Fuck the Planet!

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    • #79778

      Hier sind Bilder gefragt, die aufwühlen und hinterfragen, wie wir z.B. mit unseren Ressourcen umgehen, und wie lange wir es uns als Individuen und Gesamtgesellschaft noch leisten wollen, klimapolitische Ablenkungsscharmützel zu goutieren…

       

    • #79794
      rwadmin
      Cheffe

        Plastic Sea of Holes…. ( I still got a hole in my pocket….)

        • #79804

          Ich seh das mal als Metapher oder Allegorie. Stichwort:  „Great Pacific Garbage Patch“. Man kommt durch das Loch ins Meer. Noch.

      • #79821

        Wir haben ihn Jesus genannt:

        Weil er über´s Meer laufen konnte. Weit. Sehr weit!

        🙁

        Indonesien, dort, wo der Pfeffer wächst.

        (Und unser Plastik-Müll hin exportiert wird.)

        • #79822

          Ein Foto, dass das ganze Elend gut zeigt.

        • #79823

          Plastik: Fluch und Segen. Es besteht die Möglichkeit, daß wir an unserem Müll ersticken, wenn wir nicht mit massiven, konsquenten verbindlichen politischen Vorgaben die Richtung vorgeben. Aber das wird ja nicht passieren, keine Sorge. Wir als Spezies werden unseren Weg gehen. Bis zum vermutlich bitteren Ende. Einziger Trost: Der Planet wird es überleben.

          Dein Bild zeigt gut einen Teil der Misere. Wahrlich kein Foto, daß einen trüben Tag aufzuhübschen in der Lage ist. Müllrealität halt.

      • #79830

        HÄ???  Ja, man kann ein riesiges Parkhaus bauen, es grün (-gelb!) anstreichen, und eine paar Solarpan- ähem: Grünpflanzen daneben setzen. Tut keinem weh, und das wollen wir doch alle: schmerzfei in die Apokalyse. Das kriegen wir hin.

      • #79836
        rwadmin
        Cheffe

          Juan-les-Pins 1981

          • #79837

            Yeah. Von Heute aus betrachtet: Vollgestopft mit Sarkasmus. Volltreffer.

            PS: Waren letzes Jahr im Gargano (Italien) Naturschutzgebiet unterwegs. Habe lange nicht mehr so viel Plastikmüll am Straßenrand gesehen. Säckeweise. Und es kommt immer neuer hinzu. Von den in den Wald gekippten alten Kühlschränken will ich gar nicht erst reden. Habe kein einziges Foto davon gemacht. Es ist zum Heulen…..

            • #79838

              Gestern Abend ist ein junger Mann (Mitte zwanzig) bei uns eingezogen. Mal wieder für drei Monate WG-Feeling… 😉

              Er hat erzählt, dass er in seiner „normalen“ WG (er ist für ein Praktikum in Hamburg, wohnt eigentlich woanders) Schwierigkeiten hat, seinen Mitbewohnern, alles Studenten, also alles Menschen mit etwas Hirnmasse, alle in seinem Alter, klar zu machen, dass man das Licht auch aus machen könnte, wenn man den Raum verlässt. Oder die Heizung etwas drosseln. Oder gar etwas weniger lange heiß Duschen.

              Die einen kleben sich auf der Straße fest, die anderen haben noch nicht einmal begriffen, dass sie Teil des Problems sind.

              Ich weiß nicht, wo das noch hinführen soll!?!

              • #79839

                Wo das hinführt?
                Treffen sich zwei Planeten, sag der eine „Du siehst aber schlecht aus“……

                Ich denke wir sind fröhlich und voller Inbrunst dabei den Dinosauriern nach zu eifern…..

