Orion mit dem 75er

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    • #1660

      Am 3.1. hatte ich mal einen fast klaren Himmel. Der Himmel hätte zwar wunderbar dunkel sein sollen, aber einige Stunden zuvor brachte ein regelrechter Blizzard so 5cm Schnee.

      Dieser Schnee reflektierte jede Menge Licht der von den feinsten Partikel in der Luft reflektiert wird. Es war um mindestens eine Blende zu hell.

      Egal, man muss nehmen was man kriegen kann. So machte ich jede Menge Bilder mit dem mFT75/1.8 dem mFT25/1.8 dem kleinen 72/432mm APO und abschließend noch schnell ein Übersichtsbild mit dem 12/2.

      Die Planung im Stellarium zeigte, dass sich im Feld noch der Hexenkopfnebel ausgeht. Das Bild ist ja hier ca 90 Grad verdreht, die drei Gürtelsterne des Orion stehen ja oben.

      Allerdings war die Frage: Würde bei so hellem Hintergrund überhaupt der Hexenkopfnebel sichtbar sein. Hier im Bild steht er gegen rechts oben, am Sternenhimmel rechts (westlich) des unteren blauen sehr hellen Stern Rigel den man leicht rechts unten im Sternbild Orion sieht.

      Hier reflektiert eine Staubwolke das Licht des Rigel und so können wir ihn zumindest fotografisch sehen, wenn der Himmel dunkel genug ist, denn wie alle diese Objekte heben sie sich nicht gerade hell vom Hintergrund ab.

      Der Orionnebel selbst ist mit 1300 Lichtjahre eines der nächsten Sternentstehungsgebiete auf jeden Fall aber das größte und hellste an unserem Nachthimmel.

      Links der 3 Gürtlsterne ist noch der Flammen Nebel und darunter der Pferdekopfnebel. Trotz Verstärkung kann man erahnen wie schwach der im Gegensatz zu den Anderen leuchtet.

      Im Zentrum des Nebels sind 4 sehr junge heiße Sterne (Trapezsterne) einer davon ist einer der hellsten bekannten überhaupt. Er hat zwar 40x soviel Masse wie die Sonne, aber seine Leuchtkraft ist 200 000x heller als diese. Und der beleuchtet den gesamten Orionnebel. Kein Wunder, dass man ihn auch aus einer Stadt sehen kann.
      Das Rot ist wie immer das des angeregten Wasserstoff wo die normale E-M1.II 2/3 ausfiltert und das Blau hauptsächlich Reflektionen des hellen Sternenlichts.

      Im und hinter dem Nebel selbst sind mehr als 1000 junge Sterne, die da aber nur im IR gesehen werden können. Ist das Gas dann mal in den Sternen und Planeten aufgegangen wird wohl ein Sternhaufen ähnlich der Plejaden zurückbleiben.

      Noch schnell zu fototechnischen:
      Kamera E-M1.II mit dem Olympus mFT75/1.8 bei F/2.8 und ISO800 wurden 55x 20s 28x 50s und 16 x 60s so nach Gefühl aufgenommen.

      Siegfried

    • #11766

      Staune nur. Und schön zu sehen.
      LG Thomas

      • #11855

        verstehe, das sind genau die Informationen die man braucht um nicht gleich ne totale Bauchlandung hinzulegen, wenn man sich auf dieses Thema ein läßt. Also wär ich mit dem 40-150 2.8 schon deutlich besser bedient, weil mehr Lichtstärke und weniger Brennweite. Momentan hoffe ich mal auf eine glasklare Nacht, damit ich mit 7 mm ohne Nachführung mal was halbwegs Gescheites hin bekomme.

    • #11768

      Da bekomme ich glatt Lust, mich damit auch mal auseinanderzusetzen.

    • #11776

      …aber es braucht natürlich eine einfache Nachführung. Und den Hexenkopfnebel wird man bei den ersten Versuchen nicht wirklich finden, außer der Himmel ist wirklich dunkel ;-)

      @Danke Thomas!

      Siegfried

    • #11794

      Da kann ich auch nur staunen! Das 300er hast Du nicht zufällig? Wäre mal ein interessanter Vergleich für mich zu den Ergebnissen mit dem 75er.

    • #11797

      Das 300er habe ich leider nicht, Thorsten.
      Es hätte jedenfalls ein tolles Bildfeld.

      Aber ich habe mal den günstigen Lacerta 432mm APO (F/6) gekauft und den hatte ich dann auch noch schnell verwendet.

      Da die Batterie der E-M1.II dann beim Laden war, hatte ich eine E-M10.II genommen.

      Ich habe auch extra nicht meine modifizierte E-PL6 genommen, damit keiner sagen kann, brauch man gar nicht erst versuchen, weil ich ja nur eine normale Kamera habe ;-)

      Siegfried

    • #11801

      Hallo Reinhard,

      Zumindest bei geringeren Brennweiten kommt man ja mit einfachen Mitteln aus.

