Detail auf dem Weinblatt

Ich weiß jetzt nicht so genau, was Du erwartest. Ein Kommentar zum Schärfeverlauf? Oder zu Farbe? Mit dem Motiv kann ich einfach nichts anfangen. Die Schärfe geht nicht durch den ganzen Fussel und das grüne Ding da im Hintergrund stört micht auch. Ich könnte auf ganz viel von dem roten Blatt verzichten.

Hallo Torsten, ich habe derzeit gerade eine Sinn-Krise; d.h. ich weiss manchmal nicht mehr, warum, weshalb und wozu ich überhaupt noch fotografiere; zweifle an meinen gemachten Fotos und finde gerne alles Mist. Ich habe das manchmal und versuche dann meist, mich auf einfache Dinge zu besinnen und mich auf die Basics zurückzuziehen. Oft kommt dann wieder die Freude nach einiger Zeit von allein und ich beginne wieder, mich nach neuen fotografischen Herausforderungen umzusehen.

Ich kenne einige Deiner Fotos und finde sie in der Regel auch gut. Deine BK hier – Bitte um Kritisierung des Weinblattes lässt mich, wie wohl auch Reinhard, ratlos. Hast Du momentan auch eine Sinn-Krise?

Du hast doch offensichtlich das Weinblatt mit dem Samenteil bewußt gemacht, Deine Erfahrungen in Fotografie und in Makro-Technik einfliessen lassen, sonst wäre das Foto nicht so, wie es ist: Technisch o.k., sauber, ein schmaler Schärfestreifen und gut belichtet, nicht genial. Das isses.

Mit dem Motiv selbst können Reinhard und ich nichts anfangen, weil es uns nichts sagt. Es erzeugt nun auch nicht das öffentliche Interesse, gibt mE auch philosophisch und weltanschaulich nicht viel her. Aber ob es Dir was sagt, wissen wir nicht.

Was sollen wir kritisieren? Gruß, Hermann

… ich denke, man hätte das Stativ an dieser Stelle nicht aufgebaut und die Kamera ausgerichtet, denn es erfordert doch einen gewissen (wenn auch kleinen) Aufwand – und so attraktiv ist das zottige Objekt dann doch nicht.

Das Hauptproblem in dem Bild ist, dass der Betrachter das zottige Objekt als belanglos betrachtet und etwas ratlos im Bild herum blickt. Säße dort eine Spinne, oder ein bizarrer Käfer, so wäre dies sofort anders.

Mit Stativ arbeiten hat den Vorteil, etwas experimentierfreudiger die Aufnahmeposition zu wählen.

a. Man hat mehr Zeit die Bildwirkung zu begutachten, da die Arme nicht einschlafen und zur Ungeduld drängen.

b. War die letzte Einstellung besser, so lässt sich diese schneller und reproduzierbarer einstellen, als per Hand.

Natürlich alles zu Lasten der Spontanität

Deswegen bin ich in keiner FB-Gruppe. Ich hab’s versucht, aber es kommt nix bei raus. Fundierte Bildkritik kriegt man nur von Leuten, die keine Angst haben, sich unbeliebt zu machen. Bei FB ist sowas gefährlich. Ratzfatz ist die mühsam aufgebaute Reichweite flöten.

Diese Freihand-Makros sind ein zwiespältige Sache. Manches geht eben nur Freihand – mit entsprechendem Ausschuss – aber es hat sich bei mir jedesmal rentiert, dass ich ein Stativ aufgebaut habe. Solange das Viechzeug sich nicht vom Acker macht, macht das auch mehr Spaß, weil man an den Details feilen kann.