Datum: 01.02.2010 Uhrzeit: 17:17:59 Gunther Chmela Mö¶glicherweise gibt es Forumsteilnehmer, die Erfahrung mit folgendem Problem haben: Wenn geplant ist, aus einem JPG-Bild (nicht RAW-Datei) ein Schwarzweiß-Bild anzufertigen, ist es dann sinnvoll, a) gewisse kleinere Korrekturen (Helligkeit, Kontrast…) zuerst am Farbbild vorzunehmen und dann erst nach SW zu konvertieren und dort weiterzuarbeiten, oder b) gleich nach SW zu konvertieren, und dort sämtliche Bearbeitungsschritte durchzuführen? Ich habe mit beiden Mö¶glichkeiten herumprobiert, bin aber zu keinem schlüssigen Ergebnis gekommen. Beste Grüße! Gunther — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 01.02.2010 Uhrzeit: 18:41:45 Okko ten Broek Das kommt auf das Motiv an. Grundsätzlich jedoch kommt bei mir ein ev. Schärfen als letzter Arbeitsschritt, natürlich in s/w. Auch die Gradation korrigiere ich am s/w-Bild. Alles andere mache ich am Farbfoto. Muss allerdings erwähnen, dass ich von vornherein weiß, welches Motiv ich in s/w machen werde und nicht, wie viele andere Leute das machen, ein farblich misslungenes Bild dann noch für gut genug befinden, ein monochromes Bild zu werden. Viele Grüße, Okko — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 01.02.2010 Uhrzeit: 18:53:46 Gunther Chmela Okko ten Broek schrieb: > Das kommt auf das Motiv an. Grundsätzlich jedoch kommt bei mir > ein ev. Schärfen als letzter Arbeitsschritt, natürlich in s/w. > Auch die Gradation korrigiere ich am s/w-Bild. Alles andere mache > ich am Farbfoto. Muss allerdings erwähnen, dass ich von > vornherein weiß, welches Motiv ich in s/w machen werde und nicht, > wie viele andere Leute das machen, ein farblich misslungenes Bild > dann noch für gut genug befinden, ein monochromes Bild zu werden. > Viele Grüße, Okko > Ja, so mache ich das auch meistens. Auch bei mir ist es so, dass ich oft speziell auf SW-Motivsuche gehe. Es kommt mir nie in den Sinn, ein missratenes Farbbild womö¶glich mit SW retten“ zu wollen! Ich war mir nur nicht sicher ob meine Methode bereits am Farbbild gewisse Korrekturen vorzunehmen wirklich optimal ist. Beste Grüße! Gunther posted via https://oly-e.de“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 01.02.2010 Uhrzeit: 22:21:20 Helge Süà Hallo Gunther! > Wenn geplant ist, aus einem JPG-Bild (nicht RAW-Datei) ein > Schwarzweiß-Bild anzufertigen, ist es dann sinnvoll, SW sollte vorsätzlich pasieren und dann in RAW. Ansonsten kann es sein, dass es zu bö¶sen Tonwertabrissen kommt. Bei SW wird der Kontrast eher heftiger gewählt als in Farbe und da braucht’s mehr Reserven. Ich denke, dass der erste Schritt eine schonende Umwandlung in Graustufen sein sollte. Das mache ich mit dem Kanalmixer wobei ich je nach Ausgangsmaterial und Intention die Anteile der Farbkanäle variiere. Die weitere Bearbeitung erfolgt dann in SW. Sollte ich ein Bild in Farbe udn SW verwenden wollen mache ich Stempeleien etc. eventuell vorher. Kontrast etc. ist aber so unterschiedlich dass ich ihn für jede Variante getrennt anwende. > Ich habe mit beiden Mö¶glichkeiten herumprobiert, bin aber zu > keinem schlüssigen Ergebnis gekommen. Wenn du die Kontraste in Farbe korrigierst und dann nach SW wandelst kannst du die Wirkung nciht so fein steuern. Beim Umwandeln mit Kanalmixer gehen Helligkeit und Kontrast parallel zur SW Umwandlung mit. Dabei habe ich die geringsten Verluste bemerkt. Helge ;-)=) 10 — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 01.02.2010 Uhrzeit: 23:22:19 Gunther Chmela Servus Helge, wie ich ja schon geschrieben habe, mache ich SW immer vorsätzlich – das hat seinen Grund schon allein darin, dass ich sozusagen mit SW groß geworden“ bin und viele Jahre mit Dunkelkammertechnik (natürlich hobbymäßig) zugebracht habe (bin nicht mehr der Jüngste). RAW – das ist schon klar. Aber ich hab gesehen dass man mit dem besten JPG das die E-420 zu bieten hat (1 : 2 8) schon auch ganz gut leben kann zumal ich ja nie das Originalbild bearbeite sondern selbstverständlich immer eine Kopie! Ich verwende in PS CS3 den „Kanalmixer“ oder „Schwarzweiß“ wahlweise. Manchmal komme ich mit dem ersten besser zurecht manchmal mit dem zweiten. Das hängt auch vom Motiv ab. Oft verwende ich die vorgegebenen Filter und verändere die Schieber dann etwas – je nach meinen Vorstellungen. So lange man die Bilder lediglich in Bildschirm-Auflö¶sung betrachtet bin ich mit meinen Ergebnissen oft (nicht immer!) zufrieden. Auch Ausdrucke in DIN A4-Grö¶ße sind recht gut (konventioneller Drucker). Allerdings hab ich das Gefühl dass ich noch einiges lernen kö¶nnte – von Leuten die das bereits besser kö¶nnen als ich! Daher meine Initiative in dem anderen Unterforum („Allgemeines“). Beste Grüße! Gunther posted via https://oly-e.de“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 02.02.2010 Uhrzeit: 10:03:51 Subhash Helge Süß wrote: > SW sollte vorsätzlich pasieren und dann in RAW. Ansonsten kann es > sein, dass es zu bö¶sen Tonwertabrissen kommt. Bei SW wird der > Kontrast eher heftiger gewählt als in Farbe und da braucht’s mehr > Reserven. In meinem Arbeitsablauf kommt die SW-Umwandlung auf jedem Fall *vor* der Umwandlung in 8bit um Tonwertabrisse zu vermeiden. Ich glaube, das ist das Wichtigste. Wenn man sich die Bilder aus dem RAW-Konverter aber sofort in 8bit ausgeben läst (was ich generell nicht empfehlen kann, außer man ist ganz sicher, nicht weiter bearbeiten zu wollen), dann sollte die SW-Umwandlung bereits vorher vorgenommen werden. Stärkere Veränderungen der Gradation sind dann für die Bildqualität aber sehr schädlich. — Subhash Baden bei Wien http://foto.subhash.at/ —————————————————————————————————————————————— Datum: 02.02.2010 Uhrzeit: 22:18:54 Gunther Chmela An alle, die mir geantwortet haben! Ich habe nun folgendes Experiment gemacht: Ein Bild aufgenommen mit RAW + JPG (LSF) â also 2 von bildlichen Inhalt her identische Fotos. Dann: 1. Das JPG-Bild (ca. 5,5 MB) mit CS3 in ein Graustufenbild konvertiert (Bild -> Anpassen -> Schwarzweiß). Dort gewisse Bearbeitungsschritte vorgenommen â Gelbfilter (modifiziert), Helligkeits- und Kontrastkorrektur, unscharf maskiert. Abgespeichert als bestmö¶gliches JPG (wieder ca. 5 MB). Dieses Bild nenne ich hier Bild A. 2. Die RAW-Datei entwickelt mit Olympus Master 2 nach 16-bit-TIFF (ca. 57 MB!). Dieses Bild mit CS3 wie bei 1. behandelt â mit GENAU DENSELBEN PARAMETERN. Zunächst abgespeichert als TIFF â Bild B (ca. 57 MB). Dann abgespeichert als wiederum bestmö¶gliches JPG â Bild C (ca. 4 MB). Ergebnis: Auf dem Bildschirm sehe ich keinerlei Unterschied zwischen den Bildern A, B und C â auch dann nicht, wenn ich sie auf Originalgrö¶ße vergrö¶ßere. Ich sehe auch keinen Unterschied in den Histogrammen der drei Bilder! Meine Fragen: 1. Unter welchen Bedingungen würde man Unterschiede erkennen? 2. Unter welchen Bedingungen treten Tonwertabrisse auf? Würde man diese im Histogramm sehen? Wenn ja â ich sehe in diesem Fall nichts! Fazit: Was sollte mich daran hindern, meine Bilder in Zukunft nur als LSF-JPG aufzunehmen (wie ich das bisher schon immer getan habe)? Beste Grüße an alle â vor allem an diejenigen, die mich eines besseren belehren kö¶nnen (ich lasse mich gern belehren). Gunther P.S.: Nur der Vollständigkeit halber meine Ausrüstung bei diesem Experiment: E-420 mit Zuiko Makro 50 mm / 2,0. — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 02.02.2010 Uhrzeit: 24:13:39 Helge Süà Hallo Gunther! Wenn der Arbeitsablauf für dich passt ist’s ja in Ordnung. Meiner Erfahrung nach merkst du was, wenn du stark an Kontrsten drehst und dabei Verläufe (Tonwerte) stark spreizt. Das macht Lö¶cher ins Histogramm. Es ist mir scon mehrfach psasiert, dass ich ein JPG mit zartem Verlauf im Himmel bei SW-Umwandlung mit sichtbaren Treppen erlebt habe. Da