      So gesehen, kosten wohl Kamera + modifizieren + evntuelle Filter etwas mehr als eine kleine Nachführung und einfaches Stativ (man greift es ja dann nicht mehr an, wenns läuft ;-) )

      Natürlich bezog ich mich da eher darauf, falls jemand da Versuche unternimmt mit Nachführung und dann bei Ausarbeitung der Bilder scheitert.
      Die „normale“ Kamera hat man aber ja bereits.

      Da gibt es doch einige, die zunächst mal ihr Heil in einer neuen teuren Linse und sonstigen goodies sehen. Und wer dann doch erhebliche Mittel investiert hat, wird feststellen: Es ist liegt doch die Ausarbeitung.

      „…kum ma mit kane Ausreden mehr, denn Ausreden wül i nimma hören“
      …sang schon Andre Heller

    • #11799
      rwadmin
      Cheffe

        …. ist Deine modifizierte E-PL6 billiger als die Nachführung und das Stativ, dass Du da drunter hast…. ;-)

      • #11838

        Ich bin begeistert, läßt ne leise Ahnung erhaschen was ich mit den 300 und evtl. mit Konverter bei 420 mm schon erreichen könnte. Sofern ich eine Nachführung und Deine Erfahrung hätte.

      • #11802
        rwadmin
        Cheffe

          …. ich hatte die Kosten für die Nachführung überschätzt. Ein Star Adventurer kostet 350 Euronen.

        • #11842

          Hallo Thorsten,

          Zunächst mal das Ernüchternde:

          Man muss aber ein paar Rahmenbedingungen beachten: Hauptproblem ist Nachführung. 300mm auf unseren FT Sensoren mit einem StarAdventurer wird wohl schon sehr schwer werden, 30 Sekunden nachzuführen (ich gehe jetzt von einer wirklich tadellosen Präzision aus).

          Ich habe es nicht probiert, da war ich bislang nur beim 135mm und weil ich Ergebnisse will (es wahr wohl diesen Winter die einzige brauchbarere Nacht an sich sogar seit 2 Jahren) und über eine wirklich sehr gute Nachführung verfüge, verwende ich die große Montierung.
          In diesem Fall also eine AZ-EQ6. Bei 2 Minuten Nachführung (mit schneller Einnordung) war die nicht mehr ganz so präzise, bei 1 Minute sehr gut. Hätte ich wirklich länger belichten wollen, hätte ich dann zum Autoguider greifen.

          Jetzt aber etwas Aufbauendes:

          Der Orion ist ja wirklich hell und so kann man bei 30 Sekunden und darunter und 1600 bez. 800 ISO wohl ein solches Bild hinbekommen. Ich habe es ja nur schnell (ca. 1,5 Stunden) bearbeitet, als ich nach dem Stacken gesehen hatte, wie gut der schon war. Andernfalls hätte ich den Stack erst am Wochenende ausgearbeitet.

          Der Telekonverter (1,4er) koste Dir zusätzlich eine Blende und deshalb gerade bei so etwas würde ich ihn nicht verwenden: Denn wir brauchen einfach genügend Licht und Lichtsammeln dauert halt. Besser kürzer viel Licht sammeln und die nötige Nachführgenauigkeit erreichen. Die F/4 beim 300 ist ja schon sehr viel besser, als die F/6 die ich am APO hatte. Und es schadet nicht, etwas mehr Feld zu zeigen. Bei der Auflösung kann man ja einiges herausschneiden. Von daher kannst Du selbst bei 20 Sekunden schon dahin kommen, wo ich 60 brauche. Und noch kürzer belichten wird sowieso leichter.
          Besser ein gutes Bild, das nicht so groß ist bei weniger Brennweite aber lichtstärker.

          Vom Gewicht her trägt das ein StarAdv. ja auf jeden Fall (mit Gegengewicht oder 2.Kamera ;-)). Und es gibt wohl keine so günstige Nachführung, die das überhaupt kann.

          Leider nicht so leicht transportabel wäre das Optimum für solche Brennweiten (so bis 500mm) eine Montierung vom Type EQ5.

          Weil außer Andromeda und Orion die Objekte doch sehr viel längere Belichtungszeiten benötigen, sind die weitaus meisten Bilder bei mir bei F/4 mit 4 Minuten bei ISO800 entstanden. Und daher wird man dann auch guiden müssen.

          Siegfried

        • #11857

          Ich hoffe es wird was! So dynamisch wie das Wetter ist, kann es vielleicht mal passieren.

          Es gibt halt diese Zusammenhänge, die man Anfangs nicht gleich alle im Kopf hat. In der Praxis kommt man dann natürlich schnell drauf, was man nicht bedacht hat.

          Wegen der Brennweiten: Schau mal auf meine AstroBin Seite, das findest Du ja auch die verwendeten Brennweiten, dann bekommst Du auch ein Gefühl:
          http://www.astrobin.com/users/iamsiggi/

          Heute hatte ich kurz nach Sonnenuntergang noch etwas klaren Himmel und so habe ich mit dem APO und der E-M10.II vom Fixem Fotostativ kurz den Mond aufgenommen.
          So hat man dann einen Vergleich vom Bildfeld her mit dem Orion. Es ist aber nicht besonders bearbeitet. Nur schnell herunterskaliert ohne zu Beschneiden.

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