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Klausihonig aktualisiert.
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26. Januar 2020 um 18:34 Uhr #2263
Heute Morgen hat es sich gelohnt, um vier Uhr aufzustehen und ins Werksviertel zu fahren. Dort, wo in den nächsten jahres das neue Münchner Konzerthaus entstzehen soll, gab der Schweizer Alain Roche heute ein ungewöhnliches Konzert. Mit seinem Flügel an einem Kran hängend, spielte er eine Dreiviiertelstunde lang – mal auf drei Metern über dem Boden schwebend, mal auf knapp 80 Metern. Das Sonnenaufgangskonzert fand sozusagen ohne Saal statt.
Der Pianist trug eine Mütze, war dick eingemümmelt und hatte Wärmehandschuhe an. Beim ersten Konzert vor zwei Tagen hatte es minus 9 Grad. „Tres, tres friod, mais ca va“, kommentierte der Schweizer aus Sion, der die Kälte in den Bergen kennt. Doch am Flügel gespielt hat er bei solchen Temperaturen noch nie – und das, obwohl seine Konzerte unter dem Namen „Les ciels“ (Die Himmel)schon in der Schweiz, Luxemburg, Frankreich, Österreich, Deutschland oder China zu hören waren. Roche spielt auch bei Regen und Wind bis zur Stärke von 72 Stundenkilometern. Eine spezielle Mechanik bringt die Tasten nach dem Drücken wieder in ihre Ausgangslage zurück.
„Raus aus der Komfortzone und rein ins Ungewisse“ will er mit seiner Klanginstallation, die mit Nebel und Lichteffekten untermalt ist und die für ihn zu einer Art Ganzkörper-Erfahrung wird. Denn das Klavier in seiner horizontalen Ausrichtung kenne man, in vertikaler Form aber nicht. Und ganz programmatisch: „Es geht darum, den Blickwinkel zu ändern, ins Gegenteil umzukehren und den Alltag aufzubrechen.“ Roche will ästhetische Kontraste entdecken: das Unvollendete, im Bau Befindliche und Schmutzige gegenüber dem Fertigen, Lackierten und auf Hochglanz Polierten.
E-M1.2, 12-40mm PRO, 2500 ISO, mittenbetont, -1,7EV. Ohne Stativ; das wird Reinhard freuen…)
Der frühe Klaus -
26. Januar 2020 um 18:35 Uhr #17787
so zum gucken halt
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26. Januar 2020 um 18:37 Uhr #17788
Das letzte jetzt. Weils so schön war…
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26. Januar 2020 um 20:23 Uhr #17796
So was habe ich ja noch nie gesehen – mutig, mutig! :o)
Interessante Bilder zeigst du uns davon, lieber Klaus!
Sieht echt stark aus!
Sonnige Grüße,
Renate -
27. Januar 2020 um 13:38 Uhr #17818
bist Du früh aufgestanden. Ein Konzert vor Sonnenaufgang?
Tolle atemberaubende Fotos die du zeigst. Muss bewegen.
HG Thomas -
30. Januar 2020 um 14:14 Uhr #17884
Der frühe Wurm…
Oder wie geht der Spruch gleich nochmal? -
30. Januar 2020 um 16:49 Uhr #17881
…hatte ich selten mit einem Bild: Das „Sonntagsblatt“ hat es zum „Bild der Woche“ gekürt und die Bildredaktion des Evangelische Pressedienstes hat gleich fünfe angekauft. Offenbar haben denen die Fotos gefallen.
Wer meinen Artikel aus dem epd lesen will, hier isser:
Melodien mit Kreissäge am Münchner Morgenhimmel
Schweizer Pianist Roche spielte „vertikale Konzerte“ in bis zu 78 Metern Höhe
Von Klaus Honigschnabel (epd)München (epd). Mal schwebt er drei Meter über dem Boden, mal hängt er auf 78 Metern neben dem Gerüst: Vor ihm der schwarze Flügel, dem der Schweizer Musiker und Komponist Alain Roche eine Dreiviertelstunde lang rhythmisch-fließende Töne entlockt. Pianist und Piano hängen an einem Kran, beide leuchten wie ein UFO im kalten Münchner Morgenhimmel beim „Piano Vertical“ am Sonntag um 6.30 Uhr.
Eigentlich sollte hier im Münchner Werksviertel schon seit zwei Jahren das neue Münchner Konzerthaus entstehen. Aber das Münchner Konzertpublikum und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks müssen auf die neue Spielstätte warten. Alain Roche wartet nicht. Sein Konzert hoch oben in der kalten Luft ist sozusagen das erste Konzert im Haus – lediglich die von dem Bregenzer Architekten-Team Andreas Cukrowicz und Anton Nachbaur-Sturm geplante Glashülle fehlt noch.
