NGC2244 – Rosetta Nebel

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    • #260

      In der Fundgrube konnte ich ja ein mFT 75/1.8 erstehen. Hier mal ein Bild damit:

      Links des Orion durchzieht die schwache Wintermilchstraße den Himmel, genau entgegengesetzt dem Zentrum von uns aus gesehen.

      Einige der Nebenobjekte am Bild sind hier links oben der
      Weihnachtsbaumnebel oder links der Mitte Hubbles Veränderlicher Nebel. Er diente z.B. als „First Light“ des damals größten Teleskop auf dem Mt.Palomar, ein 5m Teleskop, 1947-1975 auch das größte Fernrohr der Welt.
      Hauptobjekt ist der Rosetta Nebel, mit ca 2 Grad Ausdehnung, also 4x die Größe des Vollmonds. Mit eine Helligkeit von mag 6 gerade nicht mehr mit freiem Auge zu sehen. Am dunklem Himmel aber mit Fernglas schon.

      Hier hab ich eine Aufsuchkarte erstellt:
      http://www.austrianaviationart.org/cms/ori-cmi/

      Der gesamte Rosettanebelkomplex hat 50 LJ Durchmesser und ist nur 4500 LJ weit weg. Aus dem vielen Gas sind vor 4 Mio. Jahren die Sterne im Zentrum entstanden. Sie treiben das Gas auseinander, so dass diese Lücke mittlerweile 12 LJ groß ist. Die starke Strahlung bringt den Wasserstoff zum Leuchten (rot). Man kann auch den vielen Sauerstoff teilweise sehen, denn er leuchtet blaugrün (O-III).

      7×4 Minuten bei F2,8 und ISO400 konnte ich mit der E-PL7 bei nicht ganz klaren Himmel sammeln. Mehr Licht durch höhere ISO oder größer Blende hätten den Hintergrund zu hell werden lassen.

      Siegfried

    • #3687

      Hallo Siegfried,

      Deine fantastischen Bilder zeigen uns immer wieder die Vielfalt und Pracht des Sternenhimmels, die man mit bloßem Auge so nie kennenlernen kann. Die Arbeit und den Aufwand, den Du dabei betreibst, ist bewundernswert, und die Ergebnisse überzeugen.

      Was mich dabei immer wieder erstaunt, ist, dass mit solchen eher normalen Brennweiten so überzeugende Bilder entstehen können…

      Für das Zeigen und nicht zuletzt auch für die informativen Texte danke ich Dir herzlich.

      LG
      Wolfgang

    • #3694

      Vorher hatte ich auch nicht wirklich eine Vorstellung, was man so an Brennweiten braucht.

      Da aber sowieso auch andere Dinge natürliche Grenzen setzen ergab es sich letztendlich, dass ich bei 800mm landete. Mein ursprünglicher Wunsch wäre ein 1000mm gewesen, aber war vergriffen. Heute bin ich froh, denn das 250/1000 ist schon ein ziemlicher Brocken, den ich kaum ins Auto gebracht hätte…

      Der 200/800mm ist mit „corp 2“ der FT Sensoren ja schon ein 1600er und wie man sieht, bei vielen schon etwas zu groß. Der 1000 währe dann mit „2000mm“ einfach viel zu groß. Und für den echten Rest sowieso zu klein.

      Mond und Sonne mit 0,5 Grad Ausdehnung sind mit ca. 2200mm Brennweite formatfüllend und das erreiche ich bequem mit dem 800mm und EC14.

      Bei den „Deep Sky“ (alles außerhalb des Sonnensystems) sind doch einige Objekte und Strukturen sehr groß:

      Andromeda: Da reichen unsere 200mm Objektive um ihn formatfüllent zu haben. Selbst bei 7mm und 20sec Einzelbild ist er auf den Bildern erkennbar!

      In der Jungfrau bezw. Haar der Berenike sind ganze Galaxienketten die auch eine relativ kleine Brennweite bedürfen um sie beeindruckend in einem weiten Bildfeld zu zeigen.

      Der Orionnebel und der schwächeren Struktur oberhalb (Running Man) ist mit ca 200-400mm abzulichten.

      Sternbilder sind oft schon zu groß für 25mm.

      In der Sommermilchstraße bekommt man mit fast jeder Brennweite sehr beeindruckende Bereiche. Bei den großen Nebeln wie Nordamerikanebel, Kalifornianebel löst sich der im Telekop schon recht auf und es bleibt nur mehr ein uniformeres Feld mit rötlichem Licht, das man bei der Bildbearbeitung als Hintergrund wunderbar wegbügeln kann ;-).

      Momentan sieht man auch meinen Bildern deutlich an, dass noch viel an Belichtungszeiten fehlt. Aber ich bin halt momentan nicht an einem sondern mehreren Wunschobjekten dran, die ich in den spärlichen Beobachtungsmöglichkeiten unterbringen will. Gleichzeitig bekomme ich so aber auch die Erfahrung um zukünftige tiefere Belichtungen besser planen zu können, wenn es mal soweit ist.

      Wirklich große Rohre braucht man aber für Planeten oder kleine Deep Sky Objekte. Aber da kommt man mit der normale Fotokamera auch nicht mehr weiter.

      Das heißt aber nicht, dass es gar nicht geht mit Fotoapparat:

      Bei Jupiter (der helle „Stern“ der derzeit so ab Mitternacht aus dem Osten aufgeht) zeigt ein Tele bereits im Liveview) seine 4 galileische Monde. Damit kann man gut scharfstellen.

      Mit dem ED50200+EC14 konnte ich beim Saturn (kommt im Frühjahr/Sommer) sogar den Ring rundherum abbilden. Man muss nur die Belichtungszeit entsprechend einstellen, damit er nicht überstrahlt (so ca 1/20 herum).

      Insgesamt gibt der Himmel sehr viel her auch für normale Fotolinsen, wenn man nur genügend lange belichtet. Und wie meine Bilder zeigen, sind auch mit recht kurzen Belichtungszeiten schon ansehnlicher Ergebnisse möglich. Es ist für jeden was dabei!

      Siegfried

    • #3712

      … Finde ich wieder dein Bild vom Nachthimmel und mit interessanten Text. Ist mir immer wieder eine Freude deine Bilder anzusehen.

      Servus Flore

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