Gesellenprüfung

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    • #80450

      Meine Schwiegermutter und ich kennen uns jetzt seit acht Jahren, und wir haben ein sehr gutes Verhältnis zueinander. Da sie schon ca. zwanzig Jahre Rentnerin ist, war mir von ihrem Beruflichen Werdegang lediglich bekannt, dass sie viele Jahre im Klinikum Fürth arbeitete und dort Röntgenbilder angefertigt hat. Heute hat sie mir nun so ganz nebenbei im zwanglosen Gespräch erzählt das sie im Herbst 1959, in Nürnberg erfolgreich ihre Ausbildung zur Fotografin abgeschlossen hat. Sie hat mir ihre Prüfungsmappe gezeigt und ich war schwer beeindruckt. Jetzt ist mir klar, warum sie immer so mitleidig gelächelt hat, wenn ich ihr von meinen Fotoprojekten erzählt habe.

      Kleines Beispiel: Aufgabe 8 von 10, Starßenbild mit Verkehr.

      Plärrer in Nürnberg

      Auf Pappe aufgeklebt und mit einem „Kennwort“ versehen stehen die „Exifs“ auf der Rückseite. Mit Füllfederhalter steht dort notiert:

      Kamera: Rolleiflex
      Objektiv: Tessar 1:3,5 / 75mm
      Blende 8, 1/250sek., Gelbfilter

    • #80451
      rwadmin
      Cheffe

        Das Plärrer Hochhaus mit einer Rolleiflex ohne stürzende Linien – Toll.

        Damals war die Rothenburger Str. noch keine Einbahnstraße. Geiles Foto. Einfach klasse. Hat sie noch mehr von diesen Juwelen?

         

      • #80452

        Die ganze Mappe mit allen zehn erfolgreich gelösten Aufgaben. Muss ich erst alles einscannen was teilweise schwierig ist, weil die Bilder größer als mein Scanner sind.

        Aufgabenstellung

      • #80454

        Klasse!

        Wie man sieht: „Freistellung“ mittels Unschärfe wird eindeutig überbewertet!

        lg, Martin

      • #80462

        Ein klasse Bild.

        Und damals schon in 4:3 aufgenommen.

        Ist das nicht Rudolf auf dem Moped?

      • #80467

        Aufnahmeformat der Rolleiflex war 6X6, ist dann wohl ein Auschnitt…

        Retusche bei reproduzierten Bild, erinnert mich an meine eigene Gehilfenprüfung (Retusche von Fehlstellen im SW Abzug mit Eiweisslasurfarbe..).

        Gruss

        Landus

      • #80544

        Aufgabe 6

        Im Wohnzimmer des Ausbilders aufgenommen, finde ich besonders die Lampe richtig stark.
        Kamera: Plaubel Peco 13×18
        Objektiv: Schneider Super Angulon 121mm, f1:8
        Beleuchtung: 2x500W Nitraphot B-Lampen
        Belichtung: Blende 32, 3Sek.
        Wohnzimmer

        • #80546
          rwadmin
          Cheffe

            Wahnsinn. Ich habe auch schon mit Nitraphot-Lampen gearbeitet. Tolle Arbeit. Das muss man erst mal so hinkriegen. Allerdings bin ich der Meinung, dass sie da im Labor noch fleißig dran rumgewedelt hat. Aber egal – das Ergebnis ist toll. (Die Lampe fände ich jetzt allerdings nicht so schwer.  Wir haben Sonnenschein draußen – und zwar knalligen. Da ist das Problem vor allem das Eck links. Einerseits die Dynamik hinzukriegen aber andererseits den Eindruck des strahlenden Sonnenscheins. Und das dann noch aufs Papier zu kriegen……..)

        • #80545

          Aufgabe 9

          Der Wartebereich in der ersten Etage des Admiral-Filmpalastes in Nürnberg. Das Kino und den Raum gibt es heute noch, nur heißt das jetzt „First Floor Restaurant“ und sieht aus wie eine McDonald-Filiale.
          Kamera: Plaubel Peco 13×18
          Objektiv: Schneider Super Angulon 121mm, f1:8
          Beleuchtung: 3x500W Blitzausleuchtung
          Belichtung: Blende 45, stark überbelichtet
          Admiral Kino

           

          • #80547
            rwadmin
            Cheffe

              Da ist vor allem der Aufgang fiese. Als Korinthenkacker würde ich da sagen: der Schatten der Säule läuft in die falsche Richtung, weil wir hier eine Gegenlichtsituation haben. Damit der Aufgang nicht absäuft, musste sie von links oben reinblitzen. Damit der linke Bereich nicht überbelichtet ist, hinterher wieder wedeln. Mit ner Digitalkamera und nem Stapel Funkblitze könnte man das heute besser machen, aber für damalige Zeiten? Respekt.

          • #80548

            Was du auch immer gleich siehst. Das mit dem Schatten der Säule ist mir überhaupt nicht aufgefallen. Jetzt fällt es mir natürlich wie Schuppen von den Augen. Vielen Dank!

          • #80565

            Wie sieht die „heutige“ Fotografen-Gesellenprüfung aus
            bzw. welche Aufgaben bekommt man?

            • #80567

              Einfach bei der Handwerkskammer fragen.

            • #80571

              Da bin ich dran, aber so einfach ist das nicht.

              Es gibt allgemein einen großen Pool mit Aufgaben für die Gesellenprüfung. Aus diesem Pool wird jedes Jahr durch eine andere Innung Aufgaben ausgewählt und für die Prüfung weiter ausgearbeitet. Und da ist jetzt das Problem.

              1. Das die aktuelle Prüfung hier nicht erscheinen darf ist klar 🙂

              2. Es gibt auf die Ausarbeitung ein Urheberrecht. Nur ist eben im Moment nicht klar bei wem das liegt und ob der/die/das einer Veröffentlichung zustimmen würde.

              Wie gesagt ich bin dran und hatte mit Reinhard darüber auch schon korrespondiert.

              Was ich machen kann, ich könnte meine von 1981 einstellen. Ist halt auch nicht aktuell.

              • Diese Antwort wurde geändert vor 1 Jahr, 3 Monaten von Zauberberg.
              • #80573
                rwadmin
                Cheffe

                  Wenn da Urheberrecht drauf ist, dann ist auch auf Deiner von 1981 Urheberrecht drauf. Und dann ist das auch ein Problem.

                  Im Prinzip gibt es da nur das Zitatrecht. Da sind auch umfangreiche Zitate erlaubt, aber eben NUR DANN, wenn sie in eine eigene Leistung des Autors eingebettet sind. (Es ist zum Beispiel NICHT erlaubt, simpel Abschnitte aus meinen Büchern zu zitieren, um in einem Forum eine Antwort zu geben. Wenn der Autorenname nicht genannt wird, ist das noch krasser…)

                  Wenn ich nun zum Beispiel auf Pen-and-tell einen längeren Artikel zum Thema Fotografenausbildung schreibe, dann ist es durchaus möglich, eine Anzahl Prüfungsfragen zu zitieren, um einen bestimmten Punkt zu verdeutlichen. Einfach nur „Das sind die Prüfungsfragen:“ wäre eine klare Urheberrechtsverletzung.

                  • Diese Antwort wurde geändert vor 1 Jahr, 3 Monaten von rwadmin.
            • #80566

              Da habe ich keine Ahnung, aber vielleicht gibt es ja hier jemanden der das beantworten kann. Bei mir steht überall „Hobby-“ davor. Also Hobby-Fotograf, Hobby-Musiker und Hobby-Koch und noch ein Paar andere Dinge. Richtig gelernt habe ich völlig andere Sachen.

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