oly-e Adventskalender 18.12.2021

Glaskugelfotografie ist total out. Das war vor einem halben Jahrzehnt eigentlich schon „rum“. Und da kommt der Wagner tatsächlich noch mal damit ums Eck. Naja, bei 24 Türchen muss ja in einem Türchen auch die Schoki drin sein, die nur der Oma schmeckt.

Was gibt’s an einer Glaskugel großartig zu beachten? Kugel hinhalten, durchknipsen. Aus.

Naja, ein paar Spezialitäten gibt es schon: Das Titelbild ist zum Beispiel mit 32mm gemacht – dazu f/5,6. Um das Bild in der Kugel scharf zu bekommen, muss man sehr nah fokussieren – und damit ist der Hintergrund gnadenlos unscharf. Will man beides zumindest halbwegs scharf haben, sind kurze Brennweiten und kurze Naheinstellgrenzen gefragt:

Das hier ist mit dem 1,8er Fish gemacht – bei Blende 6,3. Diese Kugel ist eine 100mm-Kugel, je kleiner die Kugel ist, desto näher muss man mit der Kamera rangehen und desto problematischer wird es mit der Schärfentiefe. Übrigens sollte man mit einer solchen Kugel im Freien extrem vorsichtig sein. Das Ding ist ein veritables Brennglas und damit kann man innerhalb von Sekunden (!) Löcher in Klamotten brennen. Oder eben auch in die Haut von Menschen, die die Kugel unvorsichtigerweise in praller Sonne in der Hand halten. Oder in hölzerne Unterlagen.

Und ja, es ist natürlich auch so eine Art Teleobjektiv, mit dem man sogar fotografieren kann:

Fotos damit kucken dann so aus:

OK, das ist jetzt natürlich nicht so die Art Fotos, die man den Leuten im Fotoclub zeigt.

Das wird eher das hier sein:

Hier liegt der Blitz UNTERHALB der Kugel und blitzt durch ein Loch im Tisch in die Kugel hinein. Nachteil: Das Model bekommt konzentriertes Licht ins Gesicht und die Kugel ist fast nicht zu sehen, weil sie eben das Licht fast nicht streut. Erst wenn der Blitz hinter der Kugel ist und nach oben blitzt, kommt es zu einer Totalreflexion innerhalb der Kugel und die Kugel selbst leuchtet. An diesem Punkt ist die Glaskugel ein prima Anschuungsmaterial, wie sich Aeorosole optisch verhalten. Nebel zum Beispiel.

Noch ein Ding, das logisch ist, wenn man drüber nachdenkt, aber oft vergessen wird – durch die Glaskugel sieht man, was dahinter ist. Wenn man nun eine Dame knipst, die in die Kugel kuckt und sie selbst hinter der Kugel ist, sieht man in der Kugel nicht etwa die Landschaft außenrum, sondern die – stark verzerrte – Dame. Und noch was: Die Kugel hat keinen 180° Bildwinkel wie ein Fisheye, auch wenn man das denken könnte.

Soweit zur Kugelknipserei….

Und zum Thema Klabautermann: Wie man sich am oly-e.de-Adventskalender zugunsten des Klabautermann eV beteiligen kann, steht hier.