Canon Land unter

Datum: 14.10.2011 Uhrzeit: 11:55:34 Claus Marin Hallo liebe Oly Freunde, es macht betroffen zu sehen wie fast überall Menschen unter Katastrophen leiden müssen die ihnen die Natur beschert. Doch ein Ereignis hat mich besonders berührt und ich hoffe Ihr versteht warum ich es hier bekannt mache. Wir schwö¶renen auf unsere Oly´s und so manches mal fällt auch eine missbilligende Meinung über die andern Anbieter am Markt. Einen, Canon, hat es nun arg getroffen und ich glaube das auch wir als Olyaner betroffen sein dürfen. Gestern ist trotz allen Einsatz der Damm gebrochen, der den Hi Tech Park in der Nähe von Bangkok vor dem Hochwasser schützen sollte. In kürzester Zeit war unter anderm auch das Canon-Werk überfultet. Das Wasser steht im Werk ca. 2 m hoch. Als die Meldung hier im Fernsehen kam war es zunächst eine wie in den letzten Tagen auch. Doch dann wurden zwei Männer gezeigt die sich weinend in den Armen lagen. Der Chef von Canon Thailand und der thailändische Vicepräsident die schluchzend die Belegschaft, Regierung und Bevö¶lkerung um Verzeihung baten da sie es nicht geschaft hatten den Damm sicher zu halten. Man rechnet damit das es noch mindestens 2 bis 3 Monate nach Ablauf des Wasers, dauern wird bis im Werk Canon wieder gearbeitet werden kann. Es ist nicht nur Canon betroffen, auch andere namhafte Firmen sind dem Wassermassen zu Opfer gefallen. Die durch Wasser und Schlamm entstandene Schäden sind in ihrem Ausmaß noch gar nicht zu erfassen. Da wir den Kameras, nicht nur denen von Olympus, verfallen sind ist Betroffenheit und Mitgefühl mit Belegschaft und Firmenleitung von Canon wohl angebracht. Es grüßt Euch wie immer Claus aus Thailand — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 14.10.2011 Uhrzeit: 12:18:35 Okko ten Broek Danke für die Information. Jedoch halten sich meine Betroffenheit und mein Mitgefühl für das Kamerawerk in argen Grenzen. Warum die Manager weinen, ist mir klar. Mein Mitgefühl gilt den Menschen, die Hab und Gut verloren haben, in Japan wie auch nun in dieser Region. Menschen, die heute nicht wissen, wo sie ihre Kinder morgen schlafen lassen und was sie morgen essen sollen. Für die mit Riesenaufwand Spenden in dreistelliger Millionenhö¶he eingesammelt werden, die aber nie bei den wirklich armen Teufeln ankommen. Denen von selbstdarstellerischen Politikern unbürokratische Hilfe versprochen wird, die sie jedoch in den seltensten Fällen auch wirklich erhalten. Was bedeutet vor diesem Hintergrund schon eine Produktionsverzö¶gerung von Kameras? Gruß, Okko — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 14.10.2011 Uhrzeit: 13:21:30 Subhash Okko ten Broek wrote: > Was bedeutet vor diesem Hintergrund schon eine > Produktionsverzö¶gerung von Kameras? Du sprichst mir aus dem Herzen. Aber in der freien Marktwirtschaft (und nicht nur in dieser) verliert man halt so leicht leicht Maß und Ziel; ist sie doch für die Leute am Ende der Ausbeutungspyramide eine einzige, langwährende Katastrophe. — Subhash Baden bei Wien http://portfolio.subhash.at/ —————————————————————————————————————————————— Datum: 14.10.2011 Uhrzeit: 13:31:34 Reinhard Wagner Am Fri, 14 Oct 2011 11:55:34 +0200 schrieb Claus Marin: > Die durch Wasser und Schlamm entstandene Schäden sind in ihrem > Ausmaß noch gar nicht zu erfassen. Danke für die Info – es ist ein Ding, sportlichen Wettstreit zu begleiten. Es ist ein anderes Ding, wenn einer der Mitbewerber auf einmal zu Schaden kommt. Nun haben die Leute nicht nur Haus und Heimat, sondern auch noch den Arbeitsplatz verloren – sie stehen vor dem Gar Nichts. Danke für die Mail, sie hilft, Maßstäbe