tätig sein will dann muß dieses explizit zum Ausdruck gebracht werden und nicht als Fotografie bezeichnet werden. Als Ausnahme kann ich da ja noch die Werbung verstehen die mit vielen Tricks arbeiten muß um irgendwelchen Müll optimal zur Geltung zu bringen oder die Damen in Playboy die allesamt seltsame Mutationen ohne irgendwelche Hautunreinheiten und kö¶rperlicher Mängel die uns normalen Menschen allen zu eigen sind sind um uns einen irrealen „perfekten“ Menschen vorzugaukeln damit wir alle maßlos enttäuscht sind wenn wir die erste reale nackte Frau sehen die ganz und gar nichts mit den Mädels aus der Häßchenzeitung zu tun haben … (Hat ja wohl jeder mehr oder weniger als Teenager erleben müssen …) Jedenfalls weiß man wenn man diese Art von Bildern sieht: „Achtung! Keine Realität – nur Lug und Trug“ Es macht meines Erachtens auch mehr Spass wenn man die Mö¶glichkeiten unserer Ausrüstung auch in Grenzbereichen zum Einsatz bringt. Das macht zwar mehr Aufwand als die Tricks später am PC zu basteln aber es bringt auch viel mehr Spass und Mö¶glichkeiten unsere tolle Technik zu erkunden und einzusetzen. Das zeigen ja auch die kreativen Ideen und Bastelein von denen man hier immer wieder liest. Nur wozu schlußendlich der Aufwand wenn wir damit weit hinter dem aktuellen Zug herrennen müssen und der Zeitgeist uns doch davon fährt? Wozu legt sich der Naturfotograf Wochenlang bei beschissensten Verhältnissen in den Dreck um die Aufnahme von irgendeinem Viech mittels tausender von Aufnahmen zu machen wo er doch das Ganze ganz bequem im Zoo mit drei viermal abdrücken auch machen kann und dann mittels EBV alles was er an Natur so drum rum braucht dazuzubasteln. Bin ich mittlerweile allein mit meiner Ansicht oder gibt es noch andere Verfechter meiner Ansichten? Ich bin mir nicht mehr sicher Kann ja auch sein dass ich einem Definitionsproblem unterliege. Vielleicht sollte man die Begriffe eindeutiger klären und neu definierenum in der Welt der Bilder mittels Fotoapparat um bessere Klarheit zu gewinnen. Ich jedenfalls weiß jetzt nicht mehr genau wo ich stehe … Fragende und rätselnde Grüße Gerhard“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 18.02.2009 Uhrzeit: 10:41:11 Uwe Moser Hallo Gerhard, nö¶, du bist nicht alleine 😉 Auch bei mir fliegt das meiste was auf den ersten Blick nicht gefällt in die Ablage P“. Raw verwende ich nur als Rückfallebene falls irgendwas doch arg vermasselt sein sollte sprich dieses Jahr vielleicht ca. 3-4 Bilder aus raw entwickelt. Bearbeitet im Sinne von drehen etwas heller oder dunkler nachschärfen passiert nur bei Bildern für Mailversand/Homepage/Digibilderrahmen der Omas. Alles in allem vielleicht 5% meiner Bilder wo ich dran „rumfummle“ Bin aber jedoch begeistert wenn ich wirklich gut bearbeitete Bilder sehe oder HDR-Aufnahmen. Finde ich faszinierend welche Mö¶glichkeiten da gegeben sind. Diejenigen die das richtig beherrschen sehe ich als Bild-Künstler an. Aber die Bilder sollten sich auch wirklich lohnen also nicht aus jedem 08-15 Bild sollte ein Ausstellungsgewinner entstehen müssen. Und das ist es wohl was aber oft suggeriert wird sei das Bild noch so schlecht…die EBV wird´s schon richten. Die Zeit die man beim knipsen einspart geht halt später drauf aber „so what“ Was mir bei den EBV-Diskussionen ö¶fters auffällt ist dieses „grö¶ßer schneller weiter“ Gehabe in div. Foren auch bei der Software also ohne „CS“ auf der Platte Quadcore inner Kiste und mindestens 2Stk. 24″ Moni geht schon mal gar nix an der Hightechbilderfront 😉 Gruß Uwe“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 18.02.2009 Uhrzeit: 11:54:19 Hermann Schmitt Eine Kamera und die Prozesse danach sind fuer mich Werkzeuge, um gute Fotos fuer bestimmte Zwecke zu erzeugen, und nicht Selbstzweck (etwa aus Verliebtheit in meine Kamera). Alle Mittel sind dabei recht. Lieber wenig gute Fotos als viele banale/triviale. Ich bilde mir auch nicht ein, dass 1. alle guten und beruehmten Fotos im Analog-Zeitalter unbearbeitet gewesen sind und dass 2. ich ein Genie bin. Gruss, Hermann(2) — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 18.02.2009 Uhrzeit: 12:54:11 R.Wagner Gerhard Punzet schrieb: > Also auf Neudeutsch gesagt. Ich bin ein Verfechter der Out of > Cam“ Photographie. > Bisher dachte ich doch allen Ernstes dass das die meistverbreitete > Methode ist Bilder zu machen. Auch beim Lesen dieses Forums und > anderer Foren hab ich immer den Eindruck gehabt dass auch viele > andere so arbeiten wie ich. Es ist immer noch die meistverbreitete Art Bilder zu machen. Klick und fertig. Es gibt aber eine gewissse Szene die Bilder aus der Kamera lediglich als Rohmaterial begreifen und damit dann am PC weiterarbeiten. Es gibt Leute die bereits vor der Aufnahme an die Weiterverarbeitung denken (z.B. die HDR-Fraktion) und andere die sich ein bestimmtes Bild vorstellen und dieses dann aus vorhandenem Material zusammenschnipseln. Ob das nun im Auftrag – Werbeagentur – oder just for Fun ist ist unerheblich. Die Leistung liegt auf anderem Gebiet ist aber deswegen nicht notwendigerweise geringer. Ich arbeite normalerweise OoC – simpel weil man das als Journalist nicht anders darf. Wenn Du bei den Bildern am PC bescheisst und das kommt ‚raus hast Du Dein letztes Bild verkauft. Für Werbung fasse ich dann auch die Bilder an mache hier ein bischen Bewegungsunschärfe da ein bißchen dramatischen Sonnenuntergang dazu. Aber dass Bilder OoC altmodisch sind? Nee bin ich nicht der Meinung… Grüße Reinhard posted via https://oly-e.de“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 18.02.2009 Uhrzeit: 13:01:34 Subhash Gerhard Punzet wrote: > Dennoch bin ich der > Ansicht, dass in aller erster Linie die Kreativität eines Bildes > beim Aufnehmen, also mit der Kamera stattfinden sollte und nicht im > Nachhinein am PC (oder Mac). Warum? Ich habe diesen Anspruch nicht. Ob eineR mit der Kamera umgehen kann oder mit Photoshop ist mir egal, wenn mir das Bild etwas sagt und mich berührt. Für mich persö¶nlich ist das, was aus der Kamera kommt (übrigens in 98% der Fälle RAW) oft nur Rohmaterial für das Erarbeiten eines digitalen Bildes. Letztlich ist nur das Ergebnis wichtig. Eine Haltung, dass Bilder (auch solche direkt aus der Kamera) oder Filme irgendetwas mit Realität oder gar Wahrheit zu tun haben, halte ich tatsächlich für sehr konservativ, ähnlich der Forderung nach Realismus“ oder „Naturalismus“ in der Malerei â und für naiv. Die Fragestellung selbst ist aber sehr interessant und so manche Überlegung aus der Erkenntnistheorie und der Wahrnehmungspsychologie in diesem