RAW Bearbeitung im Viewer 3 / Arbeitsberichte etc.

Datum: 16.10.2013 Uhrzeit: 22:06:18 Hans-Peter Brandhueber Hallo an die RAW / Viewer Experten, nachdem ich es geschafft habe, dass die RAWs nun nicht nur als Thumbnail angezeigt werden, frage ich mich: Was soll ich denn eigentlich tun? Gibt es zum Viewer ein Buch, Arbeitberichte mit Beispielen (Fotos) wie vorgegangen wurde? Sind vorab Einstellungen vorzunehmen um mit dem Viewer arbeiten zu kö¶nnen. Ich habe keine Ahnung was ich überhaupt machen soll. Eigene Einstellungen sind wahrscheinlich erst dann sinnvoll, wenn man weis was man tut. Aber mir ist unklar was zu tun ist, wenn das zu bearbeitende Bild erst mal angezeigt wird. Deshalb suche ich nach einem Bericht, der einen kompletten Arbeitsdurchgang mit einem oder mehreren Fotos beschreibt und am besten auch die Fotos selbst zeigt. RaW Einstellungen – RAW 1 / RAW 2 / Standard 1 und Standard 2 usw. ist mir ein Rätsel. Allerdings bin ich bisher nur ein ganz kleiner Bildbearbeiter gewesen. Daher ev. die Ahnungslosigkeit. Sieht alles etwas naiv und blö¶d aus, aber ev. hat jemand, die für mich, richtigen Ratschläge. Ich hoffe, ich habe mich nicht all zu sehr blamiert und verbleibe in großer Spannung und Hoffnung auf die Hilfe”. Eines habe ich noch vergessen außer den weiter unten beschriebenen RAWs habe ich bisher keine da erst welche gemacht werden müssen ev. am Wochenende. Einen schö¶nen Abend noch und beste Grüße aus Stuttgart Hasn-Peter B. posted via https://oly-e.de” —————————————————————————————————————————————— Datum: 03.11.2013 Uhrzeit: 23:25:49 Martin W. Hans-Peter Brandhueber schrieb: > Hallo an die RAW / Viewer Experten, > > nachdem ich es geschafft habe, dass die RAWs nun nicht nur als > Thumbnail angezeigt werden, frage ich mich: Was soll ich denn > eigentlich tun? > > … > > Hans-Peter B. Gute Frage! 😉 Hallo Hans-Peter, ich weiß, daß ich vielen RAW-lern damit auf die Füße trete, aber deine Frage ist absolut berechtigt! Unsere Olys machen out of Cam sehr gute jpgs. Und da ist ja der Oly-RAW-Converter in der Cam, der mit dem Viewer identisch ist. Wenn du also im Viewer die gleichen Werte einstellst, wie in der Cam, dann solltest du auch identische jpgs bekommen… Du KANNST aber im Viewer nachträglich andere Werte einstellen. Und das ist der riesige Vorteil des Raws. Wenn du dich z.Bsp. bei Belichtung oder Weißabgleich verhauen hast kannst du nachträglich im Konverter andere Einstellungen ausprobieren und entwickeln”. Und das solltest du einfach mal machen. Stell die Cam auf JPG+RAW und fotografiere drauflos. Im Viewer sollten die jpgs und Raws identisch aussehen denn die Raws werden erst einmal mit genau den eingestellten Werten “wie aufgenommen” angezeigt. Und nun spiele mit den Werten… Belichtung Weißabgleich Gradationskurve Farbsättigung Schärfe (nicht Fokus!) … Hat deine Cam Effektfilter? Kannst du nachträglich im Viewer drauf anwenden 😉 oder einfach einen anderen Effekt ausprobieren! Spiel einfach damit herum. Dann lernst du am besten was der Viewer alles kann! Das kannst du nutzen um Bilder zu retten die beim Knips nicht optimal waren. Oder auch gezielt kreativ einsetzen… Riesiger Vorteil gegenüber Bildbearbeitung am JPG: Das JPG ist datenreduziert also bereits mit Detailverlust gespeichert. Und jede Bearbeitung mit Speicherung reduziert erneut! Das RAW ist unkomprimiert. Und die RAW-Bearbeitung speichert nur eine “to-do-Liste”. Das RAW wird gar nicht angefasst sondern nur die Entwicklung festgelegt. Das Ergebnis als JPG gespeichert. Überlegst du es dir später noch mal anders entwickelst du aus dem RAW einfach ein neues JPG… Wenn du damit rumspielst wirst du schnell lernen was der Viewer alles kann. Und dann gibt es noch ganz viele RAW Entwickler von anderen Firmen die noch viel mehr kö¶nnen. Aber “das Kriegen wir später” 😉 Hilft dir das jetzt weiter? LG Martin posted via https://oly-e.de” —————————————————————————————————————————————— Datum: 03.11.2013 Uhrzeit: 23:40:48 Hans-Peter Brandhueber Hallo Martin, vielen Dank für Deine umfangreiche Stellungsnahme und die Mühe, die Du dir gemacht hast. Ja das hilft mir weiter. Ich werde z.B. Bilder nehmen, die das Motiv z.B. Landschaft korrekt belichtet sind aber der Himmel weiss abgebildet ist, oder umgekehrt der Himmel ist optimal, das Motiv viel zu Dunkel. Heute z.B. habe ich vergessen den Weisabgleich umzustellen, als ich plö¶tzlich im Schatten stand, das motiv ebenfalls im Schatten und die OM D-M5 auf Sonne eingestellt. Daduch alles zu blau. Also an solchen Aufnahmen mö¶chte ich mich versuchen. Mal sehen ob ich das im Viewer finde. Wenn Du einverstanden bist, werde ich hier noch Fragen stellen. Nochmals vielen Dank, beste Grüße Hans-Peter B. — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 06.11.2013 Uhrzeit: 7:54:18 Yvonne Am 16.10.13 22:06, schrieb Hans-Peter Brandhueber:> Hallo an die RAW / Viewer Experten, > > nachdem ich es geschafft habe, dass die RAWs nun nicht nur als > Thumbnail angezeigt werden, frage ich mich: Was soll ich denn > eigentlich tun? Hallo Hans-Peter Martin hat Dir ja inzwischen schon sehr wertvolle Anregungen gegeben. Für mich ist das Thema ‘Warum RAW’ ganz klar: ich verwende praktisch keine Aufnahmen, an die ich nicht in Lightroom mindestens minimal Hand angelegt habe. Auch was schon gut aus der Kamera kommt, kann am Bildschirm noch verfeinert werden. Dazu kommt, dass man anders belichten kann, wenn man weiss, dass man nachher noch am Computer damit arbeiten kann (ich belichte meist so, dass das Histogram rechts ansteht, das heisst, eigentlich bei vielen Motiven zu hell). In der RAW-Datei sind dadurch viel mehr Informationen vorhanden, als wenn ich korrekt oder etwas dunkel belichten würde. Das Ausgangsbild darf einfach nicht überbelichtet sein, sonst ist es kaputt! Wenn man es dann dezent dunkler macht, hat es auch in den dunklen Bereichen noch viel Zeichnung. Weissabgleich: die Olys sind sehr gut mit dem automatischen Weissabgleich, und trotzdem stimmt er nicht immer genau. Das kann im RAW-Konverter (ich verwende Lightroom) sehr schö¶n nachjustiert werden. Kontraste: Meine Landschaftsaufnahmen profitieren immer von einer Nachregelung, auch bei bestem Licht fotografierte Bilder. Was ich meistens mache: Helligkeit ein bisschen zurück, Tiefen etwas hoch, auch die ‘Hellen Mitteltö¶ne’ etwas hochziehen und schauen, was sich beim Schwarz-Regler lohnt zu tun; dabei immer das Histogramm im Auge behalten, so dass es weder rechts noch links über die unteren Ecken hinausläuft. Auf diese Art ergeben sich knackigere Farben und die Schwarztö¶ne im Bild sind besser durchzeichnet, das heisst, meistens ist das fertige Bild farblich knackiger, hat aber optisch etwas weniger Kontrast. Den Klarheit-Regler (Mikrokontrast) verschiebe ich vor allem bei Bildern mit der XZ-2 manchmal, bei der E-5 kommt er eher selten zum Zug, sonst wirken die Bilder überschärft. Natürlich gibt es noch andere Manipulationen, je nach Motiv, Licht und Stimmung (Farbsäume entfernen, Verzeichnungen korrigieren, selektiv Farben nachregeln etc.). Rauschunterdrückung schaue ich mir auch an, ob da eine leichte Anpassung nö¶tig ist. Wenn ein blauer Himmel vorhanden ist, kann man damit auch oft noch was machen; entweder einen moderaten Verlaufsfilter drüber legen, um das Blau noch etwas zu vertiefen, die Helligkeit oder generell die Farbtemperatur genau so einzustellen, wie es zum Bild passt. Das gilt auch bei Bewö¶lkung, da kann man beim Wolkenbild oft noch etwas Drama ins Bild bringen, wo sonst nur langweiliges Weiss oder Grau wäre. Aber ich bin mir natürlich