Elektronischer Verlauffilter““

Datum: 14.08.2006 Uhrzeit: 17:26:39 Martin Barann Ich hatte da gestern bei unserer Tour mit der Brohltalbahn in die Voreifel eine Idee: Bei den Weitwinkel-Landschaftsaufnahmen war es trotz Belichtungreihe oft schwierig, eine Aufnahme zu machen,in der der Himmel blau, die Wolken weiss und die Erde richtig belichtet war. Mir ist schon klar, woran das liegt, und Funktionen in Bearbeitungssoftware bieten Abhilfe. Dann kam Jürgen (Knief) mit den zu Analogzeiten üblichen Grauverlaufsfiltern (z.B. der Himmelwird auf einen Lichtwert der Landschaft reduziert). Ein Gedankenblitz durchfuhr mich, die Grundidee: Eine auf Bildabschnitte selektive Belichtungskorrektur sollte doch auch schon in der (Digital)Kamera mö¶glich sein. Man belegt ein Einstellrad mit der Funktion Graufilter“ und kann dann mit dem Rad diesen stufenlos vertikal oder horizontal verschieben. Im optischen Sucher würde eine Linie oder Diode am Rand die Mitte des Überganges markieren im elektronischen Sucher kö¶nnte man den Effekt sogar sichtbar machen. Verrückt? Spotmessung und integral / mittenbetont arbeiten technisch wahrscheinlich genauso. Und im Gegensatz zu „pauschalen“ Motivprogrammen würde es sich hier um eine kreative manuelle Einstellmö¶glichkeit handeln … posted via https://oly-e.de“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 14.08.2006 Uhrzeit: 17:29:54 Martin Barann Ich hab das in e-allgemein gesetzt, um auf theoretische (Wunsch) Funktionen neuer E-Profimodelle anzuspielen. Hätte natürlich auch in Bildtechnik“ oder „smalltalk“ gepasst. Martin posted via https://oly-e.de“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 14.08.2006 Uhrzeit: 17:50:36 Peter Eckel Hallo Martin, eigentlich eine schö¶ne Idee, aber leider mit einem Haken. Wer bringt den Verschluß dazu, den unteren Teil einer Landschaftsaufnahme länger zu belichten als den Himmel? 🙂 Natürlich kann man theoretisch auf einen selektiv festgelegten Teil des Bildes eine Belichtungskorrektur anwenden, aber das ist dann wieder nichts anderes als das, was Du in der nachträglichen Bildbearbeitung auch machst – mit dem Nachteil, daß man es eben bei der Aufnahme macht und sich damit schon festlegt. Das ist eigentlich genau der gleiche Effekt wie bei den meines Erachtens sinnlosen Funktionen Schwarzweiß“ oder „Sepia“ oder der „Digitalzoom“ bei Kompaktkameras – man kann es auch daheim am Rechner machen und da geht es besser. Viele Grüße Peter.“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 14.08.2006 Uhrzeit: 18:08:29 Klaus Gebauer Hallo Martin, sowas läßt sich natürlich nur verwirklichen, wenn der Chip in der Digicam einen hö¶heren Dynamikumfang beherrschen würde als das JPEG-Bildformat zur Speicherung zuläßt. Vermutlich sind die Chips jedoch vom Dynamikumfang voll ausgereizt, denn nur die Oberklasse kann mehr als 8 Blendenstufen wandeln. Ohne liveview“ wär’s wohl auch schwierig den Verlaufsfilter im Sucher darzustellen da man ja nicht nur die Mittellinie sondern auch die Steilheit und die Endwerte des Verlaufs anpassen mö¶chte. Da wäre es vermutlich einfacher den Dynamikumfang vor der Speicherung zu komprimieren in der EBV wieder zu expandieren mit einem digitalen Verlauf zu verrechnen und wieder abzuspeichern. Eine mö¶gliche Lö¶sung wäre vielleicht ein steuerbares Graufilter vor dem Chip zu plazieren aber das würde wieder die Auflö¶sung verringern und