Zusammenhang sehr aufschlussreich. Subhash Baden bei Wien http://www.subhash.at/foto/“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 18.02.2009 Uhrzeit: 14:43:50 Georg D.ahlhoff Hallo Gerhard, ich würde aus der Frage Out-of-Cam oder Nachbearbeitung“ kein Dogma machen. Generell sollte man aber immer so fotografieren als ob es keine Nachbearbeitung gäbe um einfach nicht nachlässig zu werden. Eine überlegte und präzise Bildgestaltung sowie eine exakte Belichtung sind auch heute noch ein erstrebenswertes Ziel beim Fotografieren. Gutes Rohmaterial ist u.U. auch gutes Ausgangsmaterial für noch bessere Bilder in der Nachbearbeitung. Es gibt natürlich auch fotografische-künstlerische Ziele die erst durch die Bearbeitung mö¶glich werden. Aber auch hier gilt: Erst nachdenken dann auslö¶sen. Du liegst also mit Deinen Überlegungen keineswegs falsch aber Nachbearbeitung ist nicht gleichbedeutend mit Pfusch sondern eine Erweiterung der Mö¶glichkeiten. Bilder direkt aus der Kamera bleiben aber nach wie vor erstrebenswert. Herzliche Grüße Georg Georg D. http://www.selztal-foto.de“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 18.02.2009 Uhrzeit: 18:29:48 IrBu Tag zusammen, seit ich einen digitalen Apparat habe, verarbeite ich eigentlich nur Rohdaten. Dies hat für mich den Vorteil, dass ich beispielsweise die Helligkeit später optimal anpassen. Verfremdung, Schö¶nheitskorrekturen“ etc. sind nicht meine Sache. Für mich haben Fotografien eher dokumentarischen Charakter. Dies bedeutet jedoch nicht dass ich gegen Verfremdungen bin – nur ist dies dann in meinen Augen keine Fotografie. sondern ein Bild. Ich nehme beim Fotografieren im Prinzip nur die Grobeinstellungen vor und verlagere die Feinheiten auf später. Da habe ich mehr Ruhe. Allerdings dürfen die „Aus-dem-Apparat“-Fotografierer nicht vergessen dass auch sie sich der EBV bedienen: Diese Benutzer geben die Parameter vor mit Hilfe derer die Kamera-EBV dann die Rohdaten verarbeitet und als jpeg abspeichert. Gruß IrBu posted via https://oly-e.de“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 18.02.2009 Uhrzeit: 20:51:33 Martin Groth Hallo Gerhard, ich sehe das einfach mal von der anderen Seite. Was hatte ich denn als ambitionierter Hobbyfotograf für Mö¶glichkeiten, Bilder zu beeinflussen? Eine Menge, denke ich! Schon bei der Auswahl des Films konnte man einiges bestimmen. Ob nun kühlere Farben, oder lieber die knallige Version, z.B. Oder im heimischen Labor, da wurde abgewedelt, da wurden Filme gepusht, mit Chemikalien und Zeiten experimentiert, etc. pp. Klar, das ist im Vergleich zu den heutigen Mö¶glichkeiten sehr bescheiden, aber immerhin, Bearbeitet wurde immer, so oder so. Wo ist also der Unterschied? Auch früher hat man versucht, aus einem mäßig belichteten Bild noch etwa zu machen. Und wer nicht selber bearbeitet hat oder konnte, der musste sich auf das verlassen, was das Labor machte. Und das kann man immer noch. Und unter optimalen Bedingungen geht das immer noch ohne Bearbeitung. Nach meiner Erfahrung kann man aber bei sehr vielen Bildern durch umsichtiger und vorsichtige (!) Manipulation noch viel raus holen. Gruß Martin —————————————————————————————————————————————— Datum: 18.02.2009 Uhrzeit: 21:55:40 Thomas Klüber Hallo Gerhard na ich gehö¶re dann teilweise auch zu der altmodischen Sorte. Eigentlich ist es mir aber auch um die Arbeit viele Bilder nachträglich aufwendig zu bearbeiten. Andererseits habe ich mir angewö¶hnt generell alles in RAW zu speichern. Ich hab dazu Silkypix mit dem kann man einfach ohne große Kenntnisse der EBV ansprechende Ergebnisse erzielen. Warum RAW nun man hat 2,5 Blenden mehr Dynamik in den RAW zur Verfügung. Das heißt mann kann aus schwierigen Aufnahmen noch Details herauskitzeln. Das ist bei OoC oft nicht mehr mö¶glich. Den Ausschnitt nachträglich festlegen, die Gradiation anpassen und evtl die Kontraste heben. Dann ist bei mir aber meist ende der Fahnenstange. Wenn ein Bild verpfuscht ist dann ist auch jede weitere BEarbeitung meist sinnlos. AUsnahmen bestätigen die Regel. Es gibt halt Bilder die kann man nur selten machen. Dann rentiert sich unter Umständen mehr Aufwand wieder. DRI und HDR da gibts mitlerweile gute Software auch kostenlose. Aber auch da gibt es welche die machen alles per Hand, weil sie da mehr Eingriffsmö¶glichkeiten haben und opfern einem Bild viele Stunden. Aber das muss dann wohl jeder selbst für sich entscheiden. Das beste ist und bleibt. Alles was bei der Aufnahme richtig gemacht wurde macht einem das Leben leichter. Die Bildaussage, Gestaltung und und.. das kann nur der Fotograf richtig gut machen. Das läßt sich später auch mit noch soi teurer SOftware nicht mehr ebnen. Und darauf sollte man sich trotzdem konzentrieren. Grüße Thomas — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 18.02.2009 Uhrzeit: 22:38:38 Manfred Paul Am Wed, 18 Feb 2009 03:48:47 +0100 schrieb Gerhard Punzet: > Bin ich mittlerweile allein mit meiner Ansicht oder gibt es noch > andere Verfechter meiner Ansichten? Ich bin mir nicht mehr sicher. Hallo Gerhard, auch ich bin mit der analogen Fotografie groß geworden. Da mir ein Labor zu aufwendig war hatte ich mich wesentlich auf Dias beschränkt und bin daher auch gewohnt, das Motiv vor der Aufnahme zu erfassen und geeignet ins Bild zu setzen. Deine Ansichten kann ich daher sehr gut nachvollziehen. Ich mache heute noch selten mehr als zwei Aufnahmen vom gleichen Motiv. Dieses um sich greifende Dauerfeuer auf alles was nach Motiv ausieht in der Hoffnung, eines von den Tausend Bildern am Tag wird schon gut sein, ist nun so gar nicht mein Vorgehen. Ebenso wandern unscharfe oder sonstig missglückte Bilder sofort in die Tonne. So weit so gut. Mit der Digitalfotografie ist nun auch das Labor“ für mich weniger aufwändig und ich nutze es gern um mehr aus den Bildern herauszuholen. Fast jedes Bild wird bearbeitet was auch notwendig ist da ich die Negative (RAW) mit zurückgenommenen Parametern für Schärfe Kontrast und Sättigung aufnehme. Für mich ist die Bearbeitung nach dem Fotografieren ein wichtiger unverzichtbarer Schritt zum fertigen Bild. In aller Regel dient aber diese Bearbeitung nicht zur Verfremdung des Bildes sondern zur Optimierung wie ich sie mir vorstelle. Viele Grüsse Manfred http://manfred-paul.de“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 18.02.2009 Uhrzeit: 23:53:50 Christian Joosten Moin Gerhard. Am Wed, 18 Feb 2009 03:48:47 +0100 schrieb Gerhard Punzet: > Es mag durchaus sein, dass ich von gestern bin aber ich bin der > Meinung, dass wenn ich als Fotografierender