                Andy
                imaussterbemodus

                 

                • Diese Antwort wurde geändert vor 1 Jahr, 9 Monaten von Andy.
              • #79841

                Was abgeht bzw. abgehen wird, ist meines Wissens seit spätestens den 80igern hinreichend bekannt. Trotzdem hat eine gewisse Generation in der westlichen Wohlstandsblase ihre Privilegien in vollen Zügen genossen, inkl. Reisen um die Welt bis zur Antarktis um Pinguine zu knipsen 😉

                * … werfe den Ersten Stein (Jesus)

                duckundweg

                • #79842

                  Wow. Was für eine schöne polemische Analyse. BAMM! Da fühle ich mich doch direkt angesprochen. Ich war zwar nie in der Arktis o.ä., war auch noch nie außerhalb Europas, aber das macht mich auch nicht besser. Wir alle tragen unser Päckchen Mitschuld an dem Schlamassel. Und Versuche aufzurechnen, wer wann wo was gemacht hat, bringen uns in der Sache überhaupt nicht weiter. Schuldzuweisungen auch nicht. Genausowenig, wie Klimaschutz zu ideologisieren, was sowieso Unfug ist. Statt partei(en)übergreifend konstruktiv in der Sache zu handeln sehe ich: Kindergarten. Wer denkt, die ökologische Transformation und deren soziale Komponente müssen nicht zusammengedacht und gebracht werden: Kindergarten. Kindergarten? Warscheinlich auch Quatsch, denn Kinder gehen oft sozialer und verantwortlicher miteinander um, als die erwachsene Gesellschaft. Die war in der 1980ern auf einem guten Weg, der neoliberale (ja,ja, ich weiß) Rollback in den 1990ern und danach hat dem zarte Pflänzchen   wir-übernehmen-Verantwortung-und-passen-auf-den-Planeten-jetzt-besser-auf   den Garaus gemacht. Meine Kinder sind in den 90ern aufgewachsen und haben sich als Jugendliche und junge Erwachsene einen Scheißdreck für Umweltschutz interessiert. Daß ihre Kacke aufm Klo mit Regenwasser aus der selbstgebauten Zisterne weggespült wurde, auch nicht. Aber kaum ist das erste Kind da….oha. Die Hoffnung stirbt zuletzt, heißt es. Aber muß erst alles kaputtgehen, damit es wieder welche geben kann?

                • #79843

                  Genau!

                  Ich sitze, wie wir alle, im Glashaus und werfe mit ganz vielen Steinen. Denn ist das Glas erst einmal kaputt, dann wirft es sich ganz hervorragend…

                  Du hast schon gelesen:

                  …die anderen haben noch nicht einmal begriffen, dass sie Teil des Problems sind…

                  Wir alle zusammen sind das Problem!

        • #79845
          rwadmin
          Cheffe

            „Wir alle zusammen sind das Problem!“

            Ja, so in etwa. Als Ende der 70er die Firma BP feststellte, dass ihr Geschäftskonzept zwangsläufig in die Katastrophe führen würde, haben sie ihr Logo geändert (vom alten BP-Wappen zu diesem Sonnenblumendingens) und haben mit sehr viel Aufwand eine Kampagne gestartet, „Energiesparen“. Der Sinn lag nicht etwa darin, tatsächlich den Energiebedarf zu reduzieren, denn, Überraschung, der Energieverbrauch ist gestiegen und nicht gesunken, sondern die Verantwortung von den Konzernen auf die Verbraucher zu verlagern. Es sind nicht etwa die Konzerne schuld, die mit riesigen Mengen Energie Produkte herstellen, die riesige Mengen Energie verbrauchen und mit riesigen Mengen Geld den Verbrauchern erklären, dass sie das Zeug kaufen müssen. Nein. Es sind die Verbraucher schuld. Weil die das Zeug kaufen. Es werden Autos gebaut, in denen man einen 250km/h-Crash überleben kann, anstatt einfach im einzigen Land, in dem man diese Geschwindigkeit fahren darf, ein Tempolimit einzuführen und die gesamte Autoproduktion auf Autos umzustellen, die nur 130 fahren, in denen man einen Crash mit 130 überleben kann und die auf einmal nur noch die Hälfte Sprit brauchen. Das wäre problemlos möglich – aber man kriegt solche Autos nicht. Sie werden nicht produziert.  Wer ist daran schuld? Die Verbraucher? Nein, die Industrie. Weil natürlich keiner sich in ein Auto setzt, das bei einem Crash mit einem Ferrari nur noch ein Haufen zerknülltes Blech ist. (Außer solche Verrückte wie ich, die Ente fahren. Colani hat vor 40 Jahren für die Ente eine neue Karosserie designt, mit der die ansonsten unveränderte Ente 160 gefahren ist und nur noch 1,7 Liter gebraucht hat. Wollte niemand produzieren. https://www.zwischengas.com/de/blog/2022/01/29/Vergessene-Designstudien-Colani-2CV.html)
            Sind die Verbraucher daran schuld, dass dieses Fahrzeug nie produziert wurde? Nö.

