Datum: 26.04.2002 Uhrzeit: 24:05:59 Hans-Peter Seit einigen Tagen gibt es die neueste 1.19 Version von Paul Dempseys ORF-Suite zum Download unter http://www.dcnicholls.com/plugins/ Jetzt werden auch die RAW-Files der E-20 unterstützt. Weiterhin ist die automatische Batch-Konvertierung eines ganzen Verzeichnisses mö¶glich. Die Dateien werden auf Wunsch sogar als 16-Bit Tiff’s abgespeichert, so daß man diese ohne Qualitätsverlust in Photoshop weiterbearbeiten kann. Das Programm ist wirklich sehr gut und um Klassen besser als das von Olympus mitgeliefete lächerliche RAW-Plugin. Ich konnte schon nach den ersten Versuchen sehr gute Ergebnisse erzielen: Dank der ORF-Suite und meines neuen 1GB Micro-Drives macht das Arbeiten mit den E-20 RAW-Files jetzt richtig Spaß 😉 Das Programm hat zwar einige Einstelloptionen, aber für jemanden, der gewohnt ist mit Photoshop umzugehen, sollte die Bedienung kein Problem darstellen. Dadurch, daß die RAW-Files in 10-Bit Farbtiefe vorliegen, hat man gegenüber den 8-Bit Jpegs doch um einiges mehr Reserven, gerade bei stärkeren Tonwert- oder Farbkorrekturen. Das Beste ist, die ORF-Suite ist Freeware. Hans-Peter — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 27.04.2002 Uhrzeit: 10:30:54 Frank Szopny Ich habe diverse Experimente mit JPG (geringe Kompression)-TIFF- und RAW-Bildern gemacht (E-10), mit diversen Programmen (u.a. auch die ORF-Suite). Weder am Bildschirm noch beim ausbelichten (A4) konnte ich einen Unterschied feststellen, der auf eine bessere/schlechtere Qualität hinweist. Kann man die Vorteile erst beim ausbelichten >A4 feststellen, oder habe ich einen ‚Knick in der Optik‘??? Ciao Frank Hans-Peter schrieb: > Seit einigen Tagen gibt es die neueste 1.19 Version von Paul > Dempseys ORF-Suite zum Download unter > http://www.dcnicholls.com/plugins/ > Jetzt werden auch die RAW-Files der E-20 unterstützt. Weiterhin > ist die automatische Batch-Konvertierung eines ganzen > Verzeichnisses mö¶glich. Die Dateien werden auf Wunsch sogar als > 16-Bit Tiff’s abgespeichert, so daß man diese ohne > Qualitätsverlust in Photoshop weiterbearbeiten kann. > Das Programm ist wirklich sehr gut und um Klassen besser als das > von Olympus mitgeliefete lächerliche RAW-Plugin. Ich konnte schon > nach den ersten Versuchen sehr gute Ergebnisse erzielen: Dank der > ORF-Suite und meines neuen 1GB Micro-Drives macht das Arbeiten > mit den E-20 RAW-Files jetzt richtig Spaß 😉 > Das Programm hat zwar einige Einstelloptionen, aber für jemanden, > der gewohnt ist mit Photoshop umzugehen, sollte die Bedienung > kein Problem darstellen. Dadurch, daß die RAW-Files in 10-Bit > Farbtiefe vorliegen, hat man gegenüber den 8-Bit Jpegs doch um > einiges mehr Reserven, gerade bei stärkeren Tonwert- oder > Farbkorrekturen. Das Beste ist, die ORF-Suite ist Freeware. > > Hans-Peter > > — > posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 27.04.2002 Uhrzeit: 14:41:36 Hans-Peter Hallo Frank, die Vorteile der RAW-Files sind: – die hö¶here Farbtiefe mit 10 Bit/Farbkanal. Die JPEG’s und TIFF’s der E-10/E-20 und anderer Digitalkameras werden nur mit 8 Bit/Farbkanal abgespeichert. Das heißt: ein JPEG kann nur 256 Helligkeitsabstufungen pro Farbkanal auflö¶sen, ein RAW-File der E-10/E-20 lö¶st aber 1024 Helligkeitsstufen/Farbkanal auf. Den Unterschied sieht man dann, wenn man die Bilder stärker nachbearbeiten muß: Bei der 8-Bit Datei kommt es bei stärkeren