Bildrauschen

Datum: 12.11.2001 Uhrzeit: 11:16:11 Thomas Wickert Hallo Gemeinde (ich hoffe, das es jetzt nicht 2x im Forum erschein, hatte beim 1.x Probleme, wenn ja Stefan bitte 1x lö¶schen Danke) ich hö¶re hier immer nur das schlechte Rauschverhalten der E20″ und kann eigentlich nichts damit anfangen. Vielleicht liegt es daran daß ich vorher keine E10 zum Vergleich hatte sonder „nur“ eine C2500. Bitte erklärt mir doch mal die genaue Definition „Bildrauschen“ ich kann damit noch nichts anfangen. Und Bitte Bitte keine Vergleiche mit der D1x oder D30 wo einfach gesagt wird die ist besser. Bei Linkangabe wenn mö¶glich auf deutsch da mein technisches Englich nicht so gut ist. Ich hoffe daß ich jetzt nicht wieder eine riesen Diskussion auslö¶se doch ich würde mich über eine Erklärung (die verständlich ist) sehr freuen da ich hier im Archiv nichts passendes gefunden habe. Ich kann nur sagen zu meiner E20P –> super im Vergleich zur C2500. Bei mir hat sich der Kauf auf jeden Fall gelohnt. Danke im Voraus Thomas (der weiterhin stolz auf seine E20 ist!!!) posted via https://oly-e.de“ e20.german 538 —————————————————————————————————————————————— Datum: 12.11.2001 Uhrzeit: 13:06:02 Klaus Schraeder Thomas Wickert schrieb: > ich hö¶re hier immer nur das schlechte Rauschverhalten der E20″ und > kann eigentlich nichts damit anfangen. > Vielleicht liegt es daran daß ich vorher keine E10 zum Vergleich hatte > sonder „nur“ eine C2500. > Bitte erklärt mir doch mal die genaue Definition „Bildrauschen“ ich > kann damit noch nichts anfangen. Das soll hiermit geschehen: Jedes elektronische Bauelement zeigt Rauschen. Dieses Rauschen ist u.a. temperaturabhängig und zwar nicht-linear. Also eine Verdoppelung der Temperatur erzeugt nicht eine Verdoppelung des Rauschens sondern ca. eine Verzehnfachung. In unserem Fall erzeugt die Fotodiode eine Rauschspannung die hoffentlich wesentlich kleiner ist als die Signalspannung. Aber auch diese Rauschspannung wird im nachgeschalteten Verstärker mit verstärkt und auch der addiert wieder einen (kleinen9 Rauschanteil hinzu…dann kommt der Analog/Digital Wandler der ebenfalls ein geringes Rauschen zeigt….etc. Erst nach dem A/D Wandler werden keine Rauschanteile mehr dem Nutzsignal zugefügt. Wie wirkt sich das nun aus? Eine vollkommen homogene Fläche die auf dem CCD abgebildet wird sollte in allen Pixeln gleicher Farbempfindlichkeit die absolut gleiche Spannung erzeugen. Dann gäbe es kein Rauschen. Aus den o.g. Gründen und weil das Rauschen auch eine statistisch verteilte Grö¶sse ist wird das aber nicht passieren. Die Schwankungen von Pixel zu Pixel sind messbar und als Rauschmaß gilt die Standardabweichung vom Mittelwert. Nehmen wir zur Demonstration eine blaue Fläche und schauen uns einen Moment nur die blauen Pixel an. Nehmen wir nun an wir hätten 5 Pixel die alle gleichmässig „blau“ sein sollten. Ihre Werte kö¶nnten wir zum Beispiel in Photoshop einzeln bestimmen zu (Beispiel!) Pixel 1:70 Pixel 2: 71 Pixel 3: 69 Pixel 4: 72 Pixel 5: 70 Der Mittelwert wäre dann 70 4 und die Abweichungen davon sind das Rauschen. Als Rauschmaß hat man die sogenannte Standardabweichung festgelegt (das ist die Wurzel der Summe der quadrierten Abweichungen vom arithmetischen Mittelwert) und beträgt in unserem Fall 1 02. Diese Angabe ist deshalb wichtig weil auch die Werte 35 36 70 104 106 zum Beispiel den Mittelwert 70 2 ergeben aber die Standardabweichung ist 31 1. Im ersten Fall beträgt das prozentuale Rauschen dann 1 o2/70 4 = 0 014 oder 1 4 % im zweiten Fall 44 % Daraus kö¶nnen nun mehrere Schlüsse gezogen werden und alleine das ist für unseren täglichen Umgang mit e-10/20 und auch e-100 wichtig: 1.Je dunkler eine Fläche je kleiner ist Ihre Messzahl von 1 bis 256 in allen 3 Kanälen R G B und je kleiner diese Zahl ist umso grö¶sser wird das prozentuale Rauschen wenn die Abweichungen vom Mittelwert auch nur wenige Werte betragen. Stö¶rendes Rauschen findet man also in dunklen Bereichen und hier überwiegend im Blaukanal. 2. Dunkle Flächen treten vor allem im Dunklen auf und gerne stellt man dann eine hö¶here Empfindlichkeit (ISO 160 320) ein. Damit wird nur die Verstärkerkennlinie steiler gemacht und man verstärkt das sowieso vorhandene Rauschen noch stärker. Besser ist es immer mehr Licht auf den CCD zu schaffen: entweder Blende auf oder längere Belichtungszeiten. Wenn beides nicht mehr mö¶glich ist dann sollte man als letztes Mittel zur ISO-Erhö¶hung greifen wissend dass dann das Rauschen in den Schatten stärker zunimmt. Zu guter Letzt: wie sieht denn eine mit Rauschen behaftete Fläche aus: Sie wird pixelig d.h. statt einer homogenen Fläche wird sie im Extremfall gesprenkelt und mit leicht andersfarbigen Pixeln durchsetzt. Ist nun die Kamera gar im Aufnahmemodus „Schärfe“ auf „sharp“ statt „soft“ eingestellt wird dieser Effekt nochmals erheblich verstärkt. Wenn also schon in der Dunkelheit fotografieren dann unbedingt jegliche Nachschärfung durch die Kamera ausschalten. Auch in Stellung „normal“ wird nachgeschärft! Tut mir leid dass das jetzt etwas länger geworden ist aber in Anbetracht der immer wieder aufflammenden Diskussionen über das Rauschen der Exx vs Dxx sollte man zumindest wissen über was man lamentiert. Gruss Klaus Schraeder posted via https://oly-e.de“ e20.german 541 —————————————————————————————————————————————— Datum: 12.11.2001 Uhrzeit: 13:29:25 Heinz Schumacher Klaus Schraeder schrieb: Ja und da ist dann noch der JPG-Komprimierungsalgorithmus! Hier wird das tatsächlich im Bild vorhandene Rauschen noch einmal verstärkt! Besser ist es deswegen mit TIFF oder RAW zu arbeiten, wenn man bessere Ergebnisse erziellen mö¶chte. Gruss Heinz — posted via https://oly-e.de e20.german 542 —————————————————————————————————————————————— Datum: 12.11.2001 Uhrzeit: 16:06:06 Klaus Bieber Hallo Klaus, Dein Beitrag zum Thema Bildrauschen ist bärenstark. Vielen Dank! Herzlichst Klaus bieber — posted via https://oly-e.de e20.german 546 ——————————————————————————————————————————————