Datum: 04.02.2011 Uhrzeit: 14:11:57 Jürgen In diversen Büchern kann man lesen, dass das menschliche Auge bis zu einer Grenzauflö¶sung von 300 dpi einzelne Punkte unterscheiden kann (Betrachtungsabtstand Din A 4 oder ca. 25 cm). Das soll das Ergebnis aus Experimenten sein. Wenn man das umrechnet, dann entspricht das 11,8 Punkten pro mm !! Da die ganze Druckerei und der ganze Megapixelwahn mit diesem Wert zusammenhängt, mö¶chte ich doch mal nach Eurer Erfahrung fragen. Ich glaube nicht an diesen hohen Wert. Nach meinen Erfahrungen im Tintenstrahldruck reichen (ohne Interpolation) auch deutlich geringere dpi Werte (150-180 dpi), ohne dass hier irgendwelche Qualitätseinbußen zu sehen wären. Ich habe von einer E1 A 1 und A 0 gedruckt und die Drucke sind immer noch ohne irgendwelche Pixeltreppen. Also, ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass das menschliche Auge rund 12 Punkte pro mm auflö¶sen kann. Vielleicht kennen einige das Buch von F. Pö¶lking über digitale Naturfotografie. Hier hat er einen konkreten Test vorgeführt. Er hat angefangen mit einer 6 Mpx Kamera über 8, dann 12 (glaub ich) und 16 Mpx ein identisches Motiv fotografünft, es auf A 3 vergrö¶ßert und im Buch abgedruckt. Ergebnis kein Unterschied !! Das scheint mir meine Behauptung zu stützen, dass das Auge nur viel weniger Punkte pro Linieneinheit auflö¶sen kann als der Wert von 300 dpi vorgibt. — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 04.02.2011 Uhrzeit: 18:46:32 Helge Suess Hallo Jürgen! > In diversen Büchern kann man lesen, dass das menschliche Auge bis > zu einer Grenzauflö¶sung von 300 dpi einzelne Punkte unterscheiden > kann … Da wird oft vieles durcheinander gebracht. Man muss unterscheiden, ob die Bildauflö¶sung oder die des Ausgabemediums gemeint ist. Weiter kommt es auf die Technik an, die für die Ausgabe Verwendung findet. Wenn man nämlich einen Drucker verwendet, der ein Bild rastert sieht das anders aus, als wenn man mit Thermosublimation oder auf Fotopapier belichtet. Meine Erfahrungen für gerasterte Bilder im Buchdruck: 150 dpi sind recht brauchbar, mehr ist bei gängigem Papier und einer Ausgabeauflö¶sung von 2500 dpi meist nicht sinnvoll und bläst nur die Daten auf. Nur bei hochwertigen Drucken auf dazu geeignetem Papier ist eine hö¶here Auflö¶sung erreichbar. Wenn skaliert werden muss gibt es zwei Mö¶glichkeiten. Man macht es selbst oder man überlässt es dem Belichter. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile. Ist der Belichter gut, kann er für das Ausgabemedium optimieren. Macht er Mist (z.B. Pixel-Verdopplung) ist selbst skalieren besser. Helge ;-)=) 10 — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 04.02.2011 Uhrzeit: 18:56:23 R.Wagner Am Fri, 04 Feb 2011 13:11:57 +0100 schrieb Jürgen: > In diversen Büchern kann man lesen, dass das menschliche Auge bis > zu einer Grenzauflö¶sung von 300 dpi einzelne Punkte unterscheiden > kann Das menschliche Auge hat im Zentrum des schärfsten Sehens nur etwa 40.000 Zapfen (Pixel) und wie weit das Auge auflö¶sen kann, hängt von der Qualität der Linse vorne dran ab. Je näher man fokussieren kann, desto hö¶her ist die erkennbare Auflö¶sung. Aber 300dpi dürfte so in etwa hinkommen – wenn man nahe genug hinkommt. Nur kann das eigentlich kein Drucker ernsthaft drucken. Das wären 150Linienpaare pro Inch – und da kommen die meisten Belichter ins schleudern und auch die Tintenspritzer haben ein Problem. 