Korn-Effekt

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    • #67440

      Fotos müssen nicht immer knackscharf sein, eine gewisse Körnigkeit macht den Reiz alter Analog-Bilder aus und auch den von ART-Filtern wie Monochrom oder Dramatic Tone. In den mir bekannten Olys ist das fest verdrahtet, dazu 2 Fragen:

      Wenn ich https://oly-e.de/Foren/topic/b-w-ooc-vorteil-pen-f richtig verstanden habe, kann man da dran rumfummeln. Ist das bei der Pen-F auch bei Farb-Bildern möglich?

      Und gibt es eine Möglichkeit, einen Korn-Effekt per Software zu erzielen? Im Netz hab ich dazu nix gefunden. Wenn möglich mit GIMP, zur Not auch mit speziellem Programm unter Windows idealerweise XP.

       

    • #67528
      rwadmin
      Cheffe

        Korneffekt sollte mittlerweile jede EBV können. Auch Gimp. Aber versuch doch mal, den Rauschfilter auszuschalten und die ISO hochzudrehen. Ich mein, so ganz hoch. Auf 25600. Dann hast Du Deinen Korneffekt.

      • #67529

        Bedankt! GIMP hab ich nach einer Neu-Istallation nicht drauf, muss ich dann nochmal vertieft suchen.

        ISO hoch hab ich witzigerweise vor im aktuellen Monatsthema für die Analog-Simulation bei einem Motiv, das mir da sofort in den Kopf kam. Geht leider im Moment nicht, da mit den ausgefallenen Lampen ein wesentlicher Teil der wiederholten Struktur fe lt und die Stadt nicht in die Pötte kommt. Anbei ein Testbild, unterwegs mit der Namensgeberin geschossen

        • Diese Antwort wurde geändert vor 2 Jahren, 10 Monaten von XZ-10.
      • #67532

        Wenn man die ISO so hoch dreht, hat man aber einen grossen Verlust an Dynamik – gemäss Tests bleiben noch knapp 5 Blenden. Ein Bekannter macht seine Fotos so und hat deswegen ausgefressene Lichter und stumpfe Schatten. Körnige Fotos sollen wohl an die Chemiefotozeit erinnern und dort waren feine Kontraste meist wichtig, was gegen die ISO-Methode spricht. Korn bei der Aufnahme hat sich bei mir nicht bewährt, weil je nach Printgrösse die Wirkung stark ändert. Deshalb habe ich auch die Rahmenoption wieder abgewählt, weil der Rahmen unterschiedlich breit wurde je nach Printgrösse und bei Schattenaufhellung ebenfalls heller wurde, was dem ursprünglichen Effekt aus der Dunkelkammer völlig widerspricht. Wohl dem, der keine Dunkelkammererfahrung hat, alle andern trifft das Grausen. Korn füge ich hinzu mit Lightroom oder DxO bzw. NIK – wer das nicht hat, kann es mit Rauschen hinzufügen versuchen. Bitte nicht hauen: Wer keine Bildbearbeitung macht, sollte vielleicht die Finger von Finessen wie Korn lassen.

        • #67533
          rwadmin
          Cheffe

            Also wenn ich mir so meine Fotos mit 1600er Film aus den 80ern ansehe – da können die 25600 aus der PEN-F in Sachen Dynamikumfang mithalten. Ja, die Dynamik ist geringer. Und Hochdynamikbilder sollte man damit nicht machen. Aber für Porträts ist das eine coole Möglichkeit – übrigens ein Trick, den ich von Helmut Newton habe, der das schon bei der Vorstellung der E-1 mit Erfolg praktiziert hat.
            Generell kann ich Deinen Anspruch “Finger davon lassen” nicht nachvollziehen. Finde ich ein bisschen absolut – kann sein, dass Dir nur eine bestimmte Art von Kornsimulation gefällt – anderen gefällt anderes und vielleicht Dein Lightroom-Korn nicht.

            • #67562

              Ich habe mich orientiert am Kornlook der Filme. Ich habe schon Fotos mit Korn aus der Kamera gesehen, die nachträglich geschärft wurden und dadurch starke Artefakte wie Halos und schwarze Flecken bekommen haben. Sogar Fotolaien haben das in der Ausstellung beanstandet. Allerdings waren die Prints bis 120 cm gross. Der ausstellende Fotograf bekommt bis 4000.- für seine Fotos und findet die Artefakte unwichtig, weil er ohne diese nicht mehr für seine Fotos bekommen würde. Leider bin ich nicht in dieser Preisliga und vielleicht zu pingelig. Falls ich Korn möchte, füge ich dieses am Ende der Bildbearbeitung hinzu, meist als Filmprofil in NIK. Aber schwarz-weisse Oly-Fotos mit dem Artfilter haben auch für mich einen Reiz. Nur für grosse Drucke nehme ich die Raw und imitiere den jpg-Look. So habe ich mehr Zeichnung und weniger Abrisse. Ich liebe die weichen Kontrastabstufungen wie aus dem Labor.

              • #67564

                “Sogar Fotolaien haben das in der Ausstellung beanstandet.”  Natürlich, und das dürfen die auch. Man kann tolle Bilder machen mit perfekter Schärfe auf den Punkt, 2/3 Regel, homogener Belichtung, max. niedrige ISO, weichen Kontrastabstufungen, ect. Keine Frage. Dennoch: Ich habe den Eindruck, daß sich Hobbyfotografen (z.B. ich) manchmal selbst kastrieren, indem sie  (fotografischen)  Grundregeln und Schulbuchweisheiten z.T. geradezu sklavisch anhängen…                    Grüße, Falk

                • #67565

                  Besonders lustig finde ich mit meinem naturwissenschaftlich/technischem Hintergrund, wenn Fotos analysiert und der Goldene Schnitt auf mehrere Nachkommastellen genau bestimmt wird.

                  • #67567

                    Das ist wie z.B. mit der optischen und geometrischen Mitte. Die geometrische kannst du exakt berechnen/bestimmen. Meistens sieht die optische Mitte aber besser aus.  😉

                • #67585

                  Das ist mir früher auch passiert. Ich habe über die frühe Beugung bei mft gelesen und deshalb die Blende nur noch bis 6.7 verwendet. Dadurch habe ich manche Fotos verhängt, weil der Schärfebereich zu klein war. Notwendiger Schärfebereich und maximale Auflösung gehen manchmal nicht zusammen. Heute bin ich entspannter. Da ist Korn sehr hilfreich, wenn man mässig scharfe Fotos mit perfekt scharfen mischen will – bei allen etwas Korn drüber und der Unterschied fällt nicht mehr auf und man bekommt eine homogene Reihe.

        • #67534

          Pflichte Reinhard bei. Ich mache das genau so. Und bei mir ist der Rauschfilter bei allen einigermaßen normalen Belichtungszeiten sowieso das: deaktiviert.  Nachfolgend so eine Aufnahme mit ISO 25600 aus der E-M1 II.  Grüße, Falk

          • Diese Antwort wurde geändert vor 2 Jahren, 10 Monaten von Olyknipser.
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