[F] ProPhotoRGB vs. AdobeRGB

Datum: 08.10.2005 Uhrzeit: 11:23:36 Robert Schö¶ller Ich hab wieder mal eine Frage an unsere Color-Management-Spezialisten: Ich mache meine RAW-Bilder im AdobeRGB-Farbraum. Wenn ich diese dann mit ACR als 16bit im Farbraum ProPhoto RGB in Photoshop lade, dann hab ich doch einen grö¶ßeren Farbraum, als wenn ich diese in AdobeRGB lasse. Meine Idee dahinter: ACR arbeitet ja soweit ich weiss im ProPhoto-Farbraum. Wenn ich also Änderungen an meinem Bild, welches ursprünglich als AdobeRGB vorliegt, mache, dann füge ich meinem Bild Farbdetails hinzu und bin doch dadurch im ProPhoto-Farbraum besser aufgehoben. Sicher muss ich das fertig bearbeitete Bild dann noch nach 8bit und sRGB konvertieren, wenn ich diese im Web anzeigen will. Jedoch hab ich dann (vor der Konvertierung) den maximal mö¶glichen Farbraum in dem ich meine Änderungen vornehmen kann. Hab ich hier einen Denkfehler eingebaut? Ist der Gewinn“ an Farbgenauigkeit durch das Arbeiten in ProPhoto RGB überhaupt mess- bzw. sehbar? Bei meinem Bild (siehe [BK]Magenta) ist mir bei der finalen Konvertierung in sRGB ein viel stärkerer Sättigungsverlust aufgefallen als ich von der Konvertierung von AdobeRGB nach sRGB gewohnt war. Deshalb musst ich (um das Bild nach meinem „Farbverständnis“ wieder korrekt darzustellen) die Sättigung der Magenta-Tö¶ne um ca. 25 „Punkte“ anheben. Bei der Umwandlung von AdobeRGB nach sRGB hätte ich um max. 5 „Punkte“ angehoben. lG robert (http://www.robert-schoeller.com/)“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 08.10.2005 Uhrzeit: 15:13:41 N. Galler Worin liegt eigentlich der Nachteil, wenn man nicht in 8-bit konvertiert? Ich hab bis jetzt nichts bemerkt… Je nach Bild und Farben verschlechtert“ sich das Bild bei einer Konvertierung in sRGB (leider) – z.B. ist mir dies bei dunklen Hintergründen resp. dunklen gesättigten Farben aufgefallen… Man muss immer schauen welcher Konvertierungs-Modus den besten Dienst tut – meistens Relative Colorimetric manchmal Perceptual manchmal sogar Saturation… Just my 2 cents. PS: All dies spricht für verbesserte Versionen von Browser die Profile lesen kö¶nnen. Dann kann man – in Zukunft – Adobe RGB-Profile anhängen und erhö¶ht damit die Bildqualität im Web… posted via https://oly-e.de“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 08.10.2005 Uhrzeit: 19:07:48 Robert Schö¶ller N. Galler schrieb: > Worin liegt eigentlich der Nachteil, wenn man nicht in 8-bit > konvertiert? Ich hab bis jetzt nichts bemerkt… Dann sieh Dir mal ein Histogramm *vor* und *nach* einer Korrektur durch z.B. Levels an. Vielleicht wirst Du das bei kleinen Änderungen am Bild nicht merken, wenn aber viel geändert wird, dann kann es zu einem Posterisierungs-Effekt kommen (sieht man manchmal in hoch gesättigten Himmel). > PS: All dies spricht für verbesserte Versionen von Browser, die > Profile lesen kö¶nnen. Dann kann man – in Zukunft – Adobe > RGB-Profile anhängen und erhö¶ht damit die Bildqualität im Web… Damit würden wir uns alle wohl viel Kopfzerbrechen ersparen. — lG robert (http://www.robert-schoeller.com/) —————————————————————————————————————————————— Datum: 08.10.2005 Uhrzeit: 22:29:45 Hans Wein N. Galler schrieb: > PS: All dies spricht für verbesserte Versionen von Browser, die > Profile lesen kö¶nnen. Dann kann man – in Zukunft – Adobe > RGB-Profile anhängen und erhö¶ht damit die Bildqualität im Web… Lieber nicht – zwar würde vermutlich eine kleine Minderheit davon profitieren, aber die große Masse hätte dafür umso mehr Probleme. Wenn ich mir so ansehe, wie EBV-Programme außerhalb der Photoshopwelt mit AdobeRGB zu kämpfen haben, habe ich doch gewisse Zweifel, ob die Browser damit besser klar kommen würden. MfG Hans —————————————————————————————————————————————— Datum: 08.10.2005 Uhrzeit: 22:29:45 Hans Wein N. Galler schrieb: > PS: All dies spricht für verbesserte Versionen von Browser, die > Profile lesen kö¶nnen. Dann kann man – in Zukunft – Adobe > RGB-Profile anhängen und erhö¶ht damit die Bildqualität im Web… Lieber nicht – zwar würde vermutlich eine kleine Minderheit davon profitieren, aber die große Masse hätte dafür umso mehr Probleme. Wenn ich mir so ansehe, wie EBV-Programme außerhalb der Photoshopwelt mit AdobeRGB zu kämpfen haben, habe ich doch gewisse Zweifel, ob die Browser damit besser klar kommen würden. MfG Hans —————————————————————————————————————————————— Datum: 09.10.2005 Uhrzeit: 15:54:47 Robert Schö¶ller N. Galler schrieb: > Du hast da was falsch verstanden – ich redete von den in 16-bit > bearbeiteten Bildern, die man für´s Web in 8-bit wandelt… JPEGs sind soweit ich weiss ja immer 8bit. > Ich habe bis jetzt keinen Unterschied festgestellt. Das wird daran liegen, dass die meisten Monitore nicht mehr als 8bit/Channel darstellen kö¶nnen. Deshalb wirst Du bei einer Umwandlung von 16bit auf 8bit nichts feststellen kö¶nnen. Kö¶nnen die Color-Experten meine Annahmen bestätigen? — lG robert (http://www.robert-schoeller.com/) —————————————————————————————————————————————— Datum: 09.10.2005 Uhrzeit: 18:07:36 Hans Wein Robert Schö¶ller schrieb: > Das wird daran liegen, dass die meisten Monitore nicht mehr als > 8bit/Channel darstellen kö¶nnen. Deshalb wirst Du bei einer > Umwandlung von 16bit auf 8bit nichts feststellen kö¶nnen. > > Kö¶nnen die Color-Experten meine Annahmen bestätigen? Man muss kein Colorexperte sein, um die Frage beantworten zu kö¶nnen – solide Hardware- und Betriebsystemkenntnisse sollten ausreichen 🙂 Rö¶hrenmonitore werden ausschließlich analog angesteuert, und daher spielt es bei dieser Bauart vom Prinzip her gesehen keine Rolle, ob der A/D-Wandler, der die Farbsignale erzeugt, 8 Bit oder mehr wandeln kann (LCDs lassen wir außen vor, da diese eigentlich eine digitale Ansteuerung und Signalverarbeitung besitzen). Die Einschränkung sitzt auf der digitalen Seite, denn es gibt kein normales Betriebssystem, welches in der Grafikabteilung mehr als 8 Bit pro Farbkanal unterstützt, und das gilt auch für die Grafikkarten. Daraus folgt: Auch wenn die jeweilige EBV-Anwendung 16 Bit unterstützen sollte, muss spätestens dann, wenn der Inhalt der Bitmap Richtung Grafiksubsystem geschickt wird, eine Umwandlung in 8 Bit pro Farbkanal erfolgen. MfG Hans —————————————————————————————————————————————— Datum: 09.10.2005 Uhrzeit: 18:07:38 Hans Wein N. Galler schrieb: > Du hast da was falsch verstanden – ich redete von den in 16-bit > bearbeiteten Bildern, die man für´s Web in 8-bit wandelt… Moment mal, du hast von AdobeRGB gesprochen; von der Farbtiefe war in dem Satz, den ich gequotet habe, nirgends die Rede. Merke: Farbraum != Farbtiefe. > Ich habe bis jetzt keinen Unterschied festgestellt. Wie solltest du auch 😉 MfG Hans —————————————————————————————————————————————— Datum: 09.10.2005 Uhrzeit: 21:00:58 N. Galler Wieso also von 16 bit auf 8 bit wandeln (für Web)? — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 09.10.2005 Uhrzeit: 22:48:48 Hans Wein N. Galler schrieb: > Wieso also von 16 bit auf 8 bit wandeln (für Web)? Ganz einfach – Browser unterstützen nur bestimmte Dateiformate wie z.B. JPEG/PNG (24 Bit) oder GIF (8 Bit Palette). Ich bin zwar kein Experte in Sachen W3C, aber TIFF ist AFAIK nicht als Standard für Webseiten vorgesehen. Demnach kannst du zwar ohne weiteres 16 Bit-Bilder auf die Webserver hochladen, aber wer sie angucken will, muss sie sich zuvor komplett herunterladen. Nicht sonderlich praktikabel, wenn du mich fragst… HTH Hans —————————————————————————————————————————————— Datum: 09.10.2005 Uhrzeit: 23:37:13 N. Galler Also ich speichere meine 16 bit-Bilder einfach als jpeg… — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 09.10.2005 Uhrzeit: 23:56:05 Hans Wein N. Galler schrieb: > Also ich speichere meine 16 bit-Bilder einfach als jpeg… ….und dabei werden sie heimlich, still, und leise in 8 Bit umgewandelt… MfG Hans ——————————————————————————————————————————————