            Ich war ja einige Zeit in der Klimagerechtigkeitsbewegung aktiv, die sich ziemlich ernsthaft mit der Nummer auseinandergesetzt haben, was der Einzelne wirklich gegen den Klimawandel tun kann. Die Antwort ist frustrierend: Exakt nichts. Nur die großen Konzerne und Regierungen haben tatsächlich die Möglichkeit, Energie zu sparen. Das Gas, das wir im Winter „gespart“ haben, ist nicht etwa gespart worden, sondern in Form von Strom nach Frankreich geliefert worden, weil dort die Atommeiler stillstanden. Die Umstellung von Pipelinegas auf Fracking-LNG-Gas hat sämtliche Klimaschutzanstrengungen der letzten 20 Jahre ruiniert. Bei der Produktion von „Freedom-Gas“ treten ungeheuere Mengen Methan aus. Und beim Verflüssigen und Transport von LNG geht unterwegs 25% verloren. Ein Viertel. Von dem Dreck den der Schiffsdiesel in die Luft pustet ganz zu schweigen. Da spielt es schon fast keine Rolle, dass irgendwelche Helden es für eine gute Idee gehalten haben, North Stream in die Luft zu jagen. Die Katastrophe für die Umwelt, dass da Millionen Kubikmeter Methan auf einen Blubb in die Luft geblasen worden sind – Scheiß doch drauf.
            Und da will mir noch irgendwer was erzählen, dass es einen Unterschied macht, ob ich auf meinen Hamburger lokales Rindfleisch oder ein Sojapaddy draufklatsche? Aber gleichzeitig muss unbedingt die Munitionsproduktion hochgefahren werden, damit man noch mehr Bumm-Bumm machen kann? Weil so ein „Bumm“ ja üüüüberhaupt kein CO2 produziert.

            Es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder das mit dem Klimawandel ist eine riesengroße Lüge – was ich nicht glaube, weil ich aus dem Fenster kucke und feststelle, dass da verdammt wenig Schnee liegt – oder unserem Spitzenpersonal ist das sowas von Scheißegal. Und wenn letzteres zutrifft und all diese Gesetze, die den CO2-Ausstoß minimieren sollen, immer bedeuten, dass die Verbraucher mehr Geld ausgeben sollen um immer neue Sachen zu kaufen, die ganz viel weniger Strom brauchen, nur dazu dienen, wenige immer reicher zu machen und das große Problem zu lösen, dass die Märkte im Westen eigentlich längst mit allem gesättigt sind.  Abwrackprämien für Autos, Heizungen, Kühlschränke. Der Steuerzahler zahlt zuerst Steuern, die dann der Hersteller kriegt, damit er einem das alte, funktionierende Gerät abnimmt und ein neues Gerät vertickt, das schneller kaputt geht.

            Ich habe heute einen alten Bosch-Kühlschrank entsorgt, der nach 31 Jahren immer noch funktioniert hatte. Schlicht, weil ich ihn nicht mehr gebraucht habe und ich niemanden gefunden habe, der ihn noch haben wollte.

