Warum per Hubschrauber?

Datum: 16.04.2012 Uhrzeit: 25:46:34 Greg Lehey Oliver Musch schrieb: > http://thehackernews.com/2012/04/fbi-track-anonymous-hacker-using-his.html > > Der Hacker der Anonymous-Crew hat mit seinem iPhone ein > Bild seiner Freundin im Bikini und Schild gemacht und per > Twitter verbreitet. Über die im Bild vorhandenen > GPS-Daten im Bild konnte die Frau aufgespührt, über > Nachbarn als Freundin identifiziert werden…. Und das soll die FBI bewerkstelligt haben? In Australien? > Hacker? Mit der Aktion eher Idiot… Kein Hacker, sondern Mö¶chtegernknacker. Greg — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 15.03.2011 Uhrzeit: 20:56:38 Wolfgang Teichler Frank, flieg hin und erkläre denen endlich wie es geht! Wenn ich in den letzten Tagen dieses Gesabble von selbsternannten Experten, Panikmachern, Nicht-Panikmachern usw. anhö¶re, kö¶nnt ich beständig k…..n. Da passiert gerade etwas furchtbares. Es gibt genügend Leute die dort ihren Job machen und du musst (neben vielen Anderen) hier aus dem geheizten Wohnzimmer kluge Ratschläge absondern. Wer sagt eigentlich, dass die Hubschrauber zur Luftkühlung” eingestzt werden? Es geht um Wasser! Weißt du wieviel Kühlwasser so ein AKW braucht? Welche “Kriegsschiffe” haben solche Pumpenleistungen Hast du schon mal ein ca. 80 m tiefes Bauwerk in erdbebengefährdeter Küstennähe geplant und/oder gebaut? Wenn du keine Ahnung hast lass doch solche geistvollen Ideen. Anteilnahme-ja! Hinfliegen und helfen-ja! Klugscheißen-nein Wolfgang Teichler posted via https://oly-e.de” —————————————————————————————————————————————— Datum: 15.03.2011 Uhrzeit: 22:51:43 Christian na die Antwort ist aber wohl noch klugscheisserischer — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 15.03.2011 Uhrzeit: 23:02:43 Jürgen von Esenwein Hallo Christian Christian schrieb: > na die Antwort ist aber wohl noch klugscheisserischer< Da irrst Du aber gewaltig. Das ist die einzige richtige Antwort auf Deine mehr als befremdlichen Ratschläge". Man sollte generell andere nicht für dümmer halten als man selbst ist. Grüße Jürgen posted via https://oly-e.de" ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Datum: 15.03.2011 Uhrzeit: 24:40:12 Frank Hallo Wofgang! Wolfgang Teichler schrieb: > Frank, > > flieg hin und erkläre denen endlich wie es geht! Weißt du, angesichts dessen, was da z.Z. passiert finde ich Polemik nicht angebracht. > Wenn ich in den letzten Tagen dieses Gesabble von selbsternannten > Experten, Panikmachern, Nicht-Panikmachern usw. anhö¶re, kö¶nnt ich > beständig k…..n. Dies beschäftigt mich wesentlich weniger, als die offensichtliche Hilflosigkeit der Verantwortlichen der Situation Herr zu werden. > Da passiert gerade etwas furchtbares. Es gibt genügend Leute die > dort ihren Job machen und du musst (neben vielen Anderen) hier > aus dem geheizten Wohnzimmer kluge Ratschläge absondern. Ich habe Fragen gestellt und meine Meinung geäussert. Dies ist mein gutes Recht! > Wer sagt eigentlich, dass die Hubschrauber zur Luftkühlung” > eingestzt werden? Es geht um Wasser! Nichts anderes war gemeint! Zufälliger Weise war ich bei den Heeresflieger in einer fliegenden Abteilung und wir sind damals an der CH-53 ausgebildet worden Aussenlasten einzuhängen. Daher weiß ich noch grob was so ein Hubschrauber an Aussenlast bzw. Wasser transportieren kann es waren damals maximal 5 to im Wassersack. Das passt auch zu den technischen Daten: Standardnutzlast 5500 kg (intern) / CH-35GS: reduziert bei Zusatztanks Max. Außenlast 7255 kg (bei Teilbetankung). Sicher gibt es noch stärkere Hubschrauber jedoch ist die CH-53 noch immer das Standardarbeitstier für solch schwere Lasten. Daher nehme ich es mal als Referenz. > Weißt du wieviel Kühlwasser so ein AKW braucht? Es braucht jedenfalls