unterwegs bin und > Bilder mache, die erste Intension sein sollte die Bilder so zu > machen, dass beim Auslö¶sen ein fertiges Bild vorliegt, welches > nicht mehr bearbeitet werden muß. > > Also auf Neudeutsch gesagt. Ich bin ein Verfechter der Out of > Cam“ Photographie. > Bisher dachte ich doch allen Ernstes dass das die meistverbreitete > Methode ist Bilder zu machen. Auch beim Lesen dieses Forums und > anderer Foren hab ich immer den Eindruck gehabt dass auch viele > andere so arbeiten wie ich. > Nun habe ich einige Leute kennengelernt die überhaupt nicht so > arbeiten. Da gehn die Bilder nach dem Auslö¶sen erstmal langwierig > durch Photoshop etc. und haben als Ergebnis mit dem Ausgangsbild > nur noch sehr wenig zu tun (falls überhaupt). Ja nun jeder wie er mag. Ich z.B. halte mir beide Optionen offen da ich meine E-3 auf Raw + Jpeg eingestellt habe. Wenn mir dann das ooC-Bild genügt ist’s ja gut aber ich schaue auch gerne nochmal was man zusätzlich aus dem Raw rausholen kann. Und gerade bei schwierigen Lichtverhältnissen ist es ganz erstaunlich was z.B. mit Lightroom da noch machbar ist. > Kann ja sein dass ich zu konservativ bin. Dennoch bin ich der > Ansicht dass in aller erster Linie die Kreativität eines Bildes > beim Aufnehmen also mit der Kamera stattfinden sollte und nicht im > Nachhinein am PC (oder Mac). Das sehe ich überhaupt nicht so denn Manipulationen an Bildern haben nichts mit der Digitaltechnik zu tun die gab es auch schon analog zu Genüge. So gesehen kann man heutzutage also konservativ sein und seine Bilder am Rechner fleißig bearbeiten das widerspricht sich nicht. Und wenn ich z.B. ein Motiv aufnehme bei dem sich eine HDR-Bearbeitung anbietet dann entsteht das eigentliche Bild zwangsläufig erst hinterher am Rechner obwohl ich mir schon vor der Aufnahme meine Gedanken dazu gemacht habe. Wenn mich jemand unmittelbar nach der dazugehö¶rigen Fototour fragt ob die Bilder denn was geworden sind muß ich aber erstmal sagen dass ich das noch nicht weiß. > Es macht meines Erachtens auch mehr Spass wenn man die > Mö¶glichkeiten unserer Ausrüstung auch in Grenzbereichen zum Einsatz > bringt. Das macht zwar mehr Aufwand als die Tricks später am PC zu > basteln aber es bringt auch viel mehr Spass und Mö¶glichkeiten > unsere tolle Technik zu erkunden und einzusetzen. Auch das sehe ich vö¶llig falsch angefangen beim Aufwand und aufgehö¶rt beim Spaß. Ich kenne Leute die stundenlang in PS an einem einzigen Bild herumbasteln und sich wie ein kleines Kind über jeden gelungenen Arbeitsschritt freuen. Warum soll man denen den Spaß nicht gö¶nnen? VG Christian 18 :-)“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 18.02.2009 Uhrzeit: 24:03:32 Helge Suess Hallo Gerhard! So wie ich mit analoger Fotografie groß geworden bin gab’s immer zwei Wege. Die Puristen des Klick und fertig für die Ewigkeit“ der Diafotografen und das nächtelange Pantschen der Negativfilm-Nutzer. Als ich dann mit der Digitalfotografie begonnen habe gestaltete ich die ersten Bilder als wenn ich mit Diafilm arbeiten würde (das war auch analog mein Schwerpunkt). So nach und nach kam dann das (behutsame) Bearbeiten dazu. Besonders bei Unterwasseraufnahmen da dort das rohe Foto meist vom erinnerten oder gefühlten Eindruck abweicht. Es gibt nach wie vor Wettbewerbe (meist Naturfotografie) die das Foto als Dokument sehen und keine Retuschen und ähnliche Bildmanipulationen gestatten. Farbkorrektur Schärfen und Belichtugnskorrektur sind aber meist (im Rahmen) erlaubt. Bei solchen Wettbewerben muss man im Falle einer Rangwertung das Original vorlegen. Ein Ansatz den ich voll verstehe. Auch bei Reportagen ist Bildmanipulation absolut tabu. Wenn es um die reine Bildwirkung geht gestehe ich jedem zu mit dem Bild zu machen was er/sie will. Damit wird das Werk zum Kunstwerk und verliert seinen rein dokmentarischen Charakter. Ich finde dass es aber notwendig ist dies auch zu deklarieren. Deshalb gebe ich z.B. in der Galeria meist an was ich bearbeitet habe. Mein Ansatz ist es mö¶glichst das Foto bereits in der Kamera optimal zu gestalten. Technisch und künstlerisch. Mit der EBV ist dann noch das i-Tüpfchen drin. Mache ich vorsätzlich SW verwende ich auf jeden Fall RAW um die von der Dunkelkammer gewohnten Bearbeitungsmö¶glichkeiten voll ausschö¶pfen zu kö¶nnen. Bei UW-Aufnahmen ist auch RAW pflicht um genug Spielraum bei der Farbkorrektur zu haben. Für viele Aufnahmen verwende ich aber JPEG und arbeite hö¶chstens geringe Tonwertkorrekturen ein. Nachschärfen kommt (nach dem Skalieren) meist auch noch dazu. Das allerdings in der Regel sehr sehr sparsam. Für mich sind beide Ansätze legitim. Einzige Voraussetzung für mich ist vorsätzlich gestalterisches Handeln. Ein bewusstes zielorientiertes Arbeiten und nicht blind auf den Knopf drücken und für den Rest auf die EBV zu vertrauen. Helge ;-)=) 14 posted via https://oly-e.de“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 19.02.2009 Uhrzeit: 2:24:55 Gerhard Punzet > Als ich dann mit der Digitalfotografie begonnen habe gestaltete > ich die ersten Bilder als wenn ich mit Diafilm arbeiten würde > (das war auch analog mein Schwerpunkt). Meiner auch … vielleicht ist deswegen mein Denken so … ??? > So nach und nach kam dann das (behutsame) Bearbeiten dazu. > Besonders bei Unterwasseraufnahmen da dort das rohe Foto meist > vom erinnerten oder gefühlten Eindruck abweicht. > > Es gibt nach wie vor Wettbewerbe (meist Naturfotografie) die das > Foto als Dokument sehen und keine Retuschen und ähnliche > Bildmanipulationen gestatten. Farbkorrektur, Schärfen und > Belichtugnskorrektur sind aber meist (im Rahmen) erlaubt. Bei > solchen Wettbewerben muss man im Falle einer Rangwertung das > Original vorlegen. Ein Ansatz, den ich voll verstehe. Auch bei > Reportagen ist Bildmanipulation absolut tabu. Cool, genau mein Ziel … > Wenn es um die reine Bildwirkung geht gestehe ich jedem zu mit > dem Bild zu machen was er/sie will. Damit wird das Werk zum > Kunstwerk und verliert seinen rein dokmentarischen Charakter. Ich > finde dass es aber notwendig ist, dies auch zu deklarieren. > Deshalb gebe ich z.B. in der Galeria meist an was ich bearbeitet > habe. Da hab ich ja nichts dagegen, nur sollte das nicht zum so und nicht anders werden! Und wie Du es machst – mit Angabe, dass es verändert wurde, dass das das Ziel des Bildes ist. Dann ist es ja OK und nicht so tun, als sei einem die Aufnahme so gelungen … > Mein Ansatz ist es, mö¶glichst das Foto bereits in der Kamera > optimal zu gestalten. Technisch und künstlerisch. Mit der EBV ist > dann noch das