Tonwert, Farb- oder Gammakorrekturen schnell zu Lücken im Histogramm, die im fertigen Bild als stufige Helligkeits-oder Farbübergänge sichtbar werden, dort wo eigentlich ein weicher, durchgehender Verlauf vorhanden sein sollte. Da das RAW-File 4-mal so viele Informationen speichert, sind auch deutlich grö¶ßere Bearbeitungs-Reserven vorhanden: Ein RAW-File, das unterbelichtet wurde, kann man bis zu einer gewissen Grenze noch sehr gut per EBV verlustfrei wieder hinbiegen“ während dies bei einem ansonstem gleich belichtetem JPEG schon mit sichtbaren Qualitätsverlusten verbunden ist. – der Weißabgleich wird bei einem Jpeg schon durch die Signalverarbeitung in der Kamera vorgenommen und ist endgültig festgelegt. Eine JPEG-Datei die nicht den richtigen Weißabgleich hat läßt sich nur noch unter Qualitätseinbußen wieder „hinbiegen“. Das RAW-File hingegen liefert die unbearbeiteten Originaldaten des CCD’s hier wird der endgültige Weißagleich später per Software vorgenommen. Das heißt man legt sich nicht fest und kann sich jederzeit später und ohne Qualitätseinbußen entscheiden welcher Weißabgleich der beste ist. – Das RAW-File ist unkomprimiert trotz hö¶herer 10 Bit Farbiefe ist es kleiner und bietet deutlich mehr Bearbeitungsreserven als ein TIFF-File (E-20 RAW: ca. 9 7 MB E-20 TIFF: ca. 14 5 MB). Das RAW-File ist wenn es auf ein optömales Verhältniss aus Speicherplatz und Qualität ankommt einem TIFF haushoch überlegen – Das RAW-File ist unkomprimiert. Bei den meisten Motiven sieht man tatsächlich keinen Unterschied zu einem JPEG. ABER: Je mehr feine Details und Strukturen ein Motiv aber hat destso eher kann es durch die JPEG-Kompression zu einem Detailverlust kommen. Dies habe ich z.B. bei Landschaftsaufnahmen festgestellt die sehr viele winzige Details wie Rasen Gräser Pflanzenstrukturen etc. enthalten. Auch wird durch die JPEG-Kompression das Bildrauschen verstärkt. FAZIT: Für normale Aufnahmen ist das JPEG-Format sicher mehr als ausreichend. Wenn ich aber mit dem Stativ losziehe und Nacht- oder Landschaftsaufnahmen mache die ich später in bestmö¶glicher Qualität auf A3 ausgeben mö¶chte hat das RAW-File Vorteile sowohl in der Qualität als auch in der Reserve bei der späteren Bildbearbeitung. Viele Natur- und Tierfotografen arbeiten wegen der oben genannten Gründe mit ihrer Nikon D1 generell mit RAW-Files. Da auf ein 1GB Microdrive immerhin 100 RAW-Files (E-20) passen läßt sich auch durchaus praktikabel arbeiten. Gruß Hans-Peter posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 27.04.2002 Uhrzeit: 18:12:52 Frank Szopny Danke für die ausführliche Antwort, speziell bei Landschaftsaufnahmen werde ich das mal ausprobieren! Ciao Frank Hans-Peter schrieb: > Hallo Frank, > > die Vorteile der RAW-Files sind: > > – die hö¶here Farbtiefe mit 10 Bit/Farbkanal. Die JPEG’s und > TIFF’s der E-10/E-20 und anderer Digitalkameras werden nur mit 8 > Bit/Farbkanal abgespeichert. > Das heißt: ein JPEG kann nur 256 Helligkeitsabstufungen pro > Farbkanal auflö¶sen, ein RAW-File der E-10/E-20 lö¶st aber 1024 > Helligkeitsstufen/Farbkanal auf. > Den Unterschied sieht man dann, wenn man die Bilder stärker > nachbearbeiten muß: Bei der 8-Bit Datei kommt es bei stärkeren > Tonwert, Farb- oder Gammakorrekturen schnell zu Lücken im > Histogramm, die im fertigen Bild als stufige Helligkeits-oder > Farbübergänge sichtbar werden, dort wo eigentlich ein weicher, > durchgehender