mehr als man bisher an die Reaktoren brachte und man sich nun entschieden hat zusätzlich Hunschrauber einzusetzen. Unter http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/international/fluten_und_lueften_des_reaktors_1.9897412.html wird genau das Thema im Moment besprochen. Dort macht einer mal eine Rechnung auf bzgl. der Wassermenge welche gebraucht wird. Gerade auf genau dieselbe Frage die ich gestellt habe. Zitat an: Luca Castiglioni (15. März 2011 18:26) Dimension der Kühlung Die von Nö¶ggerath vorgerechnete Kühlleistung scheint optimistisch. Mit einer kurzen Überschlagsrechnung komme ich auf 80l/s das heisst also 4-5 Tonnen Wasser pro Minute die im Reaktor verdampfen – und das pro Block. Diese Kühlung zu bewerkstelligen ist also logistisch mit ein paar Feuerwehrpumpen (oder was nach Explosionen/Erdbeben/Tsunami noch übrig ist) alles andere als einfach. Block 2-4 haben je eine elektr. Bruttoleistung von 784 MW was bei 30% Wirkungsgrad einer therm. Lstg von 2613 MW entspricht. Direkt nach Abschaltung beträgt die Nachwärme 8% der therm. Lstg und nimmt dann langsam exponentiell ab. Das heisst zu Beginn muss eine Leistung von 209 MW gekühlt werden. Unter Annahme dass 10 °C kaltes Wasser eingepumpt wird dass vollständig verdampft komme ich auf 80 l/s oder eben knapp 5 Tonnen Wasser pro Minute. Wenn alle 4 Blö¶cke gleichzeitig gekühlt werden müssen sind das 20 Tonnen Wasser pro Minute. Yaw Oburoni (15. März 2011 16:42) Meereszugang Das Kraftwerk liegt bekanntlich an der Küste. Ich wundere mich daß nicht mit Schiffen vom Meer aus operiert wird (Stromversorgung; Pumpen). Zitat aus. > Welche > “Kriegsschiffe” haben solche Pumpenleistungen Das ist nicht die zielführende Antwort. Es geht nicht darum ob ein Schiff oder nur Schiffe oder nur Hubschrauber eine entsprechende Leistung bringen sondern wie in kürzester Zeit soviel Wasser wie mö¶glich (idealerweise wie nö¶tig) an die Reaktoren gebracht wird. Sollte ich zum Einsatz kommen hätte ich innerhalb kürzester Zeit die Daten und Verfügbarkeit entsprechender Pumpen. In Ermagelung anderer Zahlen gehe ich von den obigen aus. Hinzu kommt die Hubschrauber kö¶nnen nur grob über den inzwischen freiliegenden Reaktoren ihr Wasser ablassen. Pumpenleitungen kö¶nnen auch in den noch intakten Gebäuden punktgenau eingesetzt werden. Die Pumpleistungen von Kriegschiffen wird nicht besonders niedrig sein da sie 1. mit Leckagen rechnen müssen 2. Stationen anders als Zivilschiffe nicht einfach abriegel und aufgeben sondern einsatzfähig halten müssen. Desweiteren gibt es Spezialschiffe welche z.B. zur Feuerbekämpfung bzw. zum Lenzen leckgeschlagener Schiffe eingesetzt werden. Andere Spezialschiffe werden z.B. eingestzt um gewaltige Mengen Schlamm/Sand oft über mehrere Kilometer zu pumpen. > Hast du schon mal ein ca. 80 m tiefes Bauwerk in > erdbebengefährdeter Küstennähe geplant und/oder gebaut? Ich weiß wer es nicht gebaut hat! Ob es solche Pläne gab weiß ich nicht. Kraftwerke zumindest teiweise in der Erde zu versenken ist aber keine Utopie sondern wird seit Jahrzehnten praktiziert. z.B. beim Stausseebau in Gebirgen. Woher hast du die 80m? Aber auch wenn man mit 80m rechnet. Hier in meiner aller nächten Umgebung buddelt man einige Lö¶cher in die Erde die tiefer als 80m sind un die die man ein AKW komplett reinstellen kö¶nnte. Also auch nichts Utopisches. Erst recht nicht wenn es “lediglich” um den Reaktor selber ginge. > Wenn du keine Ahnung hast lass doch solche geistvollen Ideen. Inzwischen müßte du dich daran gewö¶hnt haben dass wir in einer Demokratie und nicht Techokratie leben. Und in einer Demokratie darf jeder Bürger Fragen stellen seinen sie noch so “geistvoll”. Und bekanntlich gibt es keine dumme Fragen! Als Techniker kannst du vielleicht mal versuchen