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- Dieses Thema hat 13 Antworten sowie 8 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 9 Jahren, 3 Monaten von
iamsiggi aktualisiert.
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3. Februar 2016 um 20:57 Uhr #239
Der große und kleine Orionnebel im bekanntesten Wintersternbild Orion.
Mit einer modifizierten E-PL6. Der Sperrfilter vorm Sensor wurde gegen Klarglas getauscht.(bei IRrecams.de) Damit ist sie offen von 280nm (UV) bis ca 1000nm (IR). Das unscharfe IR Licht (weil anderer Fokus) habe ich mit einem UV/IR Sperrfilter (400-700nm) ausgesperrt. Denn zwischen 760 und 780 nm (tiefes Rot) strahlt der Wasserstoff (H-alpha) und Schwefel (S-II). Das würde der Filter vorm Sensor bei den normalen Kameras schon beschneiden.
Das ganze ist nur verkleinert, weil das „Ding“ so groß ist auf meinem „Newton ohne Namen“ 200/800 (=800mm F/4). Belichtet 9×4 Minuten mit ISO400 und 6×4 Minuten ISO200. Denn dann war es bewölkt.
Da das Zentrum (die vier Trapezsterne) so extrem hell ist (sieht man mit freiem Auge!! und es reicht an sich auch 1 Sekunde aus, sie richtig zu erwischen), muss man das als HDR ausarbeiten.
Es war mein erster Versuch, wo der Himmel bloß drei Stunden klar war. Es fehlen an sich noch Belichtungen nach unten. Und generell sind viel mehr Belichtungszeit immer ein gute Sache.
Hier noch mein kleiner Bericht dieser denkwürdigen Nacht vom 29.1.2016: http://www.austrianaviationart.org/cms/beobachtungsnacht-29-1-2016/
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3. Februar 2016 um 21:31 Uhr #3596
Allein dieses Foto ist ein Grund, eine Kamera umzubauen. „Versuch“. Danke. Mach mich fertig….
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3. Februar 2016 um 21:40 Uhr #3597
… da bleibt mir mal wieder nur das ganz große Staunen.
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4. Februar 2016 um 7:36 Uhr #3598
So ein Bild macht mich sprachlos. Danke fürs zeigen.
Dirk
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4. Februar 2016 um 7:43 Uhr #3599
Hier von Versuch zu sprechen, ist wohl gewaltiges Understatement. Ich bin begeistert und hoffe auf mehr.
Achim
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4. Februar 2016 um 18:33 Uhr #3601
lg
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5. Februar 2016 um 1:04 Uhr #3602
Vielen Dank auch ans Forum, denn der Tip mit IRrekams hat man mir hier gegeben. Für Olympus gibt ja kaum ein Umbauservice.
Zum Versuch
Für den Anfang und vor allen die geringe Anzahl der Bilder ist das Bild tatsächlich relativ gut geworden. Allerdings weit davon weg, was da „Profi“ Amateure mit ihrem Equipment abliefern. Und wie gesagt, es ist ein extrem schwieriges Objekt wegen dem Helligkeitsunterschied. Jeder Erfahrene Astrofotograf warnt dezidiert vor Orion und Andromeda. Aber auch jeder Anfänger hält drauf, weil sie Groß und Hell und daher allgemein bekannt sind. So sind sie natürlich eines der ersten Objekte, die man selber gerne haben würde. Man kann dann allerdings praktisch immer nur scheitern, mal mehr, mal weniger, meist aber eher mehr. Aber es liegt im Auge des Betrachters.
Ich war aber auch selbst überrascht, dass das HDR zusammenführen doch so gut geklappt hat.@Mehr Objekte
Es gibt schon ein paar Sachen, wo man schnell was sehen kann, aber so richtige viele Eyecatcher gibt es nicht.Was mich aber in Laufe der Zeit immer mehr fasziniert sind widefield Bilder, und die sind in der Astrofotografie schon bei <300mm
Dazu habe ich hier in der Fundgrube dankenswerter weise wohl die Traumlinse schlechthin erstehen können: Das mFT 75/1.8 Da bin ich dran, und wenn der Himmel es zulässt steht es weit oben auf meine Liste, es auch auszureizen.Anbei das Setup für diese Bild: E-PL6(mod) am Fernrohr Okularauszug, E-PL7 mit 75/1.8 für widefield. Am Sucherfernrohr steckt der Kamerateil für den Autoguider, der die Nachführungs korrigiert. Der steuert auch die Belichtungsreihen für die Kameras.
..und bei +2 Grad hat es bereits angefangen die Oberflächen zu vereisen….
Siegfried
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5. Februar 2016 um 7:20 Uhr #3603
…. Was für ein Bild, ich hab selbst mal einen Versuch mit dem 50-200 Ft und der EM-1 gemacht. Aber zu deinem Bild sieht das wie billiger abglatsch aus. Ich bin immer wieder erstaunt welche Bilder du hier uns zeigst. Echt klasse Aufnahmen.
Servus Flore -
5. Februar 2016 um 7:46 Uhr #3608
Da kann ich mich nur den Vorrednern anschließen. Ein fantastisches Bild zeigst Du hier wieder einmal! Meinen höchsten Respekt und herzliche Grüße aus Köln
Wolfgang
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14. Februar 2016 um 23:20 Uhr #3669
Wolfgang und Ingo.
Fotos „aus einer anderen Welt“
Ja weil man vieles zwar mal gesehen hatte, aber dann doch aus den Augen verliert. Und wie genau die Bilder dieser Objekte wirklich aussehen, das liegt in den Augen des Bildermachers. Natürlich versucht man sich in etwa an den bekannten Fakten zu halten, aber in den Farbtönen und Intensitäten ist man auf sein Gefühl und Gefallen angewiesen. Vor allem aber auch ob man seine Vorstellungen überhaupt mit seinem Können in Bildbearbeitung überhaupt umsetzten kann.unendlich viele Sterne da oben und Konstellationen
Ja schon, aber bedingt durchs Wetter und den Jahreslauf zieht sich das „bekommen können“ schon sehr. Da es auch nicht ein „Universalteleskop“ gibt, das alles abdeckt und man eben mit seiner Kamera auch nicht alles abdecken kann, reduziert sich das Erreichbare. Aber klar, an sich ist genug da oben, dass sich lohnt mal anzusehen und schauen wie weit man kommt.mit riesigen finanziellen Umständen verbunden?
Wer sich mit tollen „widefield“ (das was man mit Fotoobjektiven erreichen kann) begnügen will, braucht eine Nachführung. Wenn er sich nicht rumärgern will dann sollte er nach seinem Geldbeutel das Beste kaufen. Da gibt es einiges ab 100 Euro. Wer aber gleich was besseres will, nimmt dann den Star Adventurer und findet mit 300-400 das auslangen. Tommy hat kürzlich eine Doppelseite im Sterne&Weltraum mit seinem solchen Bild gefüllt (http://www.astrobin.com/228813/).Visuell kommt man mit 500-1000 Euro schon mehr als man braucht. Bei Fotografie muß aber alles stabil sein und die Geräte sollten möglichst frei von Reflexen sein. Das kostet dann halt schon mehr. Da ich nichts fixes habe und mir nicht zweimal eine Montierung kaufen will, habe ich eben gleich das stabilste aber noch tragbare gekauft. (1700 ,-) Mit kleinen Abstrichen wäre es aber um 1000,- auch gegangen.
Das Telskop ist halt speziell gepimpt für Astrofotografie. Wer etwas Basteln kann, kann aber auch selbst Hand anlegen.Natürlich will man alles mögliche ablichten, aber dann bräuchte man viele verschiedenen Geräte und Kameras. Und jedes hat seine Eigenheiten. Da macht man nicht mehr im vorbeigehn einfach so die Bilder. Wenn man zeitlich begrenzt ist, sammelt man halt am besten Erfahrung mit der Materie und findet dann raus, wohin man gehn will. Das spart sehr viel Geld.
Wie lange man durchhält, keine Ahnung: Viele fangen an, viele hören wieder auf, oder gehen in der Komplexität wieder zurück z.b. von mono-CCD auf Farb-Chips.
Manchmal ist es frustrierend weil mal wieder etwas nicht so geht, wie man es gern hätte. Aber wenn mal ein tolles Bild rausschaut, entschädigt das.
Bei mir ist es auch nicht so, dass ich einfach so mit Astrofotografie angefangen habe, das Interesse an Astronomie begleitete mich schon seit frühester Jugend und somit finde ich mich zumindest schon mal ein wenig am Himmel zurecht.
Außerdem habe ich seit einiger Zeit außerhalb der Großstadt einen „Landsitz“.Fotografiertechnisch ist es an sich recht einfach: Versuchen nicht unter oder überzubelichten und dabei so viel Belichtungszeit wie möglich sammeln. Die große Herausforderung ist dann die Bildbearbeitung: Aber da gibt es jede Menge Freeware und Anleitungen am Internet, für die ersten Gehversuche.
Siegfried
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5. Februar 2016 um 14:34 Uhr #3609
Hallo Flore,
So waren meine Anfänge auch. Und bevor es so tolle Sensoren und Lichtstarke Pro Optiken gab, wäre das schon nahe an der Spitze des Erreichbaren.
Das Bild ist scharf, schon das ist sehr schwierig. Durch die lange Belichtung ist ist natürlich das Zentrum total ausgebrannt, wie auch die hellen Sterne. Dafür erkennt man aber bereits oberhalb ansatzweise den „Running Man“ Die eingesetzte Brennweite bildet jedenfalls das beste Feld im Orion gut ab, viel größere wäre zu wohl schon zu groß.
Es wird gleich sehr viel besser, wenn Du jetzt einfach sehr viel mehr Bilder machst, aber weniger viel Licht aufs Bild lässt – so min -2 -4 -6 Blenden? Einfach probieren wo die Sterne fast nicht mehr ausbrennen.
Bei den kurzen Belichtungszeiten spielt das Rauschen nicht so die Rolle. Jedes Bild mehr reduziert das Rauschen, immer doppelt so viele Bilder reduzieren das um die Hälfte.
Wenn du mal höhere ISO und/oder Bel.Zeit verwenden musst: Mach einfach ab und zu ein „Darkframe“ (genauso lange belichtet aber ohne Licht bei der selben Temperatur). Die „Lights“ machst kannst du dann ohne automatischen Dunkelbildabzug mache – spart Zeit!.
Wenn du eine gleichmäßig beleuchtet Fläche (weiße Wand) hast kannst du mit genau der selben Fokuseinstellung ein ca mit +1 – +1/3 Blende) „Flats“ ertellen. Damit kann man alle Fehler im Strahlengang abziehen lassen.Deine Lights/Dark’s und wenn du hast Flats mit Deep Sky stacken die Bilder zusammenrechnen lassen und mit Fitswork (32bit) etwas die Tonwerte in ein vernünftiges Maß zu bringen und strecken. Dann das Ergebnis als 16 Bit TIF weiter verarbeiten. Da gibt es jede Menge Anleitungen dazu ist gar nicht so schwer!.
Um was nettes zu sehen, konzentriere Dich mit der Belichtung aufs Zentrum – da sind die Trapezsterne, links davon siehst du die Schockfront, die die Sterne beim aufflammen vor ca.30.000Jahren auslöste.
Wegen der Farben: Du kannst mit 20-30% die Farben intensivieren. Den Hintergrund wo nichts von den Nebeln drauf ist eine Weißabgleich versuchen, solange bis die Farben stimmig sind…(geht auch bei Stacken automatisch – „Hintergrundcalibrieung).
Händisch: im Histogramm die drei „Farbbuckel“ übereinanderbringen, denn die sind der Hintergrund – dann ist der Weißabgleich gemacht. Oder mit was anderem, so dass es neutral aussieht.Und Aufpassen bei der Bearbeitung: Schneide nichts viel Hintergrund weg – sonst verlierst Du genau die feinen Helligkeitsunterschiede. Das geht mit Fitswork recht gut. Ansonsten wirklich aufs Histogramm achten.
Vielleicht als Anregung:
http://www.astronomieforum.at/viewtopic.php?f=4&t=11671Siegfried
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5. Februar 2016 um 21:49 Uhr #3610
Für die Tips. Ich hab das Bild schon letztes Jahr gemacht. Hab gerade nicht alle Deteils genau im Kopf.
Die Bilder sind bei 200 mm ISO 6400 und 1-2 sec Belichtungszeit aufgenommen
Das Bild besteht aus 428 Einzelbilder Lightframs, dann hab ich noch Dunkelbilder erstellt mit den gleichen Einstellung und Dunkelbilder mit der kürzesten Belichtungszeit die die Kamera kann.
Danach hab ich die Lightframs in Lightroom leicht angepasst und alles in tif Exportiert und in Skystacker zusammen rechnen lassen. Im Anschluss hab ich das Bild noch von den Farbkanäle in Skystacker Versucht zu bearbeiten und in Ligtroom. Das Resultat siehst du oben.
So und wenn ich dich richtig verstehe hab ich schon denn Fehler bei den zu hellen Aufnahmen ( Lightframs ) gemacht, da ich versucht hab so lange zu belichten wie es Möglich war ohne die Sterne zu Striche werden zu lassen. Hier lieber unterbelichten wegen der Sterne.
Ach die Kamera stand auf dem Stativ und nach geführt hab ich per Hand alle 100 Aufnahmen ca. Um den Orion in der Mitte des Sensors zu haben.Servus Flore
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5. Februar 2016 um 23:24 Uhr #3611
An sich hast Du das schon richtig gemacht: Man sollte versuchen, solange zu belichten wie geht. Damit bekommt man mehr Tiefe (Details).
Ohne Nachführung ist dann auch normalereweise das Limit dass die Sterne noch rund bleiben. Bei so hellen Objekten wie der Orion oder Andromeda kann es aber dennoch schon zu zu starken Überbelichtungen kommen.
Mit Nachführung ist dann das Limit oft der Himmelhintergrund.
Man belichtet immer so dass der Hintergrund (der Peak im Histogramm bei der Vorschau ca bei 20% sichtbar wird. Mehr verschlechtert dann die Dynamik, weil ja der Verbleibende Bereich zwischen Hintergrundhelligkeitswert und Weiß ja schrumpft. Und vor dem Hintergrund ist nichts zu finden.
Wenn helle Sterne im Spiel sind, kann man oftmals natürlich nicht vermeiden, dass sie trotzdem leicht ausbrennen. Aber es sollte nicht zu schlimm sein. Der Stern verliert damit ja auch seine Farbe. Und wenn die Helligkeit extrem ist, wird man bald mal Reflexe von allerlei im Strahlengang bekommen.
Beim Orion brennt da eben gleich mal das interessante Zentrum aus. Was halt nicht schön ist. Daher eher knapper belichten und die Tiefe des Bildes mit sehr viel mehr an Fotos zu bekommen.
Besser natürlich ist ein HDR zu machen aus verschieden lang belichteten Bilderstapel.Beim DSS (DeepSkyStacker) gibt es ein paar Einstellungen, die man machen sollte:
http://www.astronomieforum.at/viewtopic.php?f=30&t=10808&p=72668#p72668
Je nachdem wie du stacken lässt, wirst du nicht umhinkommen, einen Zwischenschritt über 32bit Fitswork zu gehen. Wenn du ein stärker gesättigten Pixelwerte zusammenrechnest brauchst du mehr Bittiefe, sonst geht es durch die Decke….
In Fitswork das 32bit Fit aus dem DSS aufmachen und im Histogramm die Regler links und rechts soweit ausziehen, (Der geht da links und rechts weiter, denn vor allem links im dunklen ist da noch viel.) dass du gerade alles an Umfang drinnen hast. Das dann als 16bit speichern. Dann wird auch der Dynamikumfang des Bildes weitgehend erhalten bleiben und du kannst dann mit dem Programm Deiner Wahl die Rest machen.
Es ist alles sehr komplex und man müsste jeden Schritt durchgehen und auf Fehler prüfen. Ich bin da auch eher am Anfang, aber ich bringe jetzt Dinge zustande, die ich vorher nicht konnte. Vor allem hab ich etwas Gefühl bekommen, was man wirklich macht.
Wenn Du Zeit hast, gib dir da mal ein paar Videos wo die „Schulungsssessions“ mitgeschnitten wurden:
http://dsig.at/html/nachlese.html
zb die zwei PixIntensiv Sessions von Tommy. Da bleibt einem der Mund offen stehn.
Es wird ein neues kommen, (das vom gestrigen Treffen – TGV Denoise) Und nächsten Monat gib es den „Gegen“ Workshop mit Photoshop. Ich selbst bin bisher ohne Letzterem ausgekommen, und meine LR Lizenzen hab ich so gut wie nie benutzt.
Siegfried
BTW: derzeit kannst einen Kometen versuchen zu fotografieren:
https://www.facebook.com/photo.php?fbid=10204331916096893&set=gm.1524796494517426&type=3&theater
Vor den Wolken hab ich genau 1 Bild machen können mit dem Teleskop. Und gleich eine Galaxie drauf gefunden, die 180 Mio LJ weit weg ist. Das auf einem Bild bei ISO3200 und 40sec Belichtungszeit.
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9. Februar 2016 um 16:28 Uhr #3646
Du hast mir jetzt soviele Tips gegeben da bin ich eine zeitlang damit beschäftigt. Jetzt brauch ich noch Zeit zum ausprobieren. Dass mit dem Kometen ist schon gut, da benötige ich 40 Bilder oder mehr dass ich solche Aufnahme hinbekomme, ist halt kein Teleskop mit dem was ich hab.
Servus Flore
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