Startseite › Foren › Alles Andere › Smalltalk › Robin Wong äußert sich kritisch zu OM Solutions und schlägt 10 Dinge vor
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3. März 2021 um 17:14 Uhr #65130
Hallo,
habe gerade das youtube-Video von Robin Wong mir angeschaut. Er steht ja OM Solutions recht skeptisch gegenüber. Ich finde seine 10 Vorschläge sehr interessant. Es ist geradezu eine Breitseite gegen den jetzigen Zustand.
Hier der Link:
(22) 10 Things OM DIGITAL SOLUTIONS Must Do To Succeed – YouTube
Grüße,
Frank
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3. März 2021 um 19:48 Uhr #65131
Ja und ..
Habe das Video recht schnell übersprungen. Mir ist es etwas zu hektisch, nervös und wenn wir 1 + 1 zusammenzählen, finde nichts Neues. Denke OMD hat eine Strategie.
LG Thomas
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3. März 2021 um 21:12 Uhr #65133
Two things I recommend to all photography enthusiasts:
1. Don´t be a fanboy
2. Don´t feed the fanboys
;-))
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3. März 2021 um 21:47 Uhr #65135
Du hast natürlich recht. Aber……
Ich konnte es mir nicht verkneifen, zu jedem Punkt meinen Senf dazuzutun…
1. einen neuen Sensor.
Haha. Hat Olympus längst entwickelt. Das Ding ist ultrageil – aber man muss halt blöderweise auch eine Kamera entwickeln, die das Ding auch ausnutzen kann, sonst ist das einfach ne alte Knipse mit nem neuen Sensor. Und dann muss man von dem Sensor auch ausreichend Stückzahlen herkriegen. Kann ein Problem sein, wenn man selbst keine eigene Fertigung in der Hosentasche hat.
2. Lens Roadmap liefern.
Ehrlich? Mir ist die Roadmap sowas von Wurst. Da stehen Brennweiten drin. Grob. Seeehr grob. Ich weiß, an was sie schrauben. Das betrifft die Roadmap teilweise, teilweise nicht und teilweise anders, als da drin steht. Da jetzt irgendwas rauslesen zu wollen oder gar Ansprüche anmelden ist Quark. Alle „kleinen“ Primes mit Spritzwasserschutz versehen? Ehrlich. Wozu? Ich war mit denen x-mal im Regen draußen. Juckt nicht. Wenn die Frontlinse nass ist, ist sowieso Schluss mit knipsen. Das kostet Entwicklungskapazitäten, entwertet die Bestände und bringt dem Kunden praktisch gar nichts. Niemand hat seinerzeit sein 14-150 auf den Schrott, weil es das 14-150 II gab.
3. Displays und Sucher upgraden.
Multitouch-Displays? Bin ich skeptisch, ich brauch’s nicht, aber ich seh ein, dass Leute das mittlerweile gewohnt sind. Neue Viewfinder? Das ist ein bisschen ein Problem. Die OLE-Displays sind nicht so haltbar wie die alten Sucher. Und je größer und hochauflösend der Sucher, desto mehr Strom frisst er und desto größer wird das Problem mit der Bildwiederholfrequenz und den Datenmengen, die da geschaufelt werden. Allerdings: Die Lösung bei der E-M1X, einfach die Optik zu verändern, so dass das Bild größer wirkt, ist es auch nicht, der Sucher wird dadurch nicht besser, er wirkt pixeliger. Aber auch hier: auch wenn ich mit dem Sucher der E-M1II zufrieden bin sehe ich ein, dass eine neue Knipse da mehr bieten muss.