inhaltlich auf die Fragen einzugehen. > Anteilnahme-ja! Wer angesichts dieses Disasters und Ausmaß nicht mitfühlt…. > Hinfliegen und helfen-ja! Hier kann ich dir versichern dass ich damit null Probleme hätte. Ich bin seit Jahren in der Gefahrenabwehr organisiert und habe mich verpflichtet. Mein Einberufungsbescheid liegt schon daheim in der Schublade. Und hier kommen wir dann auch in der Realität an. Für einen solchen Einsatz muß einiges abgesichert sein. In meinem Falle tut dies die Bundesrepublik Deutschland. Wenn also in dieser Minute der Einsatz-Befehl käme auch z.B. um nach Japan zu fliegen hätte ich keine Probleme ihm zu folgen. Das Szenario meines Einsatzes ist jedoch im Innern (ZMZ-I) und zufälligerweise ist das was gerade in Japan passiert genau so ein Szenario in dem ich hier in der Heimat zum Einsatz käme. Und was meine Anteilnahme angeht: Angesichts der Tatsache dass ich auf Grund meiner Ausbildung in der ZMZ-I inzwischen einen groben Überblick habe was so an Hilfe in Deutschland geboten werden kann nehme ich intensiv Anteil an dem Geschehen in Japan und bete gerade angesichts der bedeutend besseren Vorbereitung der Japaner auf solche Ereignisse dass uns dies hier nie widerfahren wird. > Klugscheißen-nein Was du so als “Klugscheißen” bezeichnest werden genau die Fragen sein die demnächst auf den Lehrgängen und Rahmenübungen gestellt werden. Weil gerade Japan nun neue Maßstäbe gesetzt hat wird ein solches Szenario unter Garantie durchgespielt werden. Und ich würde auch genau einen solchen Vorschlag machen den du als “Klugscheißerer” bezeichnest und nicht wenn mich ein OB oder Landrat fragt antworten er hätte zwar meine Anteilnahme aber er müsse schon selber wissen was er tut ich mö¶chte ihn nicht “verklugscheißern”. LG Frank -> der immer noch brennend daran interessiert ist zu erfahren warum Schiffe in Fukushima nicht eingesetzt werden.” —————————————————————————————————————————————— Datum: 15.03.2011 Uhrzeit: 25:25:27 Frank Hallo Reinhard! 🙂 R.Wagner schrieb: > Ganz einfach: es geht nicht nur darum, Wasser in mö¶glichst großer > Menge in die Anlage zu pumpen, sondern auch, das Wasser in > richtiger Menge an den richtigen Ort zu pumpen – Es geht doch darum, in den noch intakten Reaktordruckbehältern die Brennstäbe unter dem Wasserspiegel zu halten. In den defekten Druckbehältern gehts darum einfach große Mengen permanent über die Brennstäbe zu leiten. > und es dann auch > wieder halbwegs kontrolliert wieder aus dem Objekt herauszubringen. Dies ist wohl z.Z. das geringste Problem. Es fließt ihnnen zur Zeit mehr weg, bzw. verdampft mehr als sie ranbringen kö¶nnen. > Ansonsten hätte man auch einfach nur Lö¶schflugzeuge hinschicken > kö¶nnen, die die ganze Bude unter Wasser setzen. Dafür muss der Reaktorkern aus der Luft zugänglich sein. Dazu muß das Reaktor oben offen sein. Ist es inzwischen ja bei einigen. Selbst dann kommt das Wasser nicht an den Reaktorkern, da der Druckbehälter, so noch weitgehend intakt drumherum ist. > Wenn Du den Braten in deinem Ofen ablö¶schen willst, nimmst Du ja > auch nicht den Gartenschlauch und hältst drauf. Oder? Wenn ja, > dürftest Du nicht allzuviele Freunde haben… Sorry, technisch ganz andere Baustelle. Wenn mich nicht alles täuscht habe ich hier mal Bilder eine ZMZ-Übung eingestellt, wo man sieht was dann passiert. Toni war ganz begeistert, weil das auf seiner Arbeitsstelle war. > Derzeit sind mobile Feuerlö¶schpumpen in Aktion. Wenn Du schon mal > bei einem Einsatz dabei warst: die Dinger kö¶nnen wirklich grö¶ßere > Mengen Wasser bewegen – da braucht’s kein Schiff dazu. Das Problem war/ist die Energiezufuhr. Offensichtlich war mit mobilen Mitteln nicht genügend Leistung energetisch wie volumenmässig vorhanden, die entsprechnde Menge Wasser an die Reaktoren