bewusst, dass das oben Geschriebene mit dem Lightroom geht, mit dem Viewer bin ich nicht vertraut, gehe aber davon aus, dass die meisten RAW-Konverter mehr oder weniger die gleichen Manipulationsmö¶glichkeiten bieten. Oft weiss das Internet auch Rat. Vielleicht findest Du einen kleinen Lehrgang im YouTube, der Dich durch die ersten Schritte führt? … Denkpause… hab grad mal geguugelt, aber auf die Schnelle nichts gefunden ??:-(??. Ich erinnere mich genau, dass ich mir am Anfang die gleichen Fragen gestellt hatte wie Du in Deinem Beitrag; ich dachte, meine Bilder sind doch im RAW-Konverter gleich wie die JPGs, ähm, was genau muss ich jetzt ändern. Irgendwie hat es bei mir auch was mit Am-Bildschirm-Sehen-Lernen zu tun gehabt, wenn Du nachvollziehen kannst, was ich damit meine. Meine Arbeitsweise bei der Nachbearbeitung hat sich über die Jahre geändert, auch aufgrund der Verbesserung der entsprechenden Software. Die Mö¶glichkeiten der Nachbearbeitung/Entwicklung in Lightroom beeinflussen meine Art zu fotografieren, ich gehe schon anders ans Motiv heran. Du kannst davon ausgehen, dass wenn Du mal anfängst mit dem RAW-Entwickeln und Dich nicht von den ersten Rätseln abschrecken lässt, auch bei Dir eine ganz eigene Entwicklung einsetzt. Viel Glück und vor allem: Viel Spass und Erfolg damit! Wenn ich kann, beantworte ich auch weitere Fragen dazu! Weiterhin frohe Fotopirsch Yvonne — www.yvonnesteinmann.ch —————————————————————————————————————————————— Datum: 06.11.2013 Uhrzeit: 9:39:10 Martin Yvonne schrieb: > … > Aber ich bin mir natürlich bewusst, dass das oben Geschriebene mit > dem Lightroom geht, mit dem Viewer bin ich nicht vertraut, gehe > aber davon aus, dass die meisten RAW-Konverter mehr oder weniger > die gleichen Manipulationsmö¶glichkeiten bieten. > … > > Yvonne Nein, Yvonne, da bist du auf dem Holzweg 🙂 Der Viewer kann im Prinzip nur das, was mensch an der Cam auch einstellen kö¶nnte. Die allermeisten Bearbeitungen, die du hier erklärt hast, gehen im Viewer nicht! Deshalb hatte ich geschrieben, daß andere Software noch viel mehr kann… lg Martin — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 06.11.2013 Uhrzeit: 12:01:01 Subhash Martin wrote: > Der Viewer kann im Prinzip nur das, was mensch an der Cam auch > einstellen kö¶nnte. Die allermeisten Bearbeitungen, die du hier > erklärt hast, gehen im Viewer nicht! Daher finde ich den Olympus Viewer für mich unbrauchbar und verwende ihn buchstäblich nie. Meine Arbeitsweise: o) Ich belichte wie Yvonne to the right” also so dass das Histogramm zeigt dass mö¶glichst stark belichtet wird aber nach Mö¶glichkeit ohne dass die Lichter ausreißen. Das bringt die beste Qualität und die meiste Information wie ich erst kürzlich wieder für die E-5 an einem Durchschnittsmotiv überprüft habe. o) Die Ausarbeitung nehme ich dann mit Adobe Camera RAW vor (in meinem Fall ACR von Adobe Photoshop das selbe ist in Lightroom eingebunden) dort stelle ich den Weißabgleich korrekt ein wenn wirklich nö¶tig hole ich mir Zeichnung in den Lichtern mit “Wiederherstellung” zurück (nur moderat angewendet!) alle anderen Regler der “Grundeinstellung” auf “0”. Dann passe ich Kontrast Schwarz- und Weißpunkt in der Gradationskurve an entrausche falls nö¶tig schärfe *nicht*; wandle ggf. in Graustufen um und tone. o) Meine Arbeitsweise *danach* in Photoshop habe ich an einem Beispiel hier beschrieben < https://oly-e.de/forum/e.fotopraxis/4593.htm#0 >. Aber das alles nützt dem Threadstarter nix wenn er nur den Viewer verwenden will. Wahrscheinlich gab es auch deshalb länger keine und dann nur wenige Antworten. Der Viewer ist mE eben kein RAW-Konverter den man für gewö¶hnlich ernsthaft in Erwägung zieht. Subhash Schwarzenau/Waldviertel “Anschauungen photosophisch”: http://fotoblog.subhash.at/” —————————————————————————————————————————————— Datum: 06.11.2013 Uhrzeit: 12:54:18 tpunkt Klueber Hallo subhash was sollte an deinen Arbeitsschritten denn nicht mit dem Viewer gehen? Ich kann da nix besonderes sehen. Vielleicht kann man die Lichter nicht so einfach wiederherstellen. Aber sonst gibts nix was der Viewer nicht kann. Dafür kann er einiges was in LR und PS nur sehr schwer nachmachen kann. Die ganzen Art Filter sien je nach Motiv eine wunderbare Sache. LG Thomas — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 07.11.2013 Uhrzeit: 14:01:41 Subhash tpunkt Klueber wrote: > was sollte an deinen Arbeitsschritten denn nicht mit dem Viewer > gehen? Mal abgesehen vom Arbeitstempo: Kennst du ACR? – Ich habe keinen Viewer (mehr) installiert und kann jetzt nicht aktuell nachsehen, was er derzeit kann. Ich hab ihn seinerzeit ausprobiert und sofort wieder gelö¶scht. Meine Aussage, dass er für gewö¶hnlich nicht brauchbar ist, wird gestützt durch Erfahrungen von Kollegen, die z.B. mit Capture One entwickeln. > Ich kann da nix besonderes sehen. Vielleicht kann man die Lichter > nicht so einfach wiederherstellen. Aber sonst gibts nix was der > Viewer nicht kann. DNG-Konvertierung und -Bearbeitung? Einstellbare SW-Umwandlung (je nach Farbe) gibt’s inzwischen? Splittonung? Entrauschung getrennt nach Luminanz und Chrominanz? > Dafür kann er einiges was in LR und PS nur > sehr schwer nachmachen kann. Die ganzen Art Filter sien je nach > Motiv eine wunderbare Sache. Vorgefertigte Kreativität ist nicht so meine Sache. Ich habe bisher kein einziges dieser Filter verwendet. (Hab’ die E-5.) Interessant wäre hin und wieder die Objektivkorrektur, wobei ich gar nicht weiß, wie weit meine Objektive korrigiert würden. — Subhash Schwarzenau/Waldviertel Anschauungen photosophisch”: http://fotoblog.subhash.at/” —————————————————————————————————————————————— Datum: 08.11.2013 Uhrzeit: 9:51:10 tpunkt Klueber Subhash schrieb: > > Mal abgesehen vom Arbeitstempo: Kennst du ACR? – > Ich hab LR 4 und da ist das Mopdul wohl mit drin. LG THomas — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 08.11.2013 Uhrzeit: 17:53:47 Subhash tpunkt Klueber wrote: > Ich hab LR 4 und da ist das Mopdul wohl mit drin. Aha, ok, kann sein. Und du findest keinen für dich nennenswerten Unterschied zum Viewer 3? — Subhash Schwarzenau/Waldviertel Anschauungen photosophisch”: http://fotoblog.subhash.at/” —————————————————————————————————————————————— Datum: 10.11.2013 Uhrzeit: 15:12:12 Roland Franz Hallo Subhash, > Vorgefertigte Kreativität ist nicht so meine Sache. Das hast du ja schon ö¶fter geschrieben, du bist aber auch Profi und damit raus. Es ist aber für unerfahrene Nutzer ziemlich schwierig gleichwertige Ergebnisse zu denen, die der Viewer automatisch erzeugt, zu erhalten > Ich habe bisher kein einziges dieser Filter verwendet. Ich, ehrlich gesagt auch nicht. Zumal mir der Sinn mancher Filter und Effekts nicht so recht einleuchten. Aber auch hier gilt, das Leute ohne Bildbearbeitungspraxis schnell einen bestimmten Look erzeugen kö¶nnen, der sonst nur sehr schwierig hinzukriegen ist. > Interessant wäre hin und wieder die Objektivkorrektur, > wobei ich gar nicht weiß, wie weit meine Objektive > korrigiert würden. Viewer installieren und ausprobieren, man sieht die Korrektur, zumindest bei meinen Objektiven, deutlich. Nachteil: man braucht _viel_ Zeit. Auf dem E-M1-Event in Düsseldorf habe ich mit Nils Häussler darüber gesprochen. Ich habe es so verstanden, das man sich bei Olympus bezüglich der Unzulänglichkeiten der Viewer-Software bewusst sei, aber es fehlten wohl einfach die notwendigen Leute und stände auf der Prioritätenliste auch nicht gerade ganz oben. Gruß Roland — posted via https://oly-e.de ——————————————————————————————————————————————