Die intelligentere Kamera oder Was will uns der Bildeffekt-Modus sagen ;-)

Datum: 13.03.2006 Uhrzeit: 17:41:55 Frank Ledwon Mit der Erö¶ffnung der E-330-Galeria war auch wieder eine Zeit der erhö¶hten Aufmerksamkeit angebrochen. Sofort nach der Verfügbarkeit des ersten Bildes (und nachdem ich in einer Nacht- und Nebelaktion die grö¶bsten Fehler in meiner Software ausgebessert hatte) tauchte auch prompt das erste *Problem* auf: Es gibt ganz offensichtlich Unterschiede zwischen gleichnamigen Feldern in den EXIF-Daten, zum Beispiel bei der Schärfe. Während der Untersuchungen dieses *Problems* wurden mal wieder umfangreiche Testserien notwendig. Der Dank dafür geht an Robert Schroeder, der alle meine Wünsche in Sachen Testbilder prompt befriedigt hat. Die Arbeit mit der Auswertung der unzähligen EXIF-Daten blieb aber wie üblich an mir hängen 😉 Nun gut, alle Fragen sind noch lange nicht beantwortet. Allerdings hat sich als erstes Ergebnis das Galeria-Layout mal wieder etwas verändert und diesmal hoffentlich wieder zu mehr Übersichtlichkeit hin. Falls jemand aber noch Fehler entdeckt oder Änderungswünsche hat, dann nur raus damit. So, nun aber zu dem oben angesprochenen *Problem* und einem ersten Erklärungsversuch. Das *Problem* stellt sich wie folgt dar: Es gibt Unterschiede zwischen gleichnamigen Feldern in den EXIF- bzw. Makernotes-Daten. Eine an der Kamera gewählte Schärfe-Einstellung von 0 führte zu Soft (-1), -1 und 0. Hmm, das hat man nun davon, wenn die Kamera bereits klüger ist, als man selbst 😉 Es gibt in den Standard-EXIF-Daten jeweils ein Feld für Schärfe, Sättigung und Kontrast. Für diese Felder schreibt der EXIF-Standard nur drei mö¶gliche Werte vor: Low, Normal und High für die Sättigung und Soft, Normal und Hard für Schärfe bzw. Kontrast. Man kö¶nnte diese Wert auch als Zahlen darstellen: Low/Soft = -1, Normal = 0, High/Hard = +1. Weiterhin gibt es in den Olympus-Makernotes seit der E-1 drei (fast) gleichnamige Felder, in denen jeweils der eingestellte Wert sowie das mö¶gliche, einstellbare Minimum bzw. Maximum gespeichert ist. Seit der E-500 (und auch noch bei der E-330) ist das noch einen Tick komplizierter geworden, denn jetzt gibt es bereits ein drittes Feld für jede der drei Einstellungen Schärfe, Kontrast und Sättigung. Es wird hier ebenfalls der Wert sowie der Minimal- bzw. Maximalwert gespeichert. Im Unterscheid zu den älteren Feldern (-5..+5) ist allerdings der einstellbare Bereich kleiner (-2..+2). In den zuletzt genannten Feldern wird der an der Kamera eingestellte Wert gespeichert. Beim Orchideen-Bild sieht das nun folgendermassen aus: EXIF-Daten Contrast = Soft (-1) Saturation = Normal (0) Sharpness = Soft (-1) Makernotes Saturation = 0 [-5..5] ContrastValue = -1 [-5..5] SharpnessValue = -1 [-5..5] PictureMode = Natural PMSaturation = 0 [-2..2] PMContrast = -1 [-2..2] PMSharpness = 0 [-2..2] Beim Kontrast ist also -1 eingestellt und das führt jeweils zu -1 in den anderen Feldern. Die eingestellte Sättigung von 0 führt auch jeweils zu 0. Soweit so gut. Die eingestellte Schärfe von 0 führt dagegen zu jeweils -1. Autsch, was ist denn hier passiert? Bei der E-500 wurde ein neues Feature eingeführt, welches man auch noch bei der E-330 in gleicher Form findet: Der Bildeffekt-Modus bzw. der PictureMode. Diesen, derzeit fünf an der Zahl, Modi hat man seitens Olympus gewisse Voreinstellungen verpasst, die der Benutzer nur noch in gewissen Grenzen (-2..