zu bringen. Nun, da es schon mehrmals ordentlich gerumst hat, liegen die Reaktoren nun so frei, das die Kühlung aus der Luft überhaupt eine Option ist. > Die Hubschrauber sind angedacht wegen der Abklingbecken, an die man > wegen der Schäden nur noch von oben ‘rankommt. Ideal wäre ein > mobiler, strahlenfester Kran, bei dem man am Ausleger einen > Robotoerarm hat. In Tschernobyl basteln sie seit einiger Zeit an > sowas. Nur leider ist das weder fertig, noch transportabel. > (zumindest soweit ich informiert bin) Hast du schon mal beobachtet, wenn nach einer Sturmflut bzw. nach den Frühjahrsstürmen mit riesengenmengen Pumpwasser der Sand wieder zurück an den Strand gepumpt wird? Hier sind wir wieder bei den Spezialschiffen und dies über einige Kilometer. Solange die Strahlung vertretbar ist, kö¶nnte man solche Leitungen legen. > Soweit nur zur Info. Ansonsten verstehe ich, dass es schwierig > ist, dazusitzen und nichts tun zu kö¶nnen, ausser Daumendrücken. Es > ist aber so, die Rolle der Filmhelden liegt nun bei den 50 Mann, > die in Fukushima Haut und Haare riskieren. Wir kö¶nnen nur eines > tun: verhindern, dass das gleiche bei uns passiert. Dies ist unsere > Aufgabe. Vor unserer eigenen Türe zu kehren. Seit 1990 wird in dieser Hinsicht immer weniger getan. Wer sich beunruhigen” will kann mal unter MAnV 50 googeln. Sich dann mal überlegen was passiert wenn auf dem Rhein ein Gastanker in Kö¶ln hochgeht oder ein Jumbo bei Anflug auf Kö¶ln-Wahn am Dom zerschellt. Da sind wir dann wirklich beim da “kö¶nnt ich beständig k…..n” wie es Wolfgang schrieb. Ich kotze jedesmal ausgiebig bei dem Thema und erziele dann auch jedesmal Betroffenheit. Alleine die vorgesetzen Herrschaften verweisen dann auf die Politik. Und glaube mir die Politiker die dies an aller erster Stelle zu vertreten haben sind mit Masse ausgerechnet die die sich im Moment am meisten an dem Disater in Japan hochziehen. Soviel kotzen kann ich garnicht. Ich habe die für mich und meine Umgebung unangenehme Eigenschaft das Maul auf zu machen wenn mir was übel aufstö¶ßt. Damit kommt man definitiv nicht weiter in unserer Gesellschaft (siehe das Posting von Wolfgang). Selbst mir wohlgesonnene Vorgesetze fürchten dies. Alleine als Reservist muß ich nicht so auf meine “militärische” Karriere achten. z.B. Bei einer Einladung zur Vorstellung von http://de.wikipedia.org/wiki/N%C3%A4chstbereichschutzsystem_MANTIS als DAS System gegen Mö¶rserbeschuß durch die Taliban habe ich mal kurz “geklugscheißt” und das Ding in 2 Minuten enzaubert. Neben einem Tritt vors Schienbein wurde mir aversiert mich zukünftig nicht mehr mitzunehmen weil man sonst nicht mehr eingeladen würde. Obwohl ich genau die Probleme ansprach und die Techniker in Schwimmen brachte! 🙁 Manchmal kommt man sich vor wie beim Andersens Märchen “Des Kö¶nigs neue Kleider”. LG Frank” —————————————————————————————————————————————— Datum: 16.03.2011 Uhrzeit: 8:06:00 Yvonne Hallo Frank Am 15.03.11 23:40, schrieb Frank: > Hallo Wofgang! > > Wolfgang Teichler schrieb: > >> Frank, >> >> flieg hin und erkläre denen endlich wie es geht! > > Weißt du, angesichts dessen, was da z.Z. passiert finde ich Polemik > nicht angebracht. > eben! Die tun dort bestimmt schon alles, was mö¶glich ist, und teilweise versuchen sie bereits das Unmö¶gliche… Also bitte lass das Polemisieren, dafür ist das Thema wirklich zu ernst. Und ob Du weisst, warum sie so oder anders handeln, verschiebt hö¶chstens ein paar Bits, es verändert aber bestimmt kein bisschen was. Konsterniert Yvonne — www.yvonnesteinmann.ch —————————————————————————————————————————————— Datum: 16.03.2011 Uhrzeit: 9:14:30 Frank R.Wagner schrieb: > Derzeit sind mobile Feuerlö¶schpumpen in Aktion. Wenn Du schon mal > bei einem Einsatz dabei warst: die Dinger