zurecht zu rücken. Ich hoffe, Dir geht es gut. Grüße Reinhard Wagner —————————————————————————————————————————————— Datum: 16.10.2011 Uhrzeit: 24:04:22 KaiMartin Subhash schrieb: > Aber in der freien Marktwirtschaft (und nicht nur in dieser) > verliert man halt so leicht leicht Maß und Ziel; ist sie doch für > die Leute am Ende der Ausbeutungspyramide eine einzige, > langwährende Katastrophe. Geschichtlich gesehen ist nicht deren Situation die Ausnahme, sondern unsere. Man muss nicht in die Zeiten der Leibeigenschaft zurück gehen. Schon hundert Jahre in der Vergangenheit waren die Verhältnisse deutlich schlechter als in der Canon-Fabrik. Das macht aktuelle Ungerechtigkeiten natürlich nicht besser. — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 17.10.2011 Uhrzeit: 10:09:50 Subhash KaiMartin wrote: > Schon hundert Jahre in der Vergangenheit waren die > Verhältnisse deutlich schlechter als … Erst kürzlich hat ein Freund und Philosoph in einem Vortrag festgestellt, dass es noch nie in der menschlichen Geschichte eine dermaßen umfassende und effiziente Sklavenhaltergesellschaft wie die heutige gab. Im antiken Griechenland gab es Sklaven, die waren ärmer dran als der oder die heutige durchschnittliche Lohnabhängige, eher so wie die Leute in den Diamantminen Afrikas, aber auch solche, die eine weitaus hö¶here Lebensqualität hatten. Wie auch immer: Die weltweite Versklavung war in der Geschichte noch nie so umfassend wie heute. Abgesehen davon ist die Bewertung der Lebensumstände eine ideologische Angelegenheit. Das von dir angedeutete Trickle-down-Prinzip (auch Pferdeäpfeltheorie genannt) ist laut Joseph Stiglitz heute wissenschaftlich diskreditiert. Wilkinson und Picket haben in ihrem Buch Gleichheit ist Glück“ sehr anschaulich dargestellt dass ab einer Schwelle jenseits des materiell gesicherten Überlebens Armut nicht absolut sondern im Verhältnis zum Reichtum gesehen werden muss. Je grö¶ßer die Ungleichheit einer Gesellschaft desto grö¶ßer die sich daraus ergebenden gesellschaftlichen und persö¶nlichen Probleme. Und zwar nicht nur bei den Armen sondern interessanterweise auch bei den Reichen von der Säuglingssterblichkeit über die Lesefähigkeit bis zur Anzahl unerwünschter Schwangerschaften und der Lebenserwartung. Zunächst einmal verblüffend. Anders ausgedrückt: Wie steil die Ausbeutungspyramide ist macht den Unterschied in der Lebensqualität nicht die Kaufkraft. Man kann furchtbar arm sein ohne Hunger zu leiden. Subhash Baden bei Wien http://portfolio.subhash.at/“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 17.10.2011 Uhrzeit: 10:58:14 Reinhard Wagner Am Mon, 17 Oct 2011 10:09:50 +0200 schrieb Subhash: > Die weltweite Versklavung war in der Geschichte > noch nie so umfassend wie heute. Sorry, kann es sein, dass bei dieser Betrachtung große Teile der Geschichte mal kurz aussen vor gelassen wurden? Oder dass der Begriff Sklave“ kurzerhand so lange gedehnt wurde bis er auf die Theorie passte? Ich sehe durchaus einen Unterschied zwischen Leibeigenschaft und Angestelltenverhältnis. Und das nicht nur darin dass mein Boss kein Recht auf die erste Nacht mit meiner Tochter hat. Und der Typ der gerade verhungert sieht durchaus einen Unterschied zwischen einem „relativen“ Armen mit Plasmabildschirm und einem „absolut“ Armen ohne was zu beißen. Wo ich Dir allerdings zustimme: es gibt sehr wohl noch Gegenden in denen die Sklaverei nur offiziell abgeschafft wurde. Vor allem die Saudis haben sich da in letzter Zeit gerne in die Schlagzeilen gedrängelt…. (Und in Mauretanien wurde die Sklaverei erst vor vier Jahren abgeschafft.) Grüße Reinhard