Schönheit um ihrer selbst willen

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    • #2328

      Wir haben hier ja immer wieder die Diskussionen um eine „Story“ im Bild bzw. ob ein Bild „funktioniert“ oder nicht…

      Das ist gut und wichtig!

      Allerdings bin ich der Meinung, man darf auch (nackte) Menschen, wie Blumen, Vögel, etc…, um ihrer selbst willen fotografieren. Einfach, weil es schön ist.

      Sagt mir dazu eure Meinung, bitte!

      lg, Martin

      PS.:
      Zum Bild…
      Das Rohmaterial gestern auf einer Daten-Sicherungs-CD (!) gefunden, 15 Jahre alt.
      Olympus C-5050, Licht vom Baustrahler.
      Das Bild hier ist ein vergrößerter (!) Ausschnitt aus einem 15 Jahre alten 5MPix-Bild…

    • #18636

      Ein schönes Bd ist ein schönes Bild – auch wenn das, das Du hier ausgegraben hast, vermutlich nur Männer anspricht.
      Ich brauche da keine Geschichte dazu – etwa nach dem Motto: Warum beugt die Gutste sich da so vor…;-)
      Klaus

    • #18642

      …es kommt halt immer darauf an, wie der Fotograf seine Bilder anlegt, in welchem Genre er sich wohlfühlt und wie er seinen Zugang zur Fotografie für sich selbst definiert. Natürlich braucht ein Bild nicht zwangsläufig eine Story o.ä. – aber wenn der Fotograf das für sich stimmiger findet – why not. Seine Entscheidung. Persönlich finde ich es besonders spannend, wenn der Betrachter sich seine eigene Story zum Bild stricken kann – sofern er das möchte. Ansonsten kann man ein Bild ja immer auch einfach nur anschauen und genießen. Diesbezüglich haben nicht selbst fotografierende Menschen hier vielleicht einen Vorteil. Daß hier im Forum Bilder tendenziell eher „auseinander genommen“ werden, liegt in dessen Natur. Allerdings sollte man auch manchmal die Kirche im Dorf lassen. Beispiel: Es ist z.B. bei Martins Bild vollkommen unerheblich zu wissen, warum sich das Modell vorbeugt! Das Bild ist eine ästhetische Teilansicht eines Menschen. Geht in Richtung künstlerischer/formbezogener konkreter Fotografie. Für mich steht also die formale Ästhetik hier ganz klar im Vorderund. Die Person selbst, die hier teilweise abgebildet ist, spielt letztendlich keine Rolle. Ihre Körperhaltung genausowenig. Es ist das Bild an sich, das wirken soll.
      Und das tut es.

      Grüße von Falk.

    • #18646

      ein Bild erzählt eine Geschichte, die muss nicht explizit im Bild stattfinden, sondern in meinem Kopf, das ist sogar die Regel.
      Und in diesem Sinne erzählt Dein Bild definitiv eine Geschichte.
      Ich stelle mir die Frau dazu vor und vor allem, was sie da gerade macht, denn das ist alles andere als eindeutig. Somit kann ich das Bild sogar mehrfach anschauen und es erzählt immer wieder neue Geschichten.
      Also, Dein Bild hier erzählt definitiv eine Geschichte, für mich ist das nichts um seiner selbst Willen gezeigt.

    • #18677

      Um 90 Grad nach rechts gedreht finde ich für mich das Bild (im Sinne von „Akt“) stimmiger. Aber ich glaube, es ist garantiert Absicht von Martin, es in diesem Winkel eingestellt zu haben…
      Vielleicht ist es die „Gänsehaut“, die irritiert?
      Wenn man allerdings den grafischen Aspekt in den Vordergrund rückt, sieht dann die Sache aber sowieso wieder anders aus.
      Es kommt halt (wieder mal) auf den Betrachter an…wie schön.

    • #18680

      …ich hätte noch eine Variante.
      Dürfte ich mal zeigen?
      Grüße, Falk

    • #18682

      …ist sie.
      Habe mit Workspace ein wenig drin rumgerührt.
      Kann man mit Ruhe und Zeit sicher noch was mehr machen….

    • #18696
      rwadmin
      Cheffe

        Zitate sind seit der Änderung des Leistungsschutzrechtes eine ganz heiße Kiste geworden. Zitate sind wohlbegründete Ausnahmen vom Urheberrecht. Ein Zitat ist nur dann legal, wenn es in eine eigene Arbeit eingebunden ist. Also wenn ich meine eigene, urheberrechtlich geschützte Arbeit abliefere und Zitate als Belege meiner eigenen Gedanken verwende. Dies trifft regelmäßig nicht zu, wenn das Zitat länger ist als der eigene Gedanke oder dieser gar nicht vorhanden ist.