i-Tüpfchen drin. > Mache ich vorsätzlich SW verwende ich auf jeden Fall RAW um die > von der Dunkelkammer gewohnten Bearbeitungsmö¶glichkeiten voll > ausschö¶pfen zu kö¶nnen. Bei UW-Aufnahmen ist auch RAW pflicht um > genug Spielraum bei der Farbkorrektur zu haben. > Für viele Aufnahmen verwende ich aber JPEG und arbeite hö¶chstens > geringe Tonwertkorrekturen ein. Nachschärfen kommt (nach dem > Skalieren) meist auch noch dazu. Das allerdings in der Regel > sehr, sehr sparsam. In diesen Grenzen denke und handle ich auch. > Für mich sind beide Ansätze legitim. Einzige Voraussetzung für > mich ist vorsätzlich gestalterisches Handeln. Ein bewusstes > zielorientiertes Arbeiten und nicht blind auf den Knopf drücken > und für den Rest auf die EBV zu vertrauen. So schauts aus. Bin Deiner Meinung. Aber eben dazusagen was man tut und wo die Intension liegt. Viele Grüße Gerhard —————————————————————————————————————————————— Datum: 19.02.2009 Uhrzeit: 2:38:44 Gerhard Punzet Hallo Herrmann(2) > Eine Kamera und die Prozesse danach sind fuer mich Werkzeuge, um > gute Fotos fuer bestimmte Zwecke zu erzeugen, und nicht > Selbstzweck (etwa aus Verliebtheit in meine Kamera). Meine Kameras sind für mich auch die Werkzeuge Nummer 1 und wir haben viele Mö¶glichkeiten Kameras und Objektive kreativ ein zu setzen. Die Nachbearbeitung soll aber so eingesetzt werden wie man will und nach dem Ziel der Aufnahme entsprechend. 1. Um das Bild als solches z. B. für den Ausdruck auf zu bereiten – sprich Etwas entrauschen und nachschärfen beim Hochvergrö¶ßern 2. Um ein Kunstwerk zu gestallten, dass mit der eigentlichen Aufnahme wenig bis nichts zu tun hat. Aber Bitte dann dazusage, damit ein naiver Mensch wie ich nicht auf den Gedanken kommt auf eine so schö¶ne Stimmung zu warten um dann irgenwann festzustellen, dass diese künstlich erzeugt wurde. > Alle Mittel > sind dabei recht. Lieber wenig gute Fotos als viele > banale/triviale. Ich bilde mir auch nicht ein, dass 1. alle guten > und beruehmten Fotos im Analog-Zeitalter unbearbeitet gewesen Sicherlich waren viele bearbeitet. Bestreitet ja auch keiner. Grad Schwarzweiss, da kann man in der Regel gar nicht anders. War eh schon scher genug beim Entwickeln zwei gleiche Vergrö¶ßerungen hinzubekommen. > sind und dass 2. ich ein Genie bin. Du hast schon recht, wir halten uns auch nicht für Genies aber ein hinarbeiten auf eins ist ja nicht verwerflich. Man kann sich nur weiterentwickeln wenn man die Bereitschaft hat zu lernen und sich zu verbessern. Sowohl bei der Out of Cam-Fotografie als auch bei der Nachbearbeitung. Viele Grüße Gerhard —————————————————————————————————————————————— Datum: 19.02.2009 Uhrzeit: 2:45:19 Gerhard Punzet Uwe Moser schrieb: > Hallo Gerhard, > > nö¶, du bist nicht alleine 😉 > > Auch bei mir fliegt das meiste was auf den ersten Blick nicht > gefällt in die Ablage P“. > Raw verwende ich nur als Rückfallebene falls irgendwas doch arg > vermasselt sein sollte sprich dieses Jahr vielleicht ca. 3-4 > Bilder aus raw entwickelt. > Bearbeitet im Sinne von drehen etwas heller oder dunkler > nachschärfen passiert nur bei Bildern für > Mailversand/Homepage/Digibilderrahmen der Omas. Alles in allem > vielleicht 5% meiner Bilder wo ich dran „rumfummle“ So mach ich das auch. > Bin aber jedoch begeistert wenn ich wirklich gut bearbeitete Bilder > sehe oder HDR-Aufnahmen. > Finde ich faszinierend welche Mö¶glichkeiten da gegeben sind. > Diejenigen die das richtig beherrschen sehe ich als Bild-Künstler > an. Ja das ist aber eine spezielle Technik auf die auch in der Regel hingewiesen wird. > Aber die Bilder sollten sich auch wirklich lohnen also nicht aus > jedem 08-15 Bild sollte ein Ausstellungsgewinner entstehen müssen. > Und das ist es wohl was aber oft suggeriert wird sei das Bild noch > so schlecht…die EBV wird´s schon richten. Die Zeit die man beim > knipsen einspart geht halt später drauf aber „so what“ Vollkommen richtig! > Was mir bei den EBV-Diskussionen ö¶fters auffällt ist dieses > „grö¶ßer schneller weiter“ Gehabe in div. Foren auch bei der > Software also ohne „CS“ auf der Platte Quadcore inner Kiste und > mindestens 2Stk. 24″ Moni geht schon mal gar nix an der > Hightechbilderfront 😉 Sowas hab ich auch 🙂 Liegt aber in erster Linie daran dass ich die Kiste beruflich nutze und mir ein schneller Rechner und ein großer Monitor hilft meine Nerven und Augen zu sparen. Klar CS und Lightroom sind Pflicht. Aber bitte nur in der neuesten Version 🙂 Nun es geht immer im Leben um schneller hö¶her und weiter da sind wir nicht die Ersten und nicht die Letzten. Das liegt wohl in unserer Natur. Und ein schneller Rechner und eine tolle Software ist ja auch besser als ein gutes Bild :-))) Wenn die Bilder nix werden kann man wenigstens mit der Hardware angeben … 🙂 Viele Grüße Gerhard“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 19.02.2009 Uhrzeit: 3:15:45 Gerhard Punzet Hallo Georg > ich würde aus der Frage Out-of-Cam oder Nachbearbeitung“ kein > Dogma machen. Nein das will ich auch nicht. Ich will nur nicht dass die Methode untergeht … > Generell sollte man aber immer so fotografieren als ob es keine > Nachbearbeitung gäbe um einfach nicht nachlässig zu werden. Eine > überlegte und präzise Bildgestaltung sowie eine exakte Belichtung > sind auch heute noch ein erstrebenswertes Ziel beim Fotografieren. > Gutes Rohmaterial ist u.U. auch gutes Ausgangsmaterial für noch > bessere Bilder in der Nachbearbeitung. Das sehe ich ähnlich > Es gibt natürlich auch fotografische-künstlerische Ziele die erst > durch die Bearbeitung mö¶glich werden. Aber auch hier gilt: Erst > nachdenken dann auslö¶sen. Ja konzeptionell arbeiten egal was das Ziel ist. Aber manchmal kommen super Bilder wenn man nur losgeht und mit offenen Augen auf Motivsuche geht. > Du liegst also mit Deinen Überlegungen keineswegs falsch aber > Nachbearbeitung ist nicht gleichbedeutend mit Pfusch sondern eine > Erweiterung der Mö¶glichkeiten. Bilder direkt aus der Kamera bleiben > aber nach wie vor erstrebenswert. Je nach dem was das Bild für ein Ziel hat gebe ich Dir recht. > Herzliche Grüße Georg Auch herzliche Grüße Gerhard“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 19.02.2009 Uhrzeit: 3:20:27 Gerhard Punzet Hallo IrBu > seit ich einen digitalen Apparat habe, verarbeite ich eigentlich > nur Rohdaten. Dies hat für mich den Vorteil, dass ich > beispielsweise die Helligkeit später optimal anpassen. > Verfremdung, Schö¶nheitskorrekturen“ etc. sind nicht meine Sache. > Für mich haben Fotografien eher dokumentarischen Charakter. > Dies bedeutet