Denglisch?

Datum: 06.06.2005 Uhrzeit: 18:06:05 Heidrun Damerius Hallo Smalltalker, was ich schon immer wissen wollte, ist, wie es zur Namensgebung ‚Galeria‘ kam, die eine Kunstsammlung interessanter Olyexemplare beherbergt. (Die Aufspreizung der Kommentare zu Bildern in der BK und identischem Foto in der Galeria finde ich etwas unglücklich). Ist die sprachliche Polyvalenz latein-germanischer Anglizismen bei der Wahl der Menüpunkte Absicht, um einer internationalen Plattform gerecht zu werden? Mir sind genaue Studienergebnisse über die Vermanschung von Sprachen nicht bekannt, doch jedes 3. Wort dürfte wohl inzwischen ‚verenglischt‘ sein. Was meint Ihr dazu? Heidi P.S.Linguistik ist nicht mein Fachgebiet — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 07.06.2005 Uhrzeit: 15:20:36 Helge Süß Hallo, Heidrun Damerius schrieb: > was ich schon immer wissen wollte, ist, wie es zur Namensgebung > ‚Galeria‘ kam … Ich glaube, das muss Stefan erklären. Ich kann mich sogar an einen Beitrag zu diesem Thema erinnern. > Die Aufspreizung der Kommentare zu Bildern in der BK und > identischem Foto in der Galeria finde ich etwas unglücklich Die Galeria ist für mich der Ort, wo ich sicherstellen kann, dass Bild und Text gleich lange überleben. Auf dem mir zur Verfügung stehenden Speicherplatz im Netz kann ich das nicht. Was mich auch stö¶rt ist, dass die Kommentare in der Galeria gegenüber der BK ein Eigenleben führen. Sie würden oft ganz gut zusammenpassen und eine gemeinsame Diskussion ergeben. Dass das so ist wie es ist, ist aber historisch gewachsen. Da kö¶nnte man vielleicht was optimieren. > Ist die sprachliche Polyvalenz latein-germanischer Anglizismen > bei der Wahl der Menüpunkte Absicht, um einer internationalen > Plattform gerecht zu werden? Hmmmm. Ich persö¶nlich bemühe mich sehr, in einer Sprache zu schreiben. Das ist mittlerweilen garnicht mehr so leicht. Viel zu leicht verleiten gebräuchliche Anglizismen oder (mittlerweilen) Modewö¶rter zur Verwendung eines Begriffes, für den es ein klares Äquivalent in der deutschen Sprache gibt. Besonders wenn’s um Fachbegriffe geht wird es oft eng. Es stö¶rt mich nicht so sehr, wenn ich den Text noch lesen kann aber ich finde es stilmässig eleganter, eine Sprache chirurgisch präzise zu verwenden. Wenn cih Deutsch schreibe, dann ganz, wenn cih Englisch verwende, dann auch ohne Kompromisse 😉 > Mir sind genaue Studienergebnisse über die Vermanschung von > Sprachen nicht bekannt, doch jedes 3. Wort dürfte wohl > inzwischen ‚verenglischt‘ sein. Das kann ganz gut hin kommen. Je nach Technik-Lastigkeit des Textes oder Autors kann der Anteil an verenglischten“ Begriffen hoch sein. > Was meint Ihr dazu? Die Sprache ist das schö¶nste Spielzeug das ich von meinen Eltern bekommen habe 😉 Klar dass sich Sprachen auch weiter entwickeln ansonsten würden wir noch immer sonderbare Laute von uns geben und uns auf die Brust klopfen (auch im nüchternen Zustand 🙂 Es liegt an uns wohin sich die Sprache entwickelt. Sprache ist auch immer ein Ausdruck einer Kultur. Die Gratwanderung zwischen anglisiertem Einheitsbrei und ewig-gestrigem Bewahren ist nicht leicht. Das erneute Aufleben fast ausgestorbener Sprachen (Gälisch Baskisch Rätoromanisch …) erfolgt parallel zur Globalisierung. Wo die sichtbaren Grenzen fallen brauchen Menschen andere Mittel um ihre Identität zu definieren. Die Sprache ist hier eine der harmlosesten „Ersatzdrogen“. Wer die Magie der Worte erlebt hat und mit der Sprache spielen gelernt hat wird sie auch pflegen. Wer nicht hat sie nicht anders verdient. Schreibt und sprecht wie ihr wollt — solange wir uns verstehen ist’s in Ordnung. Tut’s aber tut’s bewusst. Amen. Helge ;-)=) posted via https://oly-e.de“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 07.06.2005 Uhrzeit: 15:36:38 Andy > Wenn cih Deutsch