kö¶nnen wirklich grö¶ßere > Mengen Wasser bewegen – da braucht’s kein Schiff dazu. Ich nehme gelegendlich an Feuerschutzübungen teil. Zuletzt Waldbrandbekämpfung. Muß aber gestehen, dass ich mich da nicht explizit nach der Pumpenleistung erkundigt habe. Wir haben meist mit kleinen Schläuchen und Mengen gearbeitet. Brandnesterbekämpfung. Aber dank google kommt ja an die Pumpleistungen ran: http://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Heckpumpe.html http://www.flb2.de/feuerloeschboot/technischedaten/index.html http://www.ddr-binnenschifffahrt.de/schiffstyp-feuerwehr.htm Die mobilen Feuerlö¶schpumpen zu Lande sind also kleiner (liegt in der Natur der Sache), werden aber in grö¶ßerer Zahl verfügbar sein. Wobei die z.Z. sicher auch im Land in großer Zahl gebraucht werden. Zugleich brauchen sie trotz allem eine gewisse Logistik. Diese Logistik tragen die Schiffspumpen mit sich. Sie sind gewissermassen autonom. Und haben deswegen auch eine lange Durchhaltezeit vor Ort. Ich gehe davon aus, dass die gegen Strahlung relativ gehärteten Kriegschiffe vergleichbare Pumpen haben. Man kann relativ kurzfristig die Pumpenleistung drastisch erhö¶hen. Wenn ich richtig gelesen habe, werden bei einigen Lö¶schbooten bis zu 8 Pumpen zusätzlich eingesetzt, so dass dann ca. 30to/min erreicht werden. Von den technischen Daten wären also die Schiffe durchaus nicht schlechter. Was der Vergleich zu den Hubschraubern betrifft, kann man ja leicht ausrechnen. 5to pro Flug. Wenn wir nun annehmen, dass man 3 aufgerüstete Schiffe mit je 30to/min vor Ort bekäme, müssten im Gegenzug 6 Hubschrauber jede Minute Wasser abwerfen. Hinzu kommt Anflug, Abflug, Wasser aufnehmen, betanken etc. pp. Nur um mal ne optimistische Hausnummer zu nennen: Je 5 Minuten für Anflug, Abflug, Wassertanken, sind 15 Minuten, mal 6 sind alleine 90 schwere Transporthubschrauber im permaneneten Einsatz. Kapazitäten die gerade im Moment auch im Land dringend gebraucht werden. Selbst wenn man soviele schwere Hubschrauber auftreiben kö¶nnte, ob es soviele Wassersäcke gibt? Zumindest kurzfristig. Wenn ich von meinen Infos bzgl. Wassersackeinsatz bei einem Waldbrand in der Eifel ausgehe, sind die Dinger rar gesäht. Besonders in der großen Version. Kann natürlich sein, dass im Fernen Osten die Dinger in grö¶ßerer Menge vorhanden sind. Vielleicht bei den Russen? Die mit ihren großen Hubschraubern nun bestimmt auch ins Spiel kommen. Eben kam die Meldung, dass alle Mannschaften das AKW verlassen haben. Was nun noch nicht an Leitungen liegt oder repariert ist………….. Niedergeschlagene Grüsse Frank —————————————————————————————————————————————— Datum: 16.03.2011 Uhrzeit: 9:24:29 Andy Ach Frank, und wer, glaubst Du, kann Dir hier Deine Fragen beantworten? Und wenn Du selber weißt, dass es keiner kann, ist es eben Polemik… Auch ich kann nur mit Spekulatius antworten – wohl wissend, dass Du zu jedem Punkt eine Erwiderung oder eine neue Frage haben wirst. Etwa darauf verweisen, dass Deine beschworenen Spezialschiffe keine Schnellboote sind und nicht von einem Tag auf den anderen über den Ozean oder auch nur um die Insel herum gebracht werden kö¶nnen und wenn es solche Schiffe vor der Küste direkt gegeben hat, so liegen die vermutlich irgendwo auf dem Trockenen, Bilder von gestrandeten Schiffen gab es ja wohl genügend. Davon abgesehen, dass die wenigsten dieser Schiffe wirklich hochseefest sind, d.h. solange auch nur die Gefahr eines Tsunamis existiert (und die ist durch mö¶gliche Nachbeben immer noch gegeben!) ist es äußerst gefährlich solche Schiffe auf den Weg zu schicken, weil sie bei so einer Monsterwelle einfach absaufen würden – damit ist dann aber niemanden gedient. Und das mit den Kriegsschiffen. Nun, davon abgesehen, dass die schweineteuer sind und sicher nicht