jedoch nicht dass ich gegen Verfremdungen bin – > nur ist dies dann in meinen Augen keine Fotografie. sondern ein > Bild. > Ich nehme beim Fotografieren im Prinzip nur die > Grobeinstellungen vor und verlagere die Feinheiten auf später. Da > habe ich mehr Ruhe. > Allerdings dürfen die „Aus-dem-Apparat“-Fotografierer nicht > vergessen dass auch sie sich der EBV bedienen: Diese Benutzer > geben die Parameter vor mit Hilfe derer die Kamera-EBV dann die > Rohdaten verarbeitet und als jpeg abspeichert. Klar das RAW ist meist besser als das jpg aus der Cam weil flexibler. Sicher ist das jpg nur ein gleich entwickeltes RAW und manchmal kommt dabei nicht das raus was man wahrgenommen hat oder die Technik spiel einen einen Streich. Dann muß man sogar über das RAW Korrekturen vornehmen aber nicht das Bild dabei verfälschen Ich hab im Urlaub 5500 Bilder gemacht und bin sehr dankbar dass fast alle jpg’s direkt verwendbar sind … Viele Grüße Gerhard“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 19.02.2009 Uhrzeit: 3:32:17 Gerhard Punzet Hallo Martin, > > ich sehe das einfach mal von der anderen Seite. Was hatte ich denn > als ambitionierter Hobbyfotograf für Mö¶glichkeiten, Bilder zu > beeinflussen? Eine Menge, denke ich! Schon bei der Auswahl des > Films konnte man einiges bestimmen. Ob nun kühlere Farben, oder > lieber die knallige Version, z.B. Oder im heimischen Labor, da > wurde abgewedelt, da wurden Filme gepusht, mit Chemikalien und > Zeiten experimentiert, etc. pp. Klar, das ist im Vergleich zu den > heutigen Mö¶glichkeiten sehr bescheiden, aber immerhin, Bearbeitet > wurde immer, so oder so. Wo ist also der Unterschied? Auch früher > hat man versucht, aus einem mäßig belichteten Bild noch etwa zu > machen. Und wer nicht selber bearbeitet hat oder konnte, der musste > sich auf das verlassen, was das Labor machte. Und das kann man > immer noch. Und unter optimalen Bedingungen geht das immer noch > ohne Bearbeitung. Nach meiner Erfahrung kann man aber bei sehr > vielen Bildern durch umsichtiger und vorsichtige (!) Manipulation > noch viel raus holen. Frei nach Radio Eriwan (wer kennt das noch?) beantwortet: Im Prinzip ja, aber … Ich komm auch aus der schlechten alten analogen Zeit. Man hatte nichts anderes zu Verfügung. Klar hat man für bestimmte Situationen den geeigneten Film herausgesucht. Ich hab fast ausschliesslich Dias gemacht und selbst entwickelt. Dann war aber das Dia fertig. Sobald es aus dem Entwickler war, war Schluss mit Nachbearbeiten. Das Dia war da und war so wie es ist ENDE. Jetzt konnte man das Dia noch auf Papier bringen. Das war dann ohne Eingriffe ins Bild nicht machbar. Man mußte einen Ausschnitt raussuchen weil in den seltensten Fällen das Papier im gleichen Grö¶ßenverhältnis zu bekommen war wie das Dia war. Dann war das Problem, das Dia so aufs Papier zu bringen wie das Dia war. War auch nur seltenst mö¶glich. Man mußte Abwedeln oder eine Maske basteln um dass Bild so wie das Dia aussehen zu lassen. Gerade bei hohen Kontrasten ein Ding der Unmö¶glichkeit. So hat man halt vergrö¶ßert mit dem grö¶ßtmö¶glichen Näherungswert. Von großer Manipulation kann ich bei mir nicht reden. Andere haben da vielleicht mehr gemacht. Ich bin dankbar, dass das heute meist gleich oder spätestens beim zweiten Anlauf funktioniert. Dank der modernen Drucker und Kalibrierungstechnik ist es mö¶glich dabei sehr nah am Bild zu arbeiten. Viele Grüße Gerhard —————————————————————————————————————————————— Datum: 19.02.2009 Uhrzeit: 3:57:37 Gerhard Punzet Hallo Christian, >> Es macht meines Erachtens auch mehr Spass, wenn man die >> Mö¶glichkeiten unserer Ausrüstung auch in Grenzbereichen zum Einsatz >> bringt. Das macht zwar mehr Aufwand als die Tricks später am PC zu >> basteln aber es bringt auch viel mehr Spass und Mö¶glichkeiten >> unsere tolle Technik zu erkunden und einzusetzen. > > Auch das sehe ich vö¶llig falsch, angefangen beim Aufwand und > aufgehö¶rt beim Spaß. Ich kenne Leute, die stundenlang in PS an > einem einzigen Bild herumbasteln und sich wie ein kleines Kind über > jeden gelungenen Arbeitsschritt freuen. Warum soll man denen den > Spaß nicht gö¶nnen? Mir macht es mehr Spass bereits im Vorfeld zu überlegen und neues auszuprobieren. Erst dann sind manche Sachen mö¶glich. Z. B. Ich hab mal einen Harztropfen entdeckt, das Ding hab ich meet dem Macro fotografiert und entdeckt, dass sich die Umgebung darin spiegelt, dann hab ich solange rumgepfriemelt bis ich das recht ordentlich erkennbar fotografiert hab. Einfacher wäre es sicherlich gewesen die umgebung zu fotografieren und dann verzerrt in den Tropfen zu kopieren. Aber ich bezweifle, dass das Endergebnis so gut geworden wäre. Oder ich hab mir in den Kopf gesetzt wenn ich nach Iguacu komme und die Bootstour mache den Wasserfall von unten, sprich das auf die Cam herabfallende Wasser zu fotografieren. Ich hab drei Wochen überlegt bis ich die günstigste und Beste Lö¶sung hatte, das die Cam nicht nass wird. Wenn einer in PS oder Lightroom seine Erfolgserlebnisse hat ist das auch gut. Ich freu mch auch über jeden Erfolg dabei. Jeder lebt in seiner Welt obwohl wir alle in der gleichen Umwelt leben. Das ist auch gut so, sonst gäbe es keine Bewegung und kein Fortkommen. Alle Bilder wären gleich – wie langweilig. Viele Grüße Gerhard —————————————————————————————————————————————— Datum: 19.02.2009 Uhrzeit: 9:12:06 Karl H. Beckers Gerhard, Subhash, et. al., nachdem mein News-Client gestern mein Posting verschluckt hat ….. Gerhard Punzet schrieb: …. > Nun kann man natürlich gleich mit Kant argumentieren, dass wir als > Menschen das Ding an Sich“ nicht wahrnehmen kö¶nnen sondern nur das > „Ding der Erscheinung“ also nur so wie ich mit meinen Sinnen die > Umwelt wahrnehme. Wenn wir schon beim philosophieren sind (wie fein 🙂 ) dann würde ich sagen man kann nicht nur man muss! Es gibt keine Objektivität außerhalb des Objekts. Jegliche Wahrnehmung ist Interpretation. Und da sind ja seit Heisenberg auch Naturwissenschaft und Geisteswissenschaft wieder bei einander. > Aber ich kann mit meiner Kamera genau das > dokumentieren. Meine Sicht der Dinge so wie sie sich für mich im > Moment der Aufnahme darstellen und nicht so wie ich sie gerne > sehen würde. Dieser Unterschied existiert so absolut m.M.n. nicht. Die ganze fotografische Präsentation und Technik kann noch nicht einmal den rein visuellen Aspekt der menschlichen Wahrnehmung 1:1 nachahmen (von der Semantik mal ganz abgesehen). Dazu gibt es ein paar wunderbare Kapitel in Rodney Brooks‘ „Flesh and Machines“ … darum ist das nämlich mit