Photobereich von Olympus in den roten Zahlen

Datum: 08.11.2004 Uhrzeit: 24:39:43 Peter Pauthner Hallo zusammen, Olympus hat heute die Zahlen für das 3. Quartal 2004 bekannt gegeben. Dabei ist der Photobereich in die roten Zahlen gerutscht (Umsatzrendite -2,1%). Im entsprechenden Vorjahreszeitraum wurde noch eine Umsatzrendite von 9% verdient. Wesentliche Ursache sind erste Sättigungstendenzen im Digitalkameramarkt. So kam es z. B. auf dem japanischen Heimatmarkt zu einem spektakulären Umsatzrückgang von 43,6% bei Digitalkameras. Olympus erwartet nun für das gesamte Geschäftsjahr den Verkauf von 9,5 Mio. Digitalkameras, statt wie bisher prognostiziert von 11 Mio Stück. Man befindet sich in guter Gesellschaft. Fuji hat die Erwartungen von 8,5 auf 7 Mio Stück und Sanyo (die hauptsächlich für andere Unternehmen produzieren) von 18 auf 14 Mio Stück gesenkt. Mal sehen wer noch folgt. Gruß Peter — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 09.11.2004 Uhrzeit: 9:41:48 Peter Fronteddu Peter Pauthner wrote: > Olympus erwartet nun für das gesamte Geschäftsjahr den Verkauf > von 9,5 Mio. Digitalkameras, statt wie bisher prognostiziert von > 11 Mio Stück. Man befindet sich in guter Gesellschaft. > … > Mal sehen wer noch folgt. Alle 😉 Da oben steht doch schon das Problem. Wenn man 9.5 Mio Kameras verkauft, und dabei ins Minus rutscht, bei 11Mio Kameras aber Gewinne macht, ist das Problem einfach die sehr knappe Gewinnspanne. Der Markt reguliert sich von selber immer weiter runter, Kameras werden immer billiger, man muss exponentiell mehr verkaufen, um die Rendite halten zu kö¶nnen, und bei Marktsättigung platzt dann die Blase 😉 Gabs genauso bei den Handys. Da müssen jetzt irgendwelche Multimediafunktionen für die Kids her, um zum Neukauf zu bewegen. Jetzt gehts wieder rauf. Wenn dann alle ein Handy mit Kamera haben bzw. Kinder und Eltern wegen der SMS und Klingeltonkosten Pleite sind, fliegen wieder ein paar Hersteller aus dem Markt 🙂 Olympus reagiert genau in diese Richtung, schaut mal auf diversen Infoseiten was da an Systemen auf den Markt kommt. Es wird nichtmehr nur ne Kamera gekauft, sondern ein Bildsystem, samt Drucker, Multimediaspeicherdings usw. Ich frag mich allerdings immer, wie sich in Analogzeiten Hersteller gehalten haben. Bis der Markt Ende der 80er zusammenbrach, weil Fotografieren irgendwie out war, haben die Hersteller ja >50 Jahre was verdient. Müsste man ja auch denken, dass der Markt irgendwann gesättigt war. Wahrscheinlich hoffen alle auf China 🙂 Grüße Peter —————————————————————————————————————————————— Datum: 09.11.2004 Uhrzeit: 13:11:48 Alexander Krause Das lädt zu philosophieren ein und beweist mal wieder, dass Geiz ebend doch nicht geil ist! Alex — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 09.11.2004 Uhrzeit: 14:31:39 Andy Hi Peter, > Ich frag mich allerdings immer, wie sich in Analogzeiten Hersteller > gehalten haben. Bis der Markt Ende der 80er zusammenbrach, weil > Fotografieren irgendwie out war, haben die Hersteller ja >50 Jahre > was verdient. Müsste man ja auch denken, dass der Markt irgendwann > gesättigt war. Das Geschäfft lief auch nicht anders als heute: Am anfang waren die voll manuellen Kameras, dann wure Stück für Stück immer mehr Automatik eingebaut, und jedesmal wieder Kameras und teilweise auch Objektive an die alten Kunden verkauft. Oder es kamen neue Objektive, mit IS, lichtstärker – wasweißich. Was meinst Du woher die schier unübersehbare Palette an Objektiven für Canon oder Nikon kommt? Dazu kam lange Zeit die generell gute Wachstumssituation, immer neue Märkte wurden erschlossen – das wird zunehmend schwerer, entweder weil alle Märkte erschlossen sind, oder weil es neuen Märkten schlicht an Kaufkraft fehlt. Was wir bräuchten wären liquide Marsianer oder von mir aus auch Andorrianer oder Ferengi… (aber was wolle nwir mit in Gold gepresstem Latinum?) Andy ——————————————————————————————————————————————