Stilleben

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    • #80480

      Auch ein interessantes Thema, wie ich finde. Themenwahl ist frei nach Gusto. Bin gespannt.

      PS:  Die Stilleben sollten selbst arrangiert sein. Minimalistisch oder üppig steht frei.

      Blumen in Vase. Auf 16:9 beschnitten. Bei diesem Motiv hier kein Problem. Das Arrangement ist zugegebenermaßen minimalistisch („dünn“- siehe Reinhards Aussage), aber immerhin selbst arrangiert: Blumen, eine passende Vase gesucht, alles entsprechend hindrapiert. Stilleben für Anfänger, sozusagen.

    • #80481

      Falk, ich denke da ist noch viel Luft nach oben. Bewusstes Arrangement, Licht etc.

       

      • #80482

        Das Arrangement habe ich bewußt so gehalten. Licht: Es war ein trüber Tag. Möchte aber nicht in Abrede stellen, daß das generell noch besser geht. Schaun mer mal….   😉  Es gibt bestimmt ein paar Cracks hier, die mich locker toppen….

        PS: Die Anwort bezieht sich auf das ursprüngliche Bild mit der Tomatenrispe. Das wurde aber von mir rausgenommen (und durch Vase mit Blumen ersetzt), da die Stillebenvorgaben geändert wurden.

        • Diese Antwort wurde vor 1 Jahr, 5 Monaten von Olyknipser geändert.
        • #80486

          Was ist das für eine Ausrede?? 😉

           

          Pflück die Dinger, leg die auf einen Teller, Tischdeckchen, Lampe ausrichten oder Fensterlicht, Trallala, etc. Mach einen Rembrandt draus. Versuche wenigstens.

          • Diese Antwort wurde vor 1 Jahr, 5 Monaten von O_l_y_s_s_e_u_s geändert.
          • #80497

            Weißt Du, es ist gar nicht so eindimensional, dieses Genre. Ich dachte auch zuerst: Klar, die Klassiker. Nimmst einen Apfel, und machst ein Foto davon. Z.B. Streiflicht, Farbe, Low Key, ect. Da ist auch nichts dagegen zu sagen. Aber Stilleben (oder nach der neueren Rechtschreibung: Stillleben) sind wesentlich vielschichtiger, als ICH zuerst (also, bevor ich mich entspr. eingelesen hatte), dachte. Arrangements, zu Hause abgelichtet sind nur EINE Möglichkeit. Da geht mehr Vielfalt. Deshalb gibt es jetzt diesen Thread hier. Weil ich diese Vielfalt gerne sehen möchte. Ich zähle auf alle Mitlesenden!

      • #80524

        Ich habe die Tomaten rausgenommen. Hat so gar nicht mehr gepaßt mit der aktualisierten Vorgabe „selber arrangieren“.

    • #80488

      Ich glaube Tomaten am Strauch gehen streng genommen nicht als Stilleben durch. 😉

      • #80496

        Ich denke aber durchaus, Stefan, daß auch Tomaten am Strauch als Stilleben durchgehen.  😉  Aber weil Glauben nicht Wissen ist, hier EINE Recherche-Info:

        https://www.hatjecantz.de/blogs/kunstlexikon/stillleben

        Im Netz können gibt es noch jede Menge mehr….Wikipedia, usw, usw….

        • #80500
          rwadmin
          Cheffe

            Links sind keine Recherche. Das sind Materialsammlungen. Zur Recherche wird das erst, wenn man es einsortiert. Der Link ist eine historische Zusammenfassung, keine Definition eines Stillebens.

            • #80502

              Oops, pardon, ich meinte keinesfalls eine journalistische Recherche. Ich habe recherchiert (im Sinne von „suchen“), und einen Link gefunden und gepostet, welcher die historischen Zusammenhänge von „Stilleben“ erläutert.

      • #80498

        Hier eines in – ich nenne es mal – klassisch-modern. Blumen in Vase. Könnte vielleicht ein wenig in Richtung Tabletop-Fotografie (eine Untergruppe der Stilleben) gehen? Hatte, wenn ich es noch richtig erinnere, ein analoges Zuiko OM 100mm verwendet.

        • #80501
          rwadmin
          Cheffe

            Es sind Blumen in Vase. Die Geometrie scheitert an den unterschiedlichen Winkeln der Tischkanten. Bei einem Stilleben wäre das irrelevant, weil die Symbolik der dargestellten Gegenstände die Perspektive in den Hintergrund treten lässt.

            Blumensprache ist problematisch, weil es oft dafür keine einheitliche Definition gibt. Weiße Tulpen können für Verschlossenheit, Vergebung, Respekt, Reinheit und Ehre stehen – oder für irgendwas sonst.

            Für ein Stilleben ist mir das viel zu dünn.

            • #80505

              Ja, korrekt: Blumen in Vase. Mehr nicht. Ich wollte es keinesfalls symbolisch aufladen. Aber Respekt klingt gut. Bei den geometrischen Kanten hast Du mich auf etwas aufmerksam gemacht. Das mache ich das nächste Mal besser. Danke für den Hinweis.

        • #80503
          rwadmin
          Cheffe

            Ich hätte hier mal was.

            Und weil man es in der kleinen Auflösung nicht lesen kann:

            https://www.projekt-gutenberg.org/heine/gestaend/gestaend.html

            • Diese Antwort wurde vor 1 Jahr, 5 Monaten von rwadmin geändert.
            • #80506

              Zum Lesen des Textes fehlt mir eben die Zeit, um evtl. ganz verstehen zu können, was hier dargestellt ist. Das sieht jedenfalls für mich nach Stilleben aus. Es sieht vollkommen arrangiert aus, was es wohl aber auch soll bzw. muss (?).

              • #80507

                Ich denke, Reinhard hat hier voll in die symbolische Stillebenkiste gegriffen. Sowas muß man „lesen“ können. Ich kann es ad hoc nicht. Bei seinem Arrangement ist mir nachvollziehbar, daß ihm mein Stilleben „Vase mit Blumen“ zu „dünn“*  ist. (*Auch wenn ich für mich das überhaupt nicht so sehe!).

              • #80508
                rwadmin
                Cheffe

                  Das ist das Problem mit Stilleben. Um zu verstehen, um was es geht, muss man sich sowohl mit den einzelnen Bildelementen als auch mit deren Symbolik auseinandersetzen. Ich habe hier bewusst auf Symbolik – also eine transzendente Bedeutungsebene – verzichtet.

                  Hier sind zu sehen: Ein handgesticktes Jugendstildeckchen. Eine Teil einer Heine-Gesamtausgabe aus der gleichen Zeit, geöffnet bei „Geständnisse“. Ein Weinglas mit einem Rest dunkler Flüssigkeit. Eine Schnaps“flasche“ von Erven Lucas Bols mit Stöpsel (in sowas wurde mal Bols Blue Curacao verkauft), eine Waschschüssel mit Wasserkrug, Bauernkeramik aus dem 19. Jhd, ein Konfirmationshalsband, das zur Tracht gehört, ein Opernglas mit fleckiger, grüner Gummierung. Das umgestürzte Weinglas hat keine Flecken hinterlassen, wurde also bewusst umgelegt. Insgesamt datiert das Arrangement etwa auf 1925.

                  Ich denke, die dazugehörige Geschichte kann sich nun jeder selbst ausmalen.

                  • #80510

                    Mir war schon bewußt, daß es komplizierter werden würde. Es hätte mich gewundert, wenn nicht. Bei allem möchte ich einwerfen, daß es beim Thema ja diverse Stile/Genres gibt, und sich Stilleben mit symbolistischen Darstellungen (welche anscheinend reflexartig sofort aufploppen, wenn es um dieses Thema geht), wie z.B. jene aus dem 17. Jahrhundert, die sich m.E. deutlich unterscheiden von jenen des 19./20. Jahrhunderts. Quasi symbolistische vs. objektbezogene Stilleben-Genres. Da sprechen wir von Malerei. In der Fotografie treffen wir heute querbeet natürlich alles an. Also, ich kann als Fotograf ein Stilleben so arrangieren, wie es vielleicht Brueghel der Ältere gemacht hätte, oder so wie Paul Cezanne, Vincent van Gogh, oder wie der Fotograf Robert Mapplethorpe. Nur Beispiele. (Fotografische) Stilleben kann ich auch an jeder Straßenecke entdecken und entscheiden, ob und was ich damit/daraus mache.

                    • #80513
                      rwadmin
                      Cheffe

                        Ich denke, das Stilleben lebt davon, dass es der Künstler bewusst so arrangiert hat, um damit etwas Bestimmtes auszudrücken oder eine Geschichte zu erzählen. Es gibt Stillleben, die das besser können und andere, die das nicht so gut drauf haben. Oft dienen Stillleben eben nur als technische Fingerübung – egal ob in der Malerei oder der Fotografie.

                        Das hier ist ein typischer „Ölschinken“, der bei mir in Rocksdorf hängt. Sowohl technisch als auch gestalterisch lässt der Schinken etwas zu wünschen übrig. Man sieht, es gibt auch „schlechte“ Stillleben. (Und nachdem ich das Ding nicht vom Maler geschenkt bekommen habe, sondern von einem Käufer vererbt bekam, gibt es auch für sowas einen Markt.)

                        Aber eigentlich gilt immer, dass ein Stillleben bewusst arangiert ist. Gelegentlich gibt es Dinge auf der Straße, die sehen wie bewusst arangiert aus.

                        Aber meistens sind sie es halt eben nicht. Die Bedeutung beschränkt sich in „da hat jemand was liegenlassen.“ Und wenn wer anders tatsächlich was arrangiert hat, dann fotografiert man nicht die eigene Kreation, sondern ein fremdes Kunstwerk.

                  • #80511

                    Allein das Vorwort ist schon des Lesens wert. Der superenge Zeilenabstand macht es jedoch sehr anstrengend. Ich habe es in Libre Office Writer kopiert, und den Abstand erweitert. Dann ist auch das Lesen selbst ein Genuß. Heinrich Heine habe ich so mit 19 Jahren kennengelernt. Das war nicht selbstverständlich auf einer gewerblich-technischen Berufsaufbauschule. Dem Lehrer bin ich heute noch dankbar.

              • #80512

                Was sieht man, wenn man durch die Flaniermeilen unserer Städte geht? Richtig: Jede Menge Schaufensterauslagen unserer modernen (Konsum-) Welt. Ich habe mir mal was herausgegriffen und biete es als fotografisches Stilleben gerne zum Kommentieren an.

                • #80514
                  rwadmin
                  Cheffe

                    Typischer Fall: Du fotografierst das Kunstwerk von jemand anderem. Auf Schaufensterdeko ist übrigens Copyright drauf.

                    • #80515

                      Genau. Das hat jemand so dekoriert. Und ich war das nicht. Ich habe es nur „gesehen“. Und fotografiert. Frage: Was beinhaltet das Copyright in diesem Dekofall? Darf man es nicht nachbauen, nicht fotografieren, oder wenn, dann nur für nichtgewerbliche Verwendung?

                      • #80516
                        rwadmin
                        Cheffe

                          Es ist wie ein normales Kunstwerk, das nicht auf Dauer im öffentlichen Raum steht. Kuckst Du Kunsturhebergesetz.

                          • Diese Antwort wurde vor 1 Jahr, 5 Monaten von rwadmin geändert.
                  • #80520

                    Ich wäre dafür, Stilleben hier in diesem Thread lieber „konservativ“ bzw. eng auszulegen, also komplett selbst arrangiertes Motiv von vorne bis hinten – und sich dabei was gedacht haben…

                    • #80521

                      Das können wir gerne so machen. Sonst ufert das zu sehr aus. Sehe ich ein. Da war ich ein bißchen zu blauäugig am Anfang. Dann ist es eventuell eher ein „Winterthema“, wenn man tendenziell mehr drinnen hockt…

                      • Diese Antwort wurde vor 1 Jahr, 5 Monaten von Olyknipser geändert.
                  • #80529
                    rwadmin
                    Cheffe

                      Da ist mir noch eines aufgefallen. Habe ich vor 12 Jahren mal gemacht…

                      • #80530

                        Deutschland, so nach dem 1. Weltkrieg, würde ich sagen. Heirat, Soldatenvergangenheit, Inflation…

                        • #80534
                          rwadmin
                          Cheffe

                            Die Stichworte sind schon nicht schlecht. Aber Du hast die Bibel vergessen. Die ist geöffnet bei Jesaja 7.

                            • #80558

                              Jesaja 7: Jerusalem wurde also nicht erobert. Europa auch nicht. Dafür gabs jede Menge unermeßliche Gräuel, Leid und Tod. Und die Samen für den nächsten großen Krieg wurden gleich mit ausgebracht.

                      • #80531

                        Habe mich an einem klassisch anmutendem Stilleben versucht. Ohne Allegorien und Symbolismus (zumindest nicht bewußt). Reingepackt, was halt da war. Es zeigt lediglich eine Schale mit einer Quitte und Gemüse, auf welche etwas Sonnenlicht trifft. Die ersten gemalten Stilleben dagegen waren ja voll mit Allegorien, denn damals hat niemand ein Bild gemalt, weil etwas „hübsch“ anzusehen war. Nö, da war eine bildgewaltige Sprache mit jeder Menge Symbolismus gefragt. (Die wenigsten konnten ja Lesen und Schreiben). Die Realisten im 19. Jahrhundert lehnten das dann ab. Es reichte, wenn eine möglichst naturgetreue Darstellung erreicht wurde. Auch den impressionistischen Sonnenblumenbildern Van Goghs z.B. genügte die bloße Darstellung. Kein Storytelling ect. In der Still-Life-Photography findet sich das u.a. z.B. auch. However: Es existieren diverse Stilleben-Untergruppen, die z.T. extrem stark divergieren. Die Jahrhunderte haben ihre Fußabdrücke hinterlassen…

                         

                         

                        • #80535
                          rwadmin
                          Cheffe

                            Die „Realisten“ des 19. Jhd sind das, was man heutzutage die Pixelpeeper nennt. Eigentlich waren das Überbleibsel oder eine „Renaissance“ des Manierismus. Es gab durch das reich gewordene Bürgertum eine solvente Käuferschicht für handwerkliche Massenproduktionen. Da gab’s Maler, die handwerklich perfekt Dutzende von Bildern mit gleichem Sujet in allen gewünschten Quadratmetergrößén produzierten. Weil das Bürgertum seine Wände dekorieren wollte. Ich sollte letzthin ein Haus (Nachlass) knipsen, in dem solche Schinken hingen. Riesengeräte. Da war ein Maler, der hatte sich darauf spezialisiert, Synagogenszenen zu malen. Immer wieder die gleichen Typen in unterschiedlichen Größen. Viel davon ist im dritten Reich zerstört worden, aber selbst das, was übrig geblieben ist, ist nicht viel wert….

                            Zum Bild: es säuft mir im Hintergrund zu stark ab. Es ist ein simples Genrebild, aber dafür „hängt es“ links. Bei Malern ist man geneigt, zu tolerieren, wenn die Weintrauben nicht halbtransparent lasiert sind. Bei einer Fotografie eines Obstkorbes muss wirklich alles stimmen.

                            • #80539

                              Ja, natürlich hat es bei den Realisten auch bloße „Pixelpeeper“ gegeben, die handwerklich unglaublich gut waren. Und auch sie wollten ja Leben. Allerdings gab es auch Leute vom Schlage eines Gustave Courbets, den ich da nicht mit in den Topf werfen wollte, obwohl, ein (resp. „der“) Maler des Realismus. Zu meinem Bild: Du meinst mit „hängt links“ vermutlich den hellen Lichteinfall, der im krassen Kontrast zum „abgesoffenen“ Hintergrund steht. Da bin ich mir tatsächlich auch unsicher, ob es nicht besser ist, den kompletten Hintergund absaufen zu lassen, und so nur den Korb im Licht zu haben. Ansonsten: Hintergründe sind ja auch Geschmacks- und Ansichtssache, also darf das so sein. Ich habe natürlich auch Alternativaufnahmen gemacht. Eine sei noch angefügt. Unter fotografisch-handwerklichen Aspekten sicher auch nicht perfekt – ich sehe das als Übung jedoch ganz unverkrampft und bin für jede kritische Anmerkung offen.

                              Kein Weichzeichner, kein Pop-Artfilter. Natural, ohne Nachschärfung.

                              • #80552
                                rwadmin
                                Cheffe

                                  Hochinteressant. Hier ist das angewelkte Laub im Vordergrund, was dem Ganzen einen morbiden Touch gibt. Die Birne ist auf einmal grün und hat ein Schattenkreuz drauf. Eine Zwiebel ist durchgestrichen. Insgesamt sieht das Ganze nicht mehr lecker aus, sondern mehr so „übriggeblieben“.

                                  • #80555

                                    …ja, es deutet schon an, wie vergänglich alles ist.

                            • #80537

                              Hmm, ich finde das gut, so von der grafischen Wirkung her.

                          • #80532

                            Gelungen? Misslungen?

                            Ein erster Versuch eines etwas modernen Stillebens …

                            Beste Grüße

                            Christine

                            • #80536
                              rwadmin
                              Cheffe

                                Für das Sujet kannst Du mich begeistern, für die Vignette und den Hintergrund nicht. Die drei Hauptelemente würden vermutlich auf einem simplen weißen Tisch mit hellem Hintergrund besser kommen. Denn der Hintergrund lenkt in meinen Augen nur ab. Die Mauer im Hintergrund liefert eine Linie, die ich persönlich nicht brauche, weil sie nirgendwo hinführt, wo irgendwas wichtiges wäre. Das Bild ist ansonsten zentral aufgebaut, und das ist durchaus gut so.

                              • #80540

                                Gute Idee. Ich könnte mir vorstellen, im Bild z.B. (!) einen Hammer mit Gebrauchsspuren zu verwenden – etwas rustikaleres, weniger „geschlecktes“ halt. Egal, ob der dann wirklich verwendet würde. Spielt keine Rolle. Mit dem Drapieren der Sachen würde ich durchaus noch ein wenig experimentieren. Zeige es dann gerne!

                              • #80543

                                Hallo Reinhard und Falk,

                                danke für Eure Anregungen. Leider habe ich die Haselnussschalen schon entsorgt, deshalb muss ein neuer Versuch warten, bis ich neue (Wal)nüsse geknackt habe.

                                Interessant finde ich, welche andere Interpretation durch das Hinzufügen des Nussknackers hervorgerufen wird.

                                Hier noch eine andere Interpretation:

                            • #80541

                              Stilleben mit Gartenutensilien.

                              • #80542

                                Hallo Falk,

                                da passt für mich der Eimerinhalt mit der Schaufel nicht so recht zusammen und das hohe Gras, dass den Eimer halb verdeckt stört mich auch bei der Entwicklung einer Geschichte.  Alles nicht so einfach….

                                 

                                Christine

                                 

                                • #80549

                                  Es gibt keine Geschichte dazu (nicht von mir). Es ist nur ein Bild mit Utensilien, die irgendwie irgendwann irgendwo miteinander zu tun haben, und als Stilleben gerade zusammenkommen. Die Komposition ist natürch willkürlich ausgewählt und so hindrapiert.

                                  PS: Natürlich steht es jedem bildbetrachtenden frei, sich eine Geschichte zu einem Foto dazuzudenken. Es wäre m. E. übergriffig von mir, einem bildbetrachtenden MEINE Story (wenn ich eine habe) vom Bild aufzudrücken. ICH sehe was, heißt noch lange nicht DIE ANDERE PERSON sieht dasselbe. Wenn wir allerdings von Bildjournalismus reden, sieht die Sache mit der Story/dem Storytelling vielleicht wieder ganz anders aus. Ich möchte keinesfalls alles über einen Kamm scheren!

                                  • #80553
                                    rwadmin
                                    Cheffe

                                      Genau das ist das Problem. Die Zusammenstellung wirkt zufällig. Aber nicht so zufällig, wie „von-der-Arbeit-liegengeblieben“. Sondern eben „hingestellt-damit-was-dort-steht“.

                                      Ein Seminarteilnehmer hat mir mal bei der Eingangsbesprechung ein Bild von sich gezeigt, von einem Model, das im Wald an einem Baum stand. Ich habe ihn gefragt, was das Model dort macht. „Nichts. Ich habe die da hingestellt.“ „Ja, das sieht man.“ Das ist der Punkt. Man sieht, wenn jemand etwas einfach nur „hingestellt“ hat. Deshalb ist „Dekorateur“ ein Ausbildungsberuf und Schaufensterdekos urheberrechtlich geschützt.

                                      Stillleben sind sauschwer. Und je „Bedeutungsloser“ etwas ist – und Zwiebeln mit Birnen, Zitronen und Tomaten sind ziemlich bedeutungslos – desto schwerer wird es, das so zu fotografieren, dass es eben nicht „hingestellt“ aussieht.

                                      Eine sehr lehrreiche Übung ist die „Salamitaktik“. Kauf zehn Sorten gute Salami und fotografiere jede einzelne Sorte so, dass sich der Betrachter eine Vorstellung des Geschmacks der Salami machen kann. (Klar braucht man da unter Umständen Deko für außenrum. Gewürze, Baguette, sowas. )  Macht graue Haare, aber man lernt….

                                      • #80556

                                        Mir dämmert, was Du meinst. Das macht es nicht leichter.

                                        • #80557
                                          rwadmin
                                          Cheffe

                                            Von leicht war nie die Rede. Das Adjektiv ist „sauschwer“….

                                            😉

                                • #80550

                                  Es freut mich, dass es doch, irgendwie, weitergeht!
                                  Stilleben – Wenn ich es richtig verstehe, gibt es keine Monatsthemen mehr, aber wer will, kann ein Thema starten und gucken, was draus wird. Richtig? Es müssen auch keine frischen Bilder sein? (is auch klar; jetzt wachsen ja keine Tulpen…)
                                  Aber Tulpen als Stilleben arrangiert, habe ich auch – bzw. das Alter und die Schwerkraft hat’s arrangiert

                                  • #80551

                                    Schön, Dich (wieder) aktiv an Bord zu haben! Meinst Du, Du könntest da noch ein wenig mehr sichtbares, „eigenes Arrangement“* einfließen lassen? Ansonsten: Nimm gerne, was Du möchtest zum arrangieren, es gibt keine Einschränkungen diesbezüglich. Die Sachen sollten eben nur willentlich und bewußt von Dir zusammengestellt sein. Du kannst eine Geschichte mit Deinem Stilleben erzählen, oder auch nicht.   Grüße von Falk.

                                    • #80560

                                      klar, sichtbares eigenes Arrangement ist hier wenig zu sehen. Obwohl ich den etwas älteren Strauß schon so zusammengebunden habe – wie das halt so gemacht wird, mit alten Sträußen.
                                      Aber ich weiß, was Du meinst und versuche dies umzusetzen

                                • #80559

                                  Still life outdoor. Ohne Aussage. Den toten Stamm habe ich eigenhändig so arrangiert bzw. aufgestellt. Foto von Ende August 2023, Camargue.

                                  Analog fotografiert, digital präsentiert.

                                   

                                   

                                   

                                  • #80563

                                    Daß der Baum da nicht gewachsen ist, kann man sich vorstellen. Das Bild wirkt ein wenig trist (keine Bewertung) und verloren. Es strahlt eine gewisse Stimmung aus. Ich würde schon sagen, ein modernes Stilleben (?).

                                • #80561

                                  vom Fotoalbum zum Fotobuch

                                  so könnte die Geschichte gehen
                                  Mein Vater hatte für seine Fotoalben auch mal was aus einem Film von der Leinwand abfotografiert; darum ist seine Filmkamera und ein so entstandenes Foto dabei

                                  • #80562

                                    Fotografisches Familienwerkzeug über die Zeit…auch eine Geschichte.

                                • #80564

                                  Das Glas hingeknallt und gegangen.

                                  • #80568
                                    rwadmin
                                    Cheffe

                                      Aber immerhin vorher ausgetrunken.

                                      Was mir persönlich gefällt, ist der Blickpunkt des ganzen Bildes: der EAN-Code auf der Flasche. Er bringt genau diesen Kick „is vom Discount“ rein, der den Grund für das hingeknallte Glas liefert.

                                      Rein vom Technischen her: Du hast zwei große helle Flächen im Hintergrund, die in Konkurrenz mit dem Hauptmotiv treten. Und Du hast das Problem, dass das weiche Licht – und der EAN-Code – das zerbrochene Glas erst auf den dritten Blick sichtbar werden lassen. Was davon gewollt ist, weiß ich nicht. Und ich will das auch nicht bewerten sondern nur den Effekt beschreiben.

                                      Mir persönlich fällt kein Grund für das gefältelte Tuch im Hintergrund ein. Aber – und das will ich mal ganz klar sagen: ich finde das Bild interessant. Es ist was völlig anderes. Sowohl vom Sujet her als auch von der Ausgestaltung. Und gerade der Hintergrund, der bei mir Fragezeichen entstehen lässt, hat was. Irgendwie denke ich an schlecht angeklebte Tapete, die gerade von der Wand fällt…..

                                       

                                      • #80569

                                        Das war ein erster Versuch, und ich würde ihn selber als so „mittelgut“ bewerten. Das Tuch z.B. ist schon sehr dominant. Bei dem zerbrochenen Glas hatte ich zwei Ideen, realisiert aber nur die hier gezeigte. Hätte auch alternativ das Tuch im Crashglasbereich mit Wasser tränken können…  Es lohnt, darüber zu brüten und das weiterzuentwickeln. (Könnte aber Oktober werden, da ich unterwegs sein werde).   BTW: Der in Italien gekaufte Prosecco Brut mußte einfach mit – die Flasche ist sooo cool. Solche Requisiten kann man immer mal für irgendwas gebrauchen.  😉

                                  • #80692

                                    Parlorgitarre auf Kommode.

                                     

                                    • #80694
                                      rwadmin
                                      Cheffe

                                        Die Stuhllehne rechts unten….

                                        Das Bild krankt meiner Meinung nach an der inkonsistenten Lichtführung. Du hast insgesamt vier Lichtquellen. Linkes Fenster, rechtes Fenster, über der Tischlampe, unter der Stehlampe. Man schaut überall hin, aber nicht auf die Gitarre…. Eigentlich wären die Blumen der Blickpunkt, aber die großen hellen Fenster….. Probier das gleiche Bild mal nachts, wenn die Fenster dunkel sind.

                                        • #80695

                                          Problem, Reinhard: 1317km von Zuhause weg. Nur die Gitarre kam wieder mit.  😉

                                      • #80698

                                        Nach dem Feedback von Reinhard zum Licht und da das Motiv nun meilenweit weg ist, ist es vielleicht so halbwegs zu retten?

                                         

                                         

                                        • #80700
                                          rwadmin
                                          Cheffe

                                            Verblüffend. Wäre ich nicht draufgekommen. Hut ab.

                                          • #80701

                                            Ja, ist durchaus eine Alternative. Habe es auf Deiner Anregung basierend mal noch in Sepia gemacht.

                                      • #80696

                                        Alternative:

                                        • #80697
                                          rwadmin
                                          Cheffe

                                            Viel besser. Der Blick läuft nach rechts, Du hast eine fallende Diagonale, Du hast rechts die hellen Stellen, man bleibt zum Schluss an der Gitarre hängen, Blumen, Lampe und Bild sind „Opener“, die das Ambiente klären, der dritte Blick geht dann zur Kommode, jawohl, ist auch stimmig. (Der Vorhang ist natürlich ein Stilbruch, aber ein stilechter Jugendstil-Vorhang würde alles erschlagen. Der Vorhang passt zur Wand, Du hast also eine vordere stimmige Ebene und einen stimmigen Hintergrund, das baut eine gewisse Spannung auf und bringt die Stimmung gut rüber.)

                                            Einziger Kritikpunkt: mir ist das noch zu weit auseinandergezogen. Zu wenig komprimiert. Aber da drüber kann man diskutieren. Da geht’s dann drum, welche Bildelemente im Stillleben  drin sein sollen, was wichtig ist. Klassisch wären noch ein handgeschriebenes Notenblatt mit einem Stift auf dem Stuhl, aber das würde die Stimmung des Bildes komplett in eine andere Richtung drehen.

                                            Wie gesagt: Ich find’s weit besser.

                                            • #80702

                                              Ja, das mit dem Notenblatt wäre ganz passend gewesen. Auch wenn ich es selber nicht hätte lesen können. 😉

                                        • #80810

                                          Wein. Ausgemottete Lumix GX8 (meine Lieblings-Panasonic, deshalb nie verkauft) mit Oly FT 12-60mm. OoC, mit Fotosizer runterskaliert.

                                          • #80817
                                            rwadmin
                                            Cheffe

                                              Verrückt. Vor zwei Jahren wären Pana-Fotos auf oly-e ein Sakrileg gewesen. Jetzt ist das OK…..

                                              • #80821

                                                Zumindest die Linse war hier ein Zuiko: 12-60mm, f2,8-4.

                                          • #80832

                                            Abgelichtet mit der Olympus XA und einem ISO 800 Kunstlicht Film.

                                             

                                            • #80835

                                              Fehlen nur noch Sonnencreme und Sonnenhut.  😉

                                              • #80839

                                                Das Foto ist Anfang Oktober entstanden. Da kann man in Mitteleuropa durchaus auch mal auf Sonnenhut und  Sonnencreme verzichten 😉

                                          • #81163

                                            Alte Oly auf Reisen. Heute Morgen in Rotterdam.

                                            Olympus XA mit Olympus E-M5 II und 20 1.4 abgelichtet.

                                            • #81164
                                              rwadmin
                                              Cheffe

                                                Das finde ich ziemlich geil. So stelle ich mir Produktfotografie von Newton vor….

                                          Ansicht von 19 Antwort-Themen
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