            Ich habe vor drei Tagen die Beschreibung meines alten Apple II gefunden. 64kB. Da gab’s CP/M und Wordstar dafür. Da habe ich mein erstes Buch drauf geschrieben. Mein jetziger Rechner hat den 500.000 fachen Speicher. Und einen Prozessor mit acht Kernen und der 3000-fachen Geschwindigkeit. Jaaa aber….. Nein. ich verwende da drauf Ventura Publisher 10. Das ist jetzt 23 Jahre alt. Das läuft kaum schneller als auf den PCs vor 23 Jahren.  Und wer jemals mit Geoworks gearbeitet hat, weiß, was flottes Arbeiten auf einem 386er bedeutet. Der 386er hatte noch nicht mal nen Kühlkörper nötig. Mittlerweile sind die Kühlkörper auf den aktuellen PCs so groß wie damals die Netzteile.

            Ja, es gibt „Gamer“, die glauben, sowas zu brauchen. Wer hat ihnen das eingeredet? Warum ist das virtuelle Töten virtueller Gegner ein Beruf? Warum darf Oma Elfriede nicht mehr ihren Ölradiator anwerfen, aber Enkel Kevin  täglich 20kWh verdaddeln? Warum sind leistungsstarke Staubsauger verboten, aber E-Autos mit Hunderten KW werden gefördert?

            Bei uns läuft  es planmäßig schief.

            Es ist längst bekannt, dass der ganze Bitcoin-Blödsinn eine Riesengroße Schneeballverarsche ist, die einen verheerenden Stromverbrauch hat. Warum ist der Schwachsinn nicht längst verboten? Sie haben es ja auch geschafft, neue Autos zu verbieten, die keinen e-call-Notruf an Bord haben – was den Supernebeneffekt hat, dass alle neueren Autos automatisch getrackt werden.

            Nein, nicht wir Verbraucher sind das Problem. Das soll uns nur eingeredet werden.

            • Diese Antwort wurde geändert vor 1 Jahr, 9 Monaten von rwadmin.
            • #79847

              Der Verbraucher als unschuldiges Opfer?
              Nee – so einfach ist es doch nicht. Auch wenn das mit dem Profit und alles andere schon prinzipiell stimmt, aber wir kaufen eine Menge Sachen/Dinge, die wir eigentlich nicht benötigen würden und wir sind es, die sich einreden lassen, dass man alle Nase lang neue Autos/Möbel/Elektrogeräte/Computer… braucht – obwohl das alte Ding noch funktioniert. Auch der geringere Energieverbrauch wird ja von uns als willkommene Ausrede angenommen (obwohl meist bei der Produktion mehr Umwältschäden entstehen als beim weiteren Betrieb des ach so energieverschwenderischen Altgerätes).

              Aber was wäre denn, wenn wir alle darauf verzichten würden? Und, wenn doch nötig, beim nächsten Auto bewußt das kleine, leichte und „leistungsschwache“ Modell kaufen (was für alles was wir damit machen müssen immer noch mehr als ausreichend ist) und nicht für den Urlaubsflug ins Flugzeug steigen (auch wenn dafür irgendwo in Brasilien ein Bäumchen gepflanzt wird – von dem wir aber nicht wissen, ob es das nächste Jahr überhaupt überlebt)?
              Klar, das müssten wirklich ALLE machen, dann würde es was bringen.

              Jaaaa – ich weiß, dass das so nur eine Utopie ist – aber es zeigt, dass wir uns auch als Verbraucher nicht mit dem Hinweis auf die Profitgier der Erzeuger reinwaschen können – schon gar nicht in der Gesamtheit der Verbraucher.

              Das Grundproblem ist eher, dass jeder (egal wo er steht) sagt: wenn DIE (wer auch immer damit gemeint ist) nichts für die Umwelt machen, warum soll ich dann was ändern?
              Und das schlimme daran ist, dass diejenigen, die es dann doch bei sich selbst versuchen nach einer Weile merken, dass sie absolut nichts bewirken, was entweder dazu führt, das sie frustriert aufgeben (Fuck of the Planet!) oder sich auf der Straße festkleben, weil sie keinen anderen Ausweg mehr sehen. Ich tendiere eher zur ersteren Gruppe….