Wagner“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 17.10.2011 Uhrzeit: 11:28:15 Roland Franz Hallo Subhash, > Erst kürzlich hat ein Freund und Philosoph in einem Vortrag > festgestellt, dass es noch nie in der menschlichen Geschichte eine > dermaßen umfassende und effiziente Sklavenhaltergesellschaft wie > die heutige gab. Ist das einer der Experten“ auf die du dich in einem andern Beitrag beziehst? Und welche Interessen stecken hinter seinen Aussagen? Gruß Roland posted via https://oly-e.de“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 17.10.2011 Uhrzeit: 19:41:48 Nicolaus C. Koretzky Subhash schrieb: > KaiMartin wrote: > >> Schon hundert Jahre in der Vergangenheit waren die >> Verhältnisse deutlich schlechter als … > > Erst kürzlich hat ein Freund und Philosoph in einem Vortrag > festgestellt, dass es noch nie in der menschlichen Geschichte eine > dermaßen umfassende und effiziente Sklavenhaltergesellschaft wie > die heutige gab. Ich finde es sehr bedauerlich, dass Du – den ich hier mittlerweile als sehr intelligenten und warmherzigen Menschen kennengelernt habe, hier immer wieder diesen sozialistischen Propaganda-Unfug wiederholst. Kein Thema – wir plündern die dritte Welt heftig aus und das ist moralisch/ethisch hö¶chst verwerflich. Uns aber als Sklavenhaltergesellschaft zu bezeichen ist nicht nur in hö¶chstem Grade unwahr sondern zeugt auch von einer bedauerlichen Verblendung. Sklaven waren entrechtet und wurden of schlechter behandelt als das Vieh der Besitzer, weil sie billiger zu ersetzen waren. Die letzte Gesellschaft auf europäischen Boden, in der Menschen ähnlich rechtlos waren wie Sklaven waren die einiger Ostblockstaaten wie Rumämien oder die UDSSR – wobei einige der GUS-Staaten inklusive Russlands dieses Prinzip unter dem Mäntelchen der Demokratie fein weiterpflegen. In Westeuropa hingegen gibt es keine Sklaverei. NIRGENDS. Übrigens auch keine Leibeigenschaft. Auch wenn bedauerlicher Weise die Mehrheit der Menschen hier offenbar bereit sind, ihre verbrieften Freiheiten für obskure Versprechen von mehr Sicherheit und vollen Brieftaschen aufzugeben. Und da hieß es jahrzehntelang, so etwas wie 1932 kann hier nie wieder passieren. Traurig, traurig – aber das ist eine andere Geschichte. Im antiken Griechenland gab es Sklaven, die waren > ärmer dran als der oder die heutige durchschnittliche > Lohnabhängige, eher so wie die Leute in den Diamantminen Afrikas, > aber auch solche, die eine weitaus hö¶here Lebensqualität hatten. > Wie auch immer: Die weltweite Versklavung war in der Geschichte > noch nie so umfassend wie heute. Auch das ist natürlich einfach nicht wahr. Ich glaube manchmal (auch wenn ich mir das nicht vorstellen kann), Du hast überhaupt keine Ahnung, was Sklaverei war. Zwischen Sklaverei und Leibeigentum bestand und besteht ein Riesenunterschied. Leibeigene wurden zwar auch bis aufs Blut gequältt und ausgepresst, ihnen wurde aber nicht generell ihr Menschenrecht abgesprochen. Ein Sklave dagegen – aber das sagte ich ja schon. > Anders ausgedrückt: Wie steil die Ausbeutungspyramide ist, macht > den Unterschied in der Lebensqualität, nicht die Kaufkraft. Man > kann furchtbar arm sein ohne Hunger zu leiden. Was aber gegen Deine schon des ö¶fteren dargelegte Theorie der ‚bö¶sen Ausbeuter‘ da oben spricht. Wir sind halt alle – oder fast alle – nicht gegen Gier und Neid gefeit und wollen auch haben, was der Nachbar hat. Ohne dass wir fragen, ob der sich dafür 14 Stunden am Tag dafür krumm gearbeitet hat oder nicht. Wer dem wohlhabenden Nachbarn seinen Besitz neidet und meint, er brauche das Schlaraffenland zum glücklich sein