jeder zustimmen wird, sowas auf Verschleiß in die Zone” zu bringen sind die Pumpleistungen doch eher auf “innere” Anwendung ausgelegt das umzubauen kostet Zeit – ich befürchte nämlich dass weder das A-Team noch McGyver zur Verfügung stehen um so einen Umbau mal schnell in einer Stunde zu schaffen. Bis ich anders lautende Informationen bekomme gehe ich also davon aus dass die Verantwortlichen das in der Situation maximal mö¶gliche veranlassen und alle mö¶glichen Szenarien durchspielen um vielleicht doch noch irgendwas Besseres zu finden. Auch wenn uns das hier aus der Ferne viel zu wenig vorkommt auch wenn wir selber einiges an Ideen haben und uns fragen warum die nicht umgesetzt werden ich bin sicher es gibt dafür gute Gründe. Vergessen wir nicht es ist japanische Haut die da riskiert wird und angesichts der Lage kann sich auch in Tokio keiner zurücklehnen! Und was die (scheinbare) Hilfslosigkeit betrifft: ist das nicht natürlich menschlich? Da ist eine Situation aufgetreten die in den wildesten Befürchtungen nicht vorgesehen war – nicht einmal bei den besonders kritischen deutschen Atomkraftgegnern keiner hätte vor einer Woche gedacht dass der nächste GAU ausgerechnet in Japan stattfinden wird! Davon abgesehen ist es (anders als in der Ukraine) nicht eine isolierte Katastrophe im Gegenteil der uns hier am meisten beschäftigente Teil der Katastrophe ist vor Ort wahrscheinlich eher das kleinere Problem – zumindest im Moment. Vergessen wir nicht dass ringsum praktisch alles zerstö¶rt ist tausende Menschen tot sind (und dabei noch keiner wegen Strahlung) Menschen verletzt sind keinen Strom haben (und es ist noch Winter!) Wasser und Nahrung knapp werden Seuchen drohen (auch ohne Strahlung) – ich denke das sind die grö¶ßeren Probleme vor Ort zumindest im Moment. Damit will ich die atomaren Gefahren nich runterspielen aber ich finde die werden hier bei uns im Moment viel zu wichtig genommen – oder wie ist zu erklären dass in Deutschland (!!) Geigerzähler ausverkauft sind? Also lassen wir die Leute da ihren Job machen. Mehr kö¶nnen wir von hier aus nicht tun. Naja noch beten Daumendrücken hoffen – je nach Konfession. Wir kö¶nnen nicht einmal wirklich hinfliegen und helfen Japan hat da bereits einen Riegel vorgeschoben sie bekommen nicht einmal die eigenen Hilfskräfte koordiniert ins Katastrophengebiet weil dort die Infrastruktur einfach nicht mehr existiert. Und sollte die Wolke wirklich auf Tokio drehen sind die Behö¶rden vor Ort sicher über jeden Menschen froh der sich nicht in diesem Gebiet aufhält! Andy impanikmodus” —————————————————————————————————————————————— Datum: 16.03.2011 Uhrzeit: 15:01:03 Frank Hallo Andy! 🙂 Andy schrieb: > Ach Frank, > > und wer, glaubst Du, kann Dir hier Deine Fragen beantworten? > Und wenn Du selber weißt, dass es keiner kann, ist es eben > Polemik… Viele Augen sehen mehr wie zwei. Vielleicht ist die Antwort schon irgendwo zu lesen. > Auch ich kann nur mit Spekulatius antworten – wohl wissend, dass Du > zu jedem Punkt eine Erwiderung oder eine neue Frage haben wirst. So habe ich es mal gelernt: These-Antithese. Im übrigen gebe ich dir recht und habe meine Frage in der entsprechnede news-group gestellt. LG Frank —————————————————————————————————————————————— Datum: 16.03.2011 Uhrzeit: 18:01:21 R.Wagner Am Wed, 16 Mar 2011 08:14:30 +0100 schrieb Frank: > Eben kam die Meldung, dass alle Mannschaften das AKW verlassen > haben. Was nun noch nicht an Leitungen liegt oder repariert > ist………….. Das war nur vorübergehend, die sind wieder vor Ort (die Radioaktivität war kurzzeitig zu hoch). Soweit ich das übersehe geht es nicht darum, Wassersäcke abzuwerfen, sondern gezielt das Abklingbecken aufzufüllen. Wenn Du da einen großen Platsch machst, wirbelst Du im ungüngstigten Fall die