schreibe, dann ganz, wenn cih… ich seh schon – wo uD konsequent bist, bist uD konsequent! ;-)) Ansonsten: Ich erwische mich auch zu oft dabei Angli… Begriffe aus anderen Sprachen zu benutzen. Kids ist so ein Wort. Andere Wö¶rter haben sich aber schon lange in unsere Sprache eingebettet (Wagon, Computer) und teilweise gibt es nicht einmal mehr eine brauchbare deutsche Alternative (Gesichtserker ist ja nun wirklich nicht brauchbar – oder?) Wer weiß schon wo unsere Sprache hingeht? Interessant ist auch, daß manche sich gegen die Einflüsse aus dem Englischen mit Händen und Füßen wehren (im Franzö¶sischen kommt man ganz ohne das Wort Computer aus – kö¶nnten wir, theoretisch, auch) Noch interessanter sind aber die lokalen Eigenheiten in ein und der gleichen Sprache (Broiler, Metzger, Stulle, Hitsche, Obers, Klitscher…Schälchen Heeßes – gelle Doro?) – wenn man sich mal daran hällt, weiß man, daß wir im deutschprachichen Raum (damit Du Dich nicht ausgeschlossen fühlst) gar keine englischen Begriffe brauchen um uns nicht zu verstehen ;-)) Andy —————————————————————————————————————————————— Datum: 07.06.2005 Uhrzeit: 17:35:56 Dorothö©e Rapp Andy schrieb: > Interessant ist auch, daß manche sich gegen die Einflüsse aus dem > Englischen mit Händen und Füßen wehren (im Franzö¶sischen kommt man > ganz ohne das Wort Computer aus – kö¶nnten wir, theoretisch, auch) da machen die Franzosen aber auch eine echte Leidenschaft draus! > Noch interessanter sind aber die lokalen Eigenheiten in ein und > der gleichen Sprache (Broiler, Metzger, Stulle, Hitsche, Obers, > Klitscher…Schälchen Heeßes – gelle Doro?) ehmpf, was war das noch, Kaffe??? Nun muss ich natürlich noch in die Diskussionsuppe hineinkippen, das beileibe nicht alles Deutsch ist, was von vielen für Deutsch gehalten wird. Vieles kommt ja bekanntermassen aus dem lateinischen oder griechischen, und viele Wortstämme aus einer germanischen Linie, die sich dann in skandinavischen und eben auch englischen Worten durchaus wiederfinden lässt. Ein spannendes Kapitel. Zum Thema hier nur – ich find auch den Begriff e.smalltalk schade. Software oder all-in-one finde ich sind Begriffe die sich nur recht hampelig eingedeutscht verständlich machen, Usertreffen ist auch einfach so geläufig…aber für unsere Quasselecke? Aber nun gut, Stefan hat getalked 🙂 Gruss 😀 —————————————————————————————————————————————— Datum: 07.06.2005 Uhrzeit: 17:54:08 Dieter Berens Dorothö©e Rapp wrote: > Software oder all-in-one finde ich sind Begriffe die sich nur recht > hampelig eingedeutscht verständlich machen, Usertreffen ist auch > einfach so geläufig…aber für unsere Quasselecke? > Aber nun gut, Stefan hat getalked 🙂 > > Gruss > 😀 > Aber vielleicht geht Stefan ja noch einmal um den Pudding 😉 Dibe —————————————————————————————————————————————— Datum: 07.06.2005 Uhrzeit: 18:01:04 Thomas Hieronymi Dieter Berens“ schrieb > Aber vielleicht geht Stefan ja noch einmal um den Pudding 😉 …. geht nicht aufgegessen 🙂 Thomas Hieronymi www.FotoHiero.de“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 07.06.2005 Uhrzeit: 18:54:10 Hermann_Brunner Andy schrieb: > Interessant ist auch, daß manche sich gegen die Einflüsse > aus dem Englischen mit Händen und Füßen wehren (…) …. sich aber für äußerst gebildet halten, wenn die eigene Sprache mit einem mö¶glichst hohen Anteil an griechischen und lateinischen Wortstämmen gespickt wird… auch Franzö¶sisch geht noch als deutlich gesellschaftsfähiger durch, als Englisch. Damit ich hier nicht falsch verstanden werde: Mir geht upgedated“ „downgeloadet“ und gebackuped“ auch fürchterlich gegen die Strich – ich mö¶chte mit meiner Anmerkung lediglich festhalten dass wir da in Abhängigkeit von der Ursprungssprache gelegentlich mit zweierlei Maß messen. Ciao 😉 Hermann“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 