ist selbst schuld. Wer meint, dass er nur glücklich sein kann, wenn er genauso ein dickes Auto fährt und ein genauso großes Haus hat wie X oder Y sollte mal lieber sich selbst hinterfragen als dem System die Schuld zu geben. Für das System, in dem wir leben, trägt nämlich jeder von uns die Mitverantwortung. Hätte in den 1970ern Irgendjemand versucht, uns so wie heute zu überwachen, wäre das halbe Volk demonstrierend auf der Straße gewesen und hätte den Herrschaften in Bonn gezeigt, dass es so nicht läuft. Und heute? Die Rechte dazu haben wir immer noch, aber solange im eigenen Portemonnaie genug Kohle ist, lässt man die Sache einfach laufen. Das finde ICH zum Kotzen, aber dafür mache ich nicht irgendwelche dubiosen Kräfte verantwortlich sondern jeden Einzelnen, der sich nicht wehrt oder das vielleicht sogar noch gut findet, weil wir so ja alle sicherer leben kö¶nnen. Irgendein Philosoph hat mal gesagt: Wer die Hoffnung auf ein bisschen temporäre Sicherheit über seine Freiheit stellt, hat diese Freiheit auch nicht verdient. Dem kann ich nur zustimmen. — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 17.10.2011 Uhrzeit: 19:51:46 Reinhard Wagner Am Mon, 17 Oct 2011 19:41:48 +0200 schrieb Nicolaus C. Koretzky: > Zwischen Sklaverei und > Leibeigentum bestand und besteht ein Riesenunterschied. > Leibeigene wurden zwar auch bis aufs Blut gequältt und > ausgepresst, ihnen wurde aber nicht generell ihr Menschenrecht > abgesprochen. Ein Sklave dagegen – aber das sagte ich ja schon. Menschenrechte“ sind eine relativ neue Erfindung. Das gab’s im Mittelalter nicht. Das Wesen des Sklaven ist dass er kein Selbstbestimmungsrecht hat. Ob man dies Leibeigenschaft oder Sklaverei nennt ist egal. Mit „Kein Selbstbestimmungsrecht“ ist gemeint dass er gesetzlich zu Verantwortung gezogen werden kann wenn er gegen eine wie auch immer geartete Verfügung seines Besitzers verstö¶sst. Die letzte Sorte Sklaven auf Zeit in Deutschland waren bis vor kurzem die Wehrpflichtigen. Wie genau Sklaverei ausgebildet ist oder in welchem Rahmen sie praktiziert wurde hing von den Umständen ab. Es gab außerordentlich mächtige Sklaven in Rom und Griechenland – und eben auch rechtlose ausgebeutete Kreaturen. Dies gab es zu allen Zeiten. Ein abhängig Beschäftigter ist KEIN Sklave weil er jederzeit kündigen kann. Grüße Reinhard Wagner“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 17.10.2011 Uhrzeit: 20:45:56 Nicolaus C. Koretzky Reinhard Wagner schrieb: > Am Mon, 17 Oct 2011 19:41:48 +0200 schrieb Nicolaus C. Koretzky: > >> Zwischen Sklaverei und >> Leibeigentum bestand und besteht ein Riesenunterschied. >> Leibeigene wurden zwar auch bis aufs Blut gequältt und >> ausgepresst, ihnen wurde aber nicht generell ihr Menschenrecht >> abgesprochen. Ein Sklave dagegen – aber das sagte ich ja schon. > > Menschenrechte“ sind eine relativ neue Erfindung. Das gab’s im > Mittelalter nicht. Das Wesen des Sklaven ist dass er kein > Selbstbestimmungsrecht hat. Ob man dies Leibeigenschaft oder > Sklaverei nennt ist egal. Mit „Kein Selbstbestimmungsrecht“ ist > gemeint dass er gesetzlich zu Verantwortung gezogen werden kann > wenn er gegen eine wie auch immer geartete Verfügung seines > Besitzers verstö¶sst. Die letzte Sorte Sklaven auf Zeit in > Deutschland waren bis vor kurzem die Wehrpflichtigen. Wie genau > Sklaverei ausgebildet ist oder in welchem Rahmen sie praktiziert > wurde hing von den Umständen ab. Es gab außerordentlich mächtige > Sklaven in Rom und Griechenland – und eben auch rechtlose > ausgebeutete Kreaturen. Dies gab es zu allen Zeiten.