Warum haben Objektive eine Aufloesung?

Datum: 05.01.2009 Uhrzeit: 21:44:48 Karl H. Beckers Hallo zusammen, noch eine Verständnisfrage, die mich nicht akut drängt, aber doch immer, wenn ich auf eBay oder in irgendwelchen Schaufenstern gebrauchte Objektive sehe zwickt: Digitale Objektive haben angeblich eine hö¶here Auflö¶sung. Aber wieso hat ein Objektiv überhaupt eine Auflö¶sung? Die Rasterung entsteht doch erst auf dem Sensor, oder? Vorher ist das Licht doch analog, eine Welle (und von Licht-Quanten reden wir doch hier wohl kaum, da kann ja wohl auch kein digitales Objektiv was dran machen). Die Linse verkleinert das Bild, aber die Verkleinerung durch Brechung geht doch auch stufenlos, oder gibt es aufgrund der kristallinen Struktur verschiedener Gläser unterschiedliche Grenzen hinsichtlich des mö¶glichen Detailreichtums bei der Verkleinerung auf den Sensor? Oder ist das nur ein Marketing-Gag, damit die Leute nicht zu analogen Festbrennweiten greifen und manuell fokussieren (wenngleich es ja zur E520 von Oly keinen Schnittbildindikator gibt, sondern nur dir für meine Begriffe im Vergleich sperrige Live-View Vergrö¶ßerung.) ???? TIA, KHB. —————————————————————————————————————————————— Datum: 06.01.2009 Uhrzeit: 3:54:59 Jö¶rg Das Licht wird in den Gläsern der Linse gebrochen, damit ein Bild entsteht. Nun werden nicht alle Wellenlängen von jedem Glas gleich gebrochen – und nicht bei jeder Brennweite erfolgt die Bilderzeugung planeben, wie es der Sensor gerne hätte. Um nun hier ein bestmö¶gliches Bild zu erzeugen, geht man Kompromisse ein: Es wird hier und da korrigiert, besondere Gläser benutzt usw. Und je mehr Geld man in die Hand nimmt desto besser und aufwändiger ist die Korrektur – meist auch um den Preis, dass man nicht nur viel Geld ausgeben, sondern auch noch viel Glas schleppen muss. Die Auflö¶sung“ des Objektives ist quasi die „Sichtbarkeit“ der —————————————————————————————————————————————— Datum: 06.01.2009 Uhrzeit: 8:36:40 Manfred Paul Am Mon, 05 Jan 2009 20:44:48 +0100 schrieb Karl H. Beckers: > > Digitale Objektive haben angeblich eine hö¶here Auflö¶sung. Aber > wieso hat ein Objektiv überhaupt eine Auflö¶sung? vielleicht hilft Dir dieser Artikel weiter: http://de.wikipedia.org/wiki/Aufl%C3%B6sung_(Fotografie) — Viele Grüsse Manfred http://manfred-paul.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 06.01.2009 Uhrzeit: 9:26:53 Karl Zirenner Um Dich vor weiteren falschen Erklärungen zu verschonen suche in der Wikipedia Auflö¶sung Fotografie“ nach. —————————————————————————————————————————————— Datum: 06.01.2009 Uhrzeit: 9:59:49 Wolfgang Teichler Hallo Jö¶rg, das ist zwar sehr schö¶n erklärt aber vö¶llig falsch. Abbildungsfehler haben nicht unbedingt mit der Auflö¶sung zu tun. Früher wurde die Auflö¶sung mit extrem feinkö¶rnigem Film in der Kamera durch Ablichten von Testcharts ermittelt und in l/mm (Linien pro mm) oder lp/mm (Linienpaar pro mm) angegeben. Heute ermittelt man die MTF-Kurve eines Objektives. Eine sehr schö¶ne verständliche, aber leider nur englische Erklärung, findet ihr hier: http://www.normankoren.com/Tutorials/MTF.html#MTFintro Etwas weniger volkstümlich“ dafür deutsch: —————————————————————————————————————————————— Datum: 06.01.2009 Uhrzeit: 10:59:07 Ernst Weinzettl Ich hätte da einige Links, in denen die Auflö¶sung von Objektiven ganz gut erklärt wird: http://de.wikipedia.org/wiki/Modulations%C3%BCbertragungsfunktion http://www.oeg-messtechnik.de/deutsch/pdf/MTF-Explorer.pdf http://www.lti.uni-karlsruhe.de/rd_download/Optoelektronik_II_20070212.pdf Und nein, es handelt sich dabei