wäre auch nicht umsonst zu haben. Aber lassen wir uns von der Technik überraschen die Entwicklung ist mit Sicherheit nicht abgeschlossen. Es grüßt Klaus“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 14.08.2006 Uhrzeit: 18:22:04 Peter Eckel Hallo Klaus, > Eine mö¶gliche Lö¶sung wäre vielleicht ein steuerbares Graufilter vor > dem Chip zu plazieren, aber das würde wieder die Auflö¶sung > verringern und wäre auch nicht umsonst zu haben. das wäre allerdings noch eine Lö¶sung. Wenn man so etwas in der notwendigen optischen Qualität hinbekäme, hätte es wirklich etwas – und auszuschließen ist das sicherlich nicht. Viele Grüße, Peter. —————————————————————————————————————————————— Datum: 14.08.2006 Uhrzeit: 19:19:32 martin barann Wer bringt den Verschluß dazu den unteren Teil einer Landschaftsaufnahme länger zu belichten als den Himmel? :-)“ Hallo gemeint war eigentlich eine definierte Partition des Chips vorübergehend z.B. weniger oder mehr empfindlich zu machen als der Rest es ist. Da dann bei normaler Belichtung (also ohne jeden optischen Filter oder Tricks mit der Zeit) überall die gleiche Menge Licht den Chip erreicht kann man die Balance in der Belichtung zwischen den Teilen steuern. (Also man belichtet auf die Landschaft der Himmel würde normalerweise zu hell – obere Hälfte „runtergedimmt“ – und schon hat sich´s. Somit wäre bei einer Erniedrigung der Empfindlichkeit sogar das Rauschen eher weniger – anders als bei manch einer Nachbearbeitung (wenn man z.B. den unterbelichteten Teil noch ausreizen will). Ging mir halt so durch den Kopf und bei dem was Oly in seiner (ihrer?) Geschichte so alles angestellt hat (Pen XA Multi-Spot Porro-Sucher FT Staubschutz …) würde ich mich wundern wenn dies keine Herrausforderung wäre. Gruss Martin posted via https://oly-e.de“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 14.08.2006 Uhrzeit: 20:32:53 Hermann Brunner martin barann schrieb: > Hallo, gemeint war eigentlich eine definierte Partition des Chips > vorübergehend z.B. weniger oder mehr empfindlich zu machen als > der Rest es ist. Damit hast Du dann eigentlich einen elektronischen stufenlosen ISO-Verlauf“ – witzige Idee… …. aber wahrscheinlich werden uns gleich die CCD-Experten erzählen warum das nicht geht 😉 LG Hermann“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 14.08.2006 Uhrzeit: 20:41:55 martin barann Damit hast Du dann eigentlich einen „elektronischen stufenlosen ISO-Verlauf“ – witzige Idee…“ Genauso meinte ich das – reicht bei den meisten Motiven für stufenlos +- 1 Blendenstufe (sprich +- 100 %). Ist garantiert mö¶glich über den Vorteil vor Nachbearbeitung mag man streiten. Aber man kann auch argumentieren dass bei Film dies bei der Aufnahme nur mö¶glich ist durch zusätzliches optisches Element (sprich Filter der verschiebbar sein sollte wie bei Cokin) oder danach im Labor durch „Abwedeln“. Bei Digital wäre es schon vorher durch „einfache“ Regelelektronik praktizierbar (die Belichtungsreihe bkt stellt hierzu keine Alternative dar denn hierbei – wie ich gestern erst mal wieder merkte – muss jedes Bild einen Kompromiss darstellen). Martin posted via https://oly-e.de“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 14.08.2006 Uhrzeit: 22:27:39 Karl Hauser Vielleicht liege ich da ja vö¶llig falsch, denn ich selbst habe es noch nicht probiert sondern mir bis jetzt nur vorgenommen: Wenn du eine