hat die JPEG Kompression Blautö¶ne zusammen gelegt die dem Auge nciht auffallen, bei SW und geändertem Kontrast aber harte Stufen erzeugen. Was deine drei Bidler unterscheidet siehst du, wenn du sie in Eben übereinander legst und mit passenden Ebenen-Verknüpfungen voneinander abziehst. So erhältst du normalerweise ein Differenzbild das nur die Unterschiede isoliert enthält und damit auch feine Details zeigt die sonst in der Flut der Bildinformationen untergehen. Es hängt sehr von Motiv und Bearbeitung ab ob sich ein Effekt für das Auge bemerkbar macht oder nur messtechnische Relevanz hat. Bei meiner Vorliebe in SW muss ich da aufpassen. Kann sein, dass dein Stil in dieser Hinsicht toleranter ist. Helge ;-)=) 11 — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 02.02.2010 Uhrzeit: 24:34:36 Gunther Chmela Helge Süß schrieb: > Es ist mir scon mehrfach psasiert, dass ich ein JPG mit zartem > Verlauf im Himmel bei SW-Umwandlung mit sichtbaren Treppen erlebt > habe. Da hat die JPEG Kompression Blautö¶ne zusammen gelegt die > dem Auge nciht auffallen, bei SW und geändertem Kontrast aber > harte Stufen erzeugen. Ja, ich kenne das auch – von früheren Versuchen her! > Es hängt sehr von Motiv und Bearbeitung ab ob sich ein Effekt für > das Auge bemerkbar macht oder nur messtechnische Relevanz hat. Auch das ist mittlerweile meine Erfahrung. > Kann sein, dass > dein Stil in dieser Hinsicht toleranter ist. Kann sein, dass das zutrifft. Aber inzwischen bin ich schon SEHR viel kritischer geworden! Vielen Dank für Deine Antwort! Ich glaube, ich hab bereits wieder etwas dazugelernt. Vielleicht sollte ich in Zukunft doch mit RAW + JPG fotografieren. Und sei es nur, um experimentieren zu kö¶nnen! Beste Grüße! Gunther — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 03.02.2010 Uhrzeit: 22:08:09 CHRISTIAN J00STEN Moin Gunther, am Tue, 02 Feb 2010 23:34:36 +0100 schriebst Du in e.fotopraxis: > Vielleicht sollte ich in Zukunft doch mit RAW > + JPG fotografieren. Und sei es nur, um experimentieren zu > kö¶nnen! Dann experimentier doch mal damit, die Kamera von vornherein auf schwarzweiss einzustellen, hat so nebenbei den schö¶nen Nebeneffekt, dass Du das fertige sw-Bild sogar schon vorher per Liveview siehst, über das RAW aber auch hinterher noch alle Mö¶glichkeiten hast; sogar die, das Bild ggf. trotzdem in Farbe zu entwickeln. VG, Christian —————————————————————————————————————————————— Datum: 06.02.2010 Uhrzeit: 15:34:10 CHRISTIAN J00STEN Moin Gunther, am Wed, 03 Feb 2010 22:49:00 +0100 schriebst Du in e.fotopraxis: > Servus Christian! > > Ja so was! Diese Mö¶glichkeit ist vö¶llig neu für mich. Ich dachte > nämlich bisher, dass dann auch im RAW-Bild die Farben endgültig > weg sind. Irgendwo scheint in meinem Kopf noch die alte > Analog-Fotografie festzusitzen: âAnderer Film in der Kamera…â Das Gemeine ist ja auch, dass dieser Eindruck je nach verwendeter Software auch noch unterstützt wird, denn wenn Du das SW-Raw in einer Oly-Software ö¶ffnest, erscheint das Bild in SW, ö¶ffnest Du das Bild in einer Software eines Fremdanbieters, sind die Farben wieder da. Das liegt daran, dass nur die Oly-Software neben den Exif-Daten auch die Makernotes auswertet. > Aber das ist jetzt schö¶n zum Herumprobieren â und das werde ich > auch machen. Vielen Dank für den Tipp! Gern geschehen. > Aber bringtâs was? Ja, doch: Man wird, wenn man nach > SW-Fotomotiven sucht, bei der Kamera-Vorschau nicht durch die > Farbe abgelenkt. Erspart das Umdenken. Geht auch anders rum, wenn Du durch den Sucher fotografierst, dann bekommst Du halt hinterher das eben noch in Farbe gesehene Bild in SW angezeigt. > Na ja, bei Farbmotiven dann halt rechtzeitig wieder umschalten! > Aber das merkt man ja schnell… Nee, warum, ist ja nicht notwendig, im RAW sind weiterhin alle Farben enthalten. VG, Christian ——————————————————————————————————————————————