120lpi sind eher realistisch. Grüße Reinhard Wagner —————————————————————————————————————————————— Datum: 07.02.2011 Uhrzeit: 24:24:32 dde Jürgen schrieb: > In diversen Büchern kann man lesen, dass das menschliche Auge bis > zu einer Grenzauflö¶sung von 300 dpi einzelne Punkte unterscheiden > kann (Betrachtungsabtstand Din A 4 oder ca. 25 cm). Was heißt den »Betrachtungsabstand Din A4«? — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 08.02.2011 Uhrzeit: 13:07:39 Rüdiger Rodloff Jürgen schrieb: > In diversen Büchern kann man lesen, dass das menschliche Auge bis > zu einer Grenzauflö¶sung von 300 dpi einzelne Punkte unterscheiden > kann (Betrachtungsabtstand Din A 4 oder ca. 25 cm). Das soll das > Ergebnis aus Experimenten sein. Wenn man das umrechnet, dann > entspricht das 11,8 Punkten pro mm !! > Da die ganze Druckerei und der ganze Megapixelwahn mit diesem > Wert zusammenhängt, mö¶chte ich doch mal nach Eurer Erfahrung > fragen. Ich glaube nicht an diesen hohen Wert. ….. Das menschliche Auge verfügt über eine Winkelauflö¶sung (das in diesem Zusammenhang der richtige Parameter!) zwischen 0,5 und 1 Bogenminute. __________ Zitat Wikipedia: >> Das Auflö¶sungsvermö¶gen des bloßen Auges beträgt unter idealen Bedingungen etwa 0,5′ bis 1′ (entsprechend 1 mm auf 3-6 Meter). Es wird ähnlich wie bei optischen Instrumenten (siehe unten) durch die Grö¶ße der Pupille bestimmt. Der Abstand der Sehzellen in der Netzhautgrube, der Stelle schärfsten Sehens, ist dem Auflö¶sungsvermö¶gen des Auges angepasst. Der Abstand beträgt ca. 0,3′. Bei durchschnittlichen Verhältnissen sind zwei Punkte getrennt wahrnehmbar, wenn ihr Winkelabstand 2′ beträgt. Bei schwachen Objekten und zum Rand des Gesichtsfeldes hin nimmt die Sehschärfe jedoch merklich ab. Demgegenüber ist die Erkennbarkeit feiner Strukturen hö¶her. Sie kann z. B. bei Linien unter gutem Kontrast 0,3′ erreichen, was durch eine Art Bildverarbeitung im Gehirn erreicht wird. << ______________ Der letzte Satz macht deutlich, dass es hier nicht nur um reine Physik geht ! Aber ich gebe Dir recht: die Jagd nach immer mehr Pixel -vorallem bei den Kameras - ist ziemlich unsinnig, wenn man mal von Ausschnittvergrö¶ßerungen absieht. Aus dem obigen Wert für die Winkelauflö¶sung des Auges läßt sich sehr leicht die maximal notwendige Pixelzahl, bzw. -dichte, berechnen. Solltet Ihr 'mal machen das Ergebnis ist verblüffend - dabei muß man natürlich zwischen den verschiedenen Ausgabeformen unterscheiden. (Plakat, Buch, ....) Gruß Rüdiger Rodloff www.geometrische-optik.de -- posted via https://oly-e.de ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Datum: 08.02.2011 Uhrzeit: 19:32:15 Erwin Jürgen schrieb: > Ich habe von einer > E1 A 1 und A 0 gedruckt und die Drucke sind immer noch ohne > irgendwelche Pixeltreppen. DIN A = hat eine Kantenlänge von 1.189 mm Die Auflö¶sung der E-1 liegt bei 2.560 Pixel Damit wird jedes Pixel mit 0,46 mm Kantenlänge ausgedruckt. Da siehst du natürlich keine Pixeltreppen, wenn du das Bild im für so ein Poster üblichen Abstand von 1-2 Meter betrachtest. Wenn du aber nahe ran gehst, sollte man die Treppen sehen, denn es wären ja immerhin Legostreppen mit einem halben Millimeter Stufengrö¶ße. Wenn nicht, dann hat ein Glied in der Kette Bildbetrachtungs/bearbeitungsprogramm – Druckertreiber – Drucker) freundlicherweise interpoliert. Ich tippe auf ersteres. VG Erwin — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 09.02.2011 Uhrzeit: 14:09:57 Jürgen Hallo Erwin, schö¶n, dass es hier im Forum Leute gibt die eine Ahnung von der Materie haben. Ich habe auf Deine Antwort mir die Fotos nochmal angesehen. Die Fotos hatte ich schon vor ein paar Jahren gemacht und die Sache nicht mehr richtig im Gedächtnis. Also es war so: Ein Foto einer E 1 hatte ich (ohne Interpolation) mit einem Tintenstrahldrucker mit 360, 300, 180, 140 und 73 dpi ausgedruckt. Bei 140 dpi sind das 46*34 und bei 73dpi 90*66 cm. Bei der grö¶ßten Vergrö¶ßerung sieht man tatsächlich, aber nur an einer ganz geraden Kante, Pixeltreppen. Bei 140 dpi sehe ich mit bloßem Auge keine Pixeltreppen, mit Lupe schon. Also 300 dpi scheint mir doch reichlich übertrieben. — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 09.02.2011 Uhrzeit: 14:11:59 Jürgen Nun, ich wäre gespannt zu hö¶ren wie hoch denn nun die nö¶tige Druckauflö¶sung sein soll. — posted via https://oly-e.de —————————————————————————————————————————————— Datum: 09.02.2011 Uhrzeit: 15:10:34 Subhash Jürgen