Lampe mit Schraubfassung D65?

Datum: 05.10.2006 Uhrzeit: 14:20:20 Cai Mosich Hallo! Ich betreibe meinen TFT mit 6500K, Gamma 2,2, was mir aus einigen Gründen sinnvoller erscheint, als 5000 & 1,8. Nun hätte ich gerne eine kleine Lampe zum proof für den Heimgebrauch. In Form einer normalen Glühbirne (=E27 oder auch E14 Gewinde) scheint es da nichts zu geben? Derzeit habe ich an der Decke schmale Leuchtstoffrö¶hren (von JUST gibts nur die dickeren). Dort hatte ich zunächst Osram 865 Lampen, die auf Blautö¶ne sehr anregend wirken, dann habe ichs mit Osram 965 versucht, die wiederum Rosa stimulieren. Stand der Dinge also: der EIZO macht seine Sache besser als das Raumlicht. Cai PS: Ich finde es inzwischen ziemlich lustig allenthalben zu lesen der jetzt kalibrierte Bildschirm zeige Farben, wie sie der Drucker ausdruckt. — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 05.10.2006 Uhrzeit: 19:38:00 Dieter Bethke Hallo Cai Mosich, am Thu, 05 Oct 2006 14:20:20 +0200 schriebst Du: > Ich betreibe meinen TFT mit 6500K, Gamma 2,2, was mir aus einigen > Gründen sinnvoller erscheint, als 5000 & 1,8. Nun hätte ich gerne > eine kleine Lampe zum proof für den Heimgebrauch. In Form einer > normalen Glühbirne (=E27 oder auch E14 Gewinde) scheint es da > nichts zu geben? Versuch mal die tageslichtähnliche Energiesparlampe von Foto-Brenner (5500 K) mit Schraubfassung und (ich glaub) 27 Watt. Die kommt schon recht gut hin. Ansonsten hilft meines Wissens nur noch ein kleiner Normlichtkasten (z.B. für A3+), wie z.B. das JUST Color Control 5000. — Allzeit gutes Licht und volle Akkus, Dieter Bethke http://fotofreaks.de | https://oly-e.de/handbuecher.php4 —————————————————————————————————————————————— Datum: 05.10.2006 Uhrzeit: 21:58:43 Cai Mosich Hallo Dieter! Danke für die Hinweise. Mich wundert es, dass es scheinbar kaum Leuchtmittel mit 6500K, bzw D65 gibt. Wenn das der Standard für Farbmusterung bei Dingen aller Art ist, dann muß es doch dafür auch die Lampen geben? Cai — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 06.10.2006 Uhrzeit: 8:48:05 ernst parth Ich kenne auch keine. Mit birnen/zylinder-fö¶rmigen Lampen ist es schwerer eine wirklich gleichmässige Ausleuchtung (auch schon über 30×40 oder 50x60cm) zu erreichen. Das ist mit Rö¶hren klar einfacher. Deshab baut wohl keiner sowas in D65. Normlicht wird ja nicht zum Begutachten von 10×15 Abzügen gebaut 😉 Wenn man professionelle Ansprüche (sprich Farbverbindlichkeit) hat, muss man ohnehin einen Normlichtkasten benutzen. In Büros ist Beleuchtung mit Rö¶hren auch eher Standard“. Der Markt für so Einschraublampen ist -denke ich- wohl verschwindend klein. lG ernst Cai Mosich schrieb: > Hallo Dieter! > Danke für die Hinweise. > Mich wundert es dass es scheinbar kaum Leuchtmittel mit 6500K > bzw D65 gibt. Wenn das der Standard für Farbmusterung bei Dingen > aller Art ist dann muß es doch dafür auch die Lampen geben? > Cai > posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 06.10.2006 Uhrzeit: 9:54:58 Cai Mosich Ich hab ja eigentlich garkeine professionellen Ansprüche, daher hab ich gedacht die Osram Lumilux deluxe 965 als Deckenlampen sollten passen. Aber mit RA92 ist offensichtlich noch kein Blumentopf zu gewinnen. Einen UV-Anteil scheinen die Lampen hingegen zu haben: ich hatte das erste Mal eine frö¶hliche Schar Insekten in meinem Innenstadtzimmer. Falls ich eine Lö¶sung habe werde ichs berichten, danke jedenfalls mal für die Anregungen – falls noch jemand eine Idee hat… Cai — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 06.10.2006 Uhrzeit: 10:48:17 ernst parth Leuchtstoffrö¶hren haben halt immer ein paar spektrale Spitzen, die manche Farben verändern (oder der UV Antile ändert die Farbe). Die wegzukriegen ist ein Aufwand den nur wenige Hersteller treiben. Die Just Normlicht-Lampen haben RA8 von 98. Ich finde aber auch dass 6500K für Foto/Prepress eher zu hoch sind. Allerdings sind halt 5000K bei vielen Monitoren kritisch. Falls Du in Englisch einigermassen fit bist, interessiert dich vielleicht das: http://www.creativepro.com/story/feature/12054-3.html Eine Arbeitsleuchte für den Schreibtisch ist in meinen Augen besser als eine Deckenlampe. Das Licht das auf den Monitor fällt beeinflusst ja auch dessen Farbwiedergabe. Mit der Arbeitsleuchte kann man das besser