+2) verändern kann. Das funktioniert nun wie folgt: Der Benutzer wählt einen der fünf Bildeffekt-Modi aus. Standard ist dabei immer *Vivid*. Anschliessend werden je nach persö¶nlichem Geschmack noch die Einstellungen für Schärfe, Kontrast und Sättigung verändert. Die Kamera verändert danach aber diese Einstellungen noch um die voreingestellten Korrekturwerte, benutzt die korrigierten Werte für die Bildbearbeitung und speichert zum Glück die diversen Werte auch in den EXIF-Daten ab. Die Korrekturen für die fünf Bildeffekt-Modi der E-500 und E-330 sehen so aus (die deutschen Namen habe ich gerade nicht zur Hand und bevor ich was falsches schreibe…): Vivid: Sättigung +1 Natural: Schärfe -1 Muted: Kontrast -1, Schärfe -2 Monotone: Sättigung +1 Sepia: Sättigung +1 Es fällt zunächst auf, dass dabei die Sättigung bevorzugt nach oben korrigiert wird. Ok, kräftigere Farben sind nie verkehrt. Ausserdem wird beim Modus *Natural* die Schärfe nach unten korrigiert. *Muted* ignorieren wir jetzt einfach mal, da das vermutlich sowieso niemand benutzt. Langer Rede, kurzer Sinn: Eine bestimmte Einstellung für Schärfe, Kontrast bzw. Sättigung an der Kamera wirkt sich je nach dem eingestellten Bildeffekt-Modus unterschiedlich aus. Das dürfte insbesondere beim Vergleich zwischen E-500 und E-330 auf der einen Seite und den älteren Modellen E-300 und E-1 auf der anderen Seite zum Tragen kommen. Den normalsterblichen Otto-Normalknipser tangiert dieses *Problem* natürlich nur sekundär, aber als Poweruser wird man vermutlich weniger begeistert von so einer *intelligenten* Kamera sein. Wenn man aber über diese Seiteneffekte Bescheid weiss, dann sollte das kein *Problem* mehr sein, denn dann kann man ggf. korrigierend eingreifen. Als Konsequenz aus diesem *Problem* werden aber in der Galeria nur noch die an der Kamera (E-500 und E-330) eingestellten Werte für Schärfe, Kontrast und Sättigung angezeigt. Die anderen Werte kann man sich aber neben der stetig wachsenden Zahl an EXIF-Daten wie bisher gewohnt über die zusätzliche EXIF-Seite ansehen. Aufwachen! Habe fertig 😉 Squirrel —————————————————————————————————————————————— Datum: 13.03.2006 Uhrzeit: 20:44:33 Daniel Cohn Hallo, meinen Dank an Dich für diese wirklich erschö¶pfende Ausführung. Ich werde drüber schlafen und das Ganze dann nochmal lesen 😉 Das ganze hö¶rt sich jedenfalls nach verdammt viel Arbeit an. Respekt! Gruß Daniel — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 14.03.2006 Uhrzeit: 14:29:07 Frank Ledwon Daniel Cohn wrote: > meinen Dank an Dich für diese wirklich erschö¶pfende Ausführung. > Ich werde drüber schlafen und das Ganze dann nochmal lesen 😉 Wenn du die Kamera nur für den eigentlich vorgesehenen Zweck einzusetzen gedenkst, dann kannst du das natürlich alles komplett vergessen. Es ist ja egal, welche Auswirkung eine bestimmte Einstellung auf das Endergebnis hat. Nur beim Erbsenzählen und Haarespalten sollte man sich dieser Tatsachen bewusst sein, sonst vergleicht man Äpfel und Birnen. > Das ganze hö¶rt sich jedenfalls nach verdammt viel Arbeit an. > Respekt! Alles halb so wild, denn es ist ja immer noch tiefster Winter und da ist genug Zeit für solche Experimente 😉 Squirrel —————————————————————————————————————————————— Datum: 14.03.2006 Uhrzeit: 17:41:28 Andy > Alles halb so wild, denn es ist ja immer noch tiefster Winter und > da ist genug Zeit für solche Experimente 😉 ö¶hm – halten Eichhö¶rnchen nicht eigentlich Winterschlaf……? Andy —————————————————————————————————————————————— Datum: 14.03.2006 Uhrzeit: 17:51:41 Jö¶rg Hallo Andy, > ö¶hm – halten Eichhö¶rnchen nicht eigentlich Winterschlaf……? laut Wikipedia nicht: Das europäische Eichhö¶rnchen hält nur eine —————————————————————————————————————————————— Datum: 14.03.2006 Uhrzeit: 18:01:32 Gerd.h Gross Jö¶rg schrieb: > Hallo Andy, > >> ö¶hm – halten Eichhö¶rnchen nicht eigentlich Winterschlaf……? > > laut Wikipedia nicht: Das europäische Eichhö¶rnchen hält nur eine —————————————————————————————————————————————— Datum: 15.03.2006 Uhrzeit: 10:21:29 Andy > laut Wikipedia nicht: Das europäische Eichhö¶rnchen hält nur eine ——————————————————————————————————————————————