4. Menüsystem.
Ich kotze regelmäßig, wenn Olympus wieder am Menü rumschraubt und Dinge rumschiebt. Aber ich muss zugestehen, dass es meistens dadurch sinnvoller wird. Dass man jeden Pups einstellen kann, liegt daran, dass die Fotografen jeden Pups einstellen wollen. Und wer schon mal eine Sony oder eine große Canon oder Nikon eingestellt hat – der weiß, dass die anderen Menüs für Leute, die das Menü nicht kennen, nicht einfacher sind. Im Gegenteil, wenn zwei Pentax-Ambassadore fünf Minuten brauchen, um auf Einzel-AF-Punkt umzustellen und mir bei einem Workshop ein professioneller Nikon-Fotograf seine D3 in die Hand drückt, damit ich dort auf Langzeitsync umstelle, weil er nicht wüsste, wie das geht – und viele Canons nicht mal ne Spiegelvorauslösung hatten – dann liegt es nicht am Menü. Vielleicht mal meine Bücher lesen. Jemanden von Apple abwerben? Dann hat die Kamera bald nur noch eine Taste und wird automatisch langsamer, wenn der Akku älter wird.
5. Video-Möglichkeiten erweitern.
Man kann jetzt 10bit-RAW filmen, wen man partout möchte, die größeren Olys können Clean-HDMI-out mit bis zu 4K. Die Stabilisierung ist klasse. Was ich gerne noch hätte, wäre eine Synchronisation mehrerer Kameras über Funk, so dass ein Master für alle Kameras die Belichtung anpassen kann. Und was weit wichtiger wäre als die ganzen Schnapperatismen in der Kamera wären ein paar parfokale Zooms mit durchgehend gleicher Lichtstärke. Aber um so was schätzen zu können, muss man halt selber professionell filmen – und nicht nur Youtube-Videos machen.
6. Künstliche Intelligenz
Er weiß zwar nicht, was er will, aber er will ganz dolle Sachen. Ich hätte da ganz konkrete Wünsche, zum Beispiel einen Weißabgleich, der den AF-Punkt besonders stark gewichtet. Wäre für Journalisten ein absolutes Killerfeature. Habe ich schon x-mal bei Olympus angeregt, aber das war wohl zu Zeiten wo die schon auf Durchzug geschaltet haben…
7. 1 Inch-Sensor für die Tough.
Tja. Höhere bewegte Massen, größere bewegte Linsenelemente, größere Frontlinsen. All das soll noch shockproof und bezahlbar sein. Naja, Robin ist halt kein Techniker.
8. Marketing-Fokus
Was ihm aufstößt ist die Fokussierung auf „Wildlife“. Ich finde das auch nicht so dolle, aber es ist folgerichtig, wenn man in einer Nische sowas wie Marktführer werden will. Olympus fehlt ein konkurrenzfähiges WLAN-Modul, Olympus fehlt Infrastruktur in Stadien. Sie sind bei Sport und im professionellen Studio schlicht nicht konkurrenzfähig. Wo sie punkten können, ist bei Expeditionen. Eigentlich sind die Kameras auch ziemlich gut für Fotojournalisten und Hochzeitsfotografen, aber da fehlen ihnen halt wieder die 2.0-Zooms. Das Marketing hat aktuell halt nur Wildlife-Equipment. Was sollen sie dann auch verkaufen?
9. Enger mit Panasonic zusammenarbeiten.
Robin. Ruf mal bei Panasonic an und sag das denen. Ich habe schon versucht, da zu vermitteln, als es noch die Photokina gab. Olympus hat deswegen angefangen, Sensoren zu entwickeln, weil Panasonic sich geweigert hat, ihre neuen Sensoren an Olympus zu geben. Panasonic hat sich jahrelang geweigert, die alten FTs zu unterstützen. Das Problem ist, dass Panasonic sich auf Video verlegt hat- aber nicht kapiert hat, dass Video mit mFT kein Markt ist. Sie waren völlig frustriert, weil sie ihre Knipsen nicht an Fotografen losgeworden sind. Und die paar Videoleute nicht gereicht haben, damit Pana in die Gewinnzone gekommen ist. Ich habe ihnen vor vielen Jahren vorgeschlagen, eine gemeinsame Anstrengung zu unternehmen, um eine Videoszene zu etablieren. Also den Leuten die Kontakte zu vermitteln, die es braucht, um Video zu machen. Kein Interesse.