abschirmen. Und auch Reflexionen von anderen Einrichtungsgegenständen (Bilder/Poster an den Wänden, ..) reduzieren. lG ernst Cai Mosich schrieb: > Ich hab ja eigentlich garkeine professionellen Ansprüche, daher > hab ich gedacht die als Deckenlampen > sollten passen. Aber mit RA92 ist offensichtlich noch kein > Blumentopf zu gewinnen. Einen UV-Anteil scheinen die Lampen > hingegen zu haben: ich hatte das erste Mal eine frö¶hliche Schar > Insekten in meinem Innenstadtzimmer. > > Falls ich eine Lö¶sung habe werde ichs berichten, danke jedenfalls > mal für die Anregungen – falls noch jemand eine Idee hat… > > Cai > > — > posted via https://oly-e.de > —————————————————————————————————————————————— Datum: 06.10.2006 Uhrzeit: 11:57:26 Cai Mosich Hallo Ernst! Danke für den link, sehr informativ. Was ich nicht verstehe: der Autor geht scheinbar davon aus, dass es (auch) sinnvoll ist den Monitor bei D50 Umgebungslicht auf 6500K, Gamma 2,2 zu kalibrieren. Eine ähnliche Aussage habe ich neulich in einem Forum gelesen und für Unsinn gehalten. Wie steht es damit? Ich glaube derzeit: WENN man eine D50 Beleuchtung hat DANN schaut der 6500K Monitor bläulich aus (et vice versa). Ich kopier mal den Absatz rein: The 2.2 gama/6,500°K standard is perfectly acceptable and widely used, although whites on screen may appear to have a blue cast to some eyes. The more rigid 1.8 gama/5,000°K standard can reduce overall monitor brightness and the whites on screen may appear too yellow to some eyes, but it is preferred if you need to do professional pre-press proofing. The phenomena of whites appearing too blue or yellow on-screen is greatly reduced or eliminated when the editing environment is truly color neutral (neutral walls, D50 lighting, blocked window light, etc.) Cai — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 06.10.2006 Uhrzeit: 15:06:38 ernst parth Hallo Cai, > Ich glaube derzeit: WENN man eine D50 Beleuchtung hat DANN schaut > der 6500K Monitor bläulich aus (et vice Wenn man den Ausdruck unter D50 hält und mit dem Monitor Bild Seite an Seite vergleicht :dann ja. Ohne direkten Vergleich passt sich das Auge an und das bläuliche 6500K-Weiss ist ganz einfach Weiss. Das Problem mit 5000K ist folgendes: Die Hintergrundbeleuchtung des Monitors hat ja keine 5000K sondern ist eher blaeulicher (u.A. weil das Auge da empfindlicher ist, das Weiss also heller erscheint – man also weniger energie für subjektiv gleiche Heligkeit braucht – daher ist fuer Büroarbeit 6500 oder mehr recht gut). Bis zu einem gewissen Grad wird das durch die Farbtemperatureinstellung am Monitor korrigert – das geht aber auch über Manipulation der Farbdaten (!) – und hängt dann z.B. davon ab wieviele Bits der Monitor da intern benutzt – das ist wieder eine Geldfrage). Der Rest wird dann bei der Monitorkalibrierung (meist) über die Lookuptable der Grafikkarte gemacht. Das heisst, dass, wenn Du 5000K am Monitor willst, das Rot angehoben werden muss und dann bei den meisten Monitoren weniger Rottö¶ne zur Verfügung stehen- da werden ja nur 8bit übertragen. Du hast dann zwar genauere Übereinstimmung im Weiss, insgesamt aber weniger Farben zur Verfügung, was oft ein grö¶sserer Nachteil ist (es kann da zu Banding kommen, ein kontinuierlicher Rotverlauf zeigt dann z.b Streifen) Kathodenstrahlrö¶hren haben auch Probleme mit der Effizienz der Rot Wiedergabe (liegt glaube ich am Phosphor) die werden für Büroarbeiten auch oft auf 9000K eingestellt (hier erfoglt die Anpassung der Farbtemperatur über die Leistung der 3 Farbstrahlkanonen) Am Besten ist ja ein eher dunkler Raum (Deckenleuchten sind eher kontraproduktiv), Mö¶bel und Schreibtisch in neutralem, dunkleren Grau. Allerdings wenn es da gar kein Licht gibt, erscheint dem Auge das Bild am Monitor zu hell bzw. auch zu kontrastreich. Ausserdem ist diese Situation für das Auge sehr ermüdend. Daher ist ein bischen Hintergrundbeleuchtung“ wichtig – die sollte den Bildschirm nicht treffen und halt mö¶glichst nah bei der Farbtemperatur des Monitors sein – da ist 5000K viel besser als 3200 – die dann auch am besten von nichts Farbigem oder Weissem reflektiert wird. Einen etwaigen Farbstich im Hintergrund würde das Auge (zumindest teilweise) rausfiltern und diesen Filter leider auch auf das Monitorbild anwenden. Fuer Pre-Press Proofing ist D50 + 6500K Monitor wohl nicht zu empfehlen (da geht es ja evt. auch um viel Geld wenn dem Auftraggeber die Farben in zig tausend Ausdrucken nicht gefallen Normalerweise werden Fotos aber ja nicht unter Normlicht betrachtet. Sondern unter Glühlampen oder bei Tageslicht – da gibt es ja sowieso wieder leicht andere Farben. Selbst wenn Du es schaffen wuerdest mit z.b. D50 + 5000K Druckbild und Monitorbild identisch hinzubekommen – hat das also nur begrenzten paktischen Wert. Das Problem mit „normalen“ Leuchtstoffrö¶hren ist primär dass sie kein kontinuierliches Spektrum haben (der Hersteller kann nur vesuchen die Abweichungen klein zu halten) also nicht nur ein bischen zu rot oder zu blau sind sondern auch zu grün oder manche Farben auch gezielt verstärken. Und Glühlampen mit 6500K sind sehr schwer (gar nicht ?) herstellbar. Bei Halogenlampen ist 5000K ein guter Kompromiss (man kann zwar auch hö¶her gehen wenn man sie mit hö¶herer Betriebsspannung betreibt – das geht aber sehr stark auf die Lebensdauer) Also D50 + 6500K ist einfach ein recht brauchbarer Kompromiss der fast immer auch finanziell vertretbar ist. Du hast ja schon früher geschrieben: > PS: Ich finde es inzwischen ziemlich lustig allenthalben zu lesen > der jetzt kalibrierte Bildschirm zeige Farben wie sie der > Drucker ausdruckt. Ist ja vollkommen korrekt das kann ja gar nicht so sein. Die beiden Geräte haben ja unterschiedliche Farbräume. Der Sinn der Montiorkalibrierung und des „digital darkroom“ ist dass man bei Farb- und auch Kontrastkorrekturen nach Augenmass die Bilder nicht so „versaut“ dass Sie nur mehr auf diesem einen Monitor und bei dieser einen Lichtsituation herzeigbar sind. Sie garantiert nicht dass das Bild auf allen Monitoren gleich angezeigt wird sondern nur dass die Unterschiede so gering wie mö¶glich sind. Und garantiert natuerlich auch nicht dass es genau so aus dem Drucker rauskommt. Wenn man ein gutes Farbprofil für den Drucker hat dann sind die Unterschiede zum gedruckten Bild auch mö¶glichst gering (aber meist doch wahrnehmbar). Da Drucker meist einen kleineren Farbraum haben als Monitore ist ein Softproofing mö¶glich — dabei wird das Bild in den Druckerfarbraum konvertiert und dann wieder zurück in den Monitorfarbraum — dabei kommt dann nicht das Originalbild heraus sondern ein Bild das dem Ausdruck recht ähnlich sehen sollte. Man sieht also z.b. welche Farben beim Drucken verloren gehen oder sich grö¶ber verändern under kann evt. noch ein bischen nachbessern. lG ernst“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 06.10.2006 Uhrzeit: 21:07:40 Cai Mosich Hallo Ernst! Vielen Dank, dass Du dir die Arbeit gemacht hast so umfangreich zu antworten. Da frag ich doch gleich noch was: Die Profile, die mit meinem EIZO L568 mitgeliefert wurden bestätigen, was Du schreibst, das für D65 verändert nahezu garnichts, das für D50 schon. Hängt die Vorliebe für die Kombination 6500/2,2 und 5000/1,8 damit zusammen, dass Monitore sich bei 5000K mit Gamma 2,2 schwerer tun (im dunkleren Bereich absaufen?) oder warum ist 5000/2,2 oder eben 6500/1,8 nicht üblich? Cai — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 07.10.2006 Uhrzeit: 13:24:54 ernst parth > damit zusammen, dass Monitore sich bei 5000K mit Gamma 2,2 > schwerer tun (im dunkleren Bereich absaufen?) Das ja. Teurere Monitore mit Kalibrierung im Monitor selbst (EIZO, IIyama oder NEC) haben da weniger Probleme. In der Windowswelt hat sich halt Gamma 2,2 durchgesetzt. Fürs Web ist es auch so standardisiert. Es hat wenig Sinn wenn man der einzige ist der eine andere Einstellung benutzt (ausser man ist sich sicher dass man seine Sachen nie weitergibt). Ich wüsste jetzt aber auch nicht was 6500K/1,8 viel bringen sollte (?), technisch machbar sollte es ohne Probleme sein. Gamma 2.2 kommt übrigens aus der Fernseh/VideoWelt. Da hat es den Vorteil, dass kleinere Stö¶rungen (z.b. Rauschen im Übertragungsweg) unterdrückt werden (werden dunkler dargestellt). Die ersten Farbmonitore waren wohl auch nur umgebaute Fernseher. Und es liegt auch recht nah am eingebauten“ Gamma von etwa 2 5 der Bildrö¶hren selbst. lG ernst“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 07.10.2006 Uhrzeit: 14:20:00 Cai Mosich Danke für die info, Cai — posted via https://oly-e.de ——————————————————————————————————————————————