Doch für Roche passt das Baustellenambiente mit all dem Matsch, den Dixi-Klos, den Containern und den Dämmstoffballen perfekt in sein Konzept von „Chantier“ (französisch: Baustelle). Vorher hat der 46-Jährige Geräusche auf der Baustelle aufgenommen: eine Kreissäge und eine Flex kreischen, Hämmer sind zu hören, Stimmen. All das dringt jetzt aus den Kopfhörern der rund 100 Zuhörer, die in den Liegestühlen dem Klang-Event gebannt folgen. Und über all dem Baulärm fliegt die Komposition von Roche, die ein bisschen an die minimalistischen Stücke von Philip Glass erinnert oder an die schnellen Läufe, mit denen Keith Jarrett so begeistert.
Der Pianist trägt eine Mütze, ist dick eingemümmelt und hat Wärmehandschuhe an. Beim ersten Sonnenaufgangskonzert vor zwei Tagen hatte es minus 9 Grad. „Sehr, sehr kalt, aber das geht“, kommentierte der Schweizer aus Sion die Kälte, die er aus den Bergen kennt. Doch am Flügel gespielt hat er bei so einer Kälte noch nie – und das, obwohl seine Konzerte unter dem Namen „Les ciels“ (Die Himmel) in der Schweiz, Luxemburg, Frankreich, Österreich, Deutschland oder China zu hören waren. Roche spielt auch bei Regen und Wind bis zur Stärke von 72 Stundenkilometern.
Eine spezielle Mechanik bringt die Tasten nach dem Drücken wieder in ihre Ausgangslage zurück. „Raus aus der Komfortzone und rein ins Ungewisse“ will er mit seiner Klanginstallation, die mit Nebel und Lichteffekten untermalt ist und die für ihn zu einer Art Ganzkörper-Erfahrung wird. Denn das Klavier in seiner horizontalen Ausrichtung kenne man, in vertikaler Form aber nicht. Und ganz programmatisch: „Es geht darum, den Blickwinkel zu ändern, ins Gegenteil umzukehren und den Alltag aufzubrechen.“
Roche will ästhetische Kontraste entdecken: das Unvollendete, im Bau Befindliche und Schmutzige gegenüber dem Fertigen, Lackierten und auf Hochglanz Polierten. Roche ist nicht nur Pianist, er ist zugleich auch Designer, Interpret und Filmemacher. Ganz nach Film mutet auch die Szene auf der Baustelle an: Der Kran als zentrales Bühnenelement, der den Mann und das schaukelnde, sich drehende Klavier am Haken hat. Alles zusammen ergibt eine Choreographie aus Musik, Licht und Tanz. Die Zuschauer sind trotz der Decken ein bisschen durchfroren, aber umso begeisterter.(00/0306/26.01.2020) -
26. Januar 2020 um 19:52 Uhr #17794
…. aber ich glaube, ich könnte das nicht genießen. Das ist mir zu heftig….
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26. Januar 2020 um 22:21 Uhr #17800
So weit ich es erkenne hält der arme Pianist seinen Kopf in der Liegeposition aus eigener Kraft hoch. Nicht gerade gemütlich.
Die Idee ist schon schräg. War die Tonqualität denn aus 80m Höhe noch brauchbar?Fragt sich Olaf.
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26. Januar 2020 um 20:05 Uhr #17795
Die Zuhörer lagen ganz entspannt in Liegestühlen mit warmen Decken. Alles ganz entspannt. Schließlich hat er das ja schon 120 Mal gemacht…
Sagt der Klaus -
26. Januar 2020 um 20:25 Uhr #17798
…. man stellt sich nicht unter schwebende Lasten. Und selber schwebende Last zu sein ist es schon gleich gar nicht.
Nö. Absolut nicht mein Ding. Und schon gleich gar nicht im Liegestuhl…..
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26. Januar 2020 um 20:28 Uhr #17799
die Geschmäcker sind halt verschieden. Gott sei Dank.
Klaus -
27. Januar 2020 um 4:14 Uhr #17801
…speziellen Stuhl mit ner Kopfstütze. Und die Musik kam ja per Kopfhörer unten an. Roche hatte dazu vorher auf der Baustelle Geräusche aufgenommen – Kreissäge, Hämmern, ne Flex und so – und die wurden dazu eingespielt. Und das Piano lag da drüber. Ziemlich abgefahrene Klanginstallation.
Klaus -
27. Januar 2020 um 15:05 Uhr #17823
fotografiert den Wurm. War schon sehr früh. Hat sich aber rentiert…
Schwärmt der Klaus -
30. Januar 2020 um 13:00 Uhr #17882
Das muss man erst mal schaffen!
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30. Januar 2020 um 17:31 Uhr #17892
Sagenhaft. Die Beleuchtung und in der blauen Stunde frühmorgens.. Klasse eingefangen.
Gratuliere zu den Fotos und das sie so gut aufgenommen wurden, Der Text zeigt, das es ein echt starker Morgen gewesen sein muss.
LG Thomas -
30. Januar 2020 um 14:36 Uhr #17885
… und wenn der Wurm ausgeschlafen hätte, wäre beim Vogel das Frühstück ausgefallen….
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30. Januar 2020 um 18:07 Uhr #17893
…des Wurms ist es ja gerade, dass er früh aus seinem Erdloch kommt. Da müsste Mal ne philosophische Abhandlung her: Das Wesen des Wurms in West und Ost. Oder von mir auch in Altbayern und Franken…
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