keineswegs um einen Marketingschmäh. lG Ernst — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 06.01.2009 Uhrzeit: 14:02:56 Erwin Wolfgang Teichler schrieb: > Hallo Jö¶rg, > > das ist zwar sehr schö¶n erklärt aber vö¶llig falsch. > Abbildungsfehler haben nicht unbedingt mit der Auflö¶sung zu tun. > Na, ja, ganz so krass würde ich das nicht beurteilen. Der Erklärungsansatz von Jö¶rg ist für jeden leicht nachvollziehbar, der eine farblich unkorrigierte Vergrö¶ßerungslupe nimmt und an einer schwarz-weißen Kante den Farbsaum beobachtet. Im übrigen spricht Jö¶rg hier nur von Bildfehlern“ und nicht von —————————————————————————————————————————————— Datum: 06.01.2009 Uhrzeit: 14:17:56 Karl Zirenner Jö¶rg spricht von Chromatischer Aberration. Sie ist grö¶ßtenteils durch die Kombination von Gläsern mit unterschiedlichem Brechungsindex korrigiert. Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Abbildungsfehler . Die Farbsäume bei digitalen Kameras haben andere Ursachen. Karl Zirenner — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 06.01.2009 Uhrzeit: 14:41:00 Erwin Hm, und CA trägt ebenso wie die anderen Abbildungsfehler zur Auflö¶sung eines Objektives bei. Also ist es nicht vö¶llig —————————————————————————————————————————————— Datum: 08.01.2009 Uhrzeit: 25:41:19 Herbert Pittermann Karl H. Beckers schrieb: > Digitale Objektive haben angeblich eine hö¶here Auflö¶sung. Aber > wieso hat ein Objektiv überhaupt eine Auflö¶sung? Verschiedene Farben haben unterschiedliche Brennweiten. Das Objektiv sollte dies ausgleichen. Zu analog Zeiten war noch der Vorteil das die Farbschichten im Film hintereinander lagen und dies zusätzlich ausglichen. Digital erfordert deshalb andere Linsen, die zusätzlich noch die hohe Pixelzahlanforderung erfüllen sollte. Herbert — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 11.01.2009 Uhrzeit: 17:26:53 Karl H. Beckers War im Urlaub und werde mir die Verweise nun mal zu Gemüte führen. Vielleicht verstehe ich’s dann ja 😉 Vielen Dank, KHB. —————————————————————————————————————————————— Datum: 14.01.2009 Uhrzeit: 19:58:34 Karl H. Beckers Hab jetzt mal ein bischen geschmö¶kert, und finde, dass eigentlich alle hier Recht hatten. Ich hatte ja (leicht verklausuliert, wie es meine Art ist) nach den physikalischen Ursachen für eine Auflö¶sung bei einem Stück Glas gefragt. Jetzt glaube ich verstanden zu haben: Bei offener Blende sind’s tatsächlich Abbildungsfehler u. ä., bei geschlossener Blende eben die Beugung des Lichts, die die Kontraste matschig macht und daher eine Auflö¶sung nicht im Sinne von Pixel sondern von wahrnehmbaren Kontrasten erzeugt. Nebenbei hab ich noch gelernt, dass die optimale Schärfe daher auch wohl zwischen den extremen Blendenstellungen liegt. Daher wohl auch der alte Spruch Die —————————————————————————————————————————————— Datum: 15.01.2009 Uhrzeit: 11:20:14 Bob Walker > Nebenbei hab ich noch gelernt, dass die > optimale Schärfe daher auch wohl zwischen den extremen > Blendenstellungen liegt. Daher wohl auch der alte Spruch Die —————————————————————————————————————————————— Datum: 15.01.2009 Uhrzeit: 19:59:32 K. Schäfer Hallo > Im Telebereich sind die FT-Objektive nicht nur > offenblendentauglich, sondern meist auch halb so groß und halb so > schwer! Hier hast Du den direkten Vergleich. ca 3x so groß und ca 5!! mal so schwer http://www.olympus.de/digitalkamera/digital_slr_ed_90-250mm_1_2_8_5057_zubehoer_technische_daten_5064.htm http://www.sigma-foto.de/cms/front_content.php?client=1&lang=1&idcat=36&idart=271 — Gruß Klaus ——————————————————————————————————————————————