08.06.2005 Uhrzeit: 8:14:18 Christian Wisspeintner Hallo zusammen, Andy schrieb: > Andere Wö¶rter haben sich aber schon lange in unsere Sprache > eingebettet (Wagon, Computer) und teilweise gibt es nicht einmal > mehr eine brauchbare deutsche Alternative (Gesichtserker ist ja nun > wirklich nicht brauchbar – oder?) > Wer weiß schon wo unsere Sprache hingeht? Ist leider so. Wenn diese Anglizismen“ ein gewisses Maß an Verbreitung gefunden haben sind sie halt im deutschen Sprachgebrauch nicht mehr wegzudenken und sind somit Bestandteil der deutschen Sprache auch wenn die Wurzeln ganz woanders sind. Das war aber schon immer so. Im 21. Jahrhundert geht halt alles ein bisschen schneller. Ein Hauptgrund dafür dürfte die beschleunigte Globalisierung sein. Zudem verdoppelt sich das „Wissen“ der Menschheit ja in recht kleinen Zeiträumen (10 Jahre?) was auch mit der globalen Kommunikation zu tun hat. Da macht es wenig Sinn wenn sich jede Nation für die dazu nö¶tigen Begrifflichkeiten eigene Wö¶rter ausdenkt was ja die globale Kommunikation auch wieder erschwert. Die Tatsache dass wir mit vielen Begriffen aus dem Englischen hantieren und nicht die Amerikaner mit Begriffen aus dem Deutschen hängt IMHO (…auch nicht deutsch 😉 ) damit zusammen dass Deutschland in vielen Forschungsbereichen längst nicht mehr das „Monopol“ besitzt. Das war mal anders … zB in der Mathematik wo Deutschland (zusammen mit Frankreich und Russland) mit vielen herausragenden Kö¶pfen glänzen konnte die Ihre Theorien eben deutsch formulierten was zugegebenermaßen in der Mathematik unproblematisch ist da eine Formel auch von einem ausländischen Mathematiker verstanden wird. Wenn man jedoch auf Sprache angewiesen ist (und das weltweit) wird man nicht umhin kommen zumindest bestimmte Fachbegriffe zu vereinheitlichen. Glücklich bin ich damit nicht aber so schlimm ist’s auch nicht. Es wird bestimmt bald eine „Grammatik-Reform“ geben die uns sagt wie man zB auch englische Verben im Deutschen einsetzt. Bis dahin schö¶n weiterchillen und – wenn’s gar nicht anders auszuhalten ist – halt nen schmerzstillenden Drink (nicht soft 😎 ) verwenden. Gruß Christian“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 08.06.2005 Uhrzeit: 10:08:21 Hermann_Brunner Christian Wisspeintner schrieb: > Glücklich bin ich damit nicht, aber so schlimm ist’s auch nicht. Es > wird bestimmt bald eine Grammatik-Reform“ geben die uns sagt wie > man zB auch englische Verben im Deutschen einsetzt. Genau damit triffst Du einen wunden Punkt: Da wir im Deutschen viel mit der Vorsilbe ge- arbeiten ist es extrem sonderbar was dabei rauskommt. Ich habe ja schon ein paar Beispiele genannt: gebackuped ( oder gebackupt ? ) upgedated ( oder geupdatet ? ) usw… Ich schreibe regelmäßig Berichte die auch an z.B. EDV-Leiter meiner Kunden gehen. Was muss ich mir da manchmal einen abwürgen um einerseits: das englische Fachwort zu belassen und andererseits: es halbwegs erträglich in einen deutschen Satz einzubauen. Ich weiche halt immer dahingehend aus indem ich die „Verbisierung“ vermeide: „gebackuped“ —> ein Backup erstellt Das erscheint mir noch halbwegs erträglich. (Vorausgesetzt dass der Begriff „Backup“ aus welchen Gründen auch immer erhalten bleiben soll.) LG Hermann“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 08.06.2005 Uhrzeit: 11:23:04 Helge Süß Hallo! Dorothö©e Rapp schrieb: >> … (im Franzö¶sischen kommt man ganz ohne das Wort Computer aus … > da machen die Franzosen aber auch eine echte Leidenschaft draus! Das Bit heisst auf der ganzen Welt Bit (und manche glauben, das ist ein Bier 😉 und in Frankreich heisst’s Monade. Da ist dei Sprache auch gesetztlich geschützt und man darf für ein Wort, dass es auf Franzö¶sisch gibt kein Fremdwort benützen. Das ist das andere Extrem. > Nun muss ich natürlich noch in die Diskussionsuppe