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- Dieses Thema hat 10 Antworten sowie 3 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 4 Jahren, 8 Monaten von Lutz aktualisiert.
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7. April 2020 um 18:12 Uhr #2385
Bin zur Zeit dabei meine FT Objektive kameraseitig zu optimieren, indem ich mit Michael Tapes lensalign und focustune den back- oder frontfokus ermittle und in der M1 II entsprechend die Korrektur einstelle. Es ist mir klar, dass der Fokus von Aufnahme zu Aufnahme etwas streut- deshalb macht man mehrere Aufnahmen mit jedem AFA Wert. Aber kann mir jemand erklären, warum bei den positiven AFA Werten die Streuung viel geringer ist, als bei den negativen. Das erscheint mir überhaupt nicht plausibel.
Ich zeige hier zwei Diagramme – das erste für das FT 150mm 2,0 und das zweite FT 150mm in der Kombination mit dem EC 14. (Die hier eingestellten Bilder sind schnell gemachte Aufnahmen vom Bildschirm des Laptop und weisen deshalb einige Strukturen auf.)
Gruß
Lutz -
7. April 2020 um 18:15 Uhr #19454
Hier das Diagramm für 150mm + EC 14
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7. April 2020 um 20:33 Uhr #19458
Nimm mal die blaue Linie aus der Grafik raus. Und schon ist die Streuung unter der Linie nicht „wesentlich“ größer. Tapes legt diese Linie nach seinen Berechnungen da rein – vor dem Hintergrund, dass der Schärfebereich sich in dem Bereich, in dem das Target normalerweise so steht, zu 1/3 vor der Schärfeebene und zu 2/3 hinter der Schärfeebene liegt.
Dass die Verteilung so ist, ist also der Grund dafür, dass die blaue Linie dort liegt – nicht umgekeht. -
7. April 2020 um 22:43 Uhr #19462
Focus Tune ist ja nur ein Hilfsmittel, um damit annäherungsweise die AF-Trefferquote zu verbessern. Leider bleibt es dabei einem nicht erspart, immer wieder durch Einsicht in das von Focus Tune verwendete Bildmaterial zu kontrollieren, ob und welche Einstellungen am Ende wirklich zu einem akzeptablen Ergebnis führen.
Und es ist halt – zumindest bei meinen Gerätschaften – so, dass man, je mehr man mit Focus Tune prüft, je mehr man auch durchaus unterschiedliche Ergebnisse am Ende herausbekommen kann…
Wenn man es genau nimmt, ist es ja z.B. bei Deinen Testergebnissen lt. den Diagrammen so, dass nur wenige Aufnahmen zu wirklich scharfen Ergebnissen führen. Denn tatsächlich wird auch nach Anwendung der AF-Korrekturen nur gelegentlich einmal der Fokuspunkt exakt getroffen…
Das ist bei meinen Testergebnissen auch so, nur dass hier, insbesondere unter Einbeziehung des EC-14 bzw. EC-20, meist über den gesamten Messbereich die Streuung praktisch gleich hoch ist…
Und mir ist aufgefallen, dass man die AF-Justage nicht unbedingt nach den von Michael Tapes empfohlenen Entfernungen durchführen sollte, sondern besser die Entfernungen verwendet, die man tatsächlich meistens mit dem Equipment vor Ort antrifft, denn das macht auch starke Unterschiede beim „Treffererfolg“ aus…
Meine großen Tüten sind bezüglich des AF regelrechte Zicken, gerne auch mit jeweils unterschiedlicher Tagesform. Dazu musste ich zudem gelegentlich auch vor Ort manuell die AF-Justage kurzfristig grob neu anpassen, um solche „Tagesform“ auszugleichen und wenigstens halbwegs brauchbare Aufnahmen zu erhalten. *grmpf*
Das Ganze macht nicht immer wirklich Spaß, aber das 300/2.8 mit EC-20 ist halt manchmal unersetzlich…
Viel Erfolg bei Deinen weiteren Versuchen und beste Grüße
Wolfgang -
8. April 2020 um 12:08 Uhr #19474
Hallo Reinhard, danke für die Antwort. Ich bin mit dir einig, mit dem was du schreibst. Was ich eigentlich erklärt haben wollte war, warum die Streung bei den Aufnahmen viel geringer ausfiel die ich mit den positiven AfA Werten aufgenommen habe: warum sind die Steuungen „im rechten Teil“ des Diagramms so viel geringer als „im linken Teil“?
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8. April 2020 um 12:13 Uhr #19475
Meine eigentlich Frage habe ich noch einmal an Reinhards Antwort angehängt.
Aber auch deine Antorten sind hilfreich für mich. Ich habe zwar das 2,8 300er nicht – und damit auch nicht die Möglichkeiten, die es bietet, aber ich bin glücklich phantastische Fässchen zu haben.
Gruß
Lutz -
8. April 2020 um 16:02 Uhr #19480
…. da hatte ich Deine Frage wohl nicht verstanden.
So wie das aussieht, gibt es in Richtung Unendlich eine Art „Anschlag“. Je weiter Du die Korrektur ins Plus schiebst, desto weniger „Luft“ hat das Objektiv um sich in Richtung Frontfokus zu bewegen. Da ich mir das aber weder aus meiner bisherigen Erfahrung noch rein technisch erklären kann, könnte es eher sein, dass die Software keine Werte über einem bestimmten Punkt akzeptiert.
Um das sicher feststellen zu können, müsste man die einzelnen Bilder unter die Lupe nehmen – ob hier eine technische Beschränkung des Objektivs oder eine Beschränkung de Software vorliegt.
Denn im Prinzip stellt die Kamera durch zwei Aufnahmen in definiertem Abstand die Phasenlage fest. Diese Phasenlage ist prinzipbedingt bei mehreren Messungen ungenau, weil die beiden Aufnahmen nicht in exakt gleichem Abstand voneinander passieren und auch das Objektiv beim Anfahren des ermittelten Wertes – der jedesmal anders sein kann – mechanische Toleranzen hat.
Diese mechanischen Toleranzen sollen durch Focus Tune eliminiert werden. Es gibt aber keinerlei Grund, warum die Messung durch einen anderen Korrekturwert genauer sein sollte oder warum die mechanischen Toleranzen auf einmal geringer sein sollten. Es sei denn, es ist irgendwo ein Begrenzer drin. -
8. April 2020 um 18:26 Uhr #19484
Danke für das „überlegen“. Ich werde auch noch das 50-200 swd „testen“ und sehen, ob das dort genauso ist.
Da sich das lensdesign Target in ca 8m Entfernung befand und auch die fokusierten Ergebnisse in diesem Bereich lagen, war „unendlich“ viel zu weit weg, als dass dadurch eine Begrenzung zu erwarten wäre.
Gruß Lutz -
8. April 2020 um 21:50 Uhr #19492
Ein Zuiko 150/2.0 eines Kölner Fotografen hatte ich auch mal über Focus Tune in der Mangel… Hier ein Ergebnis zur Info…
Viele Grüße
Wolfgang -
8. April 2020 um 21:56 Uhr #19494
Und hier mal ein Beispiel mit meinem 300/2.8 und EC-20.
Viele Grüße
Wolfgang -
9. April 2020 um 11:37 Uhr #19506
ja noch mehr. Danke Wolfgang für die beiden Diagramme.
Trotz der „Zicken“ des 300er 2,8: Weiterhin viel Freude damit.
Frohe Ostern trotz Corona wünscht
Lutz
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