# Da habe ich mich wohl unklar ausgedrückt Reinhard. Ich meinte nicht die Menschenrechte sondern das ein Leibeigener auch von den Herrschern noch als – wenn auch minderwertiger – Anghö¶riger der gleichen Art betrachtet wurden. Während die Sklaven aus Afrika im Mittelalter vielerorts selbst den Armen nicht der gleichen Art zugehö¶rig betrachtet wirden die noch weniger Wert waren und weniger Lenbentrecht hatten als das Nutzvieh. posted via https://oly-e.de“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 17.10.2011 Uhrzeit: 21:00:16 Reinhard Wagner Am Mon, 17 Oct 2011 20:45:56 +0200 schrieb Nicolaus C. Koretzky: > Während die Sklaven aus Afrika im > Mittelalter vielerorts selbst den Armen nicht der gleichen Art > zugehö¶rig betrachtet wirden, die noch weniger Wert waren und > weniger Lenbentrecht hatten als das Nutzvieh. Über schwarze Sklaven im christianisierten, mittelalterlichen Europa nö¶rdlich der Alpen ist mir nichts bekannt. Zu dieser Zeit importierte Nordeuropa keine Sklaven, sondern exportierte. Hauptabnehmer waren die Araber. (siehe z.B. Kinderkreuzzug.) Was genau meinst du mit Vielerorten“? grüße Reinhard Wagner“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 17.10.2011 Uhrzeit: 21:01:31 Reinhard Wagner Am Mon, 17 Oct 2011 21:00:16 +0200 schrieb Reinhard Wagner: > Sklaven Ähhh…… falsches Forum und gnadenlos OT. Sorry. Bitte in Smalltalk fortsetzen. Grüße Reinhard Wagner —————————————————————————————————————————————— Datum: 17.10.2011 Uhrzeit: 22:06:54 Nicolaus C. Koretzky Reinhard Wagner schrieb: > Am Mon, 17 Oct 2011 20:45:56 +0200 schrieb Nicolaus C. Koretzky: > >> Während die Sklaven aus Afrika im >> Mittelalter vielerorts selbst den Armen nicht der gleichen Art >> zugehö¶rig betrachtet wirden, die noch weniger Wert waren und >> weniger Lenbentrecht hatten als das Nutzvieh. > > Über schwarze Sklaven im christianisierten, mittelalterlichen > Europa nö¶rdlich der Alpen ist mir nichts bekannt. Zu dieser Zeit > importierte Nordeuropa keine Sklaven, sondern exportierte. > Hauptabnehmer waren die Araber. (siehe z.B. Kinderkreuzzug.) Was > genau meinst du mit Vielerorten“? > grüße > Reinhard Wagner Naja Reinhard das lag wohl in erster Kinie daran dass die meisten nordeuropäischen Länder keine Kolonien hatten und die die welche hatten – wie die Briten – konnten die Sklaven dort wesentlich besser brauchen als zu Hause. Außerdem wäre für die im schon damals dicht besiedelten Europa gar kein Platz gewesen und sie wären nur ein weitetre potenzieller Auslö¶ser für soziale Unruhen gewesen. Nur ihr Gold und ihre anderen Reichtümer waren hier hoch willkommen. posted via https://oly-e.de“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 17.10.2011 Uhrzeit: 22:19:54 Stefan H. Reinhard Wagner schrieb: > Am Mon, 17 Oct 2011 21:00:16 +0200 schrieb Reinhard Wagner: > > Bitte in Smalltalk fortsetzen. > > Grüße > Reinhard Wagner Sorry, aber hier geht es begrifflich und historisch sowas von drunter und drüber, dass eine Fortsetzung auch im Smalltalk wenig sinnvoll erscheint! 😉 LG Stefan — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 17.10.2011 Uhrzeit: 22:28:13 Reinhard Wagner Am Mon, 17 Oct 2011 22:06:54 +0200 schrieb Nicolaus C. Koretzky: > das lag wohl in erster Kinie daran, dass die meisten > nordeuropäischen Länder keine Kolonien hatten und die, die welche > hatten – wie die Briten – konnten die Sklaven dort wesentlich > besser brauchen als zu Hause. Kolonien im Mittelalter? Reden wir über den gleichen Planeten? Die einzige engliche Kolonie im Mittelalter waren die Kanalinseln…. http://de.wikipedia.org/wiki/Britische_Kolonien_und_Protektorate Grüße Reinhard Wagner —————————————————————————————————————————————— Datum: 17.10.2011 Uhrzeit: 23:19:57 Nicolaus C. Koretzky Reinhard Wagner schrieb: > Am Mon, 17 Oct 2011 22:06:54 +0200 schrieb Nicolaus C. Koretzky: > >> das lag wohl in erster Kinie daran, dass die meisten >> nordeuropäischen Länder keine Kolonien hatten und die, die welche >> hatten – wie die Briten – konnten die Sklaven dort wesentlich >> besser brauchen als zu Hause. > > Kolonien im Mittelalter? Reden wir über den gleichen Planeten? Die > einzige engliche Kolonie im Mittelalter waren die Kanalinseln…. > http://de.wikipedia.org/wiki/Britische_Kolonien_und_Protektorate Ich dachte eigentlich mehr an die Zeit nach der Entdeckung Amerikas. Oder gilt das schon nixcht mehr als Mittelalter? Falls ja habe ich mich halt in der Bezeichnung des Zeitalters geirrt, die Fakten jedoch bleiben bestehen. — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 17.10.2011 Uhrzeit: 23:45:06 Reinhard Wagner Am Mon, 17 Oct 2011 23:19:57 +0200 schrieb Nicolaus C. Koretzky: > Ich dachte eigentlich mehr an die Zeit nach der Entdeckung > Amerikas. Oder gilt das schon nixcht mehr als Mittelalter? Nee, die Entdeckung Amerikas gilt als endgültiges Ende des Mittelalters…. Dann haben wir leicht aneinander vorbeigeredet…. Hochmittelalter war so Parzifal, Wolfram von Eschenbach, 12 jahrhundert… grüße Reinhard Wagner —————————————————————————————————————————————— Datum: 18.10.2011 Uhrzeit: 10:13:45 Subhash Nicolaus C. Koretzky wrote: > Ich finde es sehr bedauerlich, dass Du – den ich hier > mittlerweile als sehr intelligenten und warmherzigen Menschen > kennengelernt habe, hier immer wieder diesen sozialistischen > Propaganda-Unfug wiederholst. Das kommt daher, dass hier beständig immer wieder in den verschiedensten Foren der neoliberale Propaganda-Unsinn wiederholt wird. Das kann man ja nicht einfach so stehen lassen. […] > Ich glaube manchmal > (auch wenn ich mir das nicht vorstellen kann), Du hast überhaupt > keine Ahnung, was Sklaverei war. Ich bin kein Experte, das ist wahr. Aber im Zuge meiner Venezuela-Reise habe ich in einem Einführungsseminar einiges über die Sklaverei im Karibischen Raum gelernt und dann an Ort und Stelle zwei Dö¶rfer im Urwald besucht, die ehemals von entlaufenen Sklaven gegründet wurden. Ganz blank bin ich also nicht. > … Was aber gegen Deine schon des ö¶fteren dargelegte Theorie der > ‚bö¶sen Ausbeuter‘ da oben spricht. Das, bitte schö¶n, ist keine Theorie, sondern Tatsache. (Wobei man über das bö¶se“ diskutieren kann was aber nicht weiter relevant ist.) > Für das System in dem wir leben trägt nämlich > jeder von uns die Mitverantwortung. Ja natürlich. Ungefähr so wie Sklaven die Mitverantwortung für das System das sie ausbeutete trugen. Sprich: Es ist leicht sich über Machtlosigkeit lustig zu machen. Subhash Baden bei Wien http://portfolio.subhash.at/“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 18.10.2011 Uhrzeit: 10:13:48 Subhash Reinhard Wagner wrote: > Und der Typ, der gerade verhungert, sieht durchaus einen > Unterschied zwischen einem relativen“ Armen mit Plasmabildschirm > und einem „absolut“ Armen ohne was zu beißen. Ich sehe auch einen Unterschied hab ich ja geschrieben. Beispielsweise darf man sich in gewissen Grenzen selbst aussuchen wer einem die Früchte seiner Arbeit und das Selbstbestimmungsrecht wegnimmt. Das ist ein definitiver Unterschied ändert aber nichts daran dass soziale Ausgrenzung Machtlosigkeit und Verachtung mit der relativen Armut (meinetwegen samt Plasmafernseher) einhergehen. Auch ohne Recht auf die erste Nacht das beispielsweise in asiatischen Sweatshops de facto sehr wohl zu bestehen