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22. April 2018 um 8:39 Uhr #1251
Während einer Radtour habe dieses Motiv entdeckt. Musste spontan anhalten und Fotografier-Pause machen. Mit der Zeit entwickelten sich die Ideen und die Pause wurde immer länger. Inspiriert vom Titel Workhorse der Metal-Band Mastodon wurden dann irgendwann „Selfies“ ausprobiert. Geknipst mit der alten E-M5 plus mZuiko 75 1.8. Rucksack diente als Auflage…
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22. April 2018 um 9:25 Uhr #8110
Ich kann mich nicht entscheiden.
Erstmal: Die Idee ist genial, die Perspektive perfekt, das Model prima (nur zu wenig Sonnenbrand….).
Aber da ist noch reichlich Platz für Geschmacksverstärker.
ich habe es versucht, ein Composing zu machen, das ging aber in die Hose. Mir fehlen da für den ultimativen Kick zwei Dinge: Irgendwas Drückendes von oben – und statt der Boxer ein Lendenschurz. Ein 1:1 (Coverfoto für ne CD) mit dramatischen Wolken oben drüber wär schon mal was. (und würde mir besser gefallen als der explodierende Gaul auf dem Originalcover.)
Der graue Hintergrund ist mir einfach zu flau, glaube ich. -
22. April 2018 um 18:19 Uhr #8118
Erinnert mich an die Sage von Sysiphus. Ok, bei dem war´s ein riesiger Stein den er hochwuchten musste. Den griechischen Göttern standen anscheinend noch nicht solch höllisch schweren Ackergeräte zur Verfügung ;-)Klasse Bild. Das Ding schleppt keiner weg, also nochmal hin mit Lendenschurz und dramatischem Himmel.
Gruß aus HH
Achim -
22. April 2018 um 18:24 Uhr #8119
So etwas gab es tatsächlich noch bis in die 50er Jahre in unserem Raum: Ein einschariger Pflug. Meist zogen den die Frau, oder die Schwiegertochter in Spe…..
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23. April 2018 um 20:46 Uhr #8137
Leider ist die alte Nachbarin vor einem Jahr verstorben als dass ich sie jetzt nochmals befragen könnte.
Aber das was sie immer so erzählte aus der „guten alten Zeit“ war schon schlimm genug.
Ich denke die hatten da so eine Konstruktion um damit den Boden aufzureißen, ob im Weingarten oder am Rüben acker.Btw: In unserer Gegend kurz nach der Wachau (Krems) wurde erst in den 50ern beim Wein die Hochkultur, so wie wir sie als normal kennen, durch Lenz Moser erfunden.
Siegfried
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22. April 2018 um 9:36 Uhr #8112
Da ist Luft nach oben, auf jeden Fall. An einen Lendenschurz dachte ich auch. Wetter: War halt gestern pralle Mittagssonne mit blauem Himmel und ein Fotoshooting in der Art von mir auch nicht geplant
Das Motiv werde ich vielleicht nochmal aufsuchen in der Hoffnung dass es dann noch da ist…Anbei noch ein Foto von einem meiner ersten Annäherungsversuche an dieses Teil, mit KOWA 8.5 2.8 fotografiert. Ooc, im Oly-Viewer verkleinert.
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22. April 2018 um 18:55 Uhr #8120
Ich hab da was gefunden:
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Handpflug_2197.JPG
Der wurde aber eher geschoben, als gezogen. So einen Kawenzmann, wie Olysseus aufgetan hat – da brauchst Du schon ein gutes Dutzend Ehefrauen, damit Du sowas auf dem Acker bewegst. -
22. April 2018 um 19:16 Uhr #8121
Dieser Pflug, den ich da entdeckt habe, der ist mittlerweile auch schon ziemlich verwittert und im Begriff zu zerfallen. Wer weiß wie lange der da schon so frei unter dem Himmelszelt rumsteht. Die Metallquerstrebe an der ich mich festgehalten habe, hing schon halblose dran. Den muss man eigentlich mit Samthandschuhen anfassen.