hineinkippen, > das beileibe nicht alles Deutsch ist, was von vielen für Deutsch > gehalten wird. Vieles kommt ja bekanntermassen aus dem lateinischen > oder griechischen, und viele Wortstämme aus einer germanischen > Linie, die sich dann in skandinavischen und eben auch englischen > Worten durchaus wiederfinden lässt. Ein spannendes Kapitel. Ja, Sprache lebt. Sprache ist mehrdeutig und das ist schö¶n so. Formale Sprachen (z.B. Computersprachen) sind sooo langweilig weil alles immer so eindeutig ist. Kein Platz für Phantasie und Kreativität. > Zum Thema hier nur – ich find auch den Begriff e.smalltalk schade. > Software oder all-in-one finde ich sind Begriffe die sich nur recht > hampelig eingedeutscht verständlich machen, Usertreffen ist auch > einfach so geläufig…aber für unsere Quasselecke? > Aber nun gut, Stefan hat getalked 🙂 How, oder Hugh! (wie der Indianer sagt 😉 Helge ;-)=) — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 08.06.2005 Uhrzeit: 11:30:34 Helge Süß Hallo! Heidrun Damerius schrieb: > Schwierig, dies durch den Suchbefehl ‚Galeria‘ zu filtern! Wenn’s so leicht gewesen wäre, hätte ich gleich einen Querverweis hier her geschrieben 😉 > Zur Helgosophie: > „Die Sprache ist dem Menschen gegeben, um seine Gedanken zu > verbergen“, sagte einst Talleyrand; Auch eine nette Erklärung. > danke für deinen weisheitsliebenden Beitrag. Da hbe ich ja was losgetreten 😉 > Falls es uns nicht mehr gelingt verenglischt zu unterhalten, > bleibt immer noch die Programmiersprache … Bitte nicht. Die sind langweilig. Die Mehrdeutigkeit der Sprache (von Juristen gelegentlich auf die Spitze getrieben) macht es doch erst richtig spannend. Wie langweilig wäre es doch, wenn kein Platz für Interpretation, eigene Ideen und Phantasie in der Sprache wären? > oder die einfache Gebärdensprache eines Olyaners, die wiederum > eindrucksvoll auf den letzten UT’s eingeblendet wurde. Achtung bei einfachen“ Gebärden. Wenn ein Taucher einem Griechen „OK“ signalisiert kann’s sein dass er das nicht überlebt … Auch hier gibt’s regionale und fachspezifische Unterschiede. Es ist um unseren Alt-Bundeskanzler Fred Sinowatz zu zitieren „alles nicht so ganz einfach“ … Helge ;-)=) posted via https://oly-e.de“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 08.06.2005 Uhrzeit: 12:10:42 Helge Süß Hallo Andi, Andy schrieb: >> Wenn cih Deutsch schreibe, dann ganz, wenn cih… > ich seh schon – wo uD konsequent bist, bist uD konsequent! ;-)) Autsch, voll erwischt. Dabei habe ich versucht genau aufzupassen und alles nochmal zu lesen. > Ansonsten: Ich erwische mich auch zu oft dabei Angli… Begriffe > aus anderen Sprachen zu benutzen. Kids ist so ein Wort. Das rutscht mir auch immer wieder raus. Beim Schreiben denke ich aber in der Regel mehr nach bzw. ich lese mir alles nochmal durch und formuliere was anders. > Andere Wö¶rter haben sich aber schon lange in unsere Sprache > eingebettet (Wagon, Computer) und teilweise gibt es nicht einmal > mehr eine brauchbare deutsche Alternative (Gesichtserker ist ja nun > wirklich nicht brauchbar – oder?) Ja, Sprache lebt und Leben ist Veränderung. Was mich persö¶nlich stö¶rt ist, dass oft eine ziemlich stö¶rende Mischung stattfindet (so wie z.B. Hermann sie beschreibt) die eigentlich garnicht notwendig wäre weil es übliche Ausdrücke in der eigenen Sprache gibt und auch, weil z.B. die grammatikalische Verwendung sonderbare Blüten treibt. Die Sprache ist eine charakteristische Eigenschaft unserer Kultur und dient dazu, diese zu beschreiben (und wie alle kulturellen Merkmale auch zur Abgrenzung und Identitätsfindung). Dass sich Sprache so differenziert entwickelt hat (Dialekte) und es auch weiter tut hat seine Gründe. Besonders Dialekte passen gut in die Landschaft“ und ich finde diese Unterschiedlichkeit eine Bereicherung. Gerade das zuerst