scheint ist Demütigung eine wesentliche Erfahrung des täglichen Lebens eine_r Loh empfänger_in auch bei uns. Ich bestehe ja gar nicht auf den Begriff „Skalverei“. Wir kö¶nnen über den Lebensbereich unserer Pseudodemokratie der über die mittelalteriche Befehlsstruktur eines Kö¶nigshofes noch nicht hinausgekommen ist nämlich die Wirtschaft auch gerne von fortgesetzter Ausbeutung sprechen. Das wäre zwar exakter aber wer versteht denn heutzutage diesen Terminus technicus noch? Subhash Baden bei Wien http://portfolio.subhash.at/“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 18.10.2011 Uhrzeit: 10:34:46 Reinhard Wagner Am Tue, 18 Oct 2011 10:13:48 +0200 schrieb Subhash: > Beispielsweise darf man sich in gewissen Grenzen selbst aussuchen, > wer einem die Früchte seiner Arbeit und das Selbstbestimmungsrecht > wegnimmt. D Der wesentliche Unterschied ist, dass man jederzeit von der Seite der Ausgebeuteten auf die Seite der Ausbeuter wechseln kann – und zurück. Gesellschaften, in denen das nicht mö¶glich ist, sind tatsächlich noch im Stadium der Sklaverei verhaftet. (Auch wenn das anders heißt) Der Kernpunkt ist Freiwilligkeit. Wem die in Deutschland vorhandene Herrschaftsstruktur nicht passt, ist frei, zu versuchen, diese Struktur zu verändern oder sich eine Gegend zu suchen, wo er eine bessere Struktur vorfindet. Oder sich halt irgendwie mit den Zuständen zu arrangieren – ob das nun die Landkommune, die eigene Ausbeuterfirma, die Selbstständigkeit oder ein anderer Arbeitsplatz in einer anderen Gegend ist. Ein Sklave oder ein Leibeigener hat diese Mö¶glichkeit der Wahl nicht. Und es gibt auch heute noch Menschen, die als Sklaven schuften – keine Frage. Und diese Zustände müssen beendet werden. Aber man tut diesem Anliegen keinen Gefallen, indem man den Begriff des Sklaven auf alle abhängig Beschäftigten ausdehnt. Herrn Ackermann würde ich jetzt nicht wirklich als Sklaven bezeichnen – obwohl er als angestellter Manager beschäftigt ist. Grüße Reinhard Wagner —————————————————————————————————————————————— Datum: 18.10.2011 Uhrzeit: 11:41:48 Nicolaus C. Koretzky Subhash schrieb: >> Für das System, in dem wir leben, trägt nämlich >> jeder von uns die Mitverantwortung. > > Ja natürlich. Ungefähr so, wie Sklaven die Mitverantwortung für > das System, das sie ausbeutete, trugen. Sprich: Es ist leicht, sich > über Machtlosigkeit lustig zu machen. Also zunächst mal zeigt mir dieser Vergleich erneut, dass Du Dir offenbar nicht im Klaren darüber bist, was Sklaven zu erdulden hatten – sonst würdest Du keine derart erschreckend unpassenden Vergleiche ziehen. Aber lassen wir das für den Moment mal außer acht. Hier ist niemand machtlos. jeder einzelne hat die Nö¶glichkeit und das Recht, auf die Straße zu gehen, seine Wut herauszuschreien und zu versuchen, eine Mehrheit für seine Sache zu mobilisieren. Sicher, das wird heute nicht mehr funktionieren, weil die Mehrheit in diesem Land nur noch an die eigenen Bedürfnisse denkt und nicht bereit ist, für etwas aufzustehen, von dem sie nicht selbst direkt profitiert. Aber das liegt in der Verantwortung eines jeden Einzelnen und nicht in der der ‚Machthaber‘, die ja meiner Ansicht eh nur noch Erfüllungsgehilfen der Verwaltung sind. Doch das ist wieder eine andere Geschichte. Fakt ist: Auch heute noch liegt die Macht in diesem Land beim Volke – es hat bloß keinen Bock sie zu nutzen sondern trottet lieber weiterhin über die alten Pfade, …die ja in den vergangenen 60 Jahren so gut funktioniert haben.“ > Subhash > Baden bei Wien > http://portfolio.subhash.at/ posted via https://oly-e.de“ ——————————————————————————————————————————————