der visuellen Wahrnehmung von Robotoren noch so eine Sache. Zum Beispiel Schärfeverlauf. Hab ich noch nie in freier Wildbahn gesehen. Immer wenn ich ihn mir angucken will isser weg (außer neuerdings seit den ersten Altersweitsichtigkeitserscheinungen aber das ist ja eher Back-Focus 😉 ) oder stürzende Linien oder krumme Linien beim Weitwinkel-Gucken. Mit anderen Worten: Wenn ich jemandem anderen ein Bild zeige zeige ich ihm immer „mein“ Bild. Nebenbei: In diesem Sinne glaube ich Reinhard zwar wenn er sagt er muss als Journalist OoC arbeiten. Das kommt mir aber doch einfach als Konvention der Presse vor. Von 100.000 Meter Hö¶he empfinde ich den Unterschied zwischen einer Interpretation durch geschickten Blickwinkel geschickten Bildausschnitt (= geschicktes Weglassen) und einer Interpretation mittels Clone-Tool als nur graduell. Plastisches Beispiel hier bei bildblog ( http://www.bildblog.de/680/kleiner-unterschied/ ) … man zeigt dass zwei Flugzeuge nur 183 m nebeneinander her fliegen zeigt aber nicht dass sie ca. 1 8 km Hö¶henunterschied haben. (Da lassen sich sicher 1000 andere Beispiele finden … ich zeige die 5 Leute die vor der US Botschaft eine Fahne verbrennen aber nicht dass die Straße ansonsten leer ist usw. usw.) > Da gebe ich Dir vollkommen recht siehe meinen Hinweis auf Kant > oben. Aber ist es falsch oder naiv wenn man versucht Anderen seine > Welt und wie man sie sieht näher zu bringen? Ich will ja niemanden > aufzwingen wenn sie meine Bilder sehen dass sie es auch so sehen > müssen wie ich aber es ist ein guter Weg andere mit seiner Sicht > der Welt dazu zu bewegen mit anderen offeneren Augen durch die > Welt zu gehen. Sei dies mit einer Blume einer Makroaufnahme oder > einem Landschaftsbild evtl auch einem Portrait. Ja die Fähigkeit Motive zu sehen ist zweifellos schätzenswert. Grundsätzlich schätze ich persö¶nlich wenn jemand hervorragende Bilder OoC macht. Vielleicht hat das was damit zu tun dass die Wahrscheinlichkeit für hervorragende Bilder OoC geringer ist weil man ja auf die Chance verzichtet Bildern durch Nachbearbeitung den letzten Schliff zu geben. Bei Schärfeverläufen z. B. geht es mir so. Wenn ich den Eindruck habe einer sei nicht echt empfinde ich es als mehr oder weniger kleinen Makel. (Groß z. B. bei einem Bild auf FC neulich bei dem der erzeugte Schärfeverlauf physikalisch unmö¶glich wäre.) Wenn ich es nicht sehe ist es auch OK. Dann ist es aber vielleicht auch wieder so gut gemacht dass das ich die Art von Kunstfertigkeit honoriere. (Oder: Wenn ich verschaukelt werden soll dann aber bitte gut.) Ich glaube ich sehe das auch so ein bisschen wie der Kampf Mann/Frau gegen die Elemente … wie gut spielt der Fotograf auf der Klaviatur der optischen Gesetzmäßigkeiten. Die anderen Aspekte wie Bildkomposition usw. gibt es ja genauso am anderen Ende bei der Malerei aber die Übergänge sind doch fließend … oder ist Desaturierung noch erlaubt Gradationskurve tabu? 2 cent von mir KHB. posted via https://oly-e.de“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 19.02.2009 Uhrzeit: 12:15:52 Martin Groth Hallo Gerhard, Gerhard Punzet schrieb: > Ich komm auch aus der schlechten alten analogen Zeit. Man hatte > nichts anderes zu Verfügung. Klar hat man für bestimmte Situationen > den geeigneten Film herausgesucht. Ich hab fast ausschliesslich > Dias gemacht und selbst entwickelt. > > Dann war aber das Dia fertig. Sobald es aus dem Entwickler war, war > Schluss mit Nachbearbeiten. Das Dia war da und war so wie es ist > ENDE. Stimmt! Der Umfang der Manipulation waren eingeschränkt. Eine Frage der Mö¶glichkeiten, und die waren eben nicht so üppig. Ja, aber! Immerhin konnte man allein durch die Auswahl des Filmes, wenn auch sehr rudimentär, aber doch Einfluß auf das Endergebnis nehmen. Und diejenigen, die auch Diafilme selber entwickelt haben, konnten hier auch Einfluß nehmen. Diejenigen, die diese Mö¶glichkeiten nicht hatten, mussten mit dem, was das Labor geliefert hat, zufrieden sein. So ist es aber auch noch heute, wer keinen Computer hat, bringt seinen Chip zu Schlecker und ist mit dem zufrieden, was da raus kommt. Gut, die Meisten Digi-Knipser haben einen PC, die Zeiten, und damit die Mö¶glichkeiten ändern sich. > Jetzt konnte man das Dia noch auf Papier bringen. Das war dann ohne > Eingriffe ins Bild nicht machbar. Man mußte einen Ausschnitt > raussuchen weil in den seltensten Fällen das Papier im gleichen > Grö¶ßenverhältnis zu bekommen war wie das Dia war. Wobei man auch da entweder selber entwickelt hat, dann hatte man Einflußmö¶glichkeitn, oder sich auf das Labor verlassen musste. > Von großer Manipulation kann ich bei mir nicht reden. Andere haben > da vielleicht mehr gemacht. Eben! Die effektiven Mö¶glichkeiten sind mit PS o.ä. ungleich umfangreicher geworden. Aber es gab sie auch in der Chemie. Ob, und in welchem Umfang diese genutzt werden, ist vom Geschmack und von der Faulheit jedes Einzelnen abhängig. Qualitativ sehe ich da eher geringe Unterschiede. > Ich bin dankbar, dass das heute meist gleich oder spätestens beim > zweiten Anlauf funktioniert. Dank der modernen Drucker und > Kalibrierungstechnik ist es mö¶glich dabei sehr nah am Bild zu > arbeiten. Stimmt. Aber ich bin auch sehr froh, dass ich Bilder, die ohne Nachbearbeitung recht flach geworden wären, noch retten kann. Und das, ohne dass man von einer unnatürlichen Bearbeitung reden muss. Für ein normales Bild, welches ich nur leicht korrigiere, brauche ich selten mehr als eine Minute. Ein vertretbarer Aufwand, wie ich finde. Grüße Martin — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 19.02.2009 Uhrzeit: 15:47:57 Subhash Gerhard Punzet wrote: > wo die Intension liegt öh. Jetzt muss ich es doch noch loswerden: Die Intension“ heißt „Intention“. Subhash Baden bei Wien http://www.subhash.at/foto/“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 19.02.2009 Uhrzeit: 19:57:52 Gerhard Punzet Hallo Subhash >> wo die Intension liegt > > öh. Jetzt muss ich es doch noch loswerden: Die Intension“ heißt > „Intention“. Du hast recht da hat sich wieder mal der Begriff aus der Logik reingemogelt. Danke für die Korrektur. Herzliche Grüße Gerhard“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 19.02.2009 Uhrzeit: 20:07:02 Gerhard Punzet > Stimmt! Der Umfang der Manipulation waren eingeschränkt. Eine > Frage der Mö¶glichkeiten, und die waren eben nicht so üppig. > Ja, aber! Immerhin konnte man allein durch die Auswahl des > Filmes, wenn auch sehr rudimentär, aber doch Einfluß auf das > Endergebnis nehmen. Und diejenigen, die auch Diafilme selber > entwickelt haben, konnten hier auch Einfluß nehmen. > Diejenigen, die diese Mö¶glichkeiten nicht hatten, mussten mit > dem, was das Labor geliefert hat, zufrieden sein. So ist es aber > auch noch heute, wer keinen Computer hat, bringt seinen Chip zu > Schlecker und ist mit dem zufrieden, was da raus kommt. Gut, die > Meisten Digi-Knipser haben einen PC, die Zeiten, und damit die > Mö¶glichkeiten ändern sich. Ja, aber das führt in vielen Fällen hö¶chstens zur verschlimmbesserung eines Bildes. > Wobei man auch da entweder selber entwickelt hat, > dann hatte man Einflußmö¶glichkeitn, Dann waren die Dias Top … und die Einflußmö¶glichkeiten beschränken sich auf das Pushen, was ich regelmäßi bei meinen Astroaufnahmen gemacht hab. Aber da ging es dann nur darum das letzte aus dem Film raushoö¶en und noch die dunkelsten Pünktchen zum Leuchten zu bringen. > oder sich auf das Labor verlassen musste. Da gabs so mache bö¶se Überraschung … > >> Von großer Manipulation kann ich bei mir nicht reden. Andere haben >> da vielleicht mehr gemacht. > > Eben! Die effektiven Mö¶glichkeiten sind mit PS o.ä. ungleich > umfangreicher geworden. Aber es gab sie auch in der Chemie. Ob, > und in welchem Umfang diese genutzt werden, ist vom Geschmack und > von der Faulheit jedes Einzelnen abhängig. Qualitativ sehe ich da > eher geringe Unterschiede. Nun weil tausende Mö¶glichkeiten vorhanden sind muß man sie ja nicht alle in einem Bild anwenden, wie es einige machen … >> Ich bin dankbar, dass das heute meist gleich oder spätestens beim >> zweiten Anlauf funktioniert. Dank der modernen Drucker und >> Kalibrierungstechnik ist es mö¶glich dabei sehr nah am Bild zu >> arbeiten. > > Stimmt. Aber ich bin auch sehr froh, dass ich Bilder, die ohne > Nachbearbeitung recht flach geworden wären, noch retten kann. Und > das, ohne dass man von einer unnatürlichen Bearbeitung reden > muss. Für ein normales Bild, welches ich nur leicht korrigiere, > brauche ich selten mehr als eine Minute. Ein vertretbarer > Aufwand, wie ich finde. Da bin ich ganz Deiner Meinung lg Gerhard —————————————————————————————————————————————— Datum: 19.02.2009 Uhrzeit: 20:54:14 Gerhard Punzet Karl H. Beckers schrieb: > Gerhard, Subhash, et. al., > > nachdem mein News-Client gestern mein Posting verschluckt hat > …. > > Gerhard Punzet schrieb: > … > >> Nun kann man natürlich gleich mit Kant argumentieren, dass wir als >> Menschen das Ding an Sich“ nicht wahrnehmen kö¶nnen sondern nur das >> „Ding der Erscheinung“ also nur so wie ich mit meinen Sinnen die >> Umwelt wahrnehme. > Wenn wir schon beim philosophieren sind (wie fein 🙂 ) dann > würde ich sagen man kann nicht nur man muss! Es gibt keine > Objektivität > außerhalb des Objekts. Jegliche Wahrnehmung ist Interpretation. Ja alles ist subjektiv da es von einem Subjekt wahrgenommen wird. > Und da > sind ja seit Heisenberg auch Naturwissenschaft und > Geisteswissenschaft > wieder bei einander. >> Aber ich kann mit meiner Kamera genau das >> dokumentieren. Meine Sicht der Dinge so wie sie sich für mich im >> Moment der Aufnahme darstellen und nicht so wie ich sie gerne >> sehen würde. > Dieser Unterschied existiert so absolut m.M.n. nicht. Die ganze > fotografische Präsentation und Technik kann noch nicht einmal den > rein visuellen Aspekt der menschlichen Wahrnehmung 1:1 nachahmen > (von der Semantik mal ganz abgesehen). Dazu gibt es ein paar > wunderbare Kapitel in Rodney Brooks‘ „Flesh and Machines“ … > darum ist das nämlich mit der visuellen Wahrnehmung von Robotoren > noch so eine Sache. Darüber lässt sich schon diskutieren. Denn es ist ja so dass wenn wir etwas sehen und fotografieren wollen uns auf dieses bestimmte Objekt konzentrieren. Wir haben dann soetwas wie einen Zoom oder anders ausgedrückt wir Blenden das andere aus. Die Informationen sind zwar da aber wir nehmen sie bewußt nicht wahr. Andererseits wenn ich die Kamera vor dem Auge habe dann sehe ich auch nur das was mir die Kamera bzw der Sucher oder LifeView sehen lässt. Daraus baue ich mir dann den Ausschnitt den ich haben will mittels Zoom Blende etc. und das ist dann für mich als Subjekt die rein subjektive Sicht des Dinges dass ich fotografieren will. Deswegen ist das dann mein Ding als Erscheinung welches ich dann als Endergebnis auch haben will absolut subjektiv und meine Sicht der Dinge. > Zum Beispiel Schärfeverlauf. Hab ich noch nie in freier Wildbahn > gesehen. Immer wenn ich ihn mir angucken will isser weg (außer > neuerdings seit den ersten Altersweitsichtigkeitserscheinungen > aber das ist ja eher Back-Focus 😉 ) oder stürzende Linien > oder krumme Linien beim Weitwinkel-Gucken. > Mit anderen Worten: Wenn ich jemandem anderen ein Bild zeige > zeige ich ihm immer „mein“ Bild. Das ist das was ich um Ausdruck bringen will … > Nebenbei: > In diesem Sinne glaube ich Reinhard zwar wenn er sagt er muss > als > Journalist OoC arbeiten. Das kommt mir aber doch einfach als > Konvention > der Presse vor. Von 100.000 Meter Hö¶he empfinde ich den > Unterschied > zwischen einer Interpretation durch geschickten Blickwinkel > geschickten > Bildausschnitt (= geschicktes Weglassen) und einer Interpretation > mittels Clone-Tool als nur graduell. > Plastisches Beispiel hier bei bildblog > ( http://www.bildblog.de/680/kleiner-unterschied/ ) … man > zeigt dass > zwei Flugzeuge nur 183 m nebeneinander her fliegen zeigt aber > nicht > dass sie ca. 1 8 km Hö¶henunterschied haben. (Da lassen sich > sicher 1000 > andere Beispiele finden … ich zeige die 5 Leute die vor der US > Botschaft eine Fahne verbrennen aber nicht dass die Straße > ansonsten leer ist usw. usw.) Das ist ganz klar ich hab hier ein interessantes – etwas älters Buch – Titel: Belichtung und Wahrheit Dort werden zahlreiche Beispiele gezeigt. Natürlich kann ma mittels Fotografie vielleicht besser als mit bewegten Bildern das reale dahingehend Manipulieren dass der Betrachter automatisch auf eine von mir gelegte Fährte gesetzt wird ohne dass er es merkt. Mit der richtigen Kaerahaltung Belichtung und Objektivwahl kann man aus dem harmlosesten Menschen die grö¶ßte Bestie machen. Die Zeitung mit den grossen vier Buchstaben behersst dieses hervorragend. Auch eine alte Bruchbude lässt sich mit diesen Mitteln – auch ohne grosse EBV – als das wünschenswerte traumhaus darstellen oder die Baustelle die noch 10 Jahre andauert weglügen. Das alles geht aber auch ohne große EBV-Tricks … >> Da gebe ich Dir vollkommen recht siehe meinen Hinweis auf Kant >> oben. Aber ist es falsch oder naiv wenn man versucht Anderen seine >> Welt und wie man sie sieht