Verlauf vorhanden sein sollte. Da das RAW-File > 4-mal so viele Informationen speichert, sind auch deutlich > grö¶ßere Bearbeitungs-Reserven vorhanden: Ein RAW-File, das > unterbelichtet wurde, kann man bis zu einer gewissen Grenze noch > sehr gut per EBV verlustfrei wieder hinbiegen“ während dies bei > einem ansonstem gleich belichtetem JPEG schon mit sichtbaren > Qualitätsverlusten verbunden ist. > – der Weißabgleich wird bei einem Jpeg schon durch die > Signalverarbeitung in der Kamera vorgenommen und ist endgültig > festgelegt. Eine JPEG-Datei die nicht den richtigen Weißabgleich > hat läßt sich nur noch unter Qualitätseinbußen wieder > „hinbiegen“. Das RAW-File hingegen liefert die unbearbeiteten > Originaldaten des CCD’s hier wird der endgültige Weißagleich > später per Software vorgenommen. Das heißt man legt sich nicht > fest und kann sich jederzeit später und ohne Qualitätseinbußen > entscheiden welcher Weißabgleich der beste ist. > – Das RAW-File ist unkomprimiert trotz hö¶herer 10 Bit Farbiefe > ist es kleiner und bietet deutlich mehr Bearbeitungsreserven als > ein TIFF-File (E-20 RAW: ca. 9 7 MB E-20 TIFF: ca. 14 5 MB). Das > RAW-File ist wenn es auf ein optömales Verhältniss aus > Speicherplatz und Qualität ankommt einem TIFF haushoch überlegen > – Das RAW-File ist unkomprimiert. Bei den meisten Motiven sieht > man tatsächlich keinen Unterschied zu einem JPEG. > ABER: Je mehr feine Details und Strukturen ein Motiv aber hat > destso eher kann es durch die JPEG-Kompression zu einem > Detailverlust kommen. Dies habe ich z.B. bei Landschaftsaufnahmen > festgestellt die sehr viele winzige Details wie Rasen Gräser > Pflanzenstrukturen etc. enthalten. Auch wird durch die > JPEG-Kompression das Bildrauschen verstärkt. > FAZIT: Für normale Aufnahmen ist das JPEG-Format sicher mehr als > ausreichend. > Wenn ich aber mit dem Stativ losziehe und Nacht- oder > Landschaftsaufnahmen mache die ich später in bestmö¶glicher > Qualität auf A3 ausgeben mö¶chte hat das RAW-File Vorteile > sowohl in der Qualität als auch in der Reserve bei der späteren > Bildbearbeitung. Viele Natur- und Tierfotografen arbeiten wegen > der oben genannten Gründe mit ihrer Nikon D1 generell mit > RAW-Files. Da auf ein 1GB Microdrive immerhin 100 RAW-Files > (E-20) passen läßt sich auch durchaus praktikabel arbeiten. > Gruß Hans-Peter > posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 27.04.2002 Uhrzeit: 19:36:12 Torsten Hi, eine schö¶ne Argumentation für das RAW-Format. Eine Frage hätte ich dann doch noch: Wenn es wirklich die Rohdatei vom CCD ist… wie sieht das dann mit den Pixelfehlern aus. Denn das Pixelmapping hat dort sicherlich keinen Einfluss. Somit müsste man die stö¶renden Pixel in der EBV nachbearbeiten, oder? Cu und Gruß Torsten — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 27.04.2002 Uhrzeit: 20:21:33 Hans-Peter Hallo Torsten, letztendlich müßte man das wohl einfach mal ausprobieren. Es kö¶nnte aber trotzdem gut sein, daß das Pixelmapping auch bei den RAW-Files durchgeführt wird: Bei meiner E-20 habe ich, auch bei Belichtungszeiten von 2 sec und ausgeschalteter Rauschunterdrückung, keine Pixelfehler bei RAW-Dateien feststellen kö¶nnen. Auch die zuschaltbare Rauschunterdrückung für Langzeitbelichtungen funktioniert bei RAW-Dateien absolut einwandfrei. Gruß, Hans-Peter — posted via https://oly-e.de ——————————————————————————————————————————————