              Was aber wirklich richtig viel bringen würde: ALLE Rüstungsproduktionen einstellen – das ist mit Sicherheit die Branche, die sich am wenigsten um Umweltfolgen kümmert (die meisten anderen bemühen sich zumindest um ein Feigenblatt) und dafür müssten auch ALLE Kriege bzw. bewaffneten Konflikte eingestellt werden (es gibt wohl über 70 die aktuell auf der Welt laufen – wir hier sehen ja hauptsächlich nur den einen vor unserer Haustür). Das ist allerdings ein frommer Wunsch – zuviel Profit bringt so ein Krieg……

              Nun sind wir aber weit weg von der Fotografie. Und um das nicht ganz zu vergessen, hier mein Bild zum Thema, ein Bild was für mich den größten „Fuck“ symbolisiert:

              Andy
              imfucktheplanetmodus

              • #79849
                rwadmin
                Cheffe

                  Unschuldige Opfer…

                  Ist ein Soldat ein unschuldiges Opfer? Nein. Aber wenn es sich, wie hier, um Wehrpflichtige handelt, die nicht gefragt wurden?

                  Natürlich sind Verbraucher „schuld“, weil sie die Produkte kaufen. Aber wer hat denn dafür gesorgt, dass sie nicht mal mehr erkennen, wenn sie verarscht werden? Wer lässt ihnen denn nur noch die Wahl zwischen schlechten Optionen?

                  Wenn wir uns das „Marketing“ unseres Lieblingskameraherstellers ansehen – das ist geradezu zum Fremdschämen schlecht. Aber es gibt reihenweise Leute, die das trotzdem feiern. Ich versuche seit über zwei Jahren, von OMDS eine Aussage zu deren Nachhaltigkeitsstrategie zu bekommen. Null Antwort. Sprich: der Firma ist das Scheißegal. Wer ist da jetzt nun dran schuld, wir User, die wir uns weigern, das ganze Zeug, was wir daheim haben auf den Müll zu hauen und ein neues (!) System anzuschaffen, oder der Konzern, der auf den Planeten spuckt?

                  Für den Verbraucher ist eine komplette Umstellung des Lebens auf „Umweltfreundlich“ teilweise gar nicht möglich – wie gesagt, ich habe lange mit Leuten aus der Klimagerechtigkeitsbewegung diskutiert, die nur Second Hand tragen, die sich ihre Waschmittel selber zusammenrühren und so. Selbst die sagen – es ist nicht möglich. Für die Konzerne ist das aber gar kein Thema, sich zumindest eine Strategie auszudenken, wie man das mit dem Klima hinkriegt.  Die haben im Einkauf ganz andere Hebel.

                  Der einfache Soldat kämpft ums überleben. Entweder ich erschieße den von Gegenüber oder der erschießt mich, oder, wenn ich mich weigere, erschießen mich die Vorgesetzten. Die Optionen sind begrenzt.

                  Ganz oben, da lauten die Alternativen anders….

                  • #79852

                    Leider sind auch „ganz oben“ die Möglichkeiten gar nicht so viel anders – vor allem sehr viel beschränkter, als wir uns das wünschen würden: Entweder man macht Profit, oder man verschwindet vom Markt – auch „da oben“ ist man am Ende nur Soldat … aber ab hier geht es von der Umweltkritik (eigentlich Umweltverschmutzerkritik) über in die Gesellschaftskritik – und das geht hier endgültig zu weit (da können wir uns persönlich gerne mal bei einer Tasse Tee austauschen …. aber ich weiß auch so, dass wir da gar nicht weit auseinander liegen).

                    Aber ja: ich habe klare Vorstellungen, wie man da raus kommen könnte, ich sehe aber leider keinen Weg dahin…..

                    Andy
                    imdystopiemodus

                    PS: ja, EIN Soldat der sich weigert ist ein Dessateur, wenn sich ALLE (oder zumindest die überwiegende Mehrheit) Soldaten weigern, nennt man sie Revolutionäre….