stattfindende „nicht Verstehen“ regt dazu an sich genauer mit dem „anders Sein“ zu befassen. Ich finde es schade dass man z.B. in München in der U-Bahn wenig bayrischen Dialekt hö¶rt. Besonders die Kinder sprechen immer mehr „Fernsehdeutsch“ eine Sprache die nirgends wirklich gesprochen wurde und künstlich geschaffen wurde um Untertitel zu vermeiden. Für mich gehö¶rt eben auch Klang und Melodie einer Sprache zum Gesamtbild. Die „tägliche Geschäftsabwicklung“ lässt sich sicherlich auf viele Weisen erledigen die feinen Tö¶ne der emotionalen Kommunikation wirken aber nur dann echt und glaubhaft wenn sie stimmig passen. Ich sehe mir deshalb auch Filme gerne im Original an selbst wenn ich die Sprache nicht beherrsche oder nur wenig davon verstehe. Ich habe z.B. „Tiger und Drachen“ auf Chinesisch gesehen und auch kurz zum Testen die synchronisierte Variante ausprobiert. Das sind zwei vö¶llig unterschiedliche Filme. > Wer weiß schon wo unsere Sprache hingeht? Eine spannende Frage. Lustig auch dass im Englischen in den letzten Jahren deutsche Begriffe zu Modewö¶rtern wurden. Kann sein dass wir deswegen den freien Platz mit englischen Begriffen füllen müssen. Wö¶rter wie Kindergarten Angst Weltschmerz und viele Begriffe aus der Tiefenpsychologie sind schon fix im Englischen integriert. Neu hingegen sind Wö¶rter wie z.B. „stark“ und „hart“. Die sind in den vergangenen Jahren gehäuft in Grossbritannien aufgetaucht. Im Japanischen haben zwei Sprachen ihre deutlichen Spuren hinterlassen. Erst Chinesisch dann Englisch. Sie haben’s auch überlebt 😉 > Interessant ist auch daß manche sich gegen die Einflüsse aus dem > Englischen mit Händen und Füßen wehren … Es ist einfach die Häufigkeit und somit fällt’s auf. Ich benütze Englisch oft und gerne. Ich habe aber auch gerne Ordnung in meinen Spielsachen 😉 Es fehlt mir was an den feinen Tö¶nen wenn ich mische. Ich merke das immer wenn ich was übersetzen muss. Kein Problem mitten im Satz zu wechseln aber es sind die Konzepte metasprachliche Begriffe die sich dann in einer der Sprachen manifestieren. Wenn ich den Kern der Sache nicht treffe kriege ich auch keine brauchbare Übersetzung hin. Das gilt für beide Richtungen. Manchmal liegt’s auch am Hintergrundwissen das man aus der Kultur heraus braucht um den Zusammenhang zu verstehen. Dolmetscher: „der Vortragende hat einen Witz gemacht den ich nicht übersetzen kann aber er würde sich freuen wenn sie jetzt lachen“ (ist so bei einem Kongress passiert). > Noch interessanter sind aber die lokalen Eigenheiten in ein und > der gleichen Sprache … Das ist ein schö¶nes Phänomen. Dialekte unterscheiden sich oft auf engstem Raum. Es gibt eine Diplomarbeit zum Thema der unterschiedlichen Bedeutung einiger Dialektbegriffe in Wiener Bezirken. So bedeutet z.B. Goaß (hochdeutsch Geiß Ziege) je nach Bezirk „unsympathische Frau“ „Moped Kleinmotorrad“ „Werkbank zum Schnitzen“ und natürlich das Tier selbst … > … daß wir im deutschprachichen Raum (damit Du > Dich nicht ausgeschlossen fühlst) gar keine englischen Begriffe > brauchen um uns nicht zu verstehen ;-)) Ich erinnere mich an ein paar sehr unterhaltsame Tage in Schottland wo ich mit einer Hamburgerin und einer Schweizerin unterwegs war. Wir haben ständig übersetzt und uns kö¶niglich amüsiert 😉 Helge ;-)=) posted via https://oly-e.de“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 08.06.2005 Uhrzeit: 12:33:28 Dorothö©e Rapp Helge Süß schrieb: > … Kein Problem, mitten im Satz zu wechseln, aber es sind die > Konzepte, metasprachliche Begriffe, die sich dann in einer der > Sprachen manifestieren. Wenn ich den Kern der Sache nicht > treffe, kriege ich auch keine brauchbare Übersetzung hin. Das > gilt für beide Richtungen. Manchmal liegt’s auch am > Hintergrundwissen, das man aus der Kultur heraus braucht um den > Zusammenhang zu