näher zu bringen? Ich will ja niemanden >> aufzwingen wenn sie meine Bilder sehen dass sie es auch so sehen >> müssen wie ich aber es ist ein guter Weg andere mit seiner Sicht >> der Welt dazu zu bewegen mit anderen offeneren Augen durch die >> Welt zu gehen. Sei dies mit einer Blume einer Makroaufnahme oder >> einem Landschaftsbild evtl auch einem Portrait. > Ja die Fähigkeit Motive zu sehen ist zweifellos schätzenswert. > Grundsätzlich schätze ich persö¶nlich wenn jemand hervorragende > Bilder OoC > macht. Vielleicht hat das was damit zu tun dass die > Wahrscheinlichkeit > für hervorragende Bilder OoC geringer ist weil man ja auf die > Chance > verzichtet Bildern durch Nachbearbeitung den letzten Schliff zu > geben. Da kann ich mitgehen weenn nicht gleich die Stimmung durch eine andere ersetzt wird etc. Auch ist es durchaus erlaubt dass man den Bildausschnitt wählt gerade wenn einer in ein gutes Bild gelatscht ist und dieses icht wiederholbar ist. > Bei Schärfeverläufen z. B. geht es mir so. Wenn ich den Eindruck > habe > einer sei nicht echt empfinde ich es als mehr oder weniger > kleinen > Makel. (Groß z. B. bei einem Bild auf FC neulich bei dem der > erzeugte > Schärfeverlauf physikalisch unmö¶glich wäre.) Damit hab ich mich noch nicht aueinandergesetzt … > Wenn ich es nicht > sehe ist > es auch OK. Dann ist es aber vielleicht auch wieder so gut > gemacht dass > das ich die Art von Kunstfertigkeit honoriere. (Oder: Wenn ich > verschaukelt werden soll dann aber bitte gut.) Ja kann man noch mitgehen. Wenn schon lügen dann aber bitte perfekt 🙂 > Ich glaube ich sehe das auch so ein bisschen wie der Kampf > Mann/Frau > gegen die Elemente … wie gut spielt der Fotograf auf der > Klaviatur der > optischen Gesetzmäßigkeiten. Die anderen Aspekte wie > Bildkomposition > usw. gibt es ja genauso am anderen Ende bei der Malerei aber > die > Übergänge sind doch fließend … oder ist Desaturierung noch > erlaubt Erkläre bitte den Begriff und was Du damit meinst ich hab dazu nur das und Ähnliches gefunden … Desaturierung w die Umwandlung von gesättigten in ungesättigte Verbindungen. Und Chemie gibt es in der EBV nimmer 🙂 > Gradationskurve tabu? Wenn es dazu dient das Ergebnis so darzustellen wie man es gesehen bzw wahrgenommen hat ja. Herzliche Grüße Gerhard“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 20.02.2009 Uhrzeit: 17:10:39 Karl H. Beckers Hallo Gerhard, Gerhard Punzet schrieb: …. >> Dieser Unterschied existiert so absolut m.M.n. nicht. Die ganze >> fotografische Präsentation und Technik kann noch nicht einmal den >> rein visuellen Aspekt der menschlichen Wahrnehmung 1:1 nachahmen >> (von der Semantik mal ganz abgesehen). Dazu gibt es ein paar >> wunderbare Kapitel in Rodney Brooks‘ Flesh and Machines“ … >> darum ist das nämlich mit der visuellen Wahrnehmung von Robotoren >> noch so eine Sache. > Darüber lässt sich schon diskutieren. Denn es ist ja so dass wenn > wir etwas sehen und fotografieren wollen uns auf dieses bestimmte > Objekt konzentrieren. Wir haben dann soetwas wie einen Zoom oder > anders ausgedrückt wir Blenden das andere aus. Die Informationen > sind zwar da aber wir nehmen sie bewußt nicht wahr. Andererseits > wenn ich die Kamera vor dem Auge habe dann sehe ich auch nur das > was mir die Kamera bzw der Sucher oder LifeView sehen lässt. > Daraus baue ich mir dann den Ausschnitt den ich haben will > mittels Zoom Blende etc. und das ist dann für mich als Subjekt die > rein subjektive Sicht des Dinges dass ich fotografieren will. > Deswegen ist das dann mein Ding als Erscheinung welches ich dann > als Endergebnis auch haben will absolut subjektiv und meine Sicht > der Dinge. > Das ist ganz klar ich hab hier ein interessantes – etwas älters > Buch – Titel: Belichtung und Wahrheit > Dort werden zahlreiche Beispiele gezeigt. Natürlich kann ma mittels > Fotografie vielleicht besser als mit bewegten Bildern das reale > dahingehend Manipulieren dass der Betrachter automatisch auf eine > von mir gelegte Fährte gesetzt wird ohne dass er es merkt. Mit der > richtigen Kaerahaltung Belichtung und Objektivwahl kann man aus > dem harmlosesten Menschen die grö¶ßte Bestie machen. Die Zeitung mit > den grossen vier Buchstaben behersst dieses hervorragend. Auch eine > alte Bruchbude lässt sich mit diesen Mitteln – auch ohne grosse EBV > – als das wünschenswerte traumhaus darstellen oder die Baustelle > die noch 10 Jahre andauert weglügen. > Das alles geht aber auch ohne große EBV-Tricks … Genau! Das war ja was ich mit den beiden Argumentationen sagen wollte. Es gibt zwei große Argumentationen gegen die Bearbeitung: 1) Mein bleibt am Gesehenen und 2) Man bleibt objektiver. Und das ist beides IMHO kein absoluter qualitativer Unterschied sondern ein gradueller quantitativer. Denn das Foto ist nicht einfach ein Abzug von der Netzhaut (die ist z. B. gewö¶lbt man hat zwei Augen ein Gesamtbild entsteht immer mit einer Menge von Augenbewegungen (Sakkaden) usw.) sondern eine Darstellung. Und Objektivität gibt es auch nicht. Daher gibt es IMHO auch wieder keine objektive Argumentation gegen die EBV nur persö¶nliches ästhetisches Empfinden. >> Bei Schärfeverläufen z. B. geht es mir so. Wenn ich den Eindruck >> habe >> einer sei nicht echt empfinde ich es als mehr oder weniger >> kleinen >> Makel. (Groß z. B. bei einem Bild auf FC neulich bei dem der >> erzeugte >> Schärfeverlauf physikalisch unmö¶glich wäre.) > Damit hab ich mich noch nicht aueinandergesetzt … War neulich einfach eklatant bei einem Bild bei dem die Schärfe entlang der optischen Achse verlief. Und da hätte ich mir schon gewünscht der Fotograf hätte halt seinen Ausschnitt mit mehr Bedacht gewählt statt einfach alles was er eigentlich nicht zeigen wollte mit dem Weichzeichner platt zu machen. >> Ich glaube ich sehe das auch so ein bisschen wie der Kampf >> Mann/Frau >> gegen die Elemente … wie gut spielt der Fotograf auf der >> Klaviatur der >> optischen Gesetzmäßigkeiten. Die anderen Aspekte wie >> Bildkomposition >> usw. gibt es ja genauso am anderen Ende bei der Malerei aber >> die >> Übergänge sind doch fließend … oder ist Desaturierung noch >> erlaubt > Erkläre bitte den Begriff und was Du damit meinst ich hab dazu nur > das und Ähnliches gefunden … OK ich meinte „Entsättigen“ … Farbbild in S/W umwandeln. Sollte nur die Frage stellen wo man die Grenze ziehen will (RAW Konversion Nachschärfen Kontrast anheben Entsättigen Weichzeichnen … Clone-Tool etc.) … und vor allem: Mit welcher Begründung. Gruß KHB. posted via https://oly-e.de“ ——————————————————————————————————————————————