                     

                    • Diese Antwort wurde geändert vor 1 Jahr, 9 Monaten von Andy.
                    • Diese Antwort wurde geändert vor 1 Jahr, 9 Monaten von Andy.
                    • Diese Antwort wurde geändert vor 1 Jahr, 9 Monaten von Andy.
                    • #79863

                      Du sagst es. Krieg ist ein dreckiges Geschäft, und eine Umweltsauerei obendrein. Uranhaltige Munition ist da nur eine davon. Ich verstehe davon nicht viel, aber mir ist schon klar, daß die Umweltschäden durch den Krieg in der Ukraine schon jetzt eklatant sind. (Von den anderen erst gar nicht erst zu reden). Und der Mensch ist leider nicht Teil der Lösung, sondern Teil des Problems. By the way: dieser Fucking War wird sicher nicht auf dem „Feld der Ehre“ (was für eine perverse Bezeichnung für eine Schlachtbank), sondern letztendlich in Washington und Peking entschieden. Glaube ich. Meine Ahnung, keine Ahnung. Glauben ist nicht Wissen. Und ich weiß es natürlich schlußendlich (auch) nicht.

                • #79850

                  Danke, Andy, du nimmst mir das Tippen ab!

            • #79869

              Die Energiesparerei ist sehr zweispältig. Vor Jahren wurde die Spannung von 220 V um 5% auf 230 V erhöht, was auch einen entsprechend grösseren Energieverbrauch bedeutete. Plus den vorzeitigen Tod von sehr vielen Geräten, die mit der grösseren Hitze im Gerät oder der höheren Spannung nicht umgehen konnten. Ich hatte einen sehr guten, sehr teuren Verstärker, der so gestorben ist.

              Das Spiel geht munter weiter. Erst wurde die Glühbirne verboten, die versprochenen 10000 Stunden der neuen, vielfach teureren Leuchtmittel werden nie eingehalten. Mit den neuen Leuchtmitteln wurde der Gesamtverbrauch um 2 % reduziert, also erst plus 5 %, dann minus 2 % – suche den Spar.

              Im Sommer werden auch noch die Neonröhren verboten. Im Postverteilzenter in der Nähe muss die Elektronik von 22000 Röhren ersetzt werden und alle Röhren werden entsorgt, obwohl 95 % davon noch Jahre laufen würden. Zuhause muss ich einen Elektriker besorgen, der die Starttechnik auf LED anpasst. Wenn die Hausverwaltung das anordnet, heisst das viele funktionierende Röhren im Müll. Weil ich nicht wochenlang im Dunkeln auf den Elektriker warten will, habe ich einen Vorrat gebunkert. Genau wie für meine teure Tischlampe mit Halogenbirne. Keine Birne – Lampe Schrott. Ein Umbau ist illegal, oft nicht möglich oder sehr teuer. Im Elektrogeschäft erzählte man dazu, dass viele kämen mit kistenweise ungebrauchten Leuchtmittel zum Entsorgen. Mein „Liebling“ war die Umstellung der Kühlschrankbirne – früher 15 W, jetzt 2 W. Wenn so nur schon die Kosten für die neue LED wieder rein sollen, muss man 10 Jahre jeden Tag den Kühlschrank eine ganze Stunde offen lassen. Bei normaler Nutzung dauert es 40 Jahre, ab dann wird es billiger. Nur: bei Reinhard hat der Kühlschrank bloss 31 Lenze erreicht. Sein Kühlschrank hatte dank eines starken Kompressors einen hohen Verbrauch und eine so lange Lebensdauer. Wegen Physik geht der heutige tiefe Verbrauch nur mit schwachen Kompressoren, die dafür aber dauernd auf Volllast laufen müssen. Bei mir war nach 15 Monaten schon ein Ersatz notwendig. Die Reparatur war 10 % günstiger als der Kaufpreis. Wer repariert unter solchen Umständen, wenn die Garntie durch ist? Alle paar Jahre ein neues Gerät versus weniger Betriebsenergie ist wohl ein Spiel mit negativer Bilanz. Wer als Kaufkriterium eine Lebensdauer von über 30 Jahren fordert, wird sehr lange suchen oder für immer warmes Bier trinken.