verstehen. Da liegt wohl auch der tiefere Grund für das Unwohlsein – mit der Sprache übernimmt man Konzepte bzw. gibt sie auf oder benutzt die Sprachhülsen ohne sich über das tragende Konzept überhaupt im Klaren zu sein. Wir sind durch Nachkriegs-Amerika-Euphorie und Fernsehen sehr überschüttet mit gewissen Konzepten, das spiegelt eben die Weltmachtverhältnisse wieder. Englisch-Englisch zB ist doch wieder ganz anders, selbst noch so passables Schulenglisch ist noch weit vom idiomatischen Englisch entfernt und daher eigentlich auch nur eine Art Zwischernsprache, eben mit relativ leicht zu lernender Grammatik. Spanisch wird von so vielen Menschen auf der Welt gesprochen, aber die Weltmacht Spanien gibt es nicht mehr, sonst wäre unser Fernsehprogramm vermutlich – ähm, ja was? wärmer? dramatischer? 😉 Für vieles geistige, spritzige haben die Franzosen unglaublich treffende Wendungen, und wenn ich zB gut im Training bin und franzö¶sischen Freunden eine Erlebnis schildere, kommt dabei garantiert eine andere Geschichte heraus als wenn ich das auf Deutsch oder Englisch täte…man passt sich halt der Umgebung auch an, wenn man nicht nur verstanden sondern auch verstanden werden will :))) herzlichst :Doro —————————————————————————————————————————————— Datum: 08.06.2005 Uhrzeit: 12:33:28 Dorothö©e Rapp Helge Süß schrieb: > … Kein Problem, mitten im Satz zu wechseln, aber es sind die > Konzepte, metasprachliche Begriffe, die sich dann in einer der > Sprachen manifestieren. Wenn ich den Kern der Sache nicht > treffe, kriege ich auch keine brauchbare Übersetzung hin. Das > gilt für beide Richtungen. Manchmal liegt’s auch am > Hintergrundwissen, das man aus der Kultur heraus braucht um den > Zusammenhang zu verstehen. Da liegt wohl auch der tiefere Grund für das Unwohlsein – mit der Sprache übernimmt man Konzepte bzw. gibt sie auf oder benutzt die Sprachhülsen ohne sich über das tragende Konzept überhaupt im Klaren zu sein. Wir sind durch Nachkriegs-Amerika-Euphorie und Fernsehen sehr überschüttet mit gewissen Konzepten, das spiegelt eben die Weltmachtverhältnisse wieder. Englisch-Englisch zB ist doch wieder ganz anders, selbst noch so passables Schulenglisch ist noch weit vom idiomatischen Englisch entfernt und daher eigentlich auch nur eine Art Zwischernsprache, eben mit relativ leicht zu lernender Grammatik. Spanisch wird von so vielen Menschen auf der Welt gesprochen, aber die Weltmacht Spanien gibt es nicht mehr, sonst wäre unser Fernsehprogramm vermutlich – ähm, ja was? wärmer? dramatischer? 😉 Für vieles geistige, spritzige haben die Franzosen unglaublich treffende Wendungen, und wenn ich zB gut im Training bin und franzö¶sischen Freunden eine Erlebnis schildere, kommt dabei garantiert eine andere Geschichte heraus als wenn ich das auf Deutsch oder Englisch täte…man passt sich halt der Umgebung auch an, wenn man nicht nur verstanden sondern auch verstanden werden will :))) herzlichst :Doro —————————————————————————————————————————————— Datum: 08.06.2005 Uhrzeit: 12:52:48 Frank Ledwon Frank Ledwon wrote: > September 2002 -> Galeria > > > Der auf dieser Seite verlinkte News-Beitrag zum Umbau“ vom 7.9. > ist leider nicht mehr verfügbar aber der Suchzeitraum ist schon > erheblich zusammengeschrumpft. Jetzt gehts wieder aber besonders hilfreich ist der Artikel auch nicht: > – Die Galleria heisst jetzt Galeria. Squirrel“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 08.06.2005 Uhrzeit: 13:10:35 Stefan Hendricks, oly-e.de Frank Ledwon schrieb: > Ganz früher, als oly-e.de unter einer vö¶llig anderen Adresse [1] > zu erreichen war, da wurde die Galeria sogar noch richtig > italienisch Galleria genannnt 😉 […] > [1] Ich verrate die alte Adresse wohl besser nicht, denn sonst > wäre ich wieder ein naughty squirrel… In der Tat ist oly-e.de mal unter einem anderem