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22. April 2018 um 21:01 Uhr #8123
..aber in diversen „Bauernmuseen“ steht so ein Pflug noch herum und eventuell beim Nachbarn……
Es ist ein Pflug mit einer Schare, wäre auch von Ochsen gezogen worden, aber dafür waren viele zu arm.Siegfried
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23. April 2018 um 4:49 Uhr #8125
Ich hab das jetzt recherchiert. Es gibt eine Seminararbeit aus der Wachau, wo ein solcher Handpflug abgebildet wird, der Ösen für ein Geschirr hat – und zwar von 1970. Alle anderen Abbildungen zeigen normale Handpflüge, die „nur“ geschoben wurden. Die haben vergleichsweise kleine Pflugscharen und wurden in Weinbergen eingesetzt. Am Acker brauchst Du eine andere Schar und wenn Du da eine Frau statt eines Ochsens vorspannst, dann steht das Gespann wie festgenagelt. Da ist ein einzelner Ochse eigentlich schon untermotorisiert. Und nichts gegen Bauersfrauen. Wer mit Kühen arbeitet, hat Muckis und kann sich durchsetzen – oder er wechselt den Job. Aber wer einmal hautnah die Urgewalt erlebt hat, mit der eine Kuh ihre dreiviertel Tonne Fleisch bewegt – da kann eine 70kilo Bauersfrau einfach nicht gegen an. Zwei Kühe können Dich zu Klump quetschen und dabei der Meinung sein, gemütlich zu kuscheln. Und ein Ochse kann das doppelte Gewicht einer Kuh erreichen.
Zum Foto noch: Da habe ich anno 2001, noch mit der C3030, Aufnahmen für einen Bauern-Kuhlender gemacht und durfte in den Freilaufstall mitten unter die Kühe. Das war „eindrucksvoll“- wenn nicht die Bäuerin dabei gewesen wäre, die mir die Fleischberge mit gezielten Ellenbogenchecks von den Rippen gehalten hat, hätte ich vermutlich den Tag in der Notaufnahme beendet. Die Viecher fanden sowohl meine Jacke als auch meine Kamera extrem spannend – und es ist zwar schmeichelhaft, wenn sich die Groupies um einen drängen – aber irgendwo sind Grenzen….
Und nochmal zurück zum Handpflug: Es kann durchaus sein, dass gelegentlich zwei am Handpflug gearbeitet haben – einer vorne, einer hinten. Scheint aber nicht üblich gewesen zu sein. Auch weil Du mit zwei Beinen vorne keinen kontinuierlichen Zug hinkriegst. Der Pflug bewegt sich ruckweise und Du musst hinten die ganze Zeit ausgleichen damit man eine saubere Furche kriegt.
Unabhängig davon: die Arbeit mit dem Handpflug ist eine Schinderei. Und sehr viele Arbeiten im Weinbau wurden früher von Frauen erledigt – daher der „“Weiberschinder“. -
24. April 2018 um 7:12 Uhr #8139
Dass die Arbeit seinerzeit nicht so lustig war, glaube ich sofort. Ich habe Stücke alten Bauernleinens in Rocksdorf gefunden. Nachdem ich auch eine Flachsbreche und einen Flachskamm habe – und neuerdings auch eine Haspel, fehlen mir nur noch Flachsröste, Spinnrad und Webstuhl, um selber Leinen herstellen zu können. Eine irrsinnige Arbeit – kein Wunder, dass man damals alles gestopft hat, was nur irgendwie noch nach Kittel aussah.
Ich habe letzthin mal versucht, einen Birkenreiser-Besen zu binden. Das macht eine Bauersfrau mal nebenbei in fünf Minuten. Ich muss da noch ein bisschen üben. Mehr als einen Handfeger habe ich nicht zuwege gebracht.
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