              Der ganze Hype im Winter zum Stromsparen war auch sehr interessant. Fast täglich stand in der Zeitung, welche Horror-Szenarien ohne Strom eintreffen könnten. Neben Duschregeln war es aber ok, die Wellnessoasen in den Hotels auf 30 Grad zu belassen und die Schneekanonen durchlaufen zu lassen. Der Strom war auch gar nicht weniger, er ist nur früher schon verkauft wurden, „leider“ zu zu tiefen Preisen. Jetzt wollte man nichts ergänzen wegen den hohen Preisen. Eine Zockerei mit Strom, die nichts mit Grundversorgung zu tun hat und die ich auch kaum mit Müffeln statt Duschen korrigieren kann. Von den mindestens 30 % Sparpotential durch Einsparungen redet man kaum. Ein Verbot von Aludosen würde massiv einschenken. Der neue 1000 PS-Tesla oder der Elektroporsche mit ebenso viel Leistung und Bundesförderung passen gut in diesen Themenkreis.

              Neulich gab es einen Artikel, weil zu wenig Strom vorhanden war, um die Munitionsproduktion anzuheben. Man mag über Waffenlieferung denken wie auch immer, aber dass die Serverfarmen von Tiktok die Ursache waren mit ihrem gigantischen Stromverbrauch finde ich neben den vielen Sparapellen bemerkenswert. Sind halt Lieferverträge, die eingehalten werden müssten. Für sowas und Facebook usw. wird immer genug Energie bereit gestellt.


              @Andy
              :

              Der Kunde hat nur in wenigen Fällen wirklich die Wahl. Ich erinnere mich ungern an die Anschaffung der Pen F. Lightroom musste deswegen auf die neue Version, die aber nicht auf meinem Windows lief. Also auch ein neues Windows, das aber nicht auf meinem PC lief. Also ein neuer PC. Das neue System war gut für die Oly, dafür gab es keine Treiber mehr für meinen A1-Drucker. Und keine mehr für den Mittelformatfilmscanner für 4000.-. Wozu habe ich die Kamera, wenn ich nicht mehr drucken kann? Also noch ein neuer Drucker trotz vorhandenem Tintenbestand für den bisherigen.

              Noch hässlicher ist die Situation bei Musikservern, die nur noch über eine App bedient werden können. Der Hersteller macht die dauernden Updates nicht mehr mit, die App fliegt aus dem Store, das neue Update killt die bisherige App. Wer sich retten will, muss sofort ein Androidteil nur für das Gerät kaufen, die App laden und nie mehr was ändern. Sonst sind alle RIPs und lokalen Musikdaten nicht mehr erreichbar und das Gerät Schrott. Die Festplatte umziehen geht auch nicht wegen Spezialdateisystem. Oder die Zwängerei mit dem UKW-Radio und DAB. Ein lausiges Format grad gut für Nachrichten und Millionen funktionierender Geräte (es gab Tuner bis in die Preisklasse um 10 000.-), die nach UKW nur noch für die Vitrine taugen. Da kann ich als Käufer selbst bestimmen wollen, ich werde gezwungen, mich anzupassen. Ein Ausweg wäre die LP und analoge Fotokameras mit Privatlabor. Beides taugt aber nur noch mit starken Einschränkungen.

              Sicher stimmt dein Hinweis, wenn es um Themen wie Fastfashion und dauerndes Upgraden von Geräten geht. Oly wird es hassen, wenn wir über Gutgenug versus neuste Gadgets nachdenken. Bei Autos ist für viele alles unter zwei Tonnen fürs Kinderzimmer. Wenn man die Followerzahlen von Greta Thunberg und den Kardashians/Jenner vergleicht, scheint das Sinnvoll-Spiel aber schon verloren. Ich bin trotzdem auf der Suche nach Gründen für Optimismus.

              PS: Ich lebe viele von deinen Wünschen bezüglich Konsum und Verhalten. Deshalb werde ich aber auch beschimpft, ich wäre schuld am Verlust von Arbeitsplätzen und Rentenunterfinanzierung. Wenn ich nicht fliege, braucht es viele Arbeitsplätze nicht. Bei meinem fünfzigjährigen Plattenspieler (Gebrauchtkauf) ist der Hersteller schon lange nicht mehr unter uns, obwohl sein Gerät bei entsprechender Wartung immer noch genial klingt. Das bringt den heutigen Betrieben aber nichts in die Kasse. Wer verhält sich besser?