Namen gestartet, der jedoch stark an das erste Modell angelehnt war. Schnell stellte sich heraus, dass das System erweitert wird und unsere Seiten dem auch gerecht werden sollten. Also wurde ein entsprechender Domainname gewählt. Alle Aufrufe unter dem alten Namen wurden auf den neuen umgelenkt, so dass sich der neue Name einspielt“. Dies wurde über Jahre so beibahlten bis ich im Zuge eines Serverumzuges dann den mittlerweile mehr oder weniger vergessenen Namen bzw. diese Domain freigegeben habe. Dummerweise hat sich nun jemand diese Domain geschnappt (was an sich ja weder verboten noch verwerflich ist) und bietet und diesem nun „nicht jugendfreie“ Inhalte an was mir natürlich auch nicht passt. Beeinflussen kann ich dies jedoch leider nicht. Gruss Stefan Hendricks oly-e.de“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 08.06.2005 Uhrzeit: 13:10:35 Stefan Hendricks, oly-e.de Frank Ledwon schrieb: > Ganz früher, als oly-e.de unter einer vö¶llig anderen Adresse [1] > zu erreichen war, da wurde die Galeria sogar noch richtig > italienisch Galleria genannnt 😉 […] > [1] Ich verrate die alte Adresse wohl besser nicht, denn sonst > wäre ich wieder ein naughty squirrel… In der Tat ist oly-e.de mal unter einem anderem Namen gestartet, der jedoch stark an das erste Modell angelehnt war. Schnell stellte sich heraus, dass das System erweitert wird und unsere Seiten dem auch gerecht werden sollten. Also wurde ein entsprechender Domainname gewählt. Alle Aufrufe unter dem alten Namen wurden auf den neuen umgelenkt, so dass sich der neue Name einspielt“. Dies wurde über Jahre so beibahlten bis ich im Zuge eines Serverumzuges dann den mittlerweile mehr oder weniger vergessenen Namen bzw. diese Domain freigegeben habe. Dummerweise hat sich nun jemand diese Domain geschnappt (was an sich ja weder verboten noch verwerflich ist) und bietet und diesem nun „nicht jugendfreie“ Inhalte an was mir natürlich auch nicht passt. Beeinflussen kann ich dies jedoch leider nicht. Gruss Stefan Hendricks oly-e.de“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 09.06.2005 Uhrzeit: 10:09:51 Helge Süß Hallo Dieter, Dieter Bethke schrieb: > Hallo Helge Süß, >> Achtung bei einfachen“ Gebärden. Wenn ein Taucher einem Griechen >> „OK“ signalisiert kann’s sein dass er das nicht überlebt … > Du meinst so wie die Telekom es uns allabendlich in Ihren „ich leb > online“ Spots mit Daumen und Zeigefinger vormacht. ;-)) Ich kenne die Werbung nicht (Ich habe keinen Fernseher) aber wenn die auch den Kreis aus Daumen und Zeigefinger verwenden dann kommt’s hin. Eine nette Geste die zu missverständnissen führen kann ist auch der Gruss der in Teilen der Philippinen üblich ist. Das leichte ruckartige Zurückwerfen des Kopfes würde bei uns eher als agressive Haltung (wienerisch: Oida woos wüüst?) eingestuft ist aber wirklich ganz freundlich gemeint. Die Handfläche ist im arabischen Raum ein Abwehrsymbol (siehe Hand der Fatima) und auch die Stellung der Finger (auch Faust mit Daumen nach oben kann in Persien ordentlich zu Ärger führen — entspricht dem Mittelfinger bei uns). Besser also sich hinter der Kamera zu verstecken und mö¶glichst wenig von sich zu geben 😉 Helge ;-)=) posted via https://oly-e.de“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 09.06.2005 Uhrzeit: 11:54:10 Frank Hintermaier Hi Andy! 🙂 Andy“ schrieb: >> 🙂 Deutsch nicht zu vergessen. Lange Jahre die Sprache der >> Wissenschaftler. Im Asiatischen Raum insbesondere im medizinischen >> Bereich. 