Brennstäbe durcheinander. Das mit den Hubschraubern haben sie jetzt wieder abgeblasen – zu viel Radioaktivität. Sie versuchen es jetzt mit Wasserwerfern – die sind auch gut gegen Gase gedichtet. Im problematischen Block 4 ist zudem noch der Deckel drauf und nur die Seitenwand offen – da kommt man mit Wasserwerfern besser hin. Grüße Reinhard Wagner —————————————————————————————————————————————— Datum: 16.03.2011 Uhrzeit: 18:22:14 R.Wagner Am Tue, 15 Mar 2011 23:40:12 +0100 schrieb Frank: > Frank -> der immer noch brennend daran interessiert ist, zu > erfahren, warum Schiffe in Fukushima nicht eingesetzt werden. Soweit ich das verstanden habe, denkst Du an den Einsatz eines Schiffes als schwimmende Pumpenstation mit der Verlegung von Schläuchen vom Schiff? Bei Allweiler.com gibt’s einen Überlick über die verfügbaren Pumpenleistungen. Die jeweils grö¶ßten Pumpen machen, soweit ich gesehen habe, bis zu 500to Wasser /Stunde. Ist eben die Frage, ob die verfügabren, entsprechend gedichteten Schiffe, entsprechend die grö¶ßten Pumpentypen an Bord haben. Da die Schiffe, vor allem wenn sie an einer Schlauchleitung hängen, permanent in der radioaktiven Wolke wären, müsste das Schiff schon sehr gut gegenradioaktive Strahlung gedichtet sein. Gibt’s sowas? Das nächste Problem ist der Tiefgang. Reicht die Tiefe des Hafenbeckens aus, damit man mit diesem Schiff einfahren kann? Die letzte Frage: ist es überhaupt mö¶glich, Schlauchleitungen an die entsprechenden Punkte zu bringen? Vor allem die Abklingbecken liegen ja im Inneren der Gebäude, die teilweise eingestürzt sind. Grüße Reinhard Wagner —————————————————————————————————————————————— Datum: 16.03.2011 Uhrzeit: 23:03:32 Frank R.Wagner schrieb: > Am Tue, 15 Mar 2011 23:40:12 +0100 schrieb Frank: > Soweit ich das verstanden habe, denkst Du an den Einsatz eines > Schiffes als schwimmende Pumpenstation mit der Verlegung von > Schläuchen vom Schiff? Jo, so kenne ich dass auch, wenn Lö¶schboote bei Bränden an Land assistieren. z.B. waren die Lö¶schboote zeitweise die einzigen permanenten Wasserlieferanten beim 11.09. für die Lö¶scharbeiten am WTC. > Bei Allweiler.com gibt’s einen Überlick über die verfügbaren > Pumpenleistungen. Die jeweils grö¶ßten Pumpen machen, soweit ich > gesehen habe, bis zu 500to Wasser /Stunde. Ist eben die Frage, ob > die verfügabren, entsprechend gedichteten Schiffe, entsprechend die > grö¶ßten Pumpentypen an Bord haben. Direkt vor Ort braucht man noch nichtmal so riesige Pumpen. Da würden es ja auch viele kleine machen. Man kö¶nnte dann z.B. zusätzlich zum eigentlichen kühlen, die offen reaktoren mit Wasser einnebeln. Dies senkt Temperaturen enorm. > Da die Schiffe, vor allem wenn > sie an einer Schlauchleitung hängen, permanent in der radioaktiven > Wolke wären, müsste das Schiff schon sehr gut gegenradioaktive > Strahlung gedichtet sein. Noch nicht mal unbedingt. Bei entsprechender Pumpenleistung bzw. mit nach und nach mehr Pumpen kann man z.B. eine Wasserleitung quer zur vorherrschenden Windrichtung legen. z.B. Richtung Süden. > Gibt’s sowas? Militärische Schiffe modernerer Art sind auf ABC-Bedingungen ausgelegt. Insbesondere in einer Carrier Battle Group, welche standarmäßig von atomarbestückten Anti-Schiffs-Raketen bedroht ist. Sie sind drauf ausgelegt durch kontaminiertes Wasser und Wolken zu fahren. Es sind praktisch mobile Atombunker mit Filtern und auch mit Entseuchungstrupps und Anlagen ausgestattet. Sowas ist sicher nicht angenehm, aber man hat bei der Konstruktion eben mit sowas gerechnet. Auch ältere Schiffe bzw. kleinere Schiffe hat man inzwischen nachgerüstet. Stichwort hier ist das Dauer-Schutzluft-Klimasystem. Wieder wie in einem Atombunker. Gefilterte Luft wird per Überdruck in den Raum gepumpt. Solange Filter und und Pumpen