Belichtungsreihe gemacht hast (allerdings laut Experten solltest du +- 2 Blendenstufen Unterschied haben), dann kö¶nntest du doch ein HDR-Bild rechnen, oder nicht? Ach ja, auf einem Stativ sollte die Kamera schon auch gestanden haben. Mir hat bis jetzt zwar noch kein Tageslicht-HDR wirklich gefallen, aber es wird gemacht. Für mich persö¶nlich wirken nur HDR-Nachtaufnahmen sehr gut. Grüße, Karl martin barann schrieb: > Damit hast Du dann eigentlich einen „elektronischen > stufenlosen > ISO-Verlauf“ – witzige Idee…“ > Genauso meinte ich das – reicht bei den meisten Motiven für > stufenlos +- 1 Blendenstufe (sprich +- 100 %). Ist garantiert > mö¶glich über den Vorteil vor Nachbearbeitung mag man streiten. > Aber man kann auch argumentieren dass bei Film dies bei der > Aufnahme nur mö¶glich ist durch zusätzliches optisches Element > (sprich Filter der verschiebbar sein sollte wie bei Cokin) > oder danach im Labor durch „Abwedeln“. Bei Digital wäre es schon > vorher durch „einfache“ Regelelektronik praktizierbar (die > Belichtungsreihe bkt stellt hierzu keine Alternative dar denn > hierbei – wie ich gestern erst mal wieder merkte – muss jedes > Bild einen Kompromiss darstellen). > Martin > posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 14.08.2006 Uhrzeit: 22:34:01 martin barann … doch ein HDR-Bild rechnen“. Ich bin halt noch eine Altlast aus Analogzeiten vielleicht kam ich gerade deshalb auf diese Ideee. Mit HDR kann ich gar nix anfangen – schätze dass es sich um eine Umrechnung handelt die aufgrund der Belichtungsreihe mö¶glich ist die Verschiebung der Balance erkennt und rechnerisch eine Art Optimum ermittelt – häh? Na ja schö¶n dass mir auf meine Technikphantasien geantwortet wird. Aber was hätte man gesagt wenn hier jemand vor 5 Jahren etwas von Ultraschall-gesteuerten Filtern vor dem Sensor gepostet hätte die Staub abschütteln 😉 ? Martin posted via https://oly-e.de“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 14.08.2006 Uhrzeit: 22:46:59 Karl Hauser Wenn du HDR (High dynamic range) in die Suche hier im Forum oder aber im Google eingibst wirst du sicher einiges dazu finden. Es handelt sich dabei um die Kombination z.B. aus drei Bildern, eines normal belichtet, eines 2 Blendenstufen darunter und eines 2 Blendenstufen darüber. Im Grunde genommen kö¶nnte man sagen, dass dann aus jedem Bild die Partien genommen werden, die optimal belichtet sind. Allerdings ganz automatisch funktioniert das nicht, mit der entsprechenden Software muss man sich glaube ich schon etwas auseinandersetzen. Am Ende entsteht ein Bild, das so nicht sichtbar gemacht werden kann und wieder auf ein sichtbares“ Bild zurückgerechnet wird (wenn ich das als Laie richtig verstanden habe). Hier im Forum hat Dieter Bethke tolle Abendaufnahmen von den Landungsbrücken in Hamburg gezeigt klick mal auf http://fotofreaks.de und dann auf das Bild mit der Überschrift HDR. HDR-Tageslichtaufnahmen haben auf mich meist etwas kontrastarm gewirkt aber das ist wahrscheinlich Übungssache da gute Bilder zu zaubern die Software macht ja nicht alles automatisch da ist wohl immer auch noch eigenen Know-how gefragt. Karl martin barann schrieb: > „… doch ein HDR-Bild rechnen“. > Ich bin halt noch eine Altlast aus Analogzeiten vielleicht kam > ich gerade deshalb auf diese Ideee. Mit HDR kann ich gar nix > anfangen – schätze dass es sich um eine Umrechnung handelt die > aufgrund der Belichtungsreihe mö¶glich ist die Verschiebung der > Balance erkennt und rechnerisch eine Art Optimum ermittelt – > häh? > Na ja schö¶n dass mir auf meine Technikphantasien geantwortet > wird. Aber was hätte man gesagt wenn hier jemand vor 5 Jahren > etwas von Ultraschall-gesteuerten Filtern vor dem Sensor > gepostet hätte die Staub abschütteln 😉 ? > Martin > posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 15.08.2006 Uhrzeit: 25:21:50 Dieter Bethke Hallo Karl Hauser, am Mon, 14 Aug 2006 22:27:39 +0200 schriebst Du: > Mir hat bis jetzt > zwar noch kein Tageslicht-HDR wirklich gefallen, aber es wird > gemacht. Für mich persö¶nlich wirken nur HDR-Nachtaufnahmen sehr > gut. Grüße, Du hast bestimmt auch schon gut gemachte Tageslicht-HDRs gesehen, aber es hat keiner drangeschrieben dass es ein HDR ist. 😉 Zur Zeit wird von sehr vielen HDR-begeisterten in der ersten Anwendung das Tone Mapping noch sehr plakativ angwendet und es entsteht so natürlich der Eindruck HDR/Tone Mappings müssten zwangsläufig so aussehen. Dem ist aber nicht so. Wenn man mit den Parametern im Tone Mapping sparsam und mit der Zielsetzung ein realitätsgetreues Bild zu erzeugen umgeht, dann geht das auch. Solche Werke laufen oft unter dem Stichwort True Tone“. Allzeit gutes Licht und volle Akkus Dieter Bethke http://fotofreaks.de | https://oly-e.de/handbuecher.php4″ —————————————————————————————————————————————— Datum: 15.08.2006 Uhrzeit: 25:32:43 Dieter Bethke Hallo Karl Hauser, am Mon, 14 Aug 2006 22:46:59 +0200 schriebst Du: > Allerdings ganz automatisch funktioniert das nicht, > mit der entsprechenden Software muss man sich glaube ich schon > etwas auseinandersetzen. Am Ende entsteht ein Bild, das so nicht > sichtbar gemacht werden kann und wieder auf ein sichtbares“ Bild > zurückgerechnet wird (wenn ich das als Laie richtig verstanden > habe). Genau so ist es. Ein HDR-Bild kann einen sehr hohen Dynamikumfang in 96 Bit pro Pixel beherbergen. Das läßt sich so auf üblichen Monitoren oder Druckern dann nicht mehr direkt ausgeben. Es muss eine Dynamikkompression (Tone Maping) in den üblichen Kontrastumfang hinein gemacht werden. Wie geschickt dieser Schritt ausgeführt wird entscheidet über den fotografischen Eindruck/künstlerischen Ausdruck. > Hier im Forum hat Dieter Bethke tolle Abendaufnahmen von den > Landungsbrücken in Hamburg gezeigt klick mal auf Danke sehr. 🙂 > http://fotofreaks.de und dann auf das Bild mit der Überschrift HDR. > HDR-Tageslichtaufnahmen haben auf mich meist etwas kontrastarm > gewirkt aber das ist wahrscheinlich Übungssache da gute Bilder zu > zaubern die Software macht ja nicht alles automatisch da ist wohl > immer auch noch eigenen Know-how gefragt. Exakt. Die Software nimmt einem viel Arbeit ab und unterstützt einen durch die Visualisierung beim Finden der Parameter die zu dem Bildeindruck führen den man erzielen will. Aber die Entscheidung trifft der Fotograf. Zum Thema HDR und Tageslicht mö¶chte ich mal gezielt auf diese Aufnahme http://fotofreaks.de/galerie/db/Shop/HDR/slides/db_20060611_02534_tm.html und die beiden Kugelpanos http://fotofreaks.de/galerie/db/Kugelpanos/show.php?pano=8 http://fotofreaks.de/galerie/db/Kugelpanos/show.php?pano=9 hinweisen. Allzeit gutes Licht und volle Akkus Dieter Bethke http://fotofreaks.de | https://oly-e.de/handbuecher.php4″ ——————————————————————————————————————————————