🙂 > wie war das gleich hat Deutsch bei der Abstimmung welche Sprache > in den (noch ganz jungen) USA Amtssprache wird nicht nur ganz > knapp verloren…? Wenn nicht würde diese Diskussion > wahrscheinlich jetzt in England stattfinden………… Das soll eine „Urban-Legende“ sein. Wer weiß Genaueres? Gruß Frank“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 09.06.2005 Uhrzeit: 12:08:36 Hermann_Brunner Frank Hintermaier schrieb: >> wie war das gleich, hat Deutsch bei der Abstimmung welche Sprache >> in den (noch ganz jungen) USA Amtssprache wird, nicht nur ganz >> knapp verloren…? Wenn nicht, würde diese Diskussion >> wahrscheinlich jetzt in England stattfinden………… > > Das soll eine Urban-Legende“ sein. Wer weiß Genaueres? Hi diese Legende ist nachweislicher Blö¶dsinn. Es war wohl so dass eine Gruppe deutscher Einwanderer in Virginia den Versuch unternahm eine Abstimmung über deutsch als zweite Amtssprache zu erzwingen – das ist dann mit den legendären 41:42 Stimmen abgeschmettert worden. Hat aber nix damit zu tun dass die *gesamten* USA deutsch als Amtsprache jemals in Erwägung gezogen haben sondern war ein auf Virginia beschränkter Vorgang. Mehr infos: http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/0 1518 295157 00.html http://www.auswandern.us/deutsch.html http://faql.de/abseitiges.html Quelle: Google (USA Amtssprache deutsch) LG Hermann“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 09.06.2005 Uhrzeit: 14:29:45 Gerold Zatloukal Frank Hintermaier schrieb: > Danke! Wieder was gelernt! :-)) > > War mir schon klar, daß die Japaner nicht erst noch dem ersten > Kontakt mit den deutschen die Arbeit entdeckt haben. :-)), daß > Arubeit“ allerdings haufsächlich auf Studenten beschränkt ist > wusste ich nicht. > Haben japanische Studenten in Deutschland dies mit in ihre Heimat > gebracht? Und nutzen das Wort nur diese Kreise oder ist es > Allgemeingut geworden. Hallo Frank dieser Begriff wurde von den Studenten aufgebracht wurde in studentischen Kreisen dort Allgemeingut und wird eigentlich ausschliesslich für Studentenarbeit verwendet für Nebenverdienst im allgemeinen wird es auch nicht verwendet.Ob es von Deutschland mitgebracht wurde kö¶nnen wir nicht sagen jedenfalls wird an den Unis einige Semester „Deutsch“ gelehrt und da ist es wohl aufgegriffen worden. Studieren ist in Japan sehr teuer und wenn die Eltern nicht besonders zahlungskräftig sind muß dazuverdient werden. Allerdings sind in Japan die Familienbande sehr eng geknüpft (Ausnahmen bestätigen die Regel) und so springen die älteren Geschwister wenn sie nach erfolgten Studium im Berufsleben stehen für die Jüngeren finanziell ein. In Beantwortung Deiner anderen Frage wegen der nur knapp verfehlten deutschen Amtssprache in den USA habe ich einmal gelesen das dies so ein Märchen sei es hätte sich damals nur auf New York bezogen aber dafür kann ich mich nicht verbürgen. Freundliche Grüße Gerold. posted via https://oly-e.de“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 09.06.2005 Uhrzeit: 20:50:18 WolfgangScharmer Auch Ackermann hö¶tte mit seinem Victory-Zeichen in Südeuropa Problme bekommen, wo es so viel heißt wie Deine Frau hat Dir Hö¶rner aufgesetzt“ gut Licht WolfgangScharmer meine Galerie: http://fotos.wolfgangs-bilder.net“ —————————————————————————————————————————————— Datum: 09.06.2005 Uhrzeit: 21:54:35 Frank Hintermaier Hallo Hermann! 🙂 Hermann_Brunner“ schrieb: > diese Legende ist nachweislicher Blö¶dsinn. > Es war wohl so dass eine Gruppe deutscher Einwanderer > in Virginia den Versuch unternahm eine Abstimmung über > deutsch als zweite Amtssprache zu erzwingen – das ist dann > mit den legendären 41:42 Stimmen abgeschmettert worden. > Hat aber nix damit zu tun dass die *gesamten* USA > deutsch als Amtsprache jemals in Erwägung gezogen haben > sondern war ein auf Virginia beschränkter Vorgang. > Mehr infos: > http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/0 1518 295157 00.html > http://www.auswandern.us/deutsch.html > http://faql.de/abseitiges.html > Quelle: Google (USA Amtssprache deutsch) Super! Danke für die Info. Gruß Frank“ ——————————————————————————————————————————————