funktionieren kann keine kontaminierte Luft eindringen. Wird auch in der Zivilwirtschaft oder in Brauereien inzwischen eingesetzt. Hier heißt das dann Reinraum. Auch wenn da normalerweise sicher andere Filter Priorität haben. Die modernen Schiffe haben des weiteren den Vorteil mit einem Minimum an Personal auszukommen. Viele Funktionen würden sich sogar ferngesteuert bedienen lassen. Sprich, man kö¶nnte das Personal an Bord noch weiter minimieren. > Das nächste Problem ist der > Tiefgang. Reicht die Tiefe des Hafenbeckens aus, damit man mit > diesem Schiff einfahren kann? Ich konnte über die Hafentiefe bisher nichts finden. Allerdings gibt es auch hier wieder gerade im militärischen Bereich Landungsschiffe, welche selbst mit großer Zuladung quasi bis an den Strand selbst fahren kö¶nnen. Also geringen Tiefgang haben. > Die letzte Frage: ist es überhaupt > mö¶glich, Schlauchleitungen an die entsprechenden Punkte zu bringen? Neuster Versuch: Ein Wasserwerfer der japanischen Polizei wird eingesetzt. Polizeiliche Wasserwerfer haben in der Regel eine Wurfweite von ca. 60m. Da sie ihn wohl sinnvoll einzusetzen gedenken, kommt man also mindestens bis an diese Weite ran. > Vor allem die Abklingbecken liegen ja im Inneren der Gebäude, die > teilweise eingestürzt sind. Die Feuerwehr kommt mit ihrem Gerät nicht an den Reaktor 4 ran. Es hieß man wollle eine Straße dahin bauen. Überhaupt werden da ne Menge Trümmer rumliegen. Schau ma hier: http://www.redairmatic.com/index.htm Ich habe 2009 an am 5th EUROPEAN CONGRESS ON DISASTER MANAGEMENT teilgenommen. Da stellten sie damals ihren Prototypen vor. Deren Problem ist, dass durchgehende Begeisterung herrscht, aber keiner Geld in die Hand nehmen will und die Dinger im grö¶ßeren Stile kauft. Dann muß dann im Zweifel ein Wasserwerfer der Polizei herhalten. Was die da zeigen, ist ein kleiner umgebauter SPz Marder. Stell dir mal vor ein Berge- Leo würde entsprechend transformiert. Da kö¶nnte man einen ganz anderen Teleskoparm dransetzen. Ich glaube Fukushima wird hier ein Umdenken einsetzen lassen. Den Rest des Posting bekommst du als PM, da ich die Befindlichkeit einiger Forenten nicht überstrapazieren will. LG Frank —————————————————————————————————————————————— Datum: 16.03.2011 Uhrzeit: 23:42:21 R.Wagner Am Wed, 16 Mar 2011 22:03:32 +0100 schrieb Frank: > Ich glaube Fukushima > wird hier ein Umdenken einsetzen lassen. Das hoffe ich auch…. Grüße Reinhard wagner —————————————————————————————————————————————— Datum: 03.04.2011 Uhrzeit: 4:58:54 Frank Mithilfe eines Schiffes der U.S. Navy transportieren Arbeiter Hunderttausende Liter frisches Wasser zur Kühlung ins AKW Fukushima 1. Die YON-287 ist bereits der zweite US-amerikanische Schleppkahn den die Navy zur Verfügung stellt. Beide Schiffe haben bereits Millionen Liter zur AKW-Ruine transportiert allerdings ohne US-Personal an Bord.” http://www.stern.de/panorama/atomunfall-in-fukushima-mit-harz-und-beton-gegen-die-unsichtbare-gefahr-1663695-b36bcbd9a556ce2f.html “U.S. Navy Barge U.S. Navy Barge YON-287 filled with 851 000 litres (225 000 gallons) of fresh water departs Fleet Activities Yokosuka to support cooling efforts at the Fukushima Daiichi nuclear power plant March 26 2011. REUTERS/U.S. Navy Photo by Mass Communication Specialist 2nd Class John Smolinski/Handout. Read more »” http://news.yahoo.com/nphotos/slideshow/photo//110328/ids_photos_india_wl/ra1591670889.jpg/ Und vorgestern im Radio gehö¶rt. Man denkt auch an Tankschiffe zum Abtransport des verstrahlten Wassers einzusetzen. Wohin man dann transportiert kann sich jeder selber denken. Zur Kapazität des Hafen gibt vielleicht dieses Video einen Eindruck: http://www.youtube.com/watch?v=phaReBJFvFs&NR=1 LG Frank” ——————————————————————————————————————————————