JIP hat versucht, Panasonic zur Zusammenarbeit zu überreden. Deren Antwort ist nicht druckreif, es kann aber auch sein, dass meine Quelle da aus dem Japanischen eher frei übersetzt hat.
10. Less Conservative…
Ich dachte, Robin wäre jahrelang bei den Entwicklern ein- und ausgegangen? Bei Olympus gibt’s ganz viel, was entwickelt wird. auch ziemlich abgefahrene Sachen. Sie kommen nur nicht raus. Die Air war ein Versuch, der absehbar schieflief. Es ist ein Ding, so ein Teil cool zu finden – und ein anderes, dafür tatsächlich sinnvolle Anwendungen zu stricken, die den Kunden animieren, die Anwendung UND die Air zu kaufen. Vor 20 Jahren gab es das SDK – so gut wie niemand hat damit irgendwas sinnvolles gemacht. (Außer mir und Helge) 15 Jahre später haben sie es mit der Air versucht. Und wieder ist niemandem was eingefallen, was wirklich ein Gamechanger gewesen wäre.Ich überlege mir schon lange, was würde ich besser, anders machen. Gerade weil ich ja seit Jahren immer wieder stänkere. Was ich wirklich machen würde:
– Kickstarter-Kameras rausbringen. Prototyp zeigen mit Hammerfeatures. Vorbestellungen sammeln. Und wenn’s niemand haben will – halt wieder einstampfen. Die Prototypen haben sie sowieso – also Kosten gleich Null.
– OMDS personalisieren. Prozesse nach außen kehren. Mit Fehlern und Fehlschlägen. Und mit Erfolgen. Zeigen, wie Leute zerknirscht sind, weil was nicht wie geplant läuft – aber auch, wie sich Leute freuen, wenn was richtig gut geklappt hat. Ergebnisse von wichtigen Meetings direkt vor dem Raum abfragen und transportieren. Entscheidungsprozesse nachvollziehbar machen. Den Kunden die Menschen nahe bringen, die diese Kameras bauen. Bei jedem Berlebach-Kopf liegt ein Zettel dabei, wer das Ding gebaut hat. Unterschrieben. Zeigt die Menschen hinter dem Technikspielzeug.
– Und- natürlich – Guerilla-Marketing-Aktionen.Aber dafür braucht es eben Leute, die ihre Nasen in die Kamera halten können und wollen.
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4. März 2021 um 12:07 Uhr #65144
Also für mich ist die Zielgruppe „Wildlife“ völlig an einer durchdachten Werbung vorbei. Ich kann das gar nicht nachvollziehen, sich auf eine solche sehr „spezielle“ Gruppe von Fotografen zu spezialisieren. Auch wenn die Kameras natürlich zielgruppenübergreifend sehr nutzbar sind.
Ich bin auch nicht so ein Fan von Robin, falls das hier vielleicht durchschimmern könnte. Aber es ist doch bemerkenswert, dass jemand, der bisher ausschließlich positiv über Olympus gepostet hat jetzt mehr oder weniger „Forderungen“ stellt. Über diese Forderungen kann man natürlich diskutieren.
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4. März 2021 um 13:05 Uhr #65147
Robin Wong ist jahrelang von Olympus bezahlt worden. Und in den letzten Jahren war er eben “Visionary”. Das Visionary-Programm wurde von OMDS gestoppt. Und in Malaysia wurde die Olympus-Vertetung zugemacht. Nun muss Robin versuchen, ohne Olympus klarzukommen.
Da er von den Infos aus erster Hand abgeschnitten ist, muss er irgendwie seine Fanbase bei der Stange halten. Jetzt auf Kritik umzuschwenken ist nicht so gut, weil er sich damit auch die Chance verbaut, vielleicht doch noch nen Werbevertrag zu kriegen. Also versucht er es damit. “10 Dinge….:” macht sich sowieso immer gut, bringt Klicks.
Also, ich verstehe, was er treibt – aus seiner Warte. Aber er ist halt einfach ein Influencer. Kein Journalist, kein Fotograf.
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