               

               

               

               

              • Diese Antwort wurde geändert vor 1 Jahr, 8 Monaten von Klick.
              • #79874

                Weil Du mich direkt angesprochen hast und falls Du eine Antwort erwartest: Wo soll ich da anfangen? Das größte Problem dabei ist, dass wir dann schon wieder in der Gesellschaftskritik sind – das hat nur noch mittelbar was mit Umweltschutz zu tun. Solange alles rings um uns her vom Profit regiert wird, werden wir den Umweltschutz nicht wirklich auf die Reihe bekommen. Und um „Profit“ geht es nicht nur bei den Herstellern und Politikern, um Profit geht es auch bei den Verbrauchern. Die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes ist doch auch nur eine Profitverlustangst – wenn es nur um eine sinnvolle und erfüllende Beschäftigung ginge, gäbe es ja genügend ehrenamtliche Möglichkeiten (und wenn wir mal ehrlich sind: es gibt genügend Aufgaben, da muss keiner Angst haben nicht gebraucht zu werden, wenn wir die mal gerechter verteilen würden – auch bei deutlich weniger Konsum!). So aber wird Einkommen (=Profit) zur Überlebensnotwendigkeit – das ist in allen gesellschaftlichen Schichten so. Und die ständige Suche nach einem Schnäppchen ist auch eine Suche nach mehr Profit (weniger Kosten). Ja, klar, wir reden da über ganz andere Größenordnungen als in der Chefetage der Konzerne – aber es geht dennoch um (überlebensnotwendigen) Profit. Ein Arbeiter der nicht genügend „Profit“ macht verhungert (vielleicht nicht direkt bei uns – in anderen Ländern aber schon), ein Arbeitgeber der nicht genügend Profit macht verschwindet vom Markt (und mit ihm verlieren dann auch alle seine Arbeiter ihren „Profit“).
                Und wir machen alle fröhlich mit – und die meisten von uns kennen jede Menge Argumente, warum ausgerechnet sie selbst keine andere Wahl haben und von „den anderen“ zu ihrem Verhalten gezwungen werden und somit auch nur „die anderen“ etwas ändern können, man selbst ist ja nur ein kleines Rädchen im Getriebe.

                Ja, richtig: EIN Verbraucher hat tatsächlich keine größere Wahl – habe ich oben ja auch schon so gesagt. Es müssen schon ALLE oder zumindest die übergroße Mehrheit der Verbraucher ihr Verhalten ändern – was übrigens auch die Grundaussage der meisten Umweltschützer ist.
                Da das aber bisher nicht erfolgt ist, wird mit (zum teil widersprüchlichen oder untauglichen) Vorschriften und Gesetzen versucht zumindest den Anschein nach etwas für den Umweltschutz zu tun …… was aber oft genug unterlaufen wird bzw. durch geschickte Ausnutzung von „Blindstellen“ weiterhin Profit vor Umweltschutz gestellt wird.
                Und genau das werden wir auch nicht ändern – da können wir hier noch so lange diskutieren.

                Von daher: ich kann Dir keinen Optimismus anbieten. Dem Planeten bleibt nur die Hoffnung, dass der Ungezieferbefall sich von selbst erledigt – und da sind wir auf dem besten Wege dahin (möge dieser Weg nur lange genug sein, damit weder ich noch mein Nachwuchs das Ende erleben muss – um mal noch eine eigene egoistische Komponente einzubringen).

                Andy
                imantwortmodus

                PS: das ist jetzt so trockener Text, da fällt mir noch nicht einmal ein passendes Bild dazu ein.

                • #79876
                  rwadmin
                  Cheffe

                    Da kann ich aushelfen.

                    Schon vier Jahre alt, aber immer noch aktuell.

              • #79875

                Was soll man da zu Ostern  sagen?

                „Lasst alle Hoffnung fahren…“  ?

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