Klitzekleines E-20P-Resumö©e

Datum: 07.01.2002 Uhrzeit: 23:28:42 Bernhard Schulze Nachdem ich im September die gesamte analoge Ausrüstung losgeworden bin, um mich voll und ganz in die digitale Welt der Fotografie zu stürzen, kann ich heute, nach ca. 2.000 Aufnahmen E-10 und bald 1.000 Aufnahmen E-20P ein gaaaanz kleines Resumö©e ziehen: 1.) Mit der E-20P habe ich m.E. einen absolut vollwertigen Ersatz zur analogen Kleinbildausrüstung in der Hand, was die Qualität des Gerätes und der Aufnahmen betrifft. Die E-20P ist eine ausgewachsene Kamera, die sich hervorragend hält und bedienen läßt. Manche Bedienelemente liegen zwar nicht ganz so logisch und es gibt einen Haufen Knö¶pfe, aber daran gewö¶hnt man sich doch ganz schnell. 2.) Daß die E-20P keine Wechseloptik hat stö¶rt mich mitunter schon, aber man kann im Großen und Ganzen ganz gut damit leben. Die Konverter ersetzen zwar keine Wechseloptik, aber sie erweitern das Spektrum der Aufnahmemö¶glichkeiten doch um einiges. Außerdem ist auch hier die Qualität enorm (ebenso der Preis 😉 ). 3.) Die E-20P ist zwar sehr lichthungrig, neigt aber seltsamerweise trotzdem zur Überbelichtung, speziell bei sehr heller Umgebung. Dagegen helfen Belichtungskorrektur und oft zusätzlich die mittenbetonte Integralmessung (sofern sich das Aufnahmeobjekt in diesem Meßbereich befindet). 4.) Die Farben sind angenehm harmonisch. Es kommt kein auffallender Farbstich zur Geltung. Allerdings finde ich, daß man mit einer fest eingestellten Farbtemperatur eine gleichmäßigere Aufnahmequalität erzielt als mit dem automatischen Weißabgleich. 5.) Was wirklich negativ auffällt ist die langsame Speichergeschwindigkeit. Wenn es sich nicht um wirklich hochwertige Aufnahmen handelt, zahlt es sich aus, eine hö¶here Kompressionsrate zu wählen, dann werden die Bilder schneller abgespeichert. 6.) Die Durchzeichnung der Aufnahmen ist m.E. sehr gut. In dieser Sache muß ich noch etwas mehr mit der Schärfung und dem Kontrast testen, inwieweit sich die Aufnahmen damit noch verbessern lassen. Alles in allem bereue ich es überhaupt nicht, auf die Digitalfotografie mit der E-10/E-20P umgestiegen zu sein. Macht irre Spaß, zu fotografieren und zu probieren, ohne dauernd im Hinterkopf die Kosten für Filme, Entwicklung und Abzüge zu haben. Außerdem sieht man die Ergebnisse viel schneller und hat daher auch ein hö¶heres Erfolgserlebnis, als wenn man nach einer Woche oder länger irgendwann mal Abzüge in den Händen hält und gar nicht mehr so recht weiß, was man da eigentlich gemacht hat. Würde mich freuen, wenn der eine oder andere meine Thesen bestätigt oder auch richtigstellt. Bin gespannt. — posted via https://oly-e.de e20.german 1186 —————————————————————————————————————————————— Datum: 07.01.2002 Uhrzeit: 24:38:56 Klaus Harms Hallo Bernhard, ich habe diesen Beitrag mit Genuß gelesen, auch wenn ich als E-10 Anfänger mit Sicherheit noch nicht über Deinen Erfahrungsschatz verfüge! Fast 25 Jahre Quelle, Rolleiflex und Nikon Erfahrungen – positive -, eigene Dunkelkammer für b/w und Color ( Negativ und Dia ) etc. bis hin zur ersten Oly 1400 XL kö¶nnen Deine mitgeteilten Erfahrungen im Digitalbereich fast bestätigen. Sicherlich ist es so, daß auch eine Oly E20 nicht an die Qualität der Mittelformatfotografie herankommt, aber ich denke, das ist auch nicht ihre Zielgruppe. Fakt ist, daß ich zur Zeit ein Vielfaches mehr an Fotos mit meiner E10 mache, als ich in den letzten 12 Monaten analog getätigt habe. Und ich habe in den Jahren ca. 25000 Negative und Dias produziert. Und ich gebe Dir insoweit recht, als daß ich sage, daß bei bewußter Handhabung der Kamera mit ihren Mö¶glichkeiten und Unmö¶glichkeiten die Klasse und Qualität der Kleinbildfotografie zu fast 80% erreicht ist. Vergessen wird wohl, daß die Fotografie NACH dem Druck auf den Auslö¶ser – zumindest für mich – erst beginnt. Und da habe ich mit den Mö¶glichkeiten der Bearbeitung mit dem PC und der entsprechenden Software viel viel mehr kreative Ansätze und Mö¶glichkeiten, als ich sie in der Dunkelkammer je hatte. Trotzdem werde ich meine F2 und meine Rollei TLR nicht in die Tonne hauen, da ich sie, wenn auch wie oben angemerkt nur noch selten benutze, aber halt in den Bereichen weiterhin verwenden werde, in denen mir die digitale Fotografie Grenzen erö¶ffnet. Diskussionen, was denn wirkliche” Fotografie ist digital analog farbig b/w hasse ich mittlerweile! Beide Medien haben ein Recht auf Dasein und es ist immer noch der Mensch mit dem Auge am Sucher und dem Finger am Auslö¶ser der die Qualität seiner Aufnahmen bestimmt! Gruss Klaus Bernhard Schulze schrieb: > Nachdem ich im September die gesamte analoge Ausrüstung > losgeworden bin um mich voll und ganz in die digitale Welt der > Fotografie zu stürzen kann ich heute nach ca. 2.000 Aufnahmen > E-10 und bald 1.000 Aufnahmen E-20P ein gaaaanz kleines > Resumö©e ziehen: > 1.) Mit der E-20P habe ich m.E. einen absolut vollwertigen Ersatz zur > analogen Kleinbildausrüstung in der Hand was die Qualität des > Gerätes und der Aufnahmen betrifft. Die E-20P ist eine > ausgewachsene Kamera die sich hervorragend hält und bedienen > läßt. Manche Bedienelemente liegen zwar nicht ganz so logisch und > es gibt einen Haufen Knö¶pfe aber daran gewö¶hnt man sich doch > ganz schnell. > 2.) Daß die E-20P keine Wechseloptik hat stö¶rt mich mitunter schon > aber man kann im Großen und Ganzen ganz gut damit leben. Die > Konverter ersetzen zwar keine Wechseloptik aber sie erweitern das > Spektrum der Aufnahmemö¶glichkeiten doch um einiges. Außerdem > ist auch hier die Qualität enorm (ebenso der Preis 😉 ). > 3.) Die E-20P ist zwar sehr lichthungrig neigt aber seltsamerweise > trotzdem zur Überbelichtung speziell bei sehr heller Umgebung. > Dagegen helfen Belichtungskorrektur und oft zusätzlich die > mittenbetonte Integralmessung (sofern sich das Aufnahmeobjekt in > diesem Meßbereich befindet). > 4.) Die Farben sind angenehm harmonisch. Es kommt kein > auffallender Farbstich zur Geltung. Allerdings finde ich daß man mit > einer fest eingestellten Farbtemperatur eine gleichmäßigere > Aufnahmequalität erzielt als mit dem automatischen Weißabgleich. > 5.) Was wirklich negativ auffällt ist die langsame > Speichergeschwindigkeit. Wenn es sich nicht um wirklich > hochwertige Aufnahmen handelt zahlt es sich aus eine hö¶here > Kompressionsrate zu wählen dann werden die Bilder schneller > abgespeichert. > 6.) Die Durchzeichnung der Aufnahmen ist m.E. sehr gut. In dieser > Sache muß ich noch etwas mehr mit der Schärfung und dem > Kontrast testen inwieweit sich die Aufnahmen damit noch > verbessern lassen. > Alles in allem bereue ich es überhaupt nicht auf die Digitalfotografie > mit der E-10/E-20P umgestiegen zu sein. Macht irre Spaß zu > fotografieren und zu probieren ohne dauernd im Hinterkopf die > Kosten für Filme Entwicklung und Abzüge zu haben. > Außerdem sieht man die Ergebnisse viel schneller und hat daher > auch ein hö¶heres Erfolgserlebnis als wenn man nach einer Woche > oder länger irgendwann mal Abzüge in den Händen hält und gar > nicht mehr so recht weiß was man da eigentlich gemacht hat. > Würde mich freuen wenn der eine oder andere meine Thesen > bestätigt oder auch richtigstellt. Bin gespannt. > posted via https://oly-e.de posted via https://oly-e.de” e20.german 1188 —————————————————————————————————————————————— Datum: 08.01.2002 Uhrzeit: 9:24:37 Bernhard Schulze > Sicherlich ist es so, daß auch eine Oly E20 nicht an die Qualität der > Mittelformatfotografie herankommt, aber ich denke, das ist auch nicht > ihre Zielgruppe. Das denke ich auch. Aber ich habe sie bewußt mit Kleinbild verglichen. Obwohl die E-10/E-20P vom Erscheinungsbild fast schon wie eine Mittelformatkamera daherkommt. > Und ich gebe Dir insoweit recht, als daß ich sage, daß bei bewußter > Handhabung der Kamera mit ihren Mö¶glichkeiten und Unmö¶glichkeiten die > Klasse und Qualität der Kleinbildfotografie zu fast 80% erreicht ist. Ich habe erst kürzlich von E-20-Bildern große Abzüge machen lassen: Nur mit dem Fadenzähler konnte man feststellen, daß der Abzug von einer Digitalkamera gemacht wurde. Mit dem bloßen Auge und beim regulären Betrachtungsabstand kann man überhaupt keinen Unterschied zu einem KB-Abzug feststellen. > Vergessen wird wohl, daß die Fotografie NACH dem Druck auf den Auslö¶ser > – zumindest für mich – erst beginnt. Und da habe ich mit den > Mö¶glichkeiten der Bearbeitung mit dem PC und der entsprechenden > Software viel viel mehr kreative Ansätze und Mö¶glichkeiten, als ich sie > in der Dunkelkammer je hatte. Absolut richtig. Farbanpassungen, Filtersimulationen, S/W-Umsetzung, Montagen, Retusche … einfach kein Vergleich. Und das alles ohne Chemie und am Schreibtisch 🙂 > Diskussionen, was denn wirkliche” Fotografie ist digital analog > farbig b/w hasse ich mittlerweile! Ich hoffe nicht daß ich den Anschein erweckt habe so eine Diskussion lostreten zu wollen. Das war nicht die Absicht. Ich wollte nur auf die Unterschiede zur KB-Fotografie eingehen und auf die Mö¶glichkeiten und Qualität der E-10/E-20P. > Beide Medien haben ein Recht auf Dasein und es ist immer noch der > Mensch mit dem Auge am Sucher und dem Finger am Auslö¶ser der die > Qualität seiner Aufnahmen bestimmt! Genau. Aber das Handwerkzeug ist halt doch auch ausschlaggebend für die Qualität und die weiteren Bearbeitungsmö¶glichkeiten. Und letztere sind mit der Digitalfotografie mittlerweile doch um einiges grö¶ßer als mit Analog-Material. posted via https://oly-e.de” e20.german 1194 —————————————————————————————————————————————— Datum: 08.01.2002 Uhrzeit: 11:45:49 Klaus Harms 100%ige Zustimmung!:-) Gruss Klaus Bernhard Schulze schrieb: > > Sicherlich ist es so, daß auch eine Oly E20 nicht an die Qualität der > > Mittelformatfotografie herankommt, aber ich denke, das ist auch nicht > > ihre Zielgruppe. > Das denke ich auch. Aber ich habe sie bewußt mit Kleinbild verglichen. > Obwohl die E-10/E-20P vom Erscheinungsbild fast schon wie eine > Mittelformatkamera daherkommt. > > Und ich gebe Dir insoweit recht, als daß ich sage, daß bei bewußter > > Handhabung der Kamera mit ihren Mö¶glichkeiten und Unmö¶glichkeiten die > > Klasse und Qualität der Kleinbildfotografie zu fast 80% erreicht ist. > Ich habe erst kürzlich von E-20-Bildern große Abzüge machen lassen: Nur > mit dem Fadenzähler konnte man feststellen, daß der Abzug von einer > Digitalkamera gemacht wurde. Mit dem bloßen Auge und beim regulären > Betrachtungsabstand kann man überhaupt keinen Unterschied zu einem > KB-Abzug feststellen. > > Vergessen wird wohl, daß die Fotografie NACH dem Druck auf den Auslö¶ser > > – zumindest für mich – erst beginnt. Und da habe ich mit den > > Mö¶glichkeiten der Bearbeitung mit dem PC und der entsprechenden > > Software viel viel mehr kreative Ansätze und Mö¶glichkeiten, als ich sie > > in der Dunkelkammer je hatte. > Absolut richtig. Farbanpassungen, Filtersimulationen, S/W-Umsetzung, > Montagen, Retusche … einfach kein Vergleich. Und das alles ohne > Chemie und am Schreibtisch 🙂 > > Diskussionen, was denn wirkliche” Fotografie ist digital analog > > farbig b/w hasse ich mittlerweile! > Ich hoffe nicht daß ich den Anschein erweckt habe so eine Diskussion > lostreten zu wollen. Das war nicht die Absicht. Ich wollte nur auf die > Unterschiede zur KB-Fotografie eingehen und auf die Mö¶glichkeiten und > Qualität der E-10/E-20P. > > Beide Medien haben ein Recht auf Dasein und es ist immer noch der > > Mensch mit dem Auge am Sucher und dem Finger am Auslö¶ser der die > > Qualität seiner Aufnahmen bestimmt! > Genau. Aber das Handwerkzeug ist halt doch auch ausschlaggebend für die > Qualität und die weiteren Bearbeitungsmö¶glichkeiten. Und letztere sind > mit der Digitalfotografie mittlerweile doch um einiges grö¶ßer als mit > Analog-Material. > posted via https://oly-e.de posted via https://oly-e.de” e20.german 1197 —————————————————————————————————————————————— Datum: 08.01.2002 Uhrzeit: 18:31:21 artur Klaus Harms schrieb: > Sicherlich ist es so, daß auch eine Oly E20 nicht an die Qualität der > Mittelformatfotografie herankommt, aber ich denke, das ist auch nicht > ihre Zielgruppe. nun ja, der Vergleich mit Mittelformat ist schon etwas hart. Mittelformat hat eine bis zu 10mal (bei einem guten Objektiv mit 80LP/mm) hö¶here Auflö¶sung als die E20. — posted via https://oly-e.de e20.german 1202 —————————————————————————————————————————————— Datum: 12.01.2002 Uhrzeit: 11:03:29 Jens Flachmann Hallo Bernhard, meine Erfahrungen sind insgesamt sehr ähnlich. Die Qualität der Bilder ebenso wie die Handhabung der E-20P sind überzeugend! Sicher wird man mit sehr guten analogen SLR’s noch ein Quentchen mehr rausholen kö¶nnen und ab DIN A3 enteilt die klassische Analoge noch der digitalen Alternative. Aber wie oft kommt das in der Praxis tatsächlich vor? Die Qualität gerade des WW-Konverters efüllt mich etwass mit Zwiespalt. Sicher nützlich und im grossen und ganzen auch gut handhabbar ist die Verzeichnung doch enorm. Mag aber auch sein, dass hier die Grenzen des auf diesem Weg technisch machbaren und ö¶konomisch sinnvollen erreicht sind. Die Digitalfotografie punktet in aller erster Linie wenn es um die Weiterverarbeitung geht. Der Produktivitätsgewinn ist gewaltig. Ich kann auf rund 12 Jahre Laborerfahrung zurückblicken und ich bin wirklich dankbar, dass die langen Nachmittage und zuweilen Nächte im Rot-Grünen-Dämmerlicht inmitten mehr oder weniger übelriechender Dämpfe vorbei sind. Mein Labor hat ausgedient… Jens — posted via https://oly-e.de e20.german 1267 ——————————————————————————————————————————————