        Die in Foren verbreitete (Un)sitte, den vorherigen Post in Gänze zu zitieren um anschließend nur „bin ich auch der Meinung“ oder etwas ähnlich Relevantes zu posten – ist – Überraschung – ein Rechteverstoß.

        Passt also auf, wenn ihr was zitiert. Ohne eigene Leistung ist ein Zitat grundsätzlich nicht OK. Ich bin gezwungen, solche Sachen zu löschen – und dabei natürlich strenge Maßstäbe anzulegen.

        Gerade die hier verlinkte FAZ war einer der Verlage, die das Leistungsschutzrecht durchgeboxt haben…

      • #18695

        Passt.
        Ich zitiere – Korrektur: NICHT – aus einem Artikel von Werner Spies in der FAZ, sondern verweise auf ihn.

        Den ganzen Artikel gibt es hier:
        https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/kunst/ausstellung-surrealistische-fotografie-wie-man-in-einen-strudel-der-verwirrung-stuerzt-1578550-p2.html

      • #18714

        Du betreibst das Forum mit viel Engagement und wir alle profitieren davon. Natürlich ist Dein Vorgehen absolut nachvollziehbar.
        An dieser Stelle auch einfach mal Danke für eben dieses Engagement.

      • #20570

        Hallo zusammen, ich hoffe, es ist ok, wenn ich als Neuling zur Diskussion dazukomme!
        Eine wunderbar uneindeutige Aufnahme, die mich im besten Sinne des Wortes irritiert und sowohl durch das Motiv als auch die kühle s/w-Gestaltung und vor allem den gewählten Ausschnitt begeistert. Und ja, mein Kopfkino geht sofort los und will eine Story dazu haben bzw. entwickeln!
        Aber diese heftige Gänsehaut lässt mich sofort mitfrieren, obwohl ich wirklich nicht verfroren bin! Natürlich gibt es in der Erotik auch Gänsehaut, aber als Momentaufnahme, wie es ein Foto ja nun mal buchstäblich ist, schmälert sie m.E. den Genuß des Anschauens.

      • #18638

        …dass das nur Männer anspricht? Meine Liebste z.B. findet das Bild sehr ästhetisch. Und ich z.B. finde auch Männerakte und Teilakte wie sie z.B. Maplethorpe fotografiert hat sehr ansprechend. Dass das Bild um den 8.März eingestellt wurde mag man im Hinblick auf den Weltfrauentag als Provokation empfinden, ich empfinde es als Verbeugung vor der Schönheit und Ästhetik der Schöpfung, wobei ich darunter sicher etwas anderes verstehe als streng gläubige Menschen.
        Gruß aus HH Achim

      • #18639

        Die ersten Rückmeldungen zu meinen Bildern bekomme ich immer von meiner Frau.
        Und der gefällt das Bild sehr. Nein, sie ist nicht das Model. Und sie steht auch nicht auf Frauen (im erotischen Sinne).
        Meine Beobachtung: Frauen können Schönheit neidloser anerkennen (wenn sie mit sich selbst im Reinen sind)…
        Liebe Grüße, Martin

      • #18640

        … sich die Gutste da so vor? Das weiß ich auch nicht. Vielleicht hat Martin ja auch einfach das Bild einer mit angezogenen Knien dasitzenden Frau aus gestalterischen Gründen gedreht. Wer weiß das als Betrachter schon?
        Gruß aus HH Achim

      • #18641

        Boah, ey!

        Meine Mutter hat sich Zeit meines Lebens gegen den Muttertag gewehrt!
        Sie empfindet es als puren Hohn, einmal im Jahr die Muttis zu tätscheln und den Rest des Jahren sind sie die Haushaltssklavinnen…

        Zum Weltfrauentag kursieren jetzt ja auch die „Witze“, die dieses Missverhältnis schön auf den Punkt bringen:
        „Weltfrauentag ist vorbei, jetzt beginnt das neue Weltmännerjahr!“
        oder
        „Chef zur Sekretärin: Hatten Sie gestern einen schönen Weltfrauentag? Fein, dann bringen Sie mir jetzt mal meinen Kaffee…“

        Klar, medienwirksame Dates sind wichtig, um Themen anzugehen. Und in Bezug auf Gleichberechtigung und Gleichstellung der Frauen weltweit ist da noch wirklich viel zu tun. Aber das an einem „Welt-XY-Tag“ abzuarbeiten um es dann für 363 Tage wieder in die Schubladen zu packen?! Halte ich für sehr fragwürdig…

        Und ich bin, muss ich ehrlicherweise zugeben, nicht auf die Idee gekommen, es könnte anstößiger sein als sonst, wenn ich am Weltfrauentag das Bild einer schönen Frau veröffentliche 😮
        Die Damen, die sich von mir ablichten lassen, machen dies freiwillig. Sie sind mit sich im Reinen und möchten sich und ihre Schönheit von mir in Szene setzen lassen. Ich verstehe meine Arbeit dann auch stets als Kompliment an die Damen. Da gehen wir beide d’accord: „ich empfinde es als Verbeugung vor der Schönheit und Ästhetik der Schöpfung“!

        Achim, wenn wir das nächste mal zusammenhocken darfst du meinen Bauchnabel fotografieren á la Mapplethorpe… ;-)

        lg, Martin

      • #18655

        …dass Frauenakte auch Frauen ansprechen können (oder eben nicht) und Männerakte dito Männer.
        Ich hatte nur im Hinerkopf, dass beim vorigen Mal, als Martin ein Aktfoto hier eingestellt hatte, nur Männer sich Gedanken über die Fußsstellung des Models gemacht haben etc.
        Und auch jetzt sind hier nur Männer unterwegs.
        Klaus

      • #18643

        …was den Muttertag anbelangt bin ich ganz bei Deiner Mutter, wenn auch aus ganz anderer Motivation heraus (Stichwort: Muttertagskult 33-45, Mutterkreuz usw.)
        Den Weltfrauentag sehe ich dann jedoch etwas anders. Ist doch klar, dass das nur ein Tag ist um etwas in den Fokus zu rücken. Emanzipation und Frauenrechte finden natürlich nicht nur an einem Tag statt. Solche Gedenktage gibt’s nunmal. Als langjähriger Gewerkschafter und Personalrat setze ich mich ja auch nicht nur am 1.Mai mit Arbeitsrecht auseinander. Als Ehemann liebe ich meine Frau auch an allen anderen Tagen des Jahres. Nicht nur am Valentinstag. Und Du bist, ich weiß es genau, auch nicht nur an irgendeinem Kirchentag oder zu Weihnachten christlich unterwegs. Wie gesagt, ich schrieb man KÖNNTE das als Provokation ansehen. Ich tue das nicht.
        Und das mit dem Bauchnabel überleg ich mir noch ;-)
        Gruß aus Lurup
        Achim

      • #18644

        …das wirken soll. 100% d’accord.
        Gruß aus HH Achim

      • #18647

        Magst du eine der Geschichten aus deinem Kopf hier zum Lesen bereitstellen?

        ;-)

      • #18651

        Was ich als Betrachter aus der Bildinformation ziehe, ist doch mein persönliches Ding.
        Ich kann das Bild z.B.
        1). unter künstlerisch/ästhetischen
        2). unter erotischen
        3). unter beiden o.g.
        Aspekten betrachten.
        Ich würde die jeweiligen Aspekte auch gar nicht gegeneinander ausspielen oder nach „Wertigkeit“ gewichten wollen.
        ICH sehe hier allerdings für mich echt keine Story. Sorry.
        Und das ist für mich auch absolut stimmig so.
        Wenn du für dich eine Story dazu erdacht hast – ist doch (auch) prima.

      • #18650

        …warum man sich so nach vorne beugt…
        Gut, „moderne“ Mädels sind halt nicht mehr so zugeknöpft ;-)

        Zum Thema: ich bin ja ein Freund von Bildergeschichten, aber in den meisten Fällen, entstehen die bei mir auch erst hinterher, ich muss da zugeben, dass ich die Geschichte selten schon beim Auslösen im Kopf habe – da zählt dann doch eher das pure Bild, der Eindruck. Und sehr viele meiner Bilder sind dann doch einfach nur Bilder, ohne eine bestimmte Geschichte transportieren zu müssen. Dass der eine oder andere Betrachter dann doch wieder eine Geschichte darin findet ist schmeichelhaft, aber kein muss.
        Bilder dürfen auch gerne einfach nur schön sein.

        Das Bild hier ist da eher die Ausnahme, aber die Geschichte ist auch nicht alleine in meinem Kopf entstanden – wer schon mal auf Usertreffen war, weiß ja wie sowas passiert…

        Andy
        imgeschichtenmodus

      • #18681

        klar!

      • #18691

        Ok…

        Ist deutlich surrealer.
        :-)

      • #18705

        was natürlich die Gefahr darstellt, dass Surrealismus gerne in Willkürlichkeit abtriftet. Es ist wohl gerade das eben nicht immer rational erklärbare, warum etwas auf Menschen wirkt und etwas anderes nicht. Und das gilt dann auch wiederum für jeden einzelnen Individuell.
        Das Original finde ich wie gesagt klasse und wem da keine Story dazu einfällt, tut mir fast schon leid.
        Bei dem verfremdeten Bild passiert bei mir gar nix, vielleicht, weil ich das Original vorher gesehen habe.
        Nebenbei wirkt die Form der Brust auf diesem Bild für mich etwas unnatürlicher, als auf dem Original.

      • #18697

        … das war mir so nicht klar – jetzt isses.

        Grüße, Falk

      • #18707

        Es gibt zwar die neuen Gesetze, allerdings werden Gesetze erst dann relevant, wenn sie durch Rechtsprechung interpretiert werden (Präzedenzfälle).
        In vielen Punkten zu den neuen Datenschutz- und Urheberrechtsgesetzen fehlt eben diese Rechtsprechung noch weitgehend.
        Erstaunlich, wenn man bedenkt, wie viele eine Welle von Klagen und sonstwas prophezeit haben.

      • #18872

        Krass, war mir so nicht bekannt. Danke für die „Lehrstunde“ in Leistungsschutzrecht.

      • #18708
        rwadmin
        Cheffe

          …. die Rechtsprechung komplett durchhecheln. Zum Zitatrecht – das uralt ist – gibt es schon Unmengen Urteile. Und ich habe absolut nicht vor, Gegenstand der juristischen Literatur zu werden. Das macht keinen Spaß und tut meinem Konto nicht gut.

        • #18874
          rwadmin
          Cheffe

            Es ging hier erstmal ums Urheberrecht. Bei der Änderung des Leistungsschutzrechtes ging es vor allem darum, dass Google untersagt wurde, „Snippets“ (kurze Zitate) aus anderer Leute Artikel zu verwenden um ihren eigenen Dienst zu bewerben. Google und die Verfechter des freien Internet haben argumentiert, dass da doch überall die Links auf die Originaltexte dabei gewesen wären. Und das wäre doch Werbung für die Zeitungen. Die Verlage sahen das anders und sind damit durchgekommen. Nur hat halt Google nicht etwa die Journalisten bezahlt, sondern alle aus den News rausgeworfen, die ihnen nicht unterschrieben haben, dass sie umsonst dürfen.
            Da das Gesetz aber nicht auf Google beschränkt ist, sondern alle betrifft, sind Zitate aus Verlagsprodukten selbst mit anhängendem Link kostenpflichtig. Außer eben – sie sind in eine eigene, wesentliche, Leistung eingebunden.

          • #18710

            …ist kein Problem. Die Frage ist: Erzählt mir das Bild gleich eine oder muß ich mir dazu eine Ausdenken? Darum ging es mir. Ich wollte dir damit nicht auf die Füße treten. Zu meiner Variante:
            Ich beschäftige mich halt selber viel mit künstlerischer (künstlerisch gemeint hier: im Gegensatz zur realistischen dokumentarischen Richtung – also z.B. konkrete F. ect.) Fotografie, und du darfst davon ausgehen dass ich weiß, was ich tue. Und dass ich es bewußt mache und (hier) darstelle.

            Grüße, Falk
            PS: Manchmal formuliere ich etwas flapsig: „…in Workspace rumgerührt“ soll nicht meinen, einfach willkürlich etwas zu machen und dann hier hochzuladen – nur so zur Info. ;-)

            Verweis:
            https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%BCnstlerische_Fotografie

          • #20590

            Willkommen Elisabeth!
            Und Dank für deine prompte Beteiligung…

            Dein Mitfrösteln kann ich verstehen.
            Aber als Fotograf kann ich wenig gegen die Gänsehaut tun, wenn ich mit der jungen Frau in einer mir fremden Wohnung shoote. Die Wohnung war leer (bis auf einen Flokatiteppich), die Heizung tat´s nicht und meine Baustrahler waren die einzigen Heizelemente (gut, dass damals LED-Lampen noch nicht in Mode waren…).
            In so fern fand ich die Dame extrem